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DE868311C - Selbstreinigender Freilufthochspannungsisolator - Google Patents

Selbstreinigender Freilufthochspannungsisolator

Info

Publication number
DE868311C
DE868311C DEC3476A DEC0003476A DE868311C DE 868311 C DE868311 C DE 868311C DE C3476 A DEC3476 A DE C3476A DE C0003476 A DEC0003476 A DE C0003476A DE 868311 C DE868311 C DE 868311C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
plate
helical
isolator
insulator
water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEC3476A
Other languages
English (en)
Inventor
Hans V Dipl-Ing Cron
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEC3476A priority Critical patent/DE868311C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE868311C publication Critical patent/DE868311C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01BCABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
    • H01B17/00Insulators or insulating bodies characterised by their form
    • H01B17/52Insulators or insulating bodies characterised by their form having cleaning devices
    • H01B17/525Self-cleaning, e.g. by shape or disposition of screens

Landscapes

  • Insulators (AREA)

Description

  • Selbstreinigender Freilufthochspannungsisolator An die Oberfläche von Freilufthochspannungsisolatoren lagern sich im Betrieb bald Fremdschichten an, die von Verunreinigungen der Luft herrühren. In trockenem Zustand vermindern diese Fremdschichten die Überschlagsspannung des Isolators nicht. Sobald sie aber feucht werden, bilden sie leitende Überzüge und verändern das elektrische Feld des Isolators vollkommen. Die leitende Fremdschicht wirkt wie ein veränderlicher Widerstand. Die Überschlagspannung sinkt dann unter Umständen bedeutend. Besonders gefährlich sind zusammenhängende Wasserhäute von spezifischen Leitfähigkeiten über 5oo #tScm-1 und größeren Stärken (von mehreren hundertstel Millimeter), die sich auf verschmutzten Isolatoren bei Tau, Nebel oder Sprühregen bilden können und die Überschlagspannung des Isolators bis unter seine Betriebsspannung herabsenken.
  • Um ein häufiges und darum kostspieliges Reinigen der Freiluftisolatoren zu vermeiden, hat man für Stellen von Hochspannungsanlagen mit erhöhter Verschmutzungsgefahr besondere Freiluftisolatortypen entwickelt. Diese Entwicklung erfolgte bisher in zwei Richtungen: Einerseits versuchte man, durch entsprechende Formgebung des Isolators einen möglichst großen Teil seiner Oberflächenkriechstrecke gegen die umgebende Luft abzuschirmen und dadurch den Schmutzansatz und Feuchtigkeitsniederschlag auf. diesen Teilen zu erschweren. Anderseits gestaltete man - in der gerade entgegengesetzten Absicht -die Isolatoroberfläche so, daß ein möglichst großer Teil von ihr der reinigenden Wirkung von Regen und Wind ausgesetzt wurde.
  • Die erstgenannte Entwicklungsrichtung führte zu sogenännten »Schutzraumisolatoren«, in der Praxis meist »Nebeltypen« genannt, bei denen die Schutzschirme große Teile der Kriechstrecke schützen. Bild r zeigt dafür ein Beispiel, die bekannte Deltaglocke. a-b, c-d, e-f sind die Beschützten Zonen. Die an zweiter Stelle genannte Tendenz führte dagegen zu den sogenannten »selbstreinigenden Isolatoren«, mit möglichst wenig unterschnittener Oberfläche, bei denen der ganze Kriechweg der säubernden Wirkung von Regen und Wind dargeboten wird.
