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Lochkartenmaschine für spaltenweise Sichtbearbeitung von Zählkarten
Im Lochkartenverfahren verwendet man tastenbetätigte Maschinen zur Bearbeitung von
Angaben-ZD t r äge -rn, vorzugsweise Karte nloch- oder Kartenprüfmaschinen, in welchen
der Angabenträger, z. B. die Lochkarte, und jeweils mit einer Angabenträgerspalte
zusammenwirkende Bearbeitungsorgane, z. B. Lochstempel oder Lochabfühler bei Prüfmaschinen,
bei Tastenbetätigung spaltenweise aneinander vorbeigeführt werden. Dabei bringt
man häufig die Schriftzeichen, nach denen z. B. in der Karte entsprechende Lochzeichen
herzustellen oder die Lochzeichen durch eine Prüfmaschine nachzuprüfen sind, auf
der Karte selbst an.
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Es ist nun äußerst wünschenswert, daß bei Maschinen der erwähnten
Art die Lochung in den gleichen oder bei Prüfung für die gleichen Spalten erfolgen
kann, von denen die zugehörigen Schriftzeichen abgelesen werden. Bei den meisten
gegenwärtig gebräuchlichen tastenbetätigten Lochmaschinen mit spaltenweiser Schaltung
der Karte gegenüber einem Lochstempelsatz ist aber dieses Ziel nicht erreichbar.
Der Lochstempelsatz (oder bei Lochung der Karte von der Rückseite her, die Matrizenleiste)
verdeckt nämlich gerade die zu lochende Spalte, und meist ist auch noch ein Aufbau
über dem Kartenbett für Wählermagneten und Tastatur vorgesehen, der einen großen
Teil der Lochkarte ganz verdeckt. Daher ist man gezwungen, die Schriftzeichen immer
in einer ganz anderen Spalte anzuordnen als der Lage der entsprechenden Lochzeichen
-entspricht.
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Es sind nun allerdings schon speziell ausgebildete Lochmaschinen vorgeschlagen
worden, bei denen eine Sichtlochung in dem Sinn möglich ist, daß das
einer
Spalte zugeordnete Schriftzeichen gelesen werden kann und- bei entsprechender Tastenbetätigung
die Lochung in die gleiche . Spalte erfolgt. Diese Maschinen unterliegen aber in
mehrfacher Hinsicht Beschränkungen. Bei der Maschine nach dem Patent 70q.256 (=
amerikanischen Patent 2 2I0 552) wird die Sichtbarkeit dadurch erzielt, daß der
Lochstempelsatz von oben her über die Lochspalte reicht und nur den Raum unterhalb
der Lochspalte sichtfrei läßt. Bei der Maschine nach dem Patent 547 676 erfolgt
die Lochung von der Rückseite der Karte her, und die Matrize ragt an der Vorderseite
von unten her über die Karte so weit bis zum Kartenkopf, , daß nur der Raum oberhalb
der Lochspalte sichtfrei bleibt. Bei diesen bekannten Anordnungen ist es also nicht
möglich, wie es es häufig zur besseren Abgrenzung der Schriftzeichen gegeneinander
nötig wäre, die Schriftzeichen ganz beliebig oberhalb oder unterhalb der Spalte
oder innerhalb der Lochpositionen, anzuordnen.
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Demgegenüber sieht die Erfindung eine tastenbetätigte Maschine der
erwähnten Gattung vor, die sowohl als Lochmaschine als auch als Prüfmaschine ausgebildet
sein kann und in der die Schriftzeichen ganz beliebig oberhalb oder unterhalb der
Spalte oder gewünschtenfalls auch zwischen den einzelnen Lochpositionen einer Spalte
angeordnet werden können. Ein ebenso großer Vorteil ist .darin zu sehen, daß die
erfindungsgemäße Ausgestaltung der Maschine die Anwendung des Sichtprinzips auch
bei Maschinen für Mehrdeckkarten jeder beliebigen Gattung ermöglicht.
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Der erfindungsgemäße Erfolg wird dadurch erzielt, daß bei Tastenbetätigung
die inAblesestellung befindliche Angabenspalta selbsttätig unter die Bearbeitungsorgane,
also z. B. unter die Lochstempelreihe oder bei Lochprüfmaschinen unter die Abfühlerreihe
geschaltet und nach Einwirkung der Bearbeitungsorgane auf diese Spalte durch Umkehr
der Schaltbewegung so weit zurückgeschaltet wird, diaß die nächste Spalte in A#blosestellung
gelangt.
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Auf diese Weise wird also erreicht, daß die zu einer Spalte gehörenden
band- oder maschinenschriftlichen Eintragungen in der Ablesestellung abgelesen werden
können, obwohl die gleiche Spalte während ihrer Bearbeitung (Lochung oder Prüfung)
unsichtbar unter den Bearbeitungsorganen liegt, und daß nach der Bearbeitung trotzdem
wieder die nächste Kartenspalte in die Ablesestellung kommt.
