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DE881298C - Verfahren zum Bleichen und Desodorieren von Proteinmaterialien, die z. B. fuer die Lebensmittelindustrie bestimmt sind - Google Patents

Verfahren zum Bleichen und Desodorieren von Proteinmaterialien, die z. B. fuer die Lebensmittelindustrie bestimmt sind

Info

Publication number
DE881298C
DE881298C DED10912A DED0010912A DE881298C DE 881298 C DE881298 C DE 881298C DE D10912 A DED10912 A DE D10912A DE D0010912 A DED0010912 A DE D0010912A DE 881298 C DE881298 C DE 881298C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
stage
bleaching
bath
stages
hours
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DED10912A
Other languages
English (en)
Inventor
Marcel Mouton
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Degussa GmbH filed Critical Degussa GmbH
Application granted granted Critical
Publication of DE881298C publication Critical patent/DE881298C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23BPRESERVATION OF FOODS, FOODSTUFFS OR NON-ALCOHOLIC BEVERAGES; CHEMICAL RIPENING OF FRUIT OR VEGETABLES
    • A23B4/00Preservation of meat, sausages, fish or fish products
    • A23B4/14Preserving with chemicals not covered by groups A23B4/02 or A23B4/12
    • A23B4/18Preserving with chemicals not covered by groups A23B4/02 or A23B4/12 in the form of liquids or solids
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A22BUTCHERING; MEAT TREATMENT; PROCESSING POULTRY OR FISH
    • A22CPROCESSING MEAT, POULTRY, OR FISH
    • A22C13/00Sausage casings
    • A22C13/0026Chemical treatment of natural gut

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Coloring Foods And Improving Nutritive Qualities (AREA)

