DE880887C - Verfahren zum Bleichen von Fasern aus nativer und regenerierter Cellulose und daraus hergestellter Erzeugnisse - Google Patents
Verfahren zum Bleichen von Fasern aus nativer und regenerierter Cellulose und daraus hergestellter ErzeugnisseInfo
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- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C9/00—After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
- D21C9/10—Bleaching ; Apparatus therefor
- D21C9/1057—Multistage, with compounds cited in more than one sub-group D21C9/10, D21C9/12, D21C9/16
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Description
- Verfahren zum Bleichen von Fasern aus nativer und regenerierter Cellulose und daraus hergestellter Erzeugnisse Zur Erzielung guter Bleicheffekte bedient man sich vielfach sogenannter Kombinationsverfahren, bei denen zwei oder auch mehr Bleichmittel verschiedener Art angewandt werden. ,Eine bekannte Kombination ist z. B. die Chlor-Peroxyd-Bleiche, bei welcher das Textilgut in einer Stufe mit Chlor und in der anderen Stufe mit Peroxyd gebleicht wird. Ferner gibt es Bleichverfahren, bei denen reduzierende Mittel, wie z. B. Hydrosulfit, der Chlor- oder Peroxydbleiche vor-oder nachgeschaltet werden. Bei der Permanganatbleiche wird am Schluß mit reduzierenden Mitteln, wie Bisulfit, Hydrosulfit, oder mit sauren Wasserstoffsuperoxydlösungen nachbehandelt.
- Bei diesen Kombinationen muß zwischen den einzelnen Bleichstufen jeweils das vorhergehende Bleichmittel durch Spülen oder andere Maßnahmen, z. B. Antichlorierung, entfernt werden, da sich die erwähnten Bleichmittel gegenseitig aufheben würden. Bei Weglassen dieser Maßnahmen würde ein unnötiger Verbrauch oder sogar eine Störung des Bleichprozesses auftreten.
- Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Bleichens von Fasern aus nativer oder regenerierter Cellulose und daraus hergestellter Erzeugnisse mit Peroxyd und Natriumchlorit diese beiden Bleichmittel ohne Flottenwechsel in einem Bad zur Anwendung bringt.
- Man kann erfindungsgemäß z. B. so vorgehen, daß man das Textilgut zuerst mit einer sauren Chloritlösung vorbehandelt und dann anschließend ohne Flottenwechsel nach Zusatz von H202, Alkali und eines geeigneten Stabilisators mit Peroxyd fertigbleicht. Oder aber man bleicht zuerst mit einem Peroxydbad vor und setzt dann; ohne die Flotte zu wechseln, Na:triumcblorit und eventuell Säure zu, um mit diesem Bad die Bleiche zu vollenden. Es ist aber auch möglich, das Chlorit und das Peroxyd zusammen gleichzeitig dem Bad bei Beginn zuzusetzen und die Bleiche nach einer der beiden beschriebenen Methoden durchzuführen. Die Chloritbehandlvng kann bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur vorgenommen werden.
- Es ist zwar bekannt, daß man an die Hypochloritbleiche eine ergänzende Sauerstoffbleiche ohne Flottenwechsel anschließt. Hierbei wird aber besonders vermerkt, daß das Peroxydbleichmittel der verbrauchten Hypochloritflotte zugesetzt wird. In der Erkenntnis, daß diese beiden Bleichmittel sich gegenseitig zersetzen, hat der Erfinder sein Verfahren bewußt darauf abgestellt, daß das Peroxyd erst dann dem Hypocbloritbad zugesetzt wird, wenn das Hypochlorit restlos verbraucht ist. Im Gegensatz hierzu kann gemäß vorliegender Erfindung das eine Bleichmittel zum anderen zugesetzt werden, bevor dasselbe verbraucht ist, ja es ist sogar möglich, beide gleichzeitig zuzusetzen, wobei man es wahlweise in der Hand hat, durch entsprechende Einstellung der pu der Flotte entweder zuerst das eine oder das andere oder umgekehrt zur Wirkung kommen zu lassen.
- Beispiel i ioo kg entschlichtetes Mischgewebe aus Viskosekunstseide und Zellwolle werden auf der Haspelkufe in einem Bad, welches pro Liter 1,2 g Natriumchlorit und 2,5 ccm Salzsäure _(4o0/0ig) enthält, bei Flotte i : 2o = 2 cbm i Stunde bei 5o° behandelt. Hierauf wird das Bad durch Sodazusatz neutralisiert und nach weiterem Zusatz von 2 bis 4 g Natriumpyrophosphat (kristall.) und 1,5 ccm H202 (4o0/0ig) pro Liter i Stunde bei 65 bis 7o° fertiggebleicht. Das Chloritbad enthält vor Zugabe des H202 noch etwa o,7 g Natriumchlorit im Liter.
- Beispiel 2 Ein Kettbaum mit ioo kg Mischgarn aus 5o 0/0 Zellwolle und 50 0/0 Baumwolle wird bei einem Flottenverhältnis von i : io = i cbm Flotte mit einem Bad, welches pro Liter 2 g Natriumchlorit, 25 ccm Salzsäure (4o0/0ig) und 1,5 ccm H202 (4o0/0ig) enthält, i Stunde bei 5o° behandelt. Hierauf wird dem Bad 1,6 g Ätznatron und 3 ccm Wasserglas 40° B6 pro Liter Flotte zugesetzt und noch i1/2 bis 2 Stunden bei 7o bis 75° weitergebleicht.