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Diese neuartige Hinundherschaltung und die im Umkehrpunkt erfolgende
Lochung oder Prüfung läßt sich in mannigfacher Weise verwirklichen und das nachfolgend
beschriebene Ausführungsbeispiel zeigt nur eine bevorzugte Ausführungsform.
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Bei dieser Ausführungsform bringt das Schalt-,verk,des Kartenwagens
bei Tastenbetätigung die in Ablesestellung befindliche Lochspalte unter die Bearbeitungsorgane
und führt sie dann wieder so weit zurück, daß die nächste Kartenspalte in Ablesestellung
gelangt. Liegt dabei die Ablesestellung z. B. rechts von den Lochstempeln und wird
die Karte spaltenweise von rechts nach links an den Lochspalten vorbeigeführt (wie
es für die fortlaufende Allesbarkeit am zweckmäßigsten ist und auch beim Ausführungsbeispiel
geschieht), so erfolgt die Zurückbewegung um eine Spalte weniger als die Hinbewegung,
wodurch die nächste Lochspalte in Ablesestellung gelangt. Würde jedoch bei gleichbleibenderAblesestellung
die Kartenschaltung schrittweise von links mach rechts erfolgen, so, müßte die Zurückbewegung
um einen Schritt mehr erfolgen als die Hinbewegung. Analoges gilt, wenn die Ablesestellung
links von den Bearbeitungsorganen ist. Erfolgt in diesem Fall die spaltenweise Kartenschaltung
von links nach rechts, so muß die Zurückbewegung einen Schritt weniger betragen
als die Hinbewegung. Erfolgt aber die Kartenschaltung von rechts nach links, so
muß die Zurückbewegung des Wagens einen Schritt mehr betragen als die Hinbewegung.
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Die erfindungsgemäße Schaltung kann aber anstatt durch unterschiedliche
Hinundzurückbewegung des Kartenwagens auch durch andere Mittel erreicht werden.
Zum Beispiel kann der Kartenwagen in bekannter Weise nur für spaltenweise Schaltung
ausgerüstet sein, jedoch einen besonderen auf ihm verstellbar gelagerten Kartenhalter
aufweisen. Dieser verstellt bei Tastenbetätigung den Kartenhalter, z. B. -durch
einen am Wagen vorgesehenen Elektromagneten, so weit nach den Bearbeitungsorganen
hin, daß die in Ablesestellung befindliche Spalte unter die Bearbeitungsorgane,
z. B. die Lochstempel, komm t. Nach vollzogener Lochung kehrt der Kartenhalter um
den gleichen Weg in seine Ausgangsstellung auf dem Kartenwagen zurück, während der
letztere gleichzeitig in bekannter Weise -um eine Spalte weiterspringt, wodurch
also die nächste Spalte in Ablesestellung gelangt. Anstatt die Karte in der zuletzt
erwähnten Weise gegenüber den Bearbeitungsorganen hin und zurück zu schalten, kann
man natürlich auch die kinematische Umkehrung vorsehen und z. B. den Lochstempelsatz
durch die Tastenbetätigung, z. B. durch einen Elektromagneten, selbsttätig verstellen
lassen, so daß er über die: Ablesestellung kommt und nach dort vollzogener Lochung
wieder in seine Ausgangsstellung zurückkehrt. Wenn der Wagen nach vollzogener Lochung
in üblicher Weise springt, ist also die nächste Spalte in Ablesestellun:g. Bei den
beiden erwähnten Ausführungen mit Verstellung der Karte auf dem Wagen oder der kinematischen
Umkehrung dieses Vorgangs sind natürlich die Hinundzurückbewegung von Karte bzw.
Lochstempelsatz in allen Fällen gleich groß, gleichgültig wo sich die Ablesestellung
befindet.
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Bei der nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist auch die nach der Tastenbetätigung einer Bearbeitung unterworfene
Spalte nach der Bearbeitung, z. B. Lochung, noch sichtbar, damit gegebenenfalls
die Ausführung der Lochung nachgeprüft werden kann, obwohl bereits die nächste Spalte
in Ablesestellung liegt.
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Weitere Merkmale -der beworzugtenAusführungsforrn ergeben sich aus
der Beschreibung und den Ansprüchen.
Im nachstehenden wird die Erfindung
in .der Anwendung auf die gegenwärtig üblichen achtzigspaltigen. Karten nach dem
Einzellochsystem beschrieben. Es ist aber einleuchtend, daß die Erfindung ebensogut
für Lochkombinationen wie auch für Karten mit mehreren übereinanderliegenden Reihen
von Lochspalten (als Lochdecks bezeichnet) angewendet werden kann.
