[go: up one dir, main page]

DE866452C - Verfahren zur Gewinnung von faserstoffhaltigem Material fuer die Papierfabrikation aus Torf - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von faserstoffhaltigem Material fuer die Papierfabrikation aus Torf

Info

Publication number
DE866452C
DE866452C DEB14783A DEB0014783A DE866452C DE 866452 C DE866452 C DE 866452C DE B14783 A DEB14783 A DE B14783A DE B0014783 A DEB0014783 A DE B0014783A DE 866452 C DE866452 C DE 866452C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
peat
production
paper
fibrous material
solutions
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEB14783A
Other languages
English (en)
Inventor
Kurt Dr Bratring
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEB14783A priority Critical patent/DE866452C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE866452C publication Critical patent/DE866452C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/18Pulping cellulose-containing materials with halogens or halogen-generating compounds
    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C5/00Other processes for obtaining cellulose, e.g. cooking cotton linters ; Processes characterised by the choice of cellulose-containing starting materials

Landscapes

  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von faserstoffhaltigem Material für die Papierfabrikatiön aus Torf Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von fase:rstoffhadtig ein Materiiial aus Torf, welches für die Herstellung von Papier geeignet ist.
  • Versuche haben ergeben, Üaß es möglich ist, durch Anwendung von Ch'lorkalklösungen auf Torf die größere Menge der darin enth,alitenen organischen Stoffe in eine papierbildende Masse zu verwandeln. Durch das vorliegende Verfahren gemäß Bier Erfindung werden wesentliche Fortschritte erreicht, weil dadurch nicht nur die im Torf enthaltenen Gllulosefasern, sondern auch bedeutende Mengen anderer Stoffe it eine farblose, lichtbeständige und leicht auswaschbare Substanz übergeführt und für die Papierfabrikation nutzbar gemacht werden.
  • D;ie aus der Torfsubstanz gebildeten organischen Stoffe besitzen eine starke Affinität zur Cellulose, und sie vermögen daher mit den Cellulosefase,rn zusammen mehr als gewöhnlich- von den für die Papierfabrikation Verwendung findendlen Fülilstoffen, wie z. B. Kaolin, zurückzuhalten. Das neue Verfahren bietet daher auch in wirtschaftlicher Beziehung bedeutende Vorteile.
  • Es wurde bereits vorgeschlagen, aus Torf durch Behandlung mit Chlorkalklösungen gebleichte Zellstoffasern zu isolieren, welche u. a. für die Papi'erfabrkation -Verwendung finden sollen. Gemäß den bekannten Verfahren wunde Torf meistens zuerst durch mechanische Miittel ausgeschlossen und dann einer intensiven Behandlung mit Alkalilaugen ausgesetzt; ,dadurch werden die einen wesentlichen Bestandteil des Torfes ausmachenden Huminsäusen in Lösung gebracht. Nach dieser tiefgreifenden Vorbehandlung wurden dann weitere Begleiter teer Fasersubstanz, vorwiegend das Lignin, durch Chlorkalk entfernt. Mit den starken mechanischen und chemischen Einwirkungen war jedoch eine Schädigung :der Fasersubstanz verbunden, und d% Ausbeute an dem verbleibenden Zellstoff war wenig befriierdigend. Berücksiichtigtt man schließlich die Menge an Chemikalien, welche zur Zerstörung der ,Cellulosebegleitstoffe aufzuwenden waren, so ist es verständlich, daß sich auf Grund der bekannten Verfahren bisher eine wirtschaftliche Produktion von Piapiemtoff aus Torf nicht aufbauen ließ.