  • Man hat bisher, "zumal bei den höheren Spannungen, den »Schutzraumisolatoren« den Vorzug gegeben und sie in der Praxis, als sogenannte »Nebeltypen«, fast ausschließlich angewendet, weil das Vorhandensein von Trockenzonen des Kriechwegs eine relativ kurze Bauart solcher Isolatoren für eine bestimmte verlangte, durch VDE-Prüfung nachzuweisende Regen- b.zw. Nebelüberschlagspannung ermöglichte. Nach längerem Betrieb zeigt sich aber in neuerer Zeit immer deutlicher, daß die »Schutzräume« versagen, indem sich gerade die geschützten Teile des Oberflächenkriechweges a-b, c-d und besonders e-f in Bild r mit der Zeit mit einer dichten, schwer zu beseitigenden Kruste elektrisch - durch Sprühentladungen - niedergeschlagenen Staubes überziehen. (Der Mechanismus des elektrischen Staubniederschlages ist von der elektrischen Gasreinigung her bekannt. Er wird an Stellen örtlicher Feldkonzentration - und das ist gerade in den sogenannten »Schutzräumen« -ausgelöst und führt zu den gefährlichsten Minderungen des Isoliervermögens eines Isolators.) Der »selbstreinigende« Isolator trat bisher- in der Praxis zurück. Eine neuartige horizontale Bauart eines selbstreinigenden Isolators ist zwar in letzter Zeit entwickelt Worden. Aber für vertikale Isolatoren für höhere Betriebsspannungen von etwa zoo kV und mehr wird das Prinzip der »Selbstreinigung« durch eine den, ganzen Isolator zusammenhängend bedeckende Regenwasserhaut bisher nicht ausgenutzt - abgesehen von einigen älteren Kappenisolatören für Hängeketten, die heute auch nicht mehr gebaut werden: Daran sind einige Umstände schuld: In schmutziger Luft mit entsprechend hoher Leitfähigkeit der sich auf der Isolatoroberfläche niederschlagenden Fremdschichten ist ein verlängerter Kriechweg erforderlich, -um den Oberflächenstrom bei Tau, Nebel üsw. nicht zu hoch anwachsen zu lassen. Um wirtschaftliche Abmessungen des Isolators zu bekommen, muß man diesen Kriechweg auf möglichst knapper Schlagweite unterbringen, z: B. viele Schirme in relativ kleinem gegenseitigem Abstand anbringen. Einem solchen verlängerten Kriechweg droht aber beim vertikalen Schirmisolator die Gefahr der Überbrückung (und damit des elektrischen Kurzschlusses) durch Hängetropfen an den Schirmrändern und starke vertikale Wasserbahnen, die durch das überschüssige, also nicht mehr an der Oberfläche adhärierende (als Oberflächenhaut »laminar« herabgleitende) Wasser gebildet werden. Derartige Überbrückungen durch Hängetropfen üsw. führen zur Zündung von Totalbögen über den ganzen Isolator, setzen also die Überschlagspannung des Isolators bedeutend herab.
  • Eine andere Schwierigkeit ist folgende: Bei einem mit einer zusammenhängenden Wasserhaut bedeckten Isolator tritt ein kritischer Moment auf, nämlich in dem Augenblick, wo die Wasserhaut - sei es durch Aufhören des Regens oder durch örtliche Verdampfung eines Tauniederschlages - an einer oder mehreren Stellen des Kriechweges aufreißt. Es bilden sich dann an diesen Unterbrechungsstellen der Wasserhaut Vorentladungen, die unter Umständen, zumal bei größerer Leitfähigkeit der Wasserhaut und ungünstiger Spannungsverteilung, stromstark werden, in Lichtbögen umschlagen und dann zu Totalbögen durchzünden können. Derartige plötzliche Stromstöße und »Wischer« treten z. B. an Hochspannungsfreileitungsisolatören bei ungünstigem feuchtem Wetter oder bei Tau auf und sind als Störungsursachen wohl bekannt.
  • Bildet man, wie es bisher die Regel ist, die Schirme vertikaler Isolatoren so aus, daß sie als Regendächer wirken, so sind wenigstens bei Regen Trockenstrecken unter den Schirmen vorhanden, die einen großen Teil der Spannung tragen und ein übermäßiges Anwachsen des Oberflächenkriechstromes verhindern.
  • Auf Grund aller dieserÜberlegungen erschien b,isheir der Gedanke, die Schirme eines Vertikalisolators nicht mehr als Regendächer auszubilden und den Isolator sich mit einer zusammenhängenden Regen-Wasserhaut bedecken zu lassen, wenig aussichtsvoll, zumal bei sehr hohen Spannungen.