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Fig. i zeigt eine perspektivische Darstellung einer Lochmaschine;
Fig. 2 stellt einen Längsschnitt .durch den Aufbau der Maschine mit der Lochstempelwählereinrichtung
dar, der nach Linie 2-2 der Fig. 3 genommen ist; Fig. 3 ist ein Grundriß des in
Fig. 2 im Schnitt veranschaulichten Aufbaues; Fig. .I zeigt einen Querschnitt durch
die Maschine samt dem Stempelwälileraufbau nach Linie 4-4 der Fig. 3; Fig. 5 ist
ein Schnitt durch die Tastatur, aus dem die Anordnung der tastengesteuerten Kontakte
für die @@'ählermagneten ersichtlich ist; Fig.6 zeigt einen Teil einer in der Maschine
gelochten Karte; er ist in verschiedene Lochfelder unterteilt, und in jedem Lochfeld
sind die Schriftzeichen in verschiedener Hölle eingetragen, einerseits um diese
Möglichkeit zu illustrieren und andererseits, weil sich dadurch die Zahlen in den
einzelnen Feldern leichter lesen und auf ihre Übereinstimmung mit der Lochschrift
prüfen lassen; Fig.7 zeigt einen Schnitt durch die Tastatur nach Linie 7-7 der Fig.
5 mit der Springtaste, der Auslösetaste und der Rückschalttaste; Fig. 8 ist ein
Schnitt durch die Tastatur nach Linie 8-8 der Fig. 5 mit einigen Zifferntasten;
Fig. 9 und io stellen das Schaltwerk für den Kartenwagen in Vorderansicht und Draufsicht
dar; Fig. ii läßt den Eingriff des Antriebzahnrades in die Zahnstange des Kartenwagens
erkennen sowie die Geschwindigkeitsbremse, welche das zu schnelle Zurücklaufen des
Kartenwagens verhindert, Fig. 12 zeigt die Anordnung der Transportklinke für den
Rücktransport des Kartenwagens, die über ein Hebelgestänge von der Rücktaste aus
betätigt wird; Fig. 13 und 14 zeigen das Schaltwerk, insbesonder° den Schaltanker,
im abgefallenen und angezogenen Zustand; Fig. 15 zeigt die Ausrückgabel, die durch
ein Hebelgestänge von der Freigabetaste betätigt wird; Fig. 16 veranschaulicht das
Schaltbild der 1laschine; Fig.17 zeigt die mechanische Sperrung eines Prüfrelais
der Prüfmaschine; Fig. 18 veranschaulicht das Schaltbild für eine Lochkartenprüfinaschine,
bei der die Erfindung in sinngemäßer Weise wie bei einer Lochmaschine angewandt
werden kann.
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Aus der perspektivischen Darstellung nach Fig. i ist zu erkennen,
daß .die Karte io in der üblichen Weise in dem Kartenbett i i des Maschinengehäuses
12 durch den mit 13 bezeichneten Wagen geführt wird. Die Lochung erfolgt durch die
in üblicher Weise angeordnete Zifferntastatur 14. Wie erwähnt, ist die Maschine
so ausgebildet, d-aß eine achtzigspaltige Karte nach dem Einzellochsvstem gelocht
werden kann. Die Lochung erfolgt durch eine in dem allgemein mit 15 bezeichneten
Loche gehäuse angeordnete Einrichtung, unter der die Karte so voribeigeschaltet
wird, daß eine Spalte nach der anderen ;gelocht werden kann. In, dem Lochergehäuse
befindet sich der allgemein mit 16 bezeichnete Lochstempelsatz (Fig. 2) und unterhalb
desselben, im Kartenbett der Maschine, die zugeordnete Matrize 17. Zwischen beiden
wird die Karte hindurchgeführt. Die Auswahl der Lochstempel erfolgt unter Tastenbetätigung
durch die im Lochergehäuse 15 vorgesehenen Wählermagneten TI' mittels der Wählerschienen
i9 (Fig. 2, 3). Das Lochergehäuse 15 erstreckt sich im vorliegenden Fall
im Gegensatz zu den bekannten Maschinen nach links von der Lochstempelreihe (Fig.
i), so daß die Karte sichtfrei liegt, bevor sie unter die Lochstempel 21 kommt.
