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Fah-:rstraßenschaltung für Stellwerke ohne mechanisches Verschlußreffister
Bekanntlich werden in vermehrtem Umfang heute Stellwerke ohne mechanische Verschlußregister
verwandt, bei denen meist die Bedienungsorgane, z. B. Drucktasten und die Rückmeldungen
in Form von Lampen in, einem Na,ch,-bild der Gleisanlage unt-e#rgebracht sind. Bei
derartigen Gleisbildsitellwerken werden die Weichen, Signale und Fahrstraßen durch
Relais gesteuert, die durch Drucktasten angeschaltet werden. Für jede- Fahrstraße
ist bei solchen Stellwerken ein Fahrstraßen.-stellrelais und ein Fahrstraßenfestlegerelais
erforderlich. Das Fahrstraßenstellrelais steuert die Weichein in die richtige Lage,
das, Fahrstraßenfestlegerelais prüft, ob die Weichen die richtige Lage einnehmen
und legt dann. diese in, der entsprechenden Lage fest. Betrachten wir eine Fahrtrichtung,
z. B. von einem Bahnhofsgleis in ein Ausfahrgleis, wie in Fig. i dargestellt ist,
so h#a,b,.--ii wir dort folgende Fahrstraßen zu sichern: i. den
Durchrutschweg
über die Weichen W i bis 1,f,' 3 für die Einfahrt von der Gegenseite
A 1; 2'. die Ausfahrstraße b über die gleichen Weiche#n;
3. die Falschfahrt aus dem Ausfahrstreckengleis in umcr.
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gekehrter Richtung in das Biahnhofsgleis i.
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Diese drei Fahrstraßen sollen durch die drei Drucktasten ii, i2# und
13 und. die ZÜstimmungsabgabetaste Za gestellt werden. Da, der Durchrutschweg häufig
nicht mit dem Ausfahr-weg identisch ist, sondern mir einen Teil des Ausfahrweges
umfaßt, und da ferner beim Durchrutschweg nur ein Teil dieser Weichen, nämlich meist
die Schutzweichen, festgelegt werden soll, während alle
Weichen
gestellt werden müssen, ist fär den Durchrutschweg eine besondere Fahrstraßenschalteinrichtung
vorzusehen. Dieser Durchrutschweg wird durch gemeinsames Bedienen, der Tasten Za
und 1:2 gebildet. Die Ausfahrstraße wird durch die Tasten 1:2 und 13 bestimmt während
die Falschfahrt durch gemeinschaftliches Bedienen der Tasten i i und 13 gesichert
wird. Die Unterschiede in der Wirkung der drei Fahrstraßen bestehen darin, daß beim
Durchrutschweg eine Zustimmung zum anderen Stellwerk gegeben werden muß und dieser
Durchrutschweg durch eine Auf lösetaste, die meist am Fenster sitzt, aufgelöst wird.
Der Ausifahrweg b
hat die Stellung des Ausfahrsignals zur- Folge. Seine Auflösung
erfolgt,durch die Zugfahrt selbst. Die Falschfahrt hingegen erfolgt ohne Signal.
Die Auffösung kann.,durch den Zug erfolgen, wird jedoch meist von Hand durch Bedienen
einer Fahrstra;ße#nrücknahmetaste FR vorgenommen. Bisher sieht man für solche Anlagen
für jede Fahrstraße einen Stell-er und einen Festleger vor.. Um Kontakte
zu sparen, sieht man ferner für jede Gruppe von Fahrten je Streckengleis
ein Gruppenrelais vor, welchesi die Wirkung aller gleichartigen Fahrstraßenrela,is,
die auf dasselbe Streckengleis führen, wiederholt. Bei, dieser Anordnung erhädt
man also für ein-en relativ kleinen Bahnhof, bei dem zwei zweigleisige Strecken
in acht Bahnho#fisigleise mün:-den, für die Einfahrt 2 X 9 = iß Einzelsteller
und c Gruppensteller- = 1,9 Steller und. 18 Festleger, für
die Ausfahrten in gleicher Weise 18 Stoller und ig Festleger, Für die FalschfahTteen
sind fur jedes der vier Streckengleise 8 Steller und 9 Festleger vorzusehen,
dazu 4 Gruppenrel-ais, wals 36 Relais ausmacht.