  • Der Erfinder hat es sich zur Aufgabe gemacht, insbesondere für die meist verwendete vertikale Isolatorbauart und hohe Betriebsspannungen von roo kV und mehr, einen »selbstreinigenden«, für Gegenden mit starkem Schmutzanfall geeigneten Isolator zu schaffen, der sowohl für Freileitungen als Hängeisolator als auch für Freiluftstationen als Stützisolator verwendet werden kann.
  • Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß durch »Vi,elfachunterbrechung« einer zusammenhängenden Wasserhaut, die planmäßig gleichzeitig an genügend vielen in Reihe liegenden Stellen. des Kriechweges herbeigeführt wird, eine sichere Unterbrechung auch größerer Kriechströme von vielen Milliampere Stromstärke bei Hochspannung erzielbar ist. Diese durch Versuche des Erfinders gefundene »Vielfachunterbrechüng« mit möglichst gleichmäßiger, feiner Verteilung der Unterbrechungsentladungen auf die Länge der Wasserhaut läßt sich praktisch an Freiluftisolatoren viel sicherer verwirklichen, als die von anderer Seite aufgestellte Forderung, bei der Abtröcknung keinerlei Vorentladungen entstehen zu lassen und es so. einzurichten. , daß das Abtrocknen der Wasserhaut auf der ganzen Kriechweglänge mit einem Schlag erfolge (z. B. mit Hilfe einer halbleitenden Oberflächenglasur). Im Gegensatz dazu wählt der Erfinder bewußt eine Abstufung der Abtrocknung, aber eine möglichst fein unterteilte. Um diese Vielfachunterbrechung zu erreichen und auch das Entstehen größerer Ströme zu verhüten, muß allerdings der Isolator so gebaut werden., daß der -zum Teil unvermeidliche-Schmutzansatz an der Oberfläche die geplante Spannungsverteilung nicht zerstören kann. Zu diesem Zweck soll sich die Isolatoroberfläche bei allen Niederschlägen - bei Regen sowohl wie auch bei Tau und Nebel - mit einer geschlossenen, fein abgestuften Wasserhaut überziehen, wodurch eine zusammenhängende »elektrische« Verschmutzung längerer Kriechwegtelle, wie z. B. der Teile a-b, c-d und e-f beim »Schutzraumisolator« (Fig. z), verhindert wird. Durch eine geschlossene Regenwasserhaut wird außerdem ein Ausspülen und Auslaugen aller Winkel des Kriechweges erreicht, wodurch sich nirgends wasserlösliche Stoffe (Salze) anreichern können, wie dies besonders in den zusammenhängenden Schmutzschichten a-b, c-d und e-f von Fig. z der Fall ist. Die feinen Wasserhäute bei Tau können dann keine hohen Leitfähigkeiten annehmen, und die Kriechstromstärke bleibt in mäßigen Grenzen.
  • Eine wichtige Aufgabe bei der Formgebung eines »selbstreinigenden« Isolators besteht ferner darin, den auffallenden Regen - gleichgültig aus welcher Richtung er kommt - so auf alle Seiten des Isolators zu verteilen, daß die Oberfläche überall gesäubert wird. Schließlich sollen solche Unterbrechungsmittel angewendet werden, die zwar eine große Sicherheit für das Auftrennen der Wasserhaut an einer möglichst großen Zahl von Stellen bieten, ohne aber dabei, wies es bei bisher verwendeten ebenen Schirmen an vertikalen Isolatoren der Fall ist, die Bildung großer Hängetropfen und vertikaler, die Elektroden am kürzesten Weg verbindender dicker Wasserbahnen zu begünstigen: denn durch solche Überbrückungen wird auch die beste Vielfachunterbrechung wieder hinfällig gemacht.