Die Sichtstellung, d. h. diejenige Stellung, in der die Angaben derjenigen Spalte
abgelesen werden können, die beim nächsten Tastendruck gelocht wird, kann durch
eine Strichmarke 22 angedeutet werden. Es ist zweckmäßigerweise die letzte Spalte,
die rechts von dem Lochergehäuse liegt, so daß die Bedienungsperson gerade das zii
lochende Zeichen lesen kann. Sie kann aber auch die dahinterfolgenden Zeichen ablesen,
so daß es ihr möglich ist, gleich mehrere aufeinanderfolgende Zeichen im Gedächtnis
zu behalten. Wird die Sichtmarke 22 so gelegt, daß auch die vor ihr befindliche
Spalte noch gelesen -werden kann, so ist es möglich, den soeben gelochten Wert visuell
auf seine Richtigkeit zu prüfen.
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Außer der Zifferntastatur 14 sind weitere, noch zu beschreibende Tasten
vorgesehen. Nämlich eine Springtaste, durch welche der Wagen schrittweise ohne Vornahme
von Lochungen weitergeschaltet werden kann; ferner die übliche Rückschalttaste,
um den Wagen spaltenweise nach rechts zu schalten und ferner diie Auslösetaste,
durch welche der Wagen von seinem Antrieb entkuppelt wird, so daß er unter Federzug
von der jeweiligen Stellung in seine linke Endstellung zurückfährt.
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Die Anordnung der Locheinrichtung ergibt sich aus den Fig.2, 3 und
4.. Bei Betätigung einer Zifferntaste -wird auf noch zu beschreibende Weise ein
ihr zugeordneter Zifferntastenkontakt z geschlossen. Jeder Kontakt z (Fig. 5, 8)
schließt den Stromkreis eines ihm zugeordneten Wählermagneten tf' (Fig. 2, 3). Bei
dessen Erregung wird sein als Winkelhebel ausgebildeter Anker 25 im Uhrzeigersinn
verschwenkt und verschiebt dadurch die ihm zugeordnete Wählerschiene i9 entgegen
der Wirkung der Feder 26 nach rechts. Die Wählerschienen. i9 ruhen auf den Lochstempeln
21, die unter Federdruck nach oben gehalten werden. Unterhalb des Stempelsatzes
liegt die Matrize 17. Wenn die Karte in Lochstellung gelangt ist, wird durch den
noch zu beschreibenden Stanz- undTransportmagneten T (Fig. .4, 9, 13, 1.1) das Stanzjoch
28 (Fig. 2) nach unten gezogen. Es trifft dabei auf die Oberkante der verschobenen
Wählerschienen i9
und -drückt :dadurch den zugeordneten Lochstempel
durch die Karte. Bei den nicht verschobenen Wählerschienen bleibt das Stanzjoch
28 wirkungslos, .weil es in diesem Fall in die Ausschnitte i9 ca ,der Wählerschienen
eingreift und die Wählerschienen mit den Lochstempeln nicht mitnehmen kann.
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Das Stanzjoch28 ist U-förmig ausgebildet (Fig. 3) und an der Achse
29 drehbar gelagert. In seiner Ruhestellung wird es durch die Feder 3o gehalten.
Mittels der an beiden Schenkeln des Jochs 2:8 angeordneten Zugstangen 31 a., 31
b ist es an den im Maschinengehäuse i i gelagerten Bügel 32 (Fig. 9) mittels der
Achse 40 angelenkt. Der Anker 33 des Stanz- und :Schaltmagneten T kann mit seiner
Nase 33 d auf dem Bügel 32 aufschlagen.
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Anordnung undEinrichtung derTastatur ergeben sich aus den Fi-g. 5,
7 und B.
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Jede Zifferntaste 14 hat einen Tastenschaft 35, der mit einem seitlichen
Ansatz 35 a (Fig. 8) versehen ist. In der Ruhestellung wird der Tastenschaft 35
unter dem Druck der Feder 36 nach oben gehalten, wobei. der Deckeldes Tastaturgehäuses
als Begrenzung dient. JedeZifferntaste steuert einen Zwillingsarbeitskontakt z,
dessen Kontaktstellen beim Niederdrücken :der Taste durch den Ansatz 35 u -des Schaftes
nacheinander geschlossen werden. Die erste Kontaktstelle .ist dem der Taste entsprechenden
Wählermagneten W zugeordnet (vgl. Fig. 16), während die zweiten Kontaktstellen aller
Tasten den Stromkreis zum Stanz- bzw. Transportmagneten T schließen. Auf diese Weise
wird also zunächst der Wählermagnet erregt und infolge des späteren Schließens des
zweiten Kontaktes anschließend der Stanzmagnet, der vor dem Stanzen ,die Karte von.
.der iSichtstellurng in die Lochst°Ilung verschiebt. Nach der Lochung wird die Karte
wieder von der Lochstellung in die Sichtstellung zurückgeführt.
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Die Wirkung der Freigabe der Rücktaste 3:8 und der Auslösetaste 39
wird in Verbindung mit dem nunmehr zu beschreibenden Schaltwerk der Maschine erläutert.
