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Elektrische Schaltuhr Elektrische Schaltuhren, welche die Tageszeit
anzeigen, sind bekannt. Die jetzigen Ausführungsformen besitzen jedoch noch erhebliche
Nachteile, beispielsweise daß sie entweder nur einschalten oder nur ausschalten,
so daß zum Ein- und Ausschalten zwei Schaltuhren erforderlich sind. Allen ist gemeinsam,
-daß sie sehr kompliziert im Aufbau und dementsprechend teuer sind und daß ihre
Kontakte wegen schwacher Bemessung nur Relais schalten können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Schaltuhr
mit Angabe der Tageszeit zu schaffen, welche einfach im Aufbau ist, und deren Schaltorgane
Haushaltsgeräte direkt, d. h. ohne Zwischenschaltung von Relais, ein- und ausschalten.
Die Lösung wird dabei dadurch herbeigeführt, daß der vom Gehwerk gesteuerte und
mit kräftigen Kontakten ausgeführte elektrische Schalter drei Stellungen besitzt,
nämlich eine Bereitschaftsstellung, eine Einschalt- und eine Ausschaltstellung.
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Erfindungsgemäß ist das Schaltorgan so ausgebildet, daß es nach Durchlaufen
der drei Schalterstellungen nicht selbsttätig in die Bereitschaftsstellung zurückgelangen
kann. Das bringt den Vorteil mit sich, daß sich der Schaltvorgang nach Ablauf von
jeweils 12, Stunden nicht periodisch wiederholen und durch ungewolltes Einschalten
Schaden anrichten kann. Erreicht kann dieses einmal dadurch werden, daß man den
beweglichen Teil des Schalters verschiebbar anordnet oder dadurch, daß man bei einem
Drehschalter verhindert, daß er sich um mehr als um 36o° drehen kann.
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Im Falle des verschiebbaren Schalters besteht sein feststehender Teil
aus einer mittels Halterung
an der Platine befestigten Isolierstofthrücke
und aus in ihr eingelassenen und mit Anschlußstücken versehenen Kontaktfedern, deren
Zahl sich nach der Anzahl der zu schaltenden Pole richtet. Die Kontaktfedern ragen
nach unten etwas heraus und liegen vor und nach der Einschaltung auf einer Isolierstoffplatte
auf, während sie im eingeschalteten Zustand durch metallische Brücken verbunden
sind, welche in dem beweglichen Schalterteil angeordnet sind. Letzterer ist auf
einer verschiebbaren Grundplatte aufgebaut und beispielsweise mittels Schrauben
an ihr befestigt. Die Grundplatte besitzt zwei Führungsschlitze und wird mit Hilfe
von zwei innerhalb dieser in den Platinenpfeilern angeordneten Kopfschrauben geführt
und gehalten. Ein weiterer Schlitz dient zur Freigabe eines Weckerwerkes, so daß
gleichzeitig mit dem Einschalten oder Ausschalten des elektrischen Stromkreises
ein akustisches Signal gegeben werden kann. Die Kraft zur Verschiebung der Schaltergrundplatte
geht von einer Blattfeder aus, welche auf dem einen Ende an einem der unteren Platinenpfeiler
befestigt ist und mit dem anderen Ende gegen eine Schmalseite der Grundplatte .drückt.
An der Schaltergrundplatte ist ferner ein Stellhebel angebracht, welcher seine Verstellung
von der Ausschaltstellung in die Bereitschaftsstellung ermöglicht. Schließlich trägt
die Grundplatte an ihrem Rand noch zwei Sperrollen, welche im Zusammenwirken mit
den an den Schaltradfedern angeordneten Sperrhaken die Feststellung des verschiebbaren
Schalterteiles in der Bereitschafts-bzw. Einschaltstellung bewirken.
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Im Falle des Drehschalters besteht die umgekehrte Anordnung, d. h.
die feststehenden Kontakte liegen unten, während die Schalterbrücken in einem darüberliegenden
drehbaren und unter dem Druck einer Schraubenfeder stehenden Isolierstoffteil angeordnet
sind, welcher- einen zentrisch nach oben ragenden Stellhebel besitzt: Die Sperrrollen
sind am drehbaren Teil angeordnet.
