DE871295C - Verfahren und Vorrichtung zur hindernisfreien Hochvakuumdestillation - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur hindernisfreien HochvakuumdestillationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Vakuumdestillation und besonders eine wenigstens teilweise selbstevakuierende Vorrichtung
zur hiindernisfreien Vakuumdestillation, wobei die in den Destillierdämpfen enthaltene
Energie dazu benutzt wird, bei der Entfernung von Gasen aus der Vorrichtung mitzuhelfen.
Erfindungsgemäß besteht die Vorrichtung aus einem geschlossenen Gefäß, das eine einen zentralen
Raum umgebende Destillierfläche enthält, über deren Innenfläche das zu destillierende Material in Form
eines dünnen Films geleitet wird. Um den zentralen Raum herum sind ferner gegenüber der Destillierfläche
Kondensierungselemente angeordnet und von1
ihr durch einen hindernisfreien Raum getrennt, die an der von der Destillierfläche entfernten Seite in
Richtung zum jeweils nächsten Element schräg gestellt sind und mit dem zentralen Raum in Verbindung
stehende Durchgänge bilden. Eine zur Evakuierung von Gasen aus· dem Raum zwischen der
Destillierfläche und den Kondensierungselementen dienende Abzugsleitung ist so gelagert, daß die
durch sie. abgeleiteten Gase zum größten Teil durch die konvergierenden Räume zwischen den Kondenr
sierungselementen und in den zentralen Raum strömen müssen. "
Gegenüberliegende Flächen jedes Paares anliegender Kondensierungselemente bilden zwischen sich
vorzugsweise einen Venturischen Durchgang. Das DestilJiermaterial wird vorzugsweise in Form eines
dünnen Filnis durch Zentrifugalkraft über die drehbare erwärmte Destillierfläche geleitet. Die Kondensierungselemente
bilden tragflügelförmige Hohlkörper, die innerhalb, aber im Abstand von der
drehbaren; einen Kegelstumpf' bildenden Destillierfläche vertikal angeordnet sind, bei Annäherung an
die Kegelachse konvergieren und eine Anzahl verlängerter Venturidüse!! bilden.
Gemäß der Erfindung besteht das Verfahren zur
hinderndsfreien Destillation im Hochvakuum darin, das Destilliermaterial in Form eines dünnen Films
über eine erwärmte Desstillierfläche zu leiten, die Destillierdämpfe mit den mitgerissenen· Gasen in
ίο einem oder mehrereni von der Desitillierfläche durch
einen hindernisf reienRaum getrennten konvergierenden
Räumen zu sammeln, die Destillierdämpfe in dem konvergierenden Raum zu kondensieren und
mitgerissene Gase auf der von der Desitillierfläche abliegenden Seite des konvergierenden Raums abzuziehen.
Bei diesem Verfahren wird das Destilliermaterial
vorzugsweise in Form eines dünnen Films durch Zentrifugalkraft über die Destillierfläche geleitet,
und die Destillierdämpfe und Gase, mit denen die Dämpfe kollidieren, werden durch Zentrifugalkraft
wenigstens teilweise- in einen konvergier endenRaum
geführt. '
Die nachstehend beschriebenen bevorzugten Ausa5
führungsformen der Erfindung dienen nur zur Erläuterung
derselben, ohne sie irgendwie einzuschränken.
Eine bevorzugte Ausführungsform zeigen die Zeichnungen.
Fig. ι ist ein Horizontalschnitt durch eine Vakuumdestilliervorrichtung
mit selbstevakuierenden Eigenschaften und einer drehbaren Verdampfungsfläche:
Fig. 2 ist ein Vertikalschnitt durch die Vorrichtung und .
Fig. 3 ein teilweiser Vertikalschnitt durch die in ' Fig. 2 gezeigten Mittel zuni Abziehen der Flüssigkeit.
■
In Fig. ι bis 3 ist 4 ein zylindrisches Destilliergehäuse
mit dem gasdichten Unterteil 6 und dem abnehmbaren gasdichten Deckel 8, dessen Evakuierungsleitung 10 in Betrieb mit nicht dargestellten
Pumpen verbunden ist. Die Welle 12 ist starr in einer Dichtungsbrille und dem Lager 14 angeordnet
und am unteren Ende mit der Antriebsscheibe 16 versehen. Das obere Wellenende hat ein hohles
Teil 18, das in dem sich nach außen ausbreitenden Flansch 20 endet, das mit der die Form eines stumpfen
Kegels besitzenden Verdampfungsfläche 22 aus einem Stück besteht. Das Mittelteil der Fläche 22 hat
eine öffnung 24, die dem Hohlteil der Welle 12 entspricht. Die obere Peripherie der Verdampf ungsfläche
22 erstreckt sich nach außen und in die ringförmige Rinne 26, die die äußere Peripherie Umgibt.
28 ist eine Leitung, um Flüssigkeit aus der Rinne zu entfernen, -und die Leitung 30 fördert
Flüssigkeit, die destilliert werden soll, auf die untere Innenfläche der Verdampfungsfläche 22. 32 ist ein
Heizkörper für die Verdampfungsfläche 22 und mit
der reflektierenden Wand 34 versehen, die die Wärme auf die Fläche 22 konzentriert.
Die hohlen tragflügelartigen Kondensierungs=·
elemente 36 haben· Stromlinienform und liegen iw
nerhalb der Verdampfungsfläche 22, so daß zwischen jedem Paar der Kondensieruugselemente oder -gitter
ein Raum 38 entsteht, der in Richtung auf die Achse der Vorrichtung konvergiert. DieseKondensierungsflügel
werden« durch die Leitungen 40 zu einer Einheit verbunden, -so daß eine Kühlflüssigkeit der Reihe
' nach durch sie hindurchfließt, nachdem sie durch die . Leitung 42 in den ersten Flügel eingeführt worden
ist., Zum Abziehen der Flüssigkeit aus dem letzten Kondensierungsflügel 36 dien* die Leitung 44. Die
Flügel werden in· der dargestellten Lage mittels der Stutzen 46 festgehalten. Zum Auf fangen der aus den
Teilen 32 auslaufenden) Flüssigkeit ist unter ihnen die ringförmiige Rinne 48 angebracht. Aus» der Rinne
48 fließt die Flüssigkeit durch die Leitung 50 in das hohle Oberteil der Welle 12. In diesem Hohl teil sind
dort-, wo der Durchmesser am größten ist, Löcher 52 angeordnet, die sich nach außen erstrecken und
Düsen'54 bilden, die in die sie umgebende ringförmige
Rinne 56 hineinragen, die mit der Abteilung -58 versehen ist.
Wenn die dargestellte Vorrichtung arbeiten soll, wird die "Leitung 10 mit einer Vakuum-, Vorzugs-^
weise Hochvakuumanlage verbunden und die Welle 12 durch eine auf die Antriebsscheibe 16 einwirkende
Kraft gedreht. Dann wird der Heizkörper 32 angestellt, um die Fläche 22 auf Verdampfungs- go
temperatur zu bringen, worauf Destilliermaterial, am besten in entgastem Zustand, durch die Leitung
30 dem unteren Teil der Platte 22 zugeführt wird, während die Kühlflüssigkeit durch die Leitung 42
eingeführt und durch die Leitung 44 abgeleitet wird. Die aus der Leitung 30 kommende Flüssigkeit wird
durch Zentrifugalkraft veranlaßt, aufwärts in Form
eines dünnen Films über die Innenseite der Verdampfungsfläche 22 zu strömen. Der dünne Flüssigkeitsfilm
wird so auf Destillationstemperatur erwärmt.
Die Dämpfe strömen von der Verdampfungsfläche 22 in die verschiedenen konvergierenden oder
Venturischen Durchgänge zwischen den Paaren der Elemente 36. Die Dämpfe haben eine hohe Geschwindigkeit
und strömen vorherrschend in Richtung auf die Vorrichtungsachse oder wenigstens in der allgemeinen
Richtung der Kondensierungselemente 36. Gase, die sich in dem Raum zwischen den Elementen
36 und der Verdampf ungsfläche 22 befinden, werden durch zahlreiche Kollisionen in die konvergierenden
Räume 38 getrieben. Die Destillierdämpfe werden an den Wänden.· der Elemente kondensiert. Da dauernd
frische Dämpfe hinzukommen, sind die in den Venturischen Raum getriebenen Gase an der Rückkehr verhindert. Es wird ein gegen die Mitte der
Vorrichtung gerichteter Druck erzeugt, und die in diese Mitte getriebenen Gase werden durch die Leitung
10 abgeführt.
Die an den Elementen 36 kondensierte Flüssigkeit fließt durch Gefälle nach unten in die Rinne 48 und
von dort durch die Leitung 50 in die Höhlung 18 im Oberteil der Welle 12. Die Flüssigkeit wird dann
mittels Zentrifugalkraft durch die öffnungen 52 und Düsen 54 in die Rinne 56 geschleudert und durch die
Leitung 58 abgeführt. Unidestillierter Rückstand, also Flüssigkeit, die nicht verdampfte, als sie über
die Fläche 22 geführt wurde, wird durch Zentrifugalkraft
in die ringförmige Rinne 26 geschleudert und tritt durch die Leitung 28 aus.
Die Erfindung bietet den hervorragenden Vorteil, daß die gewöhnlich vergeudete Energie der Destillierdämpfe
dazu dient, bei der Evakuierung der Vorrichtung wesentlich mitzuhelfen. In der dargestellten
Konstruktion wirkt bei dieser Evakuierung die Zentrifugalkraft dadurch mit, daß die Elemente 36 die
gezeigte Stellung einnehmen und die Verdampfungsfläche 22 im Gegenzeigersinn gedreht wird. Die auf
diese Weise den Dämpfen erteilte Richtungskomponente wird benutzt, um sie mit noch höherer Geschwindigkeit
in die konvergierenden Räume 38 zu bringen. Wenn auch die Erfindung ihre größte Ann
wendung bei zentrifugalen Destillationsvorrichtungen
findet, so ist sie doch in keiner Weise darauf beschränkt, und eine Destillationsanlage vom Gefälletyp
kann ebenfalls gemäß der Erfindung ausgestaltet werden. Die dargestellte Vorrichtung könnte
daher auch so abgeändert werden, daß eine ortsfeste konische Verdampfungsfläche ähnlich der dargestellten
vorgesehen wird. Die Flüssigkeit würde dann als dünner Film oben eingeführt, während undestillierter
Rückstand unten abgelassen würde.
Claims (7)
1. Verfahren zur hindernisfreien Hochvakuumdestillation,
wobei das Destillationsgut als dünner Film über eine erwärmte Destillierfläche geleitet und das Destillat auf einer von der
Destillierfläche durch einen hindernisfreien Raum getrennte Kondensierungsfläche gesammelt wird,
dadurch: gekennzeichnet, daß die Destillierdämpfe und die mitgerissenen Gase in konvergierenden
Räumen gesammelt werden, wo die Desitillierdämpfe kondensiert und die mitgerissenen
Gase von ihnen abgezogen werden, nachdem sie vorher zum größten Teil durch die konvergierenden Räume geströmt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Destillationsgut mittels Zentrifugalkraft in einem dünnen Film über eine
Destillierfläche geleitet wird und die Destillierdämpfe und Gase durch wenigstens teilweise
Mitwirkung der Zentrifugalkraft in einen konvergierenden Raum getrieben- werden»
3. Vorrichtung zur hindernisfreien Hochvakuumdestillation, aus einem geschlossenen,
durch eine Abzugsleitung evakuierbaren Gefäß bestehend, das eine Destillierfläche, über die das
Destillationsgut als dünner Film geleitet wird, und ferner eine von der Destillierfläche durch
einen hindernisfreieii Raum getrennte Kondernsierungsflachie
zur Sammlung eines Destillats enthält, dadurch gekennzeichnet·, daß· die Kondensierungsfläche
eine Anzahl von Kondensierungselementen umfaßt, die an den von der Destillierfläche entfernten Enden in Richtung
aufeinander konvergieren, und die Abzugs1-leitung
so gelagert ist, daßi Gase, die aus dem Raum zwischen der Destillierfläche und den
Kondensierungselementen abgezogen werden, zum größten Teil durch die konvergierenden
Räume zwischen den Kondensierungselementen strömen müssen.
4. Vorrichtung zur hindernisfreien Vakuumdestillation, worin eine Anzahl von Kondensierungselemeniten
innerhalb eines geschlossenen Gefäßes angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensierungselemente tangential
zu einem gedachten Kreis angeordnet sind, der einen kleineren Durchmesser hat als das sie umgebende
Gefäß.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kondensierungselemente so angeordnet sind, daß sie eine Anzahl von
Venturidüsen bilden.
6. Vorrichtung zur hindernisf reienDestillation
im Vakuum nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Destillierfläche die Form eines
drehbaren Kegelstumpfes hat.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß· die Kondensierungsfläche
eine Anzahl konvergierender, vertikaler, stromlinienförmiger Elemente umfaßt, die eine
Anzahl verlängerter Venturidüsen bilden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
5798 3.53
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