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Bei dem Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß .die Karte in der
Sichtstellung fünf Spalten rechts von der Lochstellung liegt. Durch die Schalteinrichtung
wird nun die Karte bei Ta.stenb.°tätigunig zunächst um fünf Spalten nach links verschoben,
so daß die vorher in Sichtstellung wesene Lochspalte unter die Lochstempel zu liegen
kommt. Nach vollzogener Lochung wird die Karte wieder zurückgeschaltet, jedoch nur
um vier Spalten, so daß nunmehr .die nächste Lochspalte in Sichtstellung liegt.
Schaltwerk Der Wagen 13 wird im Bett i i durch die Stifte 41 geführt (Fig.4). Der
Wagen .ist an seiner unteren Seite als Zahnstange ausgebildet"in die das Zahnrad
42 greift. Zahnrad 42 ist zusammen. mit dem Schaltrad 43 für die Rücktaste auf die
Hülse 44 fest aufgepreßt (Fig. io). In. die Stirnverzahnung der Hülse 44 greift
die Stirnverzahnung der Hülse 45, auf der fest das Sperrad 46 sitzt. Beide Hülsen
sind lose drehbar auf der Achse 47 gelagert. Ein Verschieben, der Hülse44 wird durch
Eingreifen des Bettes zwischen Zahnrad: 42 und Sperrad 43 verhindert (Fng. 4). Die
Transportkraft für den Wagen wird,von der :Feder 48 abgeleitet, die am Zahnrad 42
und der Hülse 49 befestigt ist. Hülse 49 ist lose drehbar in dem Rahmen 5 i gelagert
und wird mit einer Mutter 5o festgespannt. Dieses wurde vorgesehen, um ein Nachspannen
der Feder 48 zu ermöglichen. Wird die Mutter 5o gelockert, so kann die Hülse 49
gedreht und hiermit die Feder 48 gespannt werden. Die Hülse 45 wird mit der Feder
52 an .die Hülse 44 gedrückt, so daß normalerweise: die Stirnverzahnung im
Eingriff ist. Die Achse 47 ist in dem Rahmen 5 i gelagert.
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Die Schrittschaltung erfolgt durch den Magneten T (Fig. 9,
10, 13, 14) über den Anker 33, der gleichzeitig als Sperranker ausgebildet
ist. Anker 33 ist drehbar am Auge 53 b des Jochs mit dem Bolzen 55 gelagert. Die
besondere Schrittschaltung erfordert einen großen Schalthub. Es wurde deshalb ein
Magnet mit Schwenkanker vorgesehen. In. seiner Ruhestellung (Fig. 13) wird der Anker
33 .durch die Feder 54 gehalten. Die Feder 54 muß in ihrer Wirkung um einErhebliches
stärker sein als die Transportfeder 48, da die Feder 54 den Wagen entgegen der Transportfeder
48 wieder mit zurücknehmen muß. Wird der Magnet T erregt, so zieht dieser :den Anker
33 an, welcher einschwenkt. Der Zahn 33 b des Ankers 33 wandert hierbei nach rechts
(Fig. 14), wobei das Sperrad 46, veranlaßt durch die Transportfeder 48, folgt. Nach
einer bestimmten Drehung gelangt der Zahn33 c des Ankers an das Sperrad und verhindert
ein weiteres Mitdrehen. Im selben Moment, in dem der Zahn 33 c die Sperrung übernimmt,
trifft .die Nase 33 a des Ankers auf den Bügel 32, welcher über die Zugstangen 3:1
a und 31 b (Fig. 2; 3) :das Stanzjoch 28 mitnimmt, bis der Zahn 33 c auf
den Zahngrund des Sperrades gelangt. Über das Joch 2,8 und die Wählerschienen i9
(Fig. 2) werden hierbei die Stempel 21 durch die Karte gedrückt. Gleichzeitig öffnet
der Bügel 32 (Fig. 9, io) den Kontakt t, auf den später bei Beschreibung des Stromlaufs
zurückgekommen wird. Die Stellung des Zahnes 33 c ist so gewählt, daß dieser radial
in das Sperrad 46 einfällt (Fig. 14). Hierdurch wird erreicht, daß die Lage der
Karte bei der Lochung genau festgelegt ist, unabhängig davon, ob der Zahn 33 c d--,n
Zahngrund :des Sperrades 46 schon erreicht hat. Wird der Strom unterbrochen, so
fällt der Anker 33 ab, und die Feder: 54 zieht den Zahn 33 b nach links (Fig. 13,
14); hierbei übernimmt dieser wieder die Sperrung, während der Zahn 33 c aus dem
Sperrad herauswandert. Das Sperrad wird von dem Zahn 33 b bis zu dem festen Anschlag
56 (vgl. auch Fig. 9) entgegen der Transportfeder mitgenommen, wobei über das Zahnrad
42 (Fig. 4) der Wagen 13 nach rechts wandert. Der Anschlag 56 wird hierbei so: eingestellt,
.daß .die nun zu lochende Position unter die Strichmarke 22 (Fig. i) zu liegen kommt.