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Auch für die Durchrutschwege sind 2 X 8
i0 Einzelreflais und
z Gruppenrelajs = 18 Steller und iß Festleger erforderlich. Da der Durchrutscbweg
nur einen Teil der Weichen festlegt, einen anderen Teil jedbch, nur stellt sind
ja Durchrtitschweg z Steller nötig,so daß also insgesiamt io6 Steller und
-go Festleger für die erwähnte Anlage notwendig sind. Dies-er Aufwand soll erfindungsgemäß
dadurch herabgesetzt werden, daß für jeden Fahrweg, gleichgültig in welcher Richtung
er befahren wird, je ein Einzelsteller und Festleger vorgesehen wird, während
durch zusätzliche Relais, die nur je
Streckengleifsi einmal vorhanden zu sein
brauchlen, die Fahrtrichtung bestimmt wird. Eine weitere Herabsetzung der Relaiszahl
ist erfindungsgemäß dadurch möglich, daß bei den Durchrutschwegen auf die Pestleg-er
verzichtet wird, wenn man die Weichenschaltung so ausbildet, daß durch den, Steller
mit der Anschta.Itung der Weiche auch verhindert wird, daß die Weiche umgestellt
wird, solange, der Steller in Wirkstellung Ist.
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Der Erfilldungsgegenstand, Ist in den Figuren beispielsweise näher
erläutert.
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Fig. i zeigt einen kleinen. Ausschnitt aus einer solclien Anlagei
mit dern Bahnho-fsgl-eis i und seinen Tasten i i und io, !über der sich ein Melde-1
ämpchen i io befindet. Rechts. vom Ausfahrsignal B sind die Weichen der Fahrstraße
angedeutet, während sich im Streckengleis die Taste 13 mit der Meldelampe I 13
befindet.
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Fig.:z zeigt die Schalter der Stellen Es sind sechs Steller vorgesehen.
Der Steller FS i b ist der Fahrwegsteller für die Verbindung des Ausfahrgleises
unabhängig von der Fahrtrichtung. Der Steller FSb dient zur zusätzlichen Bestimmung,
wenn es sich um eine Ausfahrt handelt, wenn also, später das Ausfahrsi,-nä,1 auf
Fahrt gichen soll. Für den Durchrutschweg sind die Stelter FS i a i und FS
2 a i vorgesehen, von denen das Relais FS i a i als einfaches Relais
mit Abfallverzö#,-orung vorgesehen ist, während der StdllerFS2"ai ebenso# wie die
übrigen Steller als Stützrelais ausgebildet sein soll. Der StellerFSiai dient zur
Stellung der Weichen, die nicht festgelegt werden sollen, während der
S tdller FS 2 a i die Weichen stellt und auch, wie vorher erwähnt, festlegt.
Der Steller FSZa dient zur zusätzlichen Abgabe der Zustimmung für den Durchrutschweg.
Der Steller FS13 ist,ein Gruppensteller, der zur Einsparung von Kontakten vorgesehen
ist und die EinzelstellerFSib usw. wiederholt. Die StellerFSib, FSiai
und FS2ai sind je Bahnhofsigileis einmal für jedes Streckengleis vorgesehen,
während die Steller FSb, FSZa und FS'13 nur einmal je,
Streckengleis vorhanden
sind. Wie die Schaltung zeigt, werden beim Bedienen der Tasten, 1:2 und Za die Durchrutschwegreläs.
FS i a 1 und FS:2 a i angeschaltet. FSiai wird zuerst erregt schaltet
FS2,a i an, wobei FS2a i si##h. selbst und FS i a i abschaltet. Dadurch
fällt das, Relais- FS i a i verzögert ab, bewirkt, adso die Weichenstellung,
legt sie jedoch nicht fest, hingegen bleibt das Relais FS:2 a i abgestützt. Es schaltet
nicht nur seine Weichen, voräbergehend an, sondern dauernd und bewirktdamit eine
indirekte Festlegung. Außerdem wird derGemeinschaftssteller FSZa erregt. Werden
für die Ausfahrt,die Tasten 12 und 13 gedrückt, so werden ebenfalls zunächst
die beiden Durchrutsch-"v-egst&Iler aungeschaltet, jedoch nicht deir Gemeinschaftssteller
FSZa. Außerdem werden nun bei der A.usf ahrt die Steiler FS i b
und FSb erregt. Wird dagegen eine Fällschfahrt gemacht, also eine Fahrt vom
Streckengleis in das Bahnhofsgleis, so werden die Tasten 13 und I I gedrückt. Hierdurch
wird allein der Steller FS i b erregt. Da für jedes Bahnhofs-glei3t
in Verbindung mit dem Streckengleis ein S teller FS i b, FS
2 b usw. vorgesehen, ist, schalten diese zusammen den Stöller FS
13 ein, dcr an all den Stellen Kontakte betätigt, an denen sämtliche Einzelsteller
FS i b einwirken müssen.
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Fig. 3 zeigt,die Fafirstraßenüberwacherschaltung in bekannter
Fürm mit den Weichenuiberwachungen WI, W2, und WI Diese Fahrstraßenuberwacherschaltung
wird durch Kontakte der beiden Steller FS i b und FS 13 angeschaltet.