Description

  • Verfahren zum Bleichen und Desodorieren von Proteinmaterialien, die z. B. für die Lebensmittelindustrie bestimmt sind Es ist bekannt, Proteinstoffe tierischen oder pflanzlichen Ursprungs entweder mit Hilfe von sauerstoffhaltigen Mitteln oder Chlorderivaten oder aber durch Einwirkung von Reduktionsmitteln, wie Schwefelderivaten, z. B. schwefeliger Säure, Bisulfiten, Hydrosulfiten usw., zu bleichen.
  • Die Benutzung von Peroxydverbindungen oder von Persalzen allein kann jedoch unter den üblichen Bedingungen zu gesteigerten Oxydationen oder tiefgreifenden Veränderungen und damit zu physicochemisch völlig irreversiblen Modifikationen der so behandelten Stoffe führen.
  • So kann man bei der Behandlung von Kaldaunenhäuten, insbesondere mit Wasserstoffsuperoxyd, eine Änderung des Materials beobachten, die eine übermäßige Quellung der Proteinzellen, begleitet von einem Abbau, hervorruft, der bis zum völligen Verfall des Gewebes gehen kann.
  • Mit den gleichen Schwierigkeiten ist zu rechnen, wenn man die übliche Entfärbungstechnik mit Wasserstoffsuperoxyd bei der Behandlung von Därmen im Abdeckereiwesen oder bei der Entfärbung von Därmen für die Fleischerei anwendet. Die heftige Sauerstoffentwicklung, die durch die Zersetzung der Peroxyde durch die Gewebe selbst oder die darin enthaltenen Sekrete oder die gebildeten Peroxydasen, oder die vorhandenen Bakterien bedingt ist, ruft Blähungen oler Schwellungen zwischen den verschiedenen Zellschichten hervor, die bis zur Bildung der wohlbekannten sogenannten Fenster führen können und die Materialien für die bestimmungsgemäße Benutzung untauglich machen.
  • Aus den gleichen Gründen ist es schwierig, durch bekannte Methoden die unterschiedlichen Färbungen der Proteinstoffe-zu beseitigen, die eine Funktion der Ernährung der Tiere sind und von Gelb zu Grün (das Chlorophyll der pflanzlichen Bestandteile widersteht besonders lange der Verdauung durch den Wiederkäuer), von Grün zu Braun, von Rosa zur dunklen Ockerfarbe gehen können oder zufällige Färbungen sind, die abhängen von den Bedingungen der Gewinnung, der Lagerung oder der Konservierung der Erzeugnisse, und vom Grau bis zum Grünbläulich reichen und eine schlechte Konservierung andeuten, ohne daß sich sonstige Änderungen der Beschaffenheit vermuten lassen. Die Wirkung von Reduktionsmitteln, die vereinzelt angewandt wurden, hat nicht zu besseren Ergebnissen geführt, als die von sauerstoffhaltigen oder chlorhaltigen Reagenzien. Die Benutzung von Chlorierungsmitteln oder deren Derivaten, wie sie für die Bleichung zahlreicher Stoffe allgemein bekannt sind, hat bisher bei Proteinstoffen niemals zu brauchbaren Ergebnissen geführt. Diese Mittel üben auf Proteine nicht nur keine entfärbende Wirkung aus, sondern verschieben außerdem die Farbtönungen von Gelb zu Bräunlichveilchenfarbig und verändern, ganz allgemein durch Chlorfixierung das Proteinmolekül, bauen es je nach dem p.H der einwirkenden Lösungen völlig ab.
  • Durch das Verfahren gemäß der Erfindung werden diese Unannehmlichkeiten überwunden und gleichzeitig das gewünschte Ziel erreicht.
  • Die Erfindung betrifft ein Bleich- und Desodorierverfahren für Proteinstoffe, wie sie z. B. für die Lebensmittelindustrie bestimmt sind, und besteht darin, daß diese Stoffe mit drei Arten von wirksamen Mitteln nacheinander und/oder in Kombination behandelt werden, nämlich Chlorderivaten von der Art der Chlorite, Peroxyden und/oder Persalzen und den meisten Reduktionsmitteln.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung umfaßt vorzugsweise drei aufeinanderfolgende Stufen; eine erste Behandlung mit einem Persalz von großer Oxydationskraft, wie einem Persulfat, oder irgendeiner anderen Verbindung, die fähig ist, eine merkliche Ionisierung der Lösungen hervorzurufen; eine anschließende Behandlung mit einem Alkali- oder Erdalkah-Chlorit, vorzugsweise Natriumchlorit, und eine- letzte Behandlung mit einem Reduktionsmittel, wie Bisulfit, Hydrosulfit, Formaldehyd, Harnstoff u. dgl.
  • Das Verfahren ist auf alle Proteinstoffe anwendbar. In allen Fällen sind die behandelten Erzeugnisse gut entfärbt und unterliegen weder einer Veränderung noch einer Abänderung ihrer Eigenschaften.
  • Für die Lebensmittelindustrie bestimmte Stoffe werden geruchfrei und lassen sich gut konservieren. Die Erfindung erstreckt sich auch auf eine Behandlung, bei der wenigstens zwei Stufen gleichzeitig vereinigt sind oder bei der die Reihenfolge der Anwendung der einzelnen Mittelabgeändert ist. Dadurch läßt sich das Verfahren den Anwendungen weitgehend anpassen und gestattet darüber hinaus, den Zeitraum für die verschiedenen Behandlungsstufen ohne Schwierigkeiten zu regeln. Die mittlere Dauer jeder Behandlungsstufe liegt etwa zwischen i und ¢ Stunden.
  • Die Desodorierung solcher Stoffe, die sehr charakteristische Gerüche aufweisen, ist ausgezeichnet.
  • Die Persalze oder Peroxyde bewirken eine gute Haltbarkeit der behandelten Stoffe, die entfärbende Wirkung der Chlorite ist nicht mehr mit den bisher bekannten Schwierigkeiten verbunden, und die Behandlung mit den Reduktionsmitteln löst Reduktionsumsetzungen aus, die sich bisher den Entfärbungserscheinungen auf Grund von Oxydationen der im Material enthaltenen oder darin durch die Chloritbehandlung gebildeten Aminosäuren entgegenstellten.