  • Auf Grund dieser Überlegungen besteht die Erfindung in einem selbstreinigenden Freilufthochspannungsisolator, dessen gesamte Oberfläche vom Regenwasser berieselt wird, der durch schrauben. -förmig am Isolatorschaft angeordnete Mittel zur Verteilung und Unterbrechung der Oberflächenwasserhaut gekennzeichnet ist, die nicht als Regendächer oder Schutzschirme wirken.
  • Nach der vorzugsweisen Ausführungsform der Erfindung soll der Isolator mit Tellern ausgerüstet sein, die durch eine oder mehrere Schraubenflächen gebildet werden, welche einerseits (während des Regens) das Regenwasser möglichst gleichmäßig als dünnen Wasserschleier über die ganze Oberfläche verteilen und das überschüssige Wasser auf dem verhältnismäßig langen schraubenförmigen »inneren« Weg ableiten, während andererseits (beim Nachlassen oder Aufhören des Regens, aber auch bei Tau und Nebel) die schraubenförmigen Tellerkanten als Unterbrechungsmittel für den kürzesten (die Elektroden in vertikaler Richtung verbindenden) elektrischen Stromweg wirken.
  • Durch die Erfindung wird eine »Dünnstellensteuerung« der Wasserhaut geschaffen und damit ein einheitliches Unterbrechungsprinzip für Regen, Tau, Nebel eine gleichmäßig hohe Überschlagspannung unter allen Wetterverhältnissen erreicht: denn man kann es so einrichten, daß eine verhältnismäßig dichte Folge von Querkanten die Oberflächenwasserhaut in ihrer vertikalen Erstreckung schneidet und die Haut an den Kanten infolge genügend großer radialer Tellerausladung wesentlich dünner ist als auf den Tellerflächen und dem Schaft. Gleichzeitig kann der Oberflächenkriechweg, ohne Gefahr einer Überbrückung durch überschüssiges Wasser, verhältnismäßig eng gefaltet, also lang ausgeführt werden, wodurch der elektrische Oberflächenstrom auch bei höherer spezifischer Leitfähigkeit der Wasserhäute genügend klein gehalten wird.
  • Einen wesentlichen Teil der Erfindung bildet die Profilgebung der Teller und der Tellerkanten, weil erst durch ein richtiges Profil die für eine »Dünnstellensteuerung« erforderliche Verteilung der Regenwasserhaut erzeugt werden kann. Man kann entweder das Tellerprofil keilförmig ausführen und die richtige Verteilung des »laminaren« Regenwasserflusses über die Oberfläche durch entsprechende Bemessung der radialen Neigungen der Tellerflächen (,8 und y in Fig. a) im Verhältnis zum Steigungswinkel (a) der Schraubenfläche erreichen. Man kann aber auch, abweichend von allen bisherigen Konstruktionen, nach oben gebogene Teller ausführen, an deren Kanten sich der auftreffende Regen wie an einer Wasserscheide in zwei Strömungen teilt. Die Einzelheiten der Ausführung und die Wirkungsweise gehen aus der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele hervor.
  • Eine weitere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung besteht darin, einen schraubenförmig geführten Heizleiter, der beide Elektroden des Isolators verbindet, an geeigneter Stelle der Oberfläche vorzusehen, etwa eine halbleitende, an sich bekannte Metallglasur, aber in Form eines schmalen schraubenförmigen Bandes. Diese Maßnahme kann auch mit der zuvor genannten »Dünnstellensteuerung« gemeinsam angewendet werden., um diese zu unterstützen.