Durch einen Kontakt von FS 2,- a i wird überpräft, daß dieser S teller
ebenfalIs angezogen ist.
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In Fig. 4 ist die Festlegerschaltung angedeutet. Während entsprechend
Fig. 2, sechs Steller vorgesehen* sind, sind nur zwei Festleger erforderlich, wie
Fig. 4 zeigt, und zwar für jede Fahrmöglich#
keit einen Festleger
FF i b und einen, Gemeinschaftsf estlegger FFb. Der Festleger
FF i b wird durch Kontakte: der Fahrstraßenüberwacherfu12 und f1113
angeschaltet, während der St-ellerFFb durch die EinzelfestlegerFFib usw. angeschaltet
wird.
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Fig. 5 zeigt andeutungsweise die. Schaltung der Zustimmungsabgabel
in der der Weichenüberwachungskontakt W i + liegt. und die durch den
Gruppensteller FSZu bzw. durch de#n# Kontakt ff b
angeschaltet wird.
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Die Rückstellseiten sämtlicher Stützrelais zeigt die Schaltung Fig.
6. Durch die normale Zugauflösung fu13" die nur bei der Ausfahrt wirkt, werden
sämtliche Steller und Festleger angeschaltet, soweit sie in umgelegter Lage sind.
Parallel dazu ist die Hilfsauflösung vorgesehen, die durch den Kontakt der Hilf
sta,st..- HT in Verbindung mit der Fahrstraßentaste FT 13 gebildet wird. Die Auflösung
der Falschfahrt erfolgt, wie bereits erwähnt, durch Betätigen der Fahrstraßenrücknah:metaste
FR in Ve-rbindun g mit der Fahrstraßentaste FT13. Diese Rücknahme darf n#icht
möglich sein, solange eine Ausfahrt steht, weshalb ein Ko-nitaktffb in diesen Stromkreis
gelegt ist. Versagt diese Handauflösung, so kann die! vorhin geschilderte Hilfsauflösung
über HT und FT13 benutzt werden. Soll der Durchrutschweg aufgelöst werden, so wird
die besondere FahrstraßenauflösetasteFAT, die meist am Fenster angebracht wird,
betätigt, wobei überprüft werden muß, daß die Einfahrt or'dnungsmäßig vollzogen
ist, wais durch einen Kontakt ffai des Festlegerrelais, der Einfahrt, welches nicht
dargestellt ist, erfolgt.
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Die geschilderte Schaltung besitzt eine Reihe von, Vorteilen. Die
Ei"nsp#arung an Schaltlaufwand ist beträchtlich. Es werden in dem früher gzschilderten
Beispiel 32 Fahrwegrelais und, 4 Ge-
meinschaftsrelais als Steller,
i6Durchrutschrel,ais und 6 Gemeinschaftsrelais = 58 Steller und dazu
34 Festleger = 92 Relaiig benötigt. Die Einsparung beträgt also über die
Hälfte. Aber darüibe-;r hin'aus besitzt die Schaltung noch weitere Vorzüge.
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In Fig. 7 ist noch dargestellt, wie die Lampen an die Fahrstraßentasten,
12 (Lampe 11:2) und 13 (Lampe 113., Fig. i) angeschaltet #v-erd"-#n#. Da
bei der Fahrstraßenbildung Taste i i und 13 zusammen bedient wird soll hierbei
die Lampe 113 aufleuchten, bei 4er Zustimmungsabgabe hingegen die Lampe 112.
Das wird erreicht durch einend Kontakt des Fahrstr,aßen,stellers Za (fsZa in Fig.
7). Nach der Stellung dieses Wechslers wird durch den Fahrstraßenkontakt
fs2a# i die Lampe 113 oder 112 angeschaltet.
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Mit der Einrichtung der normalen Fahrstraßen für die Zugfahrten, sind
sämtliche Falechfahrten von Hause aus gegeben. Müssen die Falschfahrten andernfalls,
nachträglich eiligebaut werden., so s,ind erhebliche Umschaltungen im Stellwerk
notwendig, die, nach dem Verfahren der Erfindung vermieden sind. Fern-er ist es!
nach diesem Verfahren auch möglich, ohne Vermehrung der vorgesehenen Druckta,sten
und Schaltmittel sämtliche Fahrmöglichkeiten auch für Rangierfahrten zu benutzein,
also für Fahrten, bei denen. das Signal n:icht auf Fahrt gehen darf. Als weiterer
Vorteil kann der stets gleichartige systematische Ausbau der ganzen Schahungsanordnung
angeführt werden.