  • Das Verfahren gestattet außerdem, in einem weit ausgedehnteren alkalischen pn-Bereich zu arbeiten. Während es bisher praktisch unmöglich war, derartige Stoffe bei pil-Werten über 7 bis 8 zu bearbeiten, kann man jetzt pn-Werte bis zu i2 erreichen, ohne daß eine wesentliche Veränderung der behandelten Erzeugnisse eintritt.
  • Nachstehend sind einige Ausführungsbeispiele zur Behandlung von Proteinstoffen verschiedenen Ursprungs aufgeführt.
  • Beispiel i Schweineabfälle werden zuerst in einem Bad behandelt, das =o g/1 Ammoniumpersulfat enthält. Man läßt gut abtropfen, dann wird mit einem Bad, das 2 g/1 Natriurnchlorit enthält, behandelt.
  • Nach dem Abspülen und Abtropfen wird schließlich mit einem Bad, das =o cm3/1 Natriumbisulfit enthält, behandelt.
  • Jede dieser drei aufeinanderfolgenden Behandlungen dauert ungefähr 12 Stunden.
  • Das nach dieser Behandlung erhaltene Material ist gleichmäßig, klar, geruchfrei und läßt sich gut konservieren. Beispiel 2 Fleckige und in Gärung befindliche Rinderabfälle werden zuerst in einem Bad von z g Natriumperoxyd je Liter gewaschen. Dann werden sie gut gespült und mit einem Bad von =o g Ammoniumpersulfat je Liter und genügend Phosphorsäure, um das pzi unter 7 zu bringen, behandelt.
  • Darauf werden sie abtropfen gelassen und mit einem Bad von 2 g/1 Natriumchlorit behandelt.
  • Sie werden schließlich gespült und in einem Reduktionsbad folgender Zusammensetzung fertig behandelt Natriumbisulfit ................ =o cm3/i Ammoniumbifluorid ............ 2 cm3/1. Das nach dieser Behandlung erhaltene Material ist gleichmäßig, klar, geruchfrei und läßt sich gut konservieren. Beispiel 3 Kaldaunen oder Därme für Nahrungsmittelkonserven, welche zahlreiche Chlorophyllflecken aufweisen, werden zuerst mit einem Bad von 2 g/1 Natriumperoxyd schnell gewaschen. Dann werden sie nacheinander in einem Bad von io g/1 Kaliumpersulfat 2 Stunden lang bei 2o° und in einem Bad von 2 g/1 Natriumchlorit behandelt.
  • Schließlich werden sie gewaschen, gespült und in einem Reduktionsbade aus 5 cm3/1 -Natriumbisulfit fertig behandelt und in einer großen Wassermenge nachgewaschen.
  • Das erhaltene Material ist völlig klar, gleichförmig, vollständig geruchfrei und läßt sich ausgezeichnet konservieren. Beispiel 4 Schweinedärme, die als Hüllen für Würste, wie Mettwurst, Würstchen usw., in der Metzgerei bestimmt sind, werden unter folgenden Bedingungen behandelt: Der gewaschene und gespülte umgewendete Darm wird zunächst in einem Bad von io g/1 Ammoniumpersulfat eingeweicht, dann wird in einer Chloritlösung von 2 g/1 Natriumchlorit und 5 cm3/1 Wasserstoffsuperoxyd (13o Volumprozent) behandelt, dann folgt eine Reduktionsbehandlung mit Formaldehyd von i cm3/1.
  • Das nach dieser Behandlung erhaltene Material ist weiß und ist physikalisch und mechanisch nicht verändert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Bleichen und Desodorieren von Proteinmaterialien, die z. B. für die Lebensmittelindustrie bestimmt sind, dadurch gekennzeichnet, daß diese Rohstoffe nacheinander und/ oder in Kombination mit drei Arten von aktiven Mitteln behandelt werden, die Chlorderivaten von der Art der Chlorite, Peroxyden und/oder Persalzen und der Mehrzahl der Reduktionsmittel entsprechen. z. Bleichverfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in drei Stufen gearbeitet wird, von denen in der ersten Stufe ein Persalz von großer Oxydationskraft, in der zweiten Stufe ein Bad von Alkali- oder Erdalkalichlorit und in der dritten Stufe ein Reduktionsmittel benutzt wird. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Persalze Ammonium- oder Kaliumpersulfat oder Natriumperoxyd benutzt werden. 4. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als aktive Chlorverbindung Natriumchlorit verwendet wird. 5. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Reduktionsmittel Natriumbisulfit, Ammoniumfluorid, Formaldehyd, Harnstoff od. dgl. verwendet werden. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in den drei Stufen bei gewöhnlicher Temperatur erfolgt. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Behandlungsdauer in jeder Stufe annähernd i bis 4 Stunden beträgt. B. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die einzelnen Behandlungsstufen eine längere oder kürzere Ruhezeit eingeschaltet wird. g. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das pH des Bades bis zu i2 ansteigt. io. Verfahren nach Anspruch i bis g, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration der wirksamen Bestandteile von 2 g bis zu io g/l und darüber bei einer mittleren Behandlungsdauer von einigen Stunden bis zu 24 Stunden, je nach der Konzentration der verschiedenen Bäder, bei gewöhnlicher Temperatur beträgt.
DED10912A 1950-11-20 1951-11-18 Verfahren zum Bleichen und Desodorieren von Proteinmaterialien, die z. B. fuer die Lebensmittelindustrie bestimmt sind Expired DE881298C (de)

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DED10912A Expired DE881298C (de) 1950-11-20 1951-11-18 Verfahren zum Bleichen und Desodorieren von Proteinmaterialien, die z. B. fuer die Lebensmittelindustrie bestimmt sind

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