Wird
die Rücktaste 38 (Fit,- 7) betätigt, so drückt diese den Hebel 57
um den Bolzen 6o nach unten. Am linken Ende des Hebels 57 (Fig, 12) ist die Klinke
58 drehbar gelagert, welche hierbei nach oben wandert und, unterstützt durch die
Feder 49, vom Anschlagblech 61 in das Schaltrad 43 gleitet und dieses mitnimmt.
Über den schrägen Zahnrücken der Stirnverzahnung von Hülse 44 und 45 wird letztere
entgegen der Feder 52 (Fig. 4, 1o) nach außen gedrückt, um wieder nach Drehung des
Schaltrades um einen Schritt in die Hülse 4.4. einzuschnappen. Über das Zahnrad
42 wurde hierbei ,der Wagen 13 um einen Schritt nach rechts (Fig. i, i i)
bewegt. Die Feder 62 (Fig. 12) bringt die Klinke 58, den Hebel 57 und die Rücktaste
38 wieder in ihre Ausgangsstellung zurück, wobei durch das Anschlagblech 61 die
Klinke 58 außer Eingriff mit dem Schaltrad kommt. Das Anschlagblech kann durch leichtes
Biegen so justiert werden, daß die Klinke richtig in das Schaltrad einfällt.
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Wird die Auslösetaste 39 betätigt (Fig. 5, 7), so schwenkt diese über
den Winkelhebel 63 den Hebel 64 um den Bolzen 65 (Fig. i5). Der Hebel 64 ist an
seinem linken Ende gabelförmig ausgebildet und greift über die Hülse 45 zwischen
das Sperrad 46 (Fig. 4, io) und den Ring 66, welcher ebenfalls fest auf der Hülse
45 sitzt. Der Hebel 64. schiebt die Hülse 45 gegen .die Feder 52 nach außen., wodurch
die Hülse 45 von der Hülse 44 entkupp"e.lt wird. Die Hülse 44. mit dem Zahnrad 42
wird freigegeben, so daß sich die Transportfeder 48 entspannen kann. Der Wagen 13
wird hierbei über das Zahnrad 42 mit nach links genommen (Fig. i, i i). Um zu große
Geschwindigkeiten des Wagens zu vermeiden, wird durch das Zahnrad 42 über eine Schnecke
eine Fliehkraftbremse 67 bekannter Art angetrieben.
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Die Leertaste 68 (Fig. 5, 7) ist wie eine normale Taste ausgebildet,
nur mit dem Unterschied, daß sie einen Arbeitskontakt i für die Schrittschaltung
besitzt. Schaltung allgemein Bei der Darstellung der Schaltungen für die Lochmaschine
wie auch für die Prüfmaschine wurde eine vereinfachte Form der Darstellung gewählt,
wie sie allgemein in der Fernmeldetechnik üblich ist. Kommen Einheiten öfter vor,
wie die Wählermagneten und die Tastenkontakte, so ist nur einer von diesen in der
Schaltung gezeichnet, während die restlichen nur durch die Verteilungsanschlüsse
angedeutet werden. Die Anzahl der Einheiten wird durch die arabische Zahl im Index
festgelegt. Die Relais und Magneten sind hierbei mit großen Buchstaben gekennzeichnet
und die von ihnen betätigten Kontakte mit den zugehörigen Kleinbuchstaben. Kontakte,
die von Hand betätigt werden, sind durch einen Haken am oberen Ende des beweglichen
Kontaktorgans gekennzeichnet. Allgemein gilt für die Bezeichnung der Magneten, Relais
und Kontakte, daß ihre Kennzeichen rechts bzw. über dem Schaltungssinnbild stehen.
Magneten, die eine bestimmte- Leistung (Schaltmagnet bzw. Stanzmagnet) aufbringen
müssen, sind durch eine stärkere Umrandung gekennzeichnet.