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Gesteuert wird das Ein- und Ausschalten des elektrischen Schalters
nach Art der an sich bekannten Auslösung eines Weckers, nur mit dem Unterschied,
daß im Falle der Erfindung zwei vom Wechselradtrieb angetriebene Taktgeber vorhanden
sind. Letztere bestehen in an sich bekannter Weise aus Schaltradwelle, Schaltrad
mit Schneckenausschnitt sowie Stift, Zeitskala, Stellungszeiger, Stellknopf, Druckreguliermutter
und Druckfeder. Erfindungsgemäß tragen die beiden hinter den Schalträdern liegenden
Federn oben je einen schwenkbaren, dreieckförmigen Sperrhaken, welcher durch Drahtfedern
in seiner Sperrstellung gehalten wird und nur beim Zurückschieben der Grundplatte
in die Bereitschaftsstellung vorübergehend aus der Sperrstellung abgelenkt wird.
Diese Sperrhaken fassen in der Ruhestellung vor die auf der Grundplatte angeordneten
Sperrollen und sichern somit .die jeweilige Lage des Schalters, bis ein Impuls des
Taktgebers diese Sperrung aufhebt und ein neuer Schaltzustand hergestellt wird.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schaltuhr mit
geradliniger Schalterbewegung schematisch dar, und zwar zeigt Abb. i eine Vorderansicht
(Zifferblattseite) in Ausschaltstellung, Abb. 2 eine Draufsicht, - Abb. 3 eine Seitenansicht
und Abb.4 eine Ansicht des Schalters in Bereitschaftsstellung von der Rückseite
her.
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Der feststehende Schalterteil besteht aus einer mittels Halterung
i an der Platine 2 befestigten Isolierstoffbrücke 3 und zwei in ihr eingelassenen
und mit Anschlußstücken 4 versehenen Kontaktfedern 5, welche nach unten etwas herausragen,
so daß die am beweglichen Schalterteil fest angeordnete metallische Schalterbrücke
6 eine unter dem erforderlichen Kontaktdruck stehende elektrische Verbindung herstellen
kann. Der bewegliche Schalterteil ist auf einer verschiebbaren, mit zwei Führungsschlitzen
7, einem Weckerfreigabeschlitz 8 sowie einem Stellhebel g versehenen Grundplatte
io aufgebaut und besteht aus einem T-förmigen, Isolierstück i i, in welchem die
mit Schwalbenschwanz versehene Schalterbrücke 6 so angeordnet ist, daß ihre Oberfläche
mit der des Isolierstückes i i abschneidet; letzteres wird mittels zweier Schrauben
12 an der Grundplatte io gehalten. Die Führung und Halterung der Grundplatte io
erfolgt .durch zwei Kopfschrauben 13. welche im Rahmen der Führungsschlitze 7 derart
in die Platinenpfeiler 14 eingeschraubt sind, daß sie die Grundplatte io mit ihren
Köpfen lose genug halten, um so ein reibungsloses Verschieben zu ermöglichen. Am
Rand der Grundplatte io sind fernerhin zwei Sperrollen 15 angeordnet, vor welche
sich zwecks Steuerung des beweglichen Schalterteiles vom Gangwerk gesteuerte Sperrhaken
16 legen können. Diese Sperrhaken 16 sind oben an den Federn 17 für die Schalträder
i8 um einen kleinen Schraubenbolzen i9 schwenkbar angeordnet und sind durch Drahtfedern
2o in ihrer Sperrlage gehalten. Die Federn.17 für die Schalträder i8 liegen in an
sich bekannter Weise hinter den Schalträdern 18 selbst, welche auf -der Vorderseite
einen Schneckenausschnitt 2i besitzen und mittels eines durch die Schaltradwelle
22 gesteckten Stiftes 23 gehalten und gesteuert werden. Beide Schalträder 18 fassen
in den Wechselradtrieb 24. Auf dem vorderen Ende der Schaltradwelle 22aitzt der
Stellungszeiger 25, auf dem hinteren Ende sind ein Stellknopf 26, eine Druckreguliermutter
27 und eine Druckfeder 28 angeordnet. Eine Druckblattfeder 29 schiebt die Schaltergrundplatte
io nach Zurückziehen eines Sperrhakens 16 in die Ein- bzw. Ausschaltstellung.