  • Hochspannungsfreiluftisolatoren mit spiralförmig geführten halbleitenden Heizleitern an ihrer Oberfläche sind an sich bekannt. Diese bekannten Isolatoren sind jedoch keine »selbstreinigenden«, die auf ihrer ganzen Oberfläche vom Regenwasser berieselt sind, sondern es handelt sich um »Schutzraumisolatoren«. Beim Schutzraumisolator tragen aber die geschützten Zonen unter den Schirmen, solange sie noch genügend sauber sind, bzw. die Luftstrecken zwischen den Schirmrändern (s. Fig. r) den Hauptteil der Spannung, und diese Strecken sind es auch, an denen die Unterbrechungsentladungen im Falle vollständiger Benetzung durch Tauniederschlag auftreten, weil dort die Wasserhaut zuerst verdampft. Der Heizleiter hat demgemäß bei dem bekannten Isolator weder die Aufgabe noch die Wirkung, eine Vielfachauftrennung einer zusammenhängenden Wasserhaut hervorzubringen, also nur an einzelnen Stellen des Kriechweges eine erhöhte Temperatur zu erzeugen, sondern die Spiralwindungen des Heizleiters sind bei dem bekannten Isolator so dicht geführt, daß die ganze Oberfläche gleichmäßig erwärmt wird, um bei Tau und Nebel- das Niederschlägen des Wassers auf der gesamten Oberfläche zu verhindern, ein Effekt, der ebenso durch eine: flächenhafte halbleitende Glasur der ganzen Oberfläche hervorgebracht werden könnte und dessen Eintreten infolge der Schmutzkrusten, mit denen sich ein solcher Schutzraumisolator gerade in den Schutzräumen überzieht, sehr fraglich ist.
  • Die Erfindung sei an Hand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
  • Fig. 2 zeigt einen vertikalen Isolator mit flachen Tellern, die von zwei nach Art einer doppelgängigen Schraube ausgeführten Schraubenflächen gebildet werden: In der Zeichnung ist mit ro der Schaft, mit z z die erste und mit 12 die zweite Schraubtellerfläche bezeichnet. 13 ist die obere, 1q. die untere Elektrode. Beide Elektroden sind als vorgeschobene Innenelektroden ausgeführt, um die Feldstärke an der Elektrodenkante zu entlasten und dadurch den elektrischen Staubniederschlag an dieser Stelle zu vermeiden. Der Steigungswinkel der Schraube ist mit a bezeichnet. fl ist der Neigungswinkel der oberen Tellerfläche (im, Profil) gegen die Waagerechte, y der Neigungswinkel der unteren Tellerfläche, wie er sich im Profil darstellt. ß und y werden der Kürze halber als »radiale« Neigungen der Tellerflächen im Gegensatz zu der »tangentialen« Neigung a bezeichnet. Die Steigung (a) der Schraubenfläche einerseits und die radialen Neigungen der Telleroberflächen (ß) und Tellerunterflachen' (y) andererseits sind so bemessen, daß bei Regen auch die Tellerunterflächen und der Schaftvon einem gleichrnäßigenWasserschleier berieselt werden; der gerade genügend stark ist, um den angelagerten Schmutz fortzuspülen oder zumindest alle löslichen Bestandteile auszulaugen, aber nirgends so stark anwächst, daß starke, geschlossene, vertikale Wasserbahnen entstehen, die das richtige Funktionieren des Unterbrechungsmechanismus verhindern würden. Das von den Schraubenflächen aufgefangene Regenwasser teilt sich nämlich in zwei Teile: der eine, nach Maßgabe der radialen Tellerneigungen (ß und y) sich mehr öder weniger stark ausbildende Wasserschleier fließt in der vertikalen Richtung über die Tellerkante hinweg, während der andere, überschüssige Teil des aufgefangenen Regenwassers von der Schraubenfläche auf dem schraubenförmigen »inneren« Weg abgeleitet wird: Fig. 3 zeigt verschiedene Tellerprofile, um diesen Zweck in Anpassung an die gegen das untere Ende zunehmende Wassermenge zu erreichen. Da der schraubenförmige Weg des Wassers bedeutend länger ist als der vertikale Weg, so ist der elektrische Widerstand dieses Stromweges so hoch, daß nur ein kleiner elektrischer Strom schraubenförmig fließen kann, dessen Unterbrechung keine Schwierigkeiten macht und vor allem nicht zur Zündung eines Totalüberschlags führen kann. Man kann den schraubenförmigen Wasserweg noch länger machen; als in der Zeichnung dargestellt, wenn man den Schaftdurchmesser größer macht oder eine eingängige Schraube wählt. Die schraubenförmige Kante des Tellers wirkt als Vielfachunterbrechung des kürzesten Oberflächenkriechweges, weil sie diesen Kriechweg oftmals, schneidet und auftrennt. Die Tellerunterfläche ist zu diesem Zweck so stark geneigt und das Kantenprofil so ausgeführt, daß das Wasser adhäriert und rasch über die Kante fließt und sich an ihr keine Wasserringe bilden. Dieser »laminare« Wasserschleier ist also an der Kante am dünnsten. Das hat die sogenannte »Dünnstellensteüerung« der Wasserhaut zur Folge. Beim Nachlassen oder Aufhören des Regens wird zunächst der Stromfluß auf dem kürzesten vertikalen Kriechweg an der schraubenförmigen Kante vielfach unterbrochen, und dann reißt auch der schraubenförmig fließende Reststrom ab.
