DE869584C - Dichtungsring - Google Patents

Description

• Zur Abdichtung -von Flanschverbindungen in Rohrleitungen, Behältern usw: werden Dichtungsringe verwendet, die in verschiedenen Formen und Werkstoffen bekannt sind. Treten jedoch größere Temperaturschwankungen auf, so stellen sich meist Undichtigkeiten ein, die oft zur Zerstörung der Dichtungen und zu Betriebsstörungen führen. Werden z. B. in einer Leitung zur Förderung von hochgespanntem Heißdampf mit hoher Temperatur massive Metalldichtungen verwendet, so findet beim Anwärmen der Leitung; weil Rohr, Dichtung und Flansch früher auf die Betriebstemperatur kommen als die Flanschschrauben; durch die Werkstoffausdehnung eine Überreckung der Schrauben statt, der man durch geeignete Schraubenwahl erfahrungsgemäß nicht begegnen kann. Die Folgen hiervon sind Undichtigkeiten der Verbindung mit den bereits erwähnten Begleiterscheinungen: Um diesen Übelstand abzuwenden, hat man sogenannte Balglinsen entwickelt, bei welchen der durch Überreckung der Schrauben entstandene Spalt zwischen den Dichtflächen dadurch vermieden werden soll, daß mit Hilfe des Innendruckes der Rohrleitung, der im Linsenbalg angreift, eine Aufspreizung, also eine Verbreiterung des Dichtungsringes, erfolgt. Diese Dichtungen haben jedoch nicht in allen Fällen zum Erfolg geführt, weil der Innendruck eine Aufspreizung im erforderlichen Ausmaß nicht erzielte.
• Eine solche Balglinse ist in der Abb. a dargestellt. Sie besteht aus den beiden Hälften i und 2; welche durch den Teil 3 verbunden sind. Die Teile i und 2 liegen mit ihren einander zugekehrten Flächen bei q. fest aufeinander. Nahe dem äußeren Durchmesser der Balglinse befindet sich der hohle Ringraum 5, der durch Bohrungen 6 mit dem Rohrinnern in Verbindung steht. Der im Ringhohlraum 5 vorhandene Druck soll den Dichtungsring aufspreizen und die Teile i und 2 mit ihren Dichtflächen 7 gegen die Dichtflächen der Flansche drücken. Mit diesem im Ringraum 5 herrschenden Druck gelingt es jedoch nicht in allen Fällen, die erforderliche Spreizwirkung des Dichtungsringes zu erzielen.
• Um diesen Mangel zu beseitigen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, in den beiden Teilen der Bälgdichtung an ihren einander zugewandten Seiten Nuten anzubringen, die Ringräume bilden, welche durch Bohrungen mit dem Rohrinnern verbunden werden. Die Wirkung dieser Ringkammern ist um so größer, je näher sie dem Rohrinnern zugewandt liegen, da der Drehpunkt der Spreizwirkung bei 3 liegt und somit der Druck in den Ringkammern am um so längeren Hebel angreift, je näher die Ringkammern dem Rohrinnern zugewandt liegen.
• In Abb. b ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Dichtungsringes mit zwei Ringkammern dargestellt. Die erfindungsgemäß die Ringkammern 8 bildenden Nuten sind durch die Bohrungen g mit dem Rohrinnern verbunden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Dichtungsring für Verbindungen in Rohrleitungen, Behältern u. dgl., in Form einer Balglinse, dadurch gekennzeichnet, däß die beiden Teile der Balglinse an ihren einander zugewandten Seiten eine oder mehrere Nuten aufweisen, die zusammen eine oder mehrere Ringkammern bilden, und daß diese Ringkammern mit dem Innenraum der Rohrleitung in Verbindung stehen. Dichtungsring nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Innenraum der Rohrleitung verbundenen Ringkammern am möglichst langen Hebelarm, d. h. möglichst nahe dem Rohrinnern zugewandt liegen: