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Schlagbolzenzünder für Erdminen Man hat bereits vorgeschlagen, zum
Auslösen von Erdminen bei ihrer Berührung einen abgefederten Schla@gbolzenstift
zu verwenden, ;der durch Niederdrücken eines ihn übergreifenden, abgefederten Deckels
verstellt und dann durch seine Federung gegen die Sprengkapsel des, :Minenzünders
vorgetrieben wird. Hierbei hat man den Schlagbolzen mit einer metallischen Bandfeder
ausgerüstet, die hei Überschreiten einer bestimmten Lage des Schlagbolzens wirksam
wird.
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Die Erfindung ist auf einen Schlagbolzenzünder für Erdminen gerichtet,
der in gleichartiger Weise wirksam wird, es jedoch ermöglicht, die Mine in ihrer
Gesamtheit einschließlich der Schdagbolzenfederung aus nichtmetallischen Werkstoffen
herzustellen, so daß sie nicht .durch das Vorhandensein von Metallteilen aufgespürt
werden kann.
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Der Sch.lagbolzenzünder kennzeichnet sich dadurch, daß bei einer derartigen
Herstellung der Mine in ihrer Gesamtheit aus nichtmetallischen Werkstoffen ,die
Abfederung des Schlagbolzens durch nichtmetallische, in ihrer Längsrichtung federnde
Stäbe bewirkt ist, die am Zündergehäuse schwenkbar gelagert und (derart in Schräglage
an einem Widerlager des Sab.lagbolzens abgestützt sind, daß sie beim Vortreiben
des Schlagbolzens um ihre am Zündergehäu@se gelagerten Enden nach unten geschwenkt
und über ihre Länge zusammengedrückt werden, ehe sie nach Überschreiten ihrer maximalen
Verkürzung den Schlagbolzen in die Wirkstellung vortreiben.
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Diese Bauart ermöglicht es, eine normale metallische Feder zu vermeiden,
die den Nachteil hat, daß sie das Vorhandensein der Mine elektrischen Suchgeräten
anzeigt.
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Außerdem bewirkt diese Ausbildung, daß der Durchschlag d er Sprengkapsel
stets in der gleichen Weise und mit der gleichen Kraft stattfindet, unabhängig
davon,
wie der Druck auf die Sehlagbolzenzünderwirkt, ob langsam oderschnell, unmittelbar
oder mittelbar über ein Ausläseglied.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform gemäß der Erfindung besteht
die Abfederung des Schlagbolzens aus drei geraden nichtmetallischen Federstäben,
die rund um den Schlagbolzen unter 12o° verteilt und schräg zu ihm angeordnet sind.
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Infolge der Symmetrie wird -der Schlagbolzen keinen seitlichen Kräften
ausgesetzt und bleibt daher immer zentrisch.
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Jeder der Federstäbc besteht vorzugsweise aus einem elastischen Körper,
der zwischen zwei Fingern aus festem Werkstoff angeordnet ist, von -denen sich einer
in einer inneren Nizt des Zündergehäuses und der andere an. dem Schlagbolzen zwischen
zwei Bunden gelenkig abstützt.
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Diese Enden. der Finger- ersetzen Scharniere, und ihre Gestalt ist
so, daß sie sich einerseits der Nut im Zündergehäuse und andererseits der durch
die Bunde gebildeten Nut am Schlagbolzen anpassen.
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Entweder das Zündergehäuse oder der Deckel des Schlagbolzenzünders
kann zum mindesten eine Nut aufweisen, in die eine Nase des anderen Teils eingreift.
Diese Nut ist so ausgebildet, @d@aß der Deckel gleichzeitig mit der axialen Bewegung
eine Drehbewegung indem Gehäuse ausführt.
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Die Drehung des Deckels hat den Zweck, seine axiale Bewegung derart
zu. verzögern, @daß das. Auslösen des Schlagbolzens erst eine Zeitspanne nach der
Wirkung des äußeren Druckes erfolgt, der beispielsweise durch .das Darüberfahren
eines schweren Fahrzeuges hervorgerufen wird. Die so erzielte Verzögerung der Zündurig
ist abhängig von der Länge und der Form der Nuten, die,die Nasen aufnehmen.
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Die Verzögerung der Zündung ist nicht unbedingt erforderlich, und
man kann je nach: dem Verwendungszweck der Mine den Zünder der Erfindung auch empfindlicher
machen, so daß der Schlagbolzenzünder ohne Verzögerung in Tätigkeit tritt. Eine
solche Ausbildung kommt besonders. für Tretminen oder für gegen Fuhrwerke bestimmte
Minen in Frage, die mit durch Kabel miteinander verbundenen Auslösegliedern versehen
sind, so daß mehrere Minen gleichzeitig zur Explosion gebracht werden.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Landmine mit einem Schlagbolzenzünder gemäß,der
Erfindung in Seitenansicht, teils im Schnitt, F.ig.2 einen Uäm;gsschnitt durch den
Schlagbolzenzünder in größerem Maßstab und Fig.3 einen Querschnitt durch ihn nach
der Linie III-III in Fig. 2.