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Schaltbild für Lochmaschine Wird eine Taste gedrückt, so schließt
diese den Zwillingsarbeitskontakt z, der den Stromkreis über den Wählermagneten
W herstellt. Es fließt Strom von Plus durch den Wählermagneten W über die Kontakte
z und t nach Minus. Kurz nach Schließen der ersten Kontaktstelle des
Kontakts z wird die zweite Kontaktstelle geschlossen, welche den Stromkreis über
den Transportmagneten T herstellt. Es fließt Strom von Plus durch den Transportmagneten
T über .die Kontakte z und t nach Minus. Der Transportmagnet
T spricht an und öffnet seinen Kontakt t. Es fließt nun der Strom beider Kreise
(Wählermagnet und Transportmagnet) nicht mehr über den Kontakt t, sondern über den
Schutzwiderstand R. Der Schutzwiderstand wurde vorgesehen, damit bei längerem Drücken
der Taste nicht dauernd der hohe Ansprechstrom durch die Wicklungen der Magneten
fließt. Wären der Kontakt t und der Schutzwiderstand R nicht vorgesehen, so würde,
der hohe Ansprechstrom so lange über die Magneten fließen., als die Taste gedrückt
wird, was leicht zu übermäßiger Erwärmung der Wicklungen und ihrer Zerstörung führen
kann. Geht die Taste in ihre Ruhestellung zurück, so werden die beiden Kontaktstellen
des Kontakts z wieder getrennt und die beiden Stromkreise unterbrochen, so daß der
Wählermagnet und der Transportmagnet abfallen. Wird die Springtaste gedrückt, so
schließt sie ihren Arlbeitskontakt i, wodurch Magnet T erregt wird. Schaltbild der
Prüfmaschine Wie in der Einleitung erwähnt, kann die Erfindung auch bei Prüfmaschinen
angewendet werden. Hierbei ergeben sich aber gegenüber den erwähnten Prüfmaschinen
bekannter Konstruktion einige Besonderheiten: Bei Prüfmaschinen normaler Konstruktion
wird eine Falschlochung dadurch gekennzeichnet, daß der Wagen. nicht weitergeschaltet
wird. Bei der hier beschriebenen Maschine erfolgt aber die Schrittschaltung vor
dem Prüfen, so daß die bekannte Signalisierung hier vorzugsweise abgeändert wird.
Die Schaltung wurde deshalb so gewählt, daß bei einer Falschlochung die Maschine
elektrisch vollkommen -gesperrt wird, so daß nach Prüfen einer Falschlochung alle
Tasten betätigt werden können, ohne daß die Maschine hierauf anspricht. Nur bei
Drücken der Auslösetaste geht der Wagen in seine linke Endstellung, wobei die Maschine
gleichzeitig entsperrt wird. Es soll hierdurch erreicht werden, daß eine falsch
gelochte Karte aus der Maschine herausgenommen werden muß und nicht weitergeprüft
werden kann.
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Die Prüfmaschine unterscheidet sich von dem weiter oben beschrieb°nenLocher
dadurch, daß statt der Wählermagneten W Prüfrelais P (Differentialrelais) bekannter
Konstruktion, z. B. Patentschrift 6o4. oo7, eingebaut sind.. Die Prüfrelais betätigen
ihren Ruhckontakt p, der den Stromkreis bei Nichtübereirnstimmung
von
Lochung und Tastenbetätigung über den Transportmagneten T unterbricht. Statt der
Lochstempel :2i ist die Prüfmaschine mit den Abfühlkontakten b ausgerüstet. Der
Transportmagnet T betätigt den Arbeitskontakt t, und den Ruhekontakt tii. Der römische
Index gibt die Reihenfolge an, in der die Kontakte betätigt werden.
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Die Sperrung bei einer Falschlochung wird an .den Prüfrelais P durch
eine besondere Vorrichtung erreicht, die in Fig. 17 veranschaulicht ist.
Spricht das Prüfrelais P an, so wird dessen Anker 81 angezogen, welcher über die
Feder 82 schnappt. Wird der Strom durch das Prüfrelais wieder unterbrochen, oder
werden beide Wicklungen nacheinander erregt, so kann der Anker nicht abfallen, da
er -durch die Feder 82 hieran gehindert wird. An dem Bügel 8.3 sind die Federn
82 befestigt. Es ist für jedes Relais eine besondere Feder 8'2 vorgesehen. Der Bügel
83 kann durch die Auslösetaste 84., die hier nur sinnbildlich dargestellt ist, verschwenkt
werden, wodurch die Federn. 82 die Anker 8 1 freigeben, und letztere wieder
in ihre Ruhestellung zurückgehen können. Durch den Anker 81 wird der Kontakt p geöffnet,
der, wie oben erwähnt, den Stromkreis über den Transportmagneten unterbricht. Es
wird durch die eben beschriebene Vorrichtung erreicht, daß, wenn ein Prüfrelais
angesprochen hat, .der Stromkreis über den Transportmagneten so lange unterbrochen
b.leilbt, bis durch Drücken der Auslösetaste 84 der Kontakt p und somit der Stromkreis
über den Transportmagneten wieder geschlossen wird. Durch Unterbrechen des Stromkreises
über den Transportmagneten ' wird ein Weiterarbeiten der Maschine verhindert, auch
wenn andere Tasten- außer der Auslösetaste 84 betätigt werden, wodurch eine Falschlochung
gekennzeichnet wird.
