DE880046C - Verfahren zur Herstellung von Wismutpraeparaten - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Wismutpräparaten Im Jahre 1922 gab Levaditi die vorteilhafte Wirkung von Wismutverbindungen bei der Behandlung der menschlichen Syphilis bekannt. Seit dieser Zeit sind eine große Zahl von Wismutverbindungen und -zubereitungen in die Therapie eingeführt worden, und einige von ihnen finden noch heute ausgedehnte Anwendung zur Unterstützung und Vervollständigung der Arsenobenzol- und Penicillinbehandlung der Syphilis.
• Zu diesem Zwecke werden hauptsächlich Suspensionen feinverteilter Wismutverbindungen, z. B. von Wismutoxydhydrat, in tierischen oder pflanzlichen Ölen verwendet.
• Es wurde nun gefunden, daß man Suspensionen von Wismutverbindungen für die Therapie der Syphilis herstellen kann, indem man als Dispersionsmittel Lösungen physiologisch verträglicher hydrophiler Kolloide, wie Pektine, Alginate, Celluloseäther und Salze von Celluloseäthercarbonsäuren, Polyvinylverbindungen, wie Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon oder Salze von Polyacrylsäuren, verwendet.
• Die Suspensionen können auf eine beliebige Viskosität eingestellt werden, was bei der Natur von pflanzlichen oder tierischen Ölen nicht der Fall war; die erhaltenen Wismutsuspensionen können mit wäßrigen Lösungen anderer Arzneimittel, z. B. einem Anästhetikum oder Antibiotikum, gemischt werden; eine nachträgliche Veränderung, wie Verseifung, wird weitgehend vermieden. Bei der Verwendung wäßriger Kolloide wird ein nachträgliches Erhitzen der Suspension, z. B. zum Zweck der Sterilisierung, möglich, ohne daß eine Verdickung oder eine Veränderung der Toxicität oder des Heilwertes eintritt.
• Die verfahrensgemäß erhaltenen Suspensionen sind haltbar, setzen sich nicht ab bzw. sind leicht aufschüttelbar.
• Bei gleich guter Verträglichkeit entfalten sie eine wesentlich stärkere Wirkung gegen Syphilisspirochäten als die entsprechenden Ölsuspensionen. So wird die Syphilisinfektion des Kaninchen geheilt durch I. Wismutoxydhydrat, in Rinderklauenöl. suspendiert durch 5 mg Bi in Natriumalginatlösung suspendiert - 1 mg Bi in Polyvinylalkohol suspendiert - 1 mg Bi in Cellulosemethylätherlösung suspendiert - 1 mg Bi in Lösungen der Alkalisalze von Celluloseäthercarbonsäuren suspendiert - 0,5 mg Bi 2. das Wismutsalz des Sulfamids in Sesamöl suspendiert mit 5 mg Bi in Natriumalginatlösung suspendiert - 1 mg Bi 3. Glycolylaminobenzol-p-arsinsaures Wismut in Sesamöl suspendiert durch 5 mg Bi in Natriumalginatlösung suspendiert - 1 mg Bi pro Kilogramm Kaninchen bei intramuskulärer Applikation.
• Die Konzentration der Lösungen der Dispersionsmittel wird zweckmäßig so gewählt, daß die sterilisierte Lösung bzw. die fertige sterilisierte Suspension eine Viskosität von etwa 80 bis I20 cSt hat. Doch können auch gelegentlich Lösungen von höherer oder niederer Viskosität Verwendung finden.
• Die genannten Suspensionen ermöglichen es, die Syphilis mit einer kleineren Dosierung erfolgreicher zu behandeln als mit einer Ölsuspension. Sie werden reizlos vertragen und gut resorbiert und können bei Bedarf mit einem anderen wasserlöslichen Arzneimittel gemischt werden.
• Beispiel I 59 g Wismutoxydhydrat (85 ovo Bi) werden in goo ccm einer sterilisierten Lösung von 7 g des Natriumsalzes der Celluloseglykolsäure und I8 g Harnstoff durch Verkugeln in der Kolloidmühle oder durch Ultraschall suspendiert und mit obiger Kolloidlösung auf 1 1 aufgefülIt. Die Suspension enthält 5 g Wismut in 100 ccm.
• Die Suspension enthält 5 g Wismut in 100 ccm.
• Beispiel 2 II9 g des basischen Wismutsalzes der Glykolylaminobenzol-p-arsinsäure (42 0/o Bi) werden, wie im Beispiel 1 beschrieben, in einer Lösung von 5 g Natriumalginat und 5 g Glukose in 1 1 Wasser suspendiert.
• Beispiel 3 Statt der in den vorhergehenden Beispielen genannten Lösungen werden Lösungen von 20 g des Natriumsalzes von Celluloseglykolsäure oder 80 bis 100 g Polyvinylalkohol in 1 1 Wasser verwendet.
• Beispiel 4 76,5 g des basischen Wismutsalzes des Sulfamids (65,4 0/o Bi) hergestellt durch Umsetzung von Sulfamid-Natrium mit Wismutnitrat, werden in einer Kolloidiösung entsprechend den Beispielen I bis 3 suspendiert.
• Beispiel 5 59 g Wismutoxydhydrat werden, wie im Beispiel I beschrieben, in einer Lösung von 3,5 g des Natriumsalzes der Celluloseglykolsäure und 50 g Glukose suspendiert und auf dem Dampfbad 2 Stunden erhitzt.
• Hierbei steigt die Viskosität von 40 cSt auf etwa IOO cSt, und die Suspension zeigt eine alkalische Reaktion, indem sich das Wismutsalz des Kolloids bildet.
• Nun wird die Suspension mit Essigsäure vorsichtig auf pn 7,3 bis 7,5 abgestumpft und abgefüllt.
• Beispiel 6 Ein durch Umsetzung von Wismutnitratlösung mit dem Natriumsalz einer Celluloseäthercarbonsäure, z. B. celluloseglykolsaurem Natrium, oder mit Natriumalginat hergestelltes Wismutsalz wird in Wasser eingetragen; es quillt langsam und verteilt sich zu einer Suspension, die nach Zusatz von 5 0/o Glukose durch Erhitzen in strömendem Dampf sterilisiert werden kann.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Suspensionen von Wismutverbindungen für die Therapie der Syphilis, dadurch gekennzeichnet, daß als Dispergiermittel Lösungen physiologisch verträglicher hydrophiler Kolloide, wie Pektine, Alginate, Celluloseäther und Salze von Celluloseäthercarbonsäuren, Polyvinylverbindungen, wie Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon oder Salze von Polyacrylsäuren, verwendet werden.