Pflanzenphysiologisch wirksame Verbindungen Es wurde gefunden, daß
halogensubstituierte Aryloxy-alkohole der allgemeinen Formel
worin ia eine ganze Zahl größer als z ist und A eine oder mehrere beliebige Substitutionen
bedeutet, sowie die Schwefelsäureestersalze dieser Alkohole Substanzen darstellen,
die Pflanzen gegenüber mehr oder weniger ausgeprägt wachstumshemmende Eigenschaften
besitzen.Plant-physiologically active compounds It has been found that halogen-substituted aryloxy alcohols of the general formula where ia is an integer greater than z and A denotes one or more arbitrary substitutions, and the sulfuric acid ester salts of these alcohols represent substances which plants have more or less pronounced growth-inhibiting properties towards plants.
Die Herstellung derartiger Verbindungen ist bekannt. Sie können, ausgehend
von halogensubstituierten aromatischen Oxyverbindungen oder von ihren Monoglykoläthern,
die durch Umsetzung der Alkalisalze mit Äthylenchlorhydrin leicht zugänglich sind,
durch Umsetzung mit entsprechenden Mengen Äthylenoxyd bei höheren Temperaturen unter
Druck, gegebenenfalls im Beisein alkalischer Katalysatoren, erhalten werden. Die
auf diesem Wege erhältlichen Stoffe sind Gemische polymer-homologer Verbindungen,
die sich nur durch den Wert von za unterscheiden, und die bei Anwendung einer hinreichenden
Menge von Äthylenoxyd wasserlöslich sind, während die einfachen Halogenaryloxyäthanole
praktisch nur in organischen Lösungsmitteln löslich sind. Durch Sulfonierung der
Oxyverbindungen erhält man in bekannter Weise Schwefelsäureester, deren Salze wasserlöslich
sind.The production of such compounds is known. You can, starting out
of halogen-substituted aromatic oxy compounds or of their monoglycol ethers,
which are easily accessible by reacting the alkali salts with ethylene chlorohydrin,
by reaction with appropriate amounts of ethylene oxide at higher temperatures below
Pressure, optionally in the presence of alkaline catalysts, can be obtained. the
Substances obtainable in this way are mixtures of polymer-homologous compounds,
which differ only in the value of za, and those when a sufficient one is applied
Amount of ethylene oxide are soluble in water, while the simple haloaryloxyethanols
are practically only soluble in organic solvents. By sulfonating the
Oxy compounds are obtained in a known manner, sulfuric acid esters, the salts of which are water-soluble
are.
Halögenierte Aryloxyverbindungen, die als Ausgangsmaterialien
zur
Herstellung der erfindungsgemäßen pflanzenphysiologisch wirksamen Verbindungen in
Betracht kommen, sind beispielsweise 4-Chlorphenol, 4-Brom-phenol, 4-Chlor-2=methylphenol,
4-Chlor-3-methyl-phenol, 4-Fluor-phenöl; 2, 4-Dichlor-phenol, 2, 4, 6-Trichlor-phenol,
2, 4-Dichlor-6-methyl-phenol, 4-Chlor-2-phenyl-phenol, 4-Chlor-2-cyclohexyl-phenol,
4-Chlor-2-benzyl-phenol, 4-Chlor-3, 5-dimethyl-phenol, 4-Chlor-2-methoxy-phenol,
4-Chlor-2-nitro-phenol, 4-Isopropyl-2, 6-dichlor-phenol, 4-Methyl-2, 6-dibrom-phenol,
4-Amyl 2-brom-phenol, 4-Chlor-2-acetyl-pbenol, 4-Chlor-2-benzoyl-phenol, i-Chlor-naphthol-2,
4-Chlor-naphthol-i, 2, 4-Dichlornaphthol-i und weitere. Die Zahl der Glykolätherreste
kann beliebig groß sein, vorzugsweise aber zwischen 3 und 15 liegen. Weiter kommen
in Frage die in Form ihrer Salze wasserlöslichen Schwefelsäurehalbester der aufgeführten
Halogenarylpolyglykoläther, die aus diesen in bekannter Weise durch Behandeln mit
Schwefelsäure, Chlorsulfonsäure und anderen sulfonierend wirkenden Agenzien hergestellt