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Die Anwendungs- und Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Schaltuhr
für elektrische Stromkreise ist folgende: Wie bei jeder bekannten Weckeruhr werden
zunächst die Ein- und Ausschaltzeit mit Hilfe der Stellknöpfe 26 eingestellt, dabei
geben die Stellungszeiger 25 diese Uhrzeiten auf ihren kleinen Zeitskalen an. Nun
wird der bewegliche Schalterteil von Hand durch einen Druck am
Stellhebel
9 entgegen der Kraft der Druckblattfeder 29 in die Bereitschaftsstellung geschoben;
die Sperrollen 15 stoßen dabei gegen die schräge Kante der Sperrhaken 16 und schwenken
sie um den Schraubenbolzen ig soweit herum, daß sie passieren können. Ist dies geschehen,
schnappen die Sperrhaken 16 unter Wirkung der Drahtfedern 20 in die Sperrstellung
zurück, und der eine, i 5a, von beiden hält den beweglichen Schalterteil in der
Bereitschaftsstellung fest.
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Sobald die Zeit so weit fortgeschritten ist, daß das Einschalten erfolgen
muß, springt das Einschalt-Schaltrad i8a infolge seines schneckenförmigen Ausschnittes
21 nach vorn, so daß die hinter ihm angeordnete und den Sperrhaken 1611 tragende
Feder 17a ebenfalls nach, vorn springen kann. Dabei bewegt sich auch der zugehörige
Sperrhaken 16a nach vorn und gibt die Sperrolle -15a frei, so daß die Druckblattfeder
29 den beweglichen Schalterteil so weit verschieben kann, bis die Sperrrolle i 5b
gegen den Sperrhaken 16b stößt. In dieser Stellung liegt aber die metallische Schalterbrücke
6 gerade unter den Kontaktfedern 5, so daß der elektrische Stromkreis in dieser
Stellung des Schalters geschlossen ist.
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Der Schalter bleibt nun so lange geschlossen, bis die Zeit so weit
vorgerückt ist, daß das Ausschalt-Schaltrad i8b infolge seines schneckenförnligen
Ausschnittes 21 nach vorn springt und die hinter ihm liegende Feder 17b freigibt,
so daß sie beim Vorspringen den Sperrhaken 16b von der Sperrolle 15b zurückzieht.
Die Sperrung ist damit noch aufgehoben, und der bewegliche Schalterteil wird von
der Druckblattfeder 2g in die Endstellung geschoben. Die metallische Schalterbrücke
6 kommt dadurch außer Kontakt mit den Kontaktfedern 5, so daß der elektrische Stromkreis
unterbrochen ist. Der Schalter ist also ausgeschaltet.
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Für den Fall, daß die Schaltuhr zusätzlich mit einem Wecker versehen
ist, wird der Klöppel durch den in der Grundplatte io angeordneten Weckerfreigabeschlitz
8 bei der Einschaltstellung des elektrischen Schalters freigegeben, so daß beispielsweise
beim morgendlichen Wecken gleichzeitig der Rundfunkapparat eingeschaltet werden
kann.
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Für den Fall, daß die Schaltergrundplatte eine Drehbewegung ausführt,
gelten die beschriebenen Vorgänge sinngemäß.
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Die erfindungsgemäße Schaltuhr- besitzt den Vorteil, daß sich der
Schaltvorgang nicht periodisch nach 12 Stunden wiederholt, sondern daß der Schalter
immer erst von Hand wieder in die Bereitschaftsstellung geschoben werden muß, ehe
er wieder ein- und ausschalten kann. Dadurch werden Brandgefahr und andere Störungen
bei elektrischen Koch- und Heizgeräten von vornherein vermieden. Außerdem ist der
Schalterkontakt so kräftig ausgebildet, daß zum Schalten von Haushaltsgeräten keine
zusätzlichen Relais erforderlich sind. Ferner ist die Konstruktion sehr einfach
und infolgedessen so wohlfeil in den Handel zu bringen, daß sie für einen größeren
Bevölkerungskreis als die bisherigen Schaltuhren erschwinglich ist.