- Beispiel 3 zoo kg entschlichtetes Acetatseidegewebe werden auf der Haspelkufe mit 2 ccm H202 (4o0/0ig) und 3 9 Natriumpyrophosphat pro Liter bei Flotte i:-2o = 2 cbm i Stunde bei etwa 6o° behandelt. Hierauf wird der Flotte 3 ccm Essigsäure (ioo0/0ig) und 2 g Natriumchlorit pro Liter zugesetzt und 2 Stunden ohne weitere Erwärmung also bei absteigender Temperatur weiterbehandelt. Am Schluß wird gespült. Beispiel 4 Ein Mischgewebe aus 6704 Zellwolle und 330/, Baumwolle wird auf dem Clapot mit einer Flotte, welche 1,50/, Natriumchlorit und 21)/, Salzsäure (4o0/0ig), 1,25 0/0 H202 (4o0/aig) und 0,3 0/0 Fettalkoholsulfonat, auf das Warengewicht berechnet, enthält, bei 18° imprägniert und in einem Zirkulationsapparat abgelegt, wobei der Rest der Imprägnierflotte auf die Ware gepumpt wird. Anschließend wird i Stunde unter Erwärmung auf 5o° unter Zirkulation behandelt. Hierauf werden der zirkulierenden Flotte 1,3 0/0 Ätznatron und 2 °/0 (im Liter) Wasserglas 4.0° B6 je aufs Warengewicht zugesetzt und 3 bis 5 Stunden bei 6o bis 70° weiterbehandelt. Am Schluß wird die Ware gewaschen.
Claims (4)
- PATENTANSPRACHE: i. Verfahren zum Bleichen von Fasern aus nativer und regenerierter Cellulose und daraus hergestellter Erzeugnisse mit Peroxyd und Natriumchlorit, dadurch gekennzeichnet, daß man diese beiden Bleichmittel ohne Flottenwechsel in einem Bad zur Anwendung bringt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zuerst unter Zusatz von Natriumchlorit in saurem Medium, vorzugsweise bei erhöhter Temperatur, und anschließend ohne Flottenwechsel im alkalischen Medium mit Peroxyd fertigbleicht.
- 3. Verfahren nach Anspruch = und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man zuerst im vorzugsweise alkalischen Medium mit Peroxyd vorbleicht und dann ohne Flottenwechsel in saurem Medium mit Natriumchlorit fertigbleicht.
- 4. Verfahren nach, Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man von vornherein beide Bleichmittel zusammen zusetzt und dann wahlweise durch entsprechende Einstellung des pu-Wertes entweder mit der sauren Bleiche beginnt und mit der alkalischen Bleiche beendet oder umgekehrt. Angezogene Druckschriften: Melliand Textilberichte, 1942, S. 234 bis 239; Zeitschrift für die gesamte Textil-Industrie, 29 (1g26), S.613/614, S.631 bis 633; Chemisches Zentralblatt, 1940, Teil I, S.1292, »Textone, ein neues Bleichmittel«; Chemisches Zentralblatt, 1g41, Teil I, S. 2o61; Deutsche Patentschrift Nr. 615 68o.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED5356D DE880887C (de) | 1942-03-26 | 1942-03-27 | Verfahren zum Bleichen von Fasern aus nativer und regenerierter Cellulose und daraus hergestellter Erzeugnisse |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE892050X | 1942-03-26 | ||
DED5356D DE880887C (de) | 1942-03-26 | 1942-03-27 | Verfahren zum Bleichen von Fasern aus nativer und regenerierter Cellulose und daraus hergestellter Erzeugnisse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE880887C true DE880887C (de) | 1953-06-25 |
Family
ID=25955749
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED5356D Expired DE880887C (de) | 1942-03-26 | 1942-03-27 | Verfahren zum Bleichen von Fasern aus nativer und regenerierter Cellulose und daraus hergestellter Erzeugnisse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE880887C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1113205B (de) * | 1955-06-28 | 1961-08-31 | Du Pont | Verfahren zum Bleichen von Baumwollgut |
DE1144676B (de) * | 1960-10-13 | 1963-03-07 | Hoechst Ag | Verfahren zur Verbesserung des Buntbleicheffektes von Faerbungen und Drucken auf natuerlichem oder regeneriertem Cellulosefasermaterial |
DE1246657B (de) * | 1962-03-21 | 1967-08-10 | Degussa | Verfahren zum Bleichen von rohen Bastfasern in Stufenbleiche |
DE3937932A1 (de) * | 1989-11-15 | 1991-05-16 | Holtzmann & Cie Ag E | Verfahren zum delignifizieren und bleichen von ungebleichten zellstoffsuspensionen mit alkalichlorit |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE615680C (de) * | 1931-06-14 | 1935-07-09 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zum Bleichen von Pflanzenfasern |
-
1942
- 1942-03-27 DE DED5356D patent/DE880887C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE615680C (de) * | 1931-06-14 | 1935-07-09 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zum Bleichen von Pflanzenfasern |
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