werden können.Halogenated aryloxy compounds used as starting materials
to the
Production of the plant-physiologically active compounds according to the invention in
Are considered are, for example, 4-chlorophenol, 4-bromo-phenol, 4-chloro-2 = methylphenol,
4-chloro-3-methyl-phenol, 4-fluorophen oil; 2, 4-dichlorophenol, 2, 4, 6-trichlorophenol,
2,4-dichloro-6-methyl-phenol, 4-chloro-2-phenyl-phenol, 4-chloro-2-cyclohexyl-phenol,
4-chloro-2-benzyl-phenol, 4-chloro-3, 5-dimethyl-phenol, 4-chloro-2-methoxyphenol,
4-chloro-2-nitro-phenol, 4-isopropyl-2, 6-dichloro-phenol, 4-methyl-2, 6-dibromophenol,
4-amyl 2-bromophenol, 4-chloro-2-acetyl-pbenol, 4-chloro-2-benzoyl-phenol, i-chloro-naphthol-2,
4-chloro-naphthol-i, 2, 4-dichloronaphthol-i and others. The number of glycol ether residues
can be of any size, but preferably between 3 and 15. Come on
in question the water-soluble sulfuric acid half-esters of those listed in the form of their salts
Halogenaryl polyglycol ethers, which are obtained from these in a known manner by treatment with
Sulfuric acid, chlorosulfonic acid and other sulfonating agents
can be.
Wie nun gefunden wurde, besitzen diese Verbindungen, ähnlich wie eine
Reihe bekannter halogensubstituierter Aryloxyessigsäuren bzw. deren Salze, eine
spezifische herbicide Wirkung gegen Dikotyle, während Gramineen praktisch keine
Schäden erleiden, so daß es mit ihrer Hilfe möglich ist, eine selektive Bekämpfung
von Unkräutern in Kulturen, speziell in Getreide und Grünland durchzuführen. Die
für diesen Zweck vorgeschlagenen Phenoxyessigsäuren, insbesondere die 2, 4-Dichlorphenoxyessigsäure
und 4-Chlor-2-kresoxyessigsäure sind pflanzenphysiologisch als Wuchsstoffe mit toxischen
Eigenschaften aufzufassen. Sie werden von der Pflanze aufgenommen und greifen in
verschiedenster Weise in die Reaktionsmechanismen ein. Nachdem anfangs die unterschiedliche
tödliche Dosis dieser Stoffe für Gramineen und dikotyle Pflanzen ihre -Anwendung
als selektives Unkrautbekämpfungsmittel in Getreide und Grünlandbeständen aussichtsreich
erscheinen ließ, hat sich inzwischen gezeigt, daß sie auch dort, wo sie keine unmittelbar
sichtbaren Schäden hinterlassen, ungünstige Wirkungen hervorrufen können, die z.
B. bei Getreide eine nicht unbedeutende Ertragsminderung zur Folge haben kann, so
daß die Anwendungsmöglichkeiten beschränkt sind. Diese unerwünschten Nebenwirkungen
sind vor allem deshalb schwer zu vermeiden, weil die enorm starke Wirksamkeit dieser
Verbindungen eine in der Praxis nur schwer 'einzuhaltende, außergewöhnlich niedrige
Dosierung erforderlich macht.As has now been found, these compounds, similar to one
Series of known halogen-substituted aryloxyacetic acids or their salts, one
specific herbicidal action against dicots, while Gramineae practically none
Sustained damage so that it is possible with their help to combat them selectively
of weeds in crops, especially in cereals and grassland. the
Phenoxyacetic acids proposed for this purpose, in particular 2,4-dichlorophenoxyacetic acid
and 4-chloro-2-cresoxyacetic acid are phytophysiologically toxic as growth substances
To understand properties. They are absorbed by the plant and engage in
into the reaction mechanisms in various ways. After initially the different
deadly dose of these substances for gramineae and dicotyledonous plants their application
promising as a selective weed control agent in cereals and grassland crops
in the meantime it has been shown that even where there is no immediate
leave visible damage, can cause adverse effects such.