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Der Schlagbolzenzünder besteht aus einem Gehäuse 2, dessen Ringflansch
3 auf einem Satz Rippen 4 des Minengehäuses i aufliegt. Das Zündergehäuse 2 ist
mit einem Deckel 5 abgeschlossen., der nach oben gewölbt ist und nach unten in das
Gehäuse 2@ gedrückt werden kann, wenn auf den Stöpsel 6 des Deckels 7 der Mine ein.
Druck ausgeübt wird. Dieser Deckel stützt sich mittels eines weiteren Satzes Rippen
8 auf einem elastischen Ring 9 ab, der seinerseits auf den Rippen 4. aufliegt.
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Wie Fig. 2 verdeutlicht, befindet sich in dem Gehäuse 2 des Schlagbolzenzünders
der Schlagbolzen i o, dessen vierkantiges oberes Ende ii in eine entsprechende Ausnehmung
des. Deckels 5 eingreift. Vier Nasen 12, 13, 14 und 15, die fest an dem Deckel 5
angeordnet sind, greifen in entsprechende V-förmige Nuten 16, 17, i8 und ig in der
Innenflüche des Gehäuses 2 ein.
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Drei nichtmetallische Federstäbe 2o, or und 22 greifen mit ihren abgerundeten
Enden 2,3 in eine Ringnut 2:4 im Zündergehäuse 2 ein, während ihre anderen
Enden 2i5 zwischen zwei Ringflanschen 26 und 27 des Schlagbolzens io ragen und mit
einer konkaven Stirnfläche die zylindrische Außenfläche eines frei auf dem Schlagbolzen
angeordneten Ringes ioa umgreifen. Die Enden 2.3 und 25 der Federstäbe 2o, 21 und
22 bestehen aus festem. Werkstoff (Hartgummi, -Polyvinylcblorid usw.) und sind von
beiden Seiten an dem elastischen Körper .der Stäbe befestigt.
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EinRing 28, der mittels nichtmetallischer Schrauben 29 an dem Gehäuse
2 befestigt ist, verhindert, .daß :der Deckel 5 sich von diesem abhebt, und zwar
dadurch, daß sich die Nasen n2, 13, 14 und 'l5 von unten gegen den Ring 28 anlegen.
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Für den Transport und die Handhabung der Mine ist der Schl&gbolzenzünder
erfirndungsgemäß ,durch einen Sicherungsstecker 30 gesichert, der mittels
einer Schlaufe 3.1 herausgezogen werden kann. Der Stecker 3o verhindert jede Drehung
des Deckels 5 undi damit auch seine Abwärtsbewegung in das Gehäuse 2 hinein.
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Andererseits weist der Schlagbolzen lo als zusätzliche Sicherung eine
Anschlagnase 32 auf, die vor eine gerade Nut 33 in dem Führungsstutzen 3.4 des Gehäuses
für den Schlagbolzen kommen muß, damit,dieser nach unten gleiten kann. Diese Bedingung
ist aber nur erfüllt, wenn jede Nase 12, 13, 14. und 15 die beiden Arme der zugehörigen
V-förmigen Nut 16, 17, 18 und, i9, in -die sie eingreift, durchlaaufen hat.
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Der in Fig. -i dargestellte elastische Ring 9, der die Aufgabe der
Sperrfeder hat, verhindert das Intätigkeittreten des Schlagbolzenzünders bei Einw=irkung
eines unter einer bestimmten Größe liegenden Druckes, z. B. wenn die Landmine nur
dann explodieren soll, wenn ein schweres Fahrzeug oder eire Kampfwagen über die
Mine fährt.
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DerSchlagbolzenzünderarbeitet wie folgt: Wirkt ein genügend großer
Druck auf die Mine, so wird ,der Deckel 7 heruntergedrückt. Dabei setzt sich der
Stöpsel 6 gegen den Deckel 5 des Zündergehäuses 2 und drückt ihn nach unten in Idas
Gehäuse hinein. Infolge des Eingriffs der Nasen 12, 13, 14 und 15 in die Nuten 16,
i7, 18 und, i9 erfolgt diese Bewegung,des Deckels unter gleichzeitigem Drehen zunächst
in der einen und dann in der anderen Drehrichtung. Der Schlagbolzen io bewegt sich
dabei mit nach unten, wähnend die drei im Winkel von 1z!00 zueinander stehenden
Federstäbe 2109 21 und 22, die zunächst schräg nach oben gerichtet sind,
zusammengedrückt
«-erden. Dabei führen sie Schwen:;bewegungen um ihren Abstützpunkt in der Nut 2.4
im Gehäuse 2 aus, -bis sie senkrecht zu dem Schlagbolzen stehen. Bei Überschreiten
(dieser Stellung bewirken die Federstäbe 20, 21 und 22 dann die weitere Abwärtsbeewegung
des Schlagbolzens unter plötzlicher Entspannung :der in ihnen aufgespeicherten Energie
und schleudern ihn gegen. die Sprengkapsel 39 (Fig. i), die sofort zündet und das
Feuer auf die Sprengladung ,der Mine überträgt.