  • Um die Unterbrechungswirkung zu verstärken; kann man die Kante außerdem mit einer halbleitenden Glasur versehen, die mit beiden Elektroden Kontakt macht, welche also einen schraubenförmigen Heizleiter bildet und einen kleinen Strom führt, der die Temperatur der Kante gegenüber ihrer Umgebung um einige Grade erhöht.
  • Bei Tau, Nebel und feinem Sprühregen bleibt dieser Isolator, wenn er unter normaler Betriebsspannung steht, an der Schraubflächenkante relativ schwach benetzt, weil sich dort sofort Glimmentladungen ausbilden, die infolge ihres hohen Spannungsverbrauches (mehrere kV pro cm Länge) den Stromfluß auf einen ungefährlichen Wert begrenzen bzw. als Vielfachunterbrechungen der Wasserhaut wirken. Ein Umschlagen dieser Glimmentladungen in stromdichtere Leuchtfäden oder Glimmbögen ist durch die kleine Leitfähigkeit der Wasserhaut dank der selbstreinigenden Ausbildung des Isolators verhindert. Die Schraubenflächen bewirken außerdem eine Verteilung des Regenwassers auf alle Seiten des Isolators. Daher wird nicht nur die Wetterseite durch den auftreffenden Regen gereinigt und abgespült, sondern bei jedem Regen die gesamte Oberfläche.
  • Fig. q. zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel der Erfindung, nämlich einen Isolator mit durchweg nach oben gebogenen Tellern. Es ist nur das Tellerptofil dargestellt, da die übrige Ausführung analog Fig. 2 ist. Die Tellerkante r5 ist nach oben geschwungen und so spitz, wie mit Rücksicht auf mechanische Festigkeit und Funkstörungen durch Sprühentladungen gerade noch zulässig; ausgeführt. Mit 16 ist der »innere«, schraubenförmige Ableitungsweg angedeutet, auf dem das Regenwasser längs des Schaftes abgeleitet wird. Die Tellerunterseiten sind bei dieser Ausführung dem Regen besonders gut zugänglich. Die Tellerränder wirken wie Wasserscheiden und haben eine ganz dünne Regenhaut, die beim Nachlassen des Regens sofort unterbricht. Die Bildung von Hängetropfen ist ausgeschlossen. Die Teller können infolgedessen in dichter Folge untereinandersitzen, bzw. der Steigungswinkel der Schraube kann klein ausgeführt werden, wodurch man einen langen Oberflächenkriechweg erhält. Die Vorderteile der Teller bleiben bei dieser Ausführung so sauber, daß die im Falle von Nebel und Tau sich eventuell am Schafte zwischen den Tellern bildenden Entladungen keine höheren Stromstärken annehmen können, weil der Stromfluß durch die sauberen Teile gedrosselt wird.