B. with grain can result in a not insignificant decrease in yield, so
that the application possibilities are limited. These unwanted side effects
are difficult to avoid mainly because of the enormous effectiveness of these
Connections are exceptionally low, which are difficult to maintain in practice
Requires dosage.
Demgegenüber besitzen die durch die vorliegende Erfindung beanspruchten
Verbindungen keine Wuchsstoffeigenschaften. Ihre Wirkung ist von anderer Art und
eine wesentlich mildere. Die im ganzen etwas höher liegenden Aufwandmengen bewirken
bei Nutz= pflanzen, die geschont werden sollen, auch bei örtlicher Überdosierung
keine tiefgreifenden Schäden, die sich durch Mißwüchs, Ernteausfälle od. dgl. geltend
machen. Auch übt eine Behandlung auf den Boden keinerlei nachhaltige Wirkung aus,
so daß für die Nachsaat keine Gefahren bestehen. Die praktische Anwendung .entspricht
im allgemeinen den hierfür üblichen Methoden und richtet sich, im einzelnen nach
dem beabsichtigten Zweck. Zur Bekämpfung von Unkräutern in Kulturen kann man in
der Weise vorgehen, daß man die aufgelaufenen Saaten bzw. die Grünflächen mit verdünnten
wäßrigen Lösungen besprüht , oder, sofern es sich um wasserunlösliche Verbindungen
handelt, mit trockenen Zubereitungen bestäubt. Die hierfür erforderlichen Aufwandmengen
an Wirkstoff schwanken je nach der Art der verwandten Verbindung innerhalb gewisser
Grenzen, ferner je nach Art und Grad der Verunkräutung, und sie sind auch insofern
nicht ganz unabhängig von der Witterung, als sich gezeigt hat, daß bei warmem, trockenem
Wetter meist geringere Gaben ausreichen. Im allgemeinen sind Mengen von io bis
30 kg/ha hinreichend wirksam, ohne den Bestand an Gramineen zu schädigen.In contrast, the compounds claimed by the present invention have no growth properties. Its effect is of a different kind and a much milder one. The overall somewhat higher application rates do not cause profound damage to crops that are to be spared, even in the case of local overdosing, which could result from abnormal growth, crop failures or the like. Also, a treatment does not have any lasting effect on the soil, so that there are no dangers for reseeding. The practical application corresponds in general to the methods customary for this purpose and depends, in detail, on the intended purpose. To control weeds in crops, one can proceed in such a way that the emerged seeds or the green areas are sprayed with dilute aqueous solutions, or, if the compounds are insoluble in water, dusted with dry preparations. The amounts of active ingredient required for this vary depending on the type of compound used within certain limits, and also depending on the type and degree of weed, and they are not entirely independent of the weather, as it has been shown that in warm, dry weather usually lesser gifts are sufficient. In general, amounts of 10 to 30 kg / ha are sufficiently effective without damaging the Gramineae population.
Im Beisein organischer Lösungsmittel, wie z. B. Tetralin, Dekalin,
Anthracenöl ü: a. m., verwischen sich die erwähnten Wirksamkeitsunterschiede weitgehend,
und auch Gramineen erweisen sich dann als anfällig. Unter Ausnutzung dieser Gegebenheit
. ist es möglich, die neuen Wirkstoffe auch da mit Erfolg zum Einsatz zu bringen,
wo es die Aufgabe ist, jeglichen Pflanzenwuchs zu beseitigen, z. B. auf Höfen, Wegen,
Sportplätzen, Gleis-anlagen usw., das heißt da, wo man bisher nur mit großen Mengen
an Natriumchlorat bzw. mit arsenhaltigen, stark giftigen Mitteln zum Ziel kam. Die
Aufwandmengen sind auch in diesen. Fällen nicht größer und bewegen sich bei zweckmäßiger
Zubereitung und richtiger Anwendung zwischen io bis 3o kg/ha.In the presence of organic solvents, such as. B. tetralin, decalin,
Anthracene oil o: a. m., the mentioned differences in effectiveness are largely blurred,
and Gramineae then also prove to be susceptible. Taking advantage of this fact
. is it possible to use the new active ingredients with success?
where the task is to remove any vegetation, e.g. B. on farms, paths,
Sports fields, track systems, etc., that is, where you previously only had large quantities
of sodium chlorate or with arsenic-containing, highly toxic agents. the
Application rates are also in these. Cases not bigger and move at more expedient
Preparation and correct application between 10 and 30 kg / ha.
Es ist zwar bekannt, gegebenenfalls Halogenatome enthaltende Glykol-
oder Polyglykoläther aromatischer Oxyverbindungen, die mit organischen Thiocyanaten
vermischt sein konnten, als Insekticide oder als Insektenabwehrmittel zu verwenden.
Da aber zwischen der Wirkung von Insekticiden und Herbiciden keinerlei Beziehungen
bestehen, so konnte daraus nicht die pflanzenphysiologische Wirksamkeit der erfindungsgemäß
zu verwendenden Verbindungen geschlossen werden. Nach einer anderen Veröffentlichung
kann man Chlornäphthyläther aliphatischer Diole zur Förderung bzw. Hemmung des pflanzlichen
Wachstums verwenden. Im Gegensatz zu diesen Verbindungen enthalten die erfindungsgemäßen
die Reste des aliphatischen Diols mehrere Male im Molekül und besitzen dadurch eine
größere Wasserlöslichkeit als die bekannten; außerdem sind Schwefelsäureester in
dieser Veröffentlichung gar nicht erwähnt.Although it is known, glycol containing halogen atoms, if necessary
or polyglycol ethers of aromatic oxy compounds with organic thiocyanates
could be mixed to use as insecticides or as insect repellants.
But there is no relationship whatsoever between the action of insecticides and herbicides
exist, it could not result in the plant-physiological effectiveness of the invention
connections to be used are closed. According to another publication
one can use Chlornäphthyläther aliphatic diols to promote or inhibit the vegetable
Use growth. In contrast to these compounds, those according to the invention contain
the residues of the aliphatic diol several times in the molecule and thus have a
greater water solubility than the known; in addition, sulfuric acid esters are in
not mentioned in this publication.
Beispiel In einem ioo qm großen Mischbestand von gleichzeitig zur
Aussaat gebrachtem, Hafer und Ackersenf wurde in dem Zeitpunkt, als das Unkraut
das zweite Laubblatt und der Hafer das dritte Blatt entwickelt hatten, eine Spritzbehandlung
mit i2 Litern einer 211%igen wäßrigen Lösung eines aus p-Chlorphenol durch Oxäthylierung
mit der iofach molaren Menge an Äthylenoxyd gewonnenen Kondensationsproduktes durchgeführt.
Während der gesamte Ackersenf abstarb, blieben die - Haferpflänzchen urgeschädigt.Example In a 100 square meter mixed stock of simultaneous to
Sown, oats and mustard were brought in at the time when the weeds
the second leaf and the oats had developed the third leaf, a spray treatment
with i2 liters of a 211% strength aqueous solution of one obtained from p-chlorophenol by oxyethylation
carried out with the 10 times the molar amount of ethylene oxide obtained condensation product.
While the entire field mustard died, the oat plants remained originally damaged.