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Zunächst sei angenommen,, daß Lochung und Tastenwert übereinstimmen.
Wird in diesem Fall die Taste betätigt, so schließt diese ihren Zw illingsarbeitskontakt
z. Es fließt nun Strom von Plus durch den Transportmagneten über den Kontakt t11,
die hinterei,nandergeschalteten Kontakte p1 . .. plo, den Kontakt z nach Minus.
Der Transportmagnet T spricht an, schließt seinen Kontakt t, und öffnet den Kontakt
tii. Es fließt nun Strom von Plus über die Kontakte 11, ti, durch .die eine
Wicklung des Relais P über den A@bfühlkontakt b, den Kontakt z nach Minus. Gleichzeitig
fließt aber auch Strom von Plus über die Kontakte 1i und t, durch die zweite Wicklung
des Prüfrelais über den Kontakt z nach Minus. Das Prüfrelais P spricht somit nicht
an, da gleichzeitig durch beide Wicklungen des als Differentialrelais ausgebildeten
Prüfrelais Strom fließt. Des weiteren fließt Strom von Plus durch den Transportmagneten.
T über den Widerstand R, die Kontakte p1 ... plo, z nach Minus. Es hält sich
somit der Tranportmagnet T über einen Haltestromkreis. Der Widerstand R wurde vorgesehen,
um die Wicklung des Transportmagneten vor zu großer Erwärmung zu schützen. Geht
die Taste wieder in ihre Ruhestellung zurück, so öffnet diese ,den Zwillings-arbeitskontakt
z, wodurch die drei eben beschriebenen Stromkreise unterbrochen werden und der Transportmagnet
T abfällt.
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In allen Fällen, in :denen keine volle Übereinstimmung zwischen Tastenbetätigung
und Lochung besteht, werden eines oder mehrere der Prüfrelais in bekannter Weise
einseitig erregt. Hat nun irgendeines der Prüfrelais angesprochen, so öffnet dieses
den ihm zugeordneten Kontakt p, welcher den Stromkreis über den Transportmagneten
unterbricht. Hierbei fällt der Anker des Transportmagneten ab, und .der Wagen geht
in Sichtstellung. Ein weiteres Betätigen der Zeichentasten bleibt ohne Wirkung,
da durch die oben beschriebene mechanische Sperrung des Prüfrelais .P der Kontakt
p offen gehalten wird und erst durch Betätigen der Auslösetaste geschlossen werden
kann.
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Wird die Springtaste betätigt, so öffnet sie ihren Ruhekontakt 1i
und schließt den Arbeitskontakt 11i. Es fließt nun Strom von Plus durch den Transportmagneten
T über die Kontakte tii, p1 ... plo, lii nach Minus. Der Transportmagnet
spricht an und öffnet seinen Kontakt tii. Der Transportmagnet kann aber nicht abfallen,
da er sich durch einen Haltestromkreis über den Widerstand R hält. Die Prüfrelais
können nicht ansprechen, da vor Schließen des Kontaktes 1,1 der Kontakt 1I geöffnet
und den gesamten Stromkreis über die Prüfrelais unterbrochen hat. Geht die Springtaste
wieder in Ruhestellung zurück, so öffnet der Kontakt lii, wodurch der Haltestromkreis
über den Transportmagneten T unterbrochen wird und dieser abfällt. Abänderungen
In vorstehendem sind nur bevorzugte Ausführungsbeispiele beschrieben, die natürlich
mannigfache Abänderungen zulassen. Insbesondere gibt es verschiedene Lösungsmöglichkeiten
für die Verschiebung der Karte von Sichtstellung in Lochstellung und wieder zurück
in Sichtstellung für die nächste Spalte. An Stelle des beschriebenen Hemmwerks könnte
z. B. auch die bekannte Wagenschaltung beibehaltenwerden, durch welche die Karte
jeweils immer nur um eine einzige Spalte weiter befördert wird. Die Sicht-Loch-Sicht-Verschiebung
der Karte wird dann .dadurch bewirkt, daß sie auf ihrem Wagen, z. B. durch einen-Magneten,
um die gleiche Strecke vor- und zurückgeschaltet wird. Zum Beispiel,--wird bei Tastenbetätigung
die Karte auf dem stehenbleibenden Wagen um fünf Spalten in die Lochstellung vorausbewegt.
Nach vollzogener Lochung kehrt die Karte, z. B. infolge Aberregung ihres Verschiebemagneten,
wieder um fünf Spalten in ihre Ausgangsstellung auf dem Wagen zurück. Gleichzeitig
springt aber der Wagen um eine Kartenspalte in entgegengesetzter Richtung, so da.ß
die Relativbewegung der Karte nur vier Spalten ausmacht und somit die nächste Spalte
in Sichtstellung kommt.