  • In Fig. 5 ist als weiteres Ausführungsbeispiel ein Rillenisolator dargestellt. Bei diesem tritt die schraubenförmige Wasserführung und die Unterbrechungswirkung dervorspringendenRippenkuppe gegenüber den vorigen Ausführungsbeispielen zurück. Dafür ist ein schraubenförmiger Heizleiter 17 an der Rippenkuppe vorgesehen, der z. B. als halbleitende Glasur ausgeführt ist. An dieser Stelle übertrifft die Heizwirkung des Halbleiters die sonst eintretende stärkere Erhitzung der Wasserhaut durch den Oberflächenkriechstrom am Rillengrund. Bei Tau und Nebel bleiben die durch den Heizleiter erwärmten Rippenkuppen trocken, und der Oberflächenkriechstrom bleibt infolgedessen sehr klein.
  • Bei der Ausführung der vorspringenden Teller-oder Rippenkanten als Heizleiter wird die Tatsache ausgenützt, daß diese Kanten infolge ihres relativ zur Masse des Isolatorstrunkes kleinen Wärmefassungsvermögens und bei der kleinen Wärmeleitfähigkeit des Porzellans schon durch einen kleinen Heizstrom auf eine örtlich höhere Temperatur gebracht werden können.
  • Der Isolator nach der Erfindung hat gegenüber den heutigen Freilufthochspannungsisolatoren den Vorteil, daß er in Gegenden mit verunreinigter Luft auch nach jahrelangem Betrieb noch unter allen Wetterverhältnissen, bei Regen, Tau, Nebel und Sprühniederschlägen, eine hohe Überschlagspannung behält ohne die Notwendigkeit einer künstlichen Reinigung. Auch wenn nach längeren Trockenperioden oder in einem weniger regenreichen Klima als dem unserigen Taufall oder Nebel einsetzt, hat der Isolator nach der Erfindung ein den heutigen Schirmisolatoren überlegenes Isoliervermögen, weil die gleichförmig über einen langen Kriechweg verteilte Vielfachunterbrechung der Wasserhaut durch die schraubenförmige Kante ein gefährliches Ansteigen des Oberflächenkriechstromes nicht zuläßt.
  • Das gilt auch für den Fall, daß nach einer Frostperiode Tauwetter eintritt.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Selbstreinigender Freilufthochspannungsisolator, insbesondere für Verwendung in senkrechter Lage, dessen gesamte Oberfläche. vom Regenwasser berieselt wird, gekennzeichnet durch schraubenförmig um den Isolatorschaft angeordnete Mittel zur Verteilung und Unterbrechung der Wasserhaut, die nicht als Schutzschirine oder Regendächer wirken.
  2. 2. Isolator nach Anspruch z, gekennzeichnet durch eine oder mehrere Schraubenflächen, welche die auf Ober- und Unterseite berieselten Teller des Isolators bilden und nicht in der Art von Regenschirmen ausgebildet sind.
  3. 3. Isolator nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine solche Bemessung der radialen Neigungen (ß und y in Fig. 2) der Tellerober- und -unterflächen im Verhältnis zum Steigungswinkel (a) der Schraubenfläche, daß ein ganz bestimmter, durch die Neigungswinkel (a, ,B und y) gegebener Teil des auffallenden Regenwassers Tiber die Tellerkanten hinweg über die Tellerunterseiten und den Schaft, der übrige Teil auf dem Schraublinienweg fließt.
  4. 4.. Isolator nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch ein keilförmiges Profil der Teller.
  5. 5. Isolator nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine so große Ausladung der Teller, daß sie etwa gleich dem mittleren Abstand aufeinanderfolgender Teller ist.
  6. 6. Isolator nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steigungswinkel (a) der Schraube größer bemessen ist als der radiale Neigungswinkel (ß3) der Telleroberfläche.
  7. 7. Isolator nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch nach oben gebogene Teller (Fig. 4.), die bezüglich des auftreffenden Regenwassers nach Art von Wasserscheiden wirken und das ganze von den Telleroberflächen aufgefangene Wasser auf dem »inneren« schraubenförmigen Weg ableiten. B. Isolator nach Anspruch z, gekennzeichnet durch schraubenlinienförmige Heizleiter, z. B. halbleitende bandförmige Oberflächenglasuren.
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