  • Durch Versuche konnte überraschenderweise festgestellt werden, daß die Hüminbestandteile des Torfes unter Wirkung verdünnter Chlorkalklösungen ihre kcllöi;da@enEigenschaften, insbesondere die außerordentlich starke Quellbarkeit in Wasser verlieren und daß siech @dhmus farblose und leicht a°bfiltrierbare Stoffe ergeben, welche für die Bildjung von Papier vorteilhaft mit Verwendung finden können.
  • Ferner wurde gefunden, daß auch die aus dien Liignimbestandteilen :des Torfes ohne vorherige Alkaalibehandlung miit verdünnten Chlorkalklösungen herstellbaren farblosen Stoffe zur- Bildung von Papu,er geeignet sind.
  • Um die gemäß vorlsegendfer Erfindung papierbildenden Bestandteile des Torfes zu bleichen; genügt es- zwarr, verhältnismäßig niedrig konzentrierte Chlbrkalklösungen anzuwenden, jedoch wurde beobachtet, daß sich aus dien organischen Stickstoffverhindungen ides Torfies Chloramine bilden können, welche teilweise als giftige Gase unter Bildung eines sehr lästigen Schaumes entweichen, teilweise als zersetzliche, unerwünschte Verunreinigungen in der festen Torfsubstanz verbleiben.
  • Eingehende Versuche ergaben nun das überraschende Resultat, daß es gelingt, die Proteinstoffe des Torfes restlos zu entfernen und die Bildung von Chloraminen zu verhindern, wenn der zur Anwendung kommenden Chlorkalklösung Calciumhydroxyd in genügender Menge und nötigenfalls wiederholt zugesetat wird, um dem Gemisch eine anhaltend aalka1vsche Reaktion zu verleihen. Durch die kalkalkalische Lösung wird der im Torf organisch gebundene Stickstoff abgespalten und entweicht größtenteils gasförmig, ohne daß eine störende Schaumentwicklung, zu beobachten wäre. Da in der kalkhaltigen Lösung das Auftreten von korrodierend wirkenden Chloram@inverh'iudungen nicht zu befürchten ist, kann das Verfahren gemäß vorli'egender Erfindung in Aluminiumgefäßen ausgeführt werden, wodurch auch in appaarativer Beziehung ein bedeutender Fortschritt erreicht wurde.
  • Gemäß vorliegender Erfindung wilrd dieBleichung des Torfes mit verdünnten Chlorkalklösungen schrittweise vorgenommen. Nach jedesmalger Erschöpfung wird die Bleichflüssigkeit und damit die jeweils in Lösung gegangenen Reaktionsprodukte entfernt; dadurch wird ein unwirtschaftlicher Verbrauch an aktivem Chlor vermieden.
  • Allerdings wird bei :dieser vorsichtigen Anwendung von Chlorkalklösung wohl die überwiegende Menge des Torfes entfärbt, jedoch widerstehen gewisse Anteile der Torfsubstanz hartnäckig der bleichenden Wirkung.
  • In den meisten Fällen wird z. B. nach ein- bis dreimaliger Behandlung mit Chlorkalklösung, welche i % aktives Chlor enthält, eine größtenteils farblose Torfmasse erhalten, welche jedoch mit zahlreichen dunkelgefärbtenTeilchen durchsetzt ist.
  • Es würde auch nicht zum Ziele führen, wenn die Behandlung mit Chlorkalklösung höherer Konzentration mehrmalls wiederholt wunde, da dadurch einerseits erhebliche -Verluste an papierbildender Substanz entständen, ohne daß es andererseits gelänge, eine einheitlich farblose Masse zu erhalten. Um so ü@berrasch,ender war die Beobachtung, daß die Widerstand leistenden .dunkelbraunen Torfteilchen durch.Hinzufügung verhältnismäßig kleiner Mengen von Salzen der chlorigen Säure leicht gebleicht werden. Ein Zusatz von i bis 3 0% Natriumchlonift zur Chlorkalklösung genügt meistens; um in kurzer Zeit bei niedriger Temperatur ein vollständig du ichgebleichtes Fasermaterial zu erhalten: Sollten schließlich noch vereinzelte dunkelgefärbte, kohlehaltige Partikeln darin enthalten sein, so lassen sich diese infolge ihrer höheren Dichte zusammen mixt grobkörnigen mineralischen Verunreinigungen durch einfachen Schlämmprozeß leicht abtrennen. Die schließlich von ;dem wertlosen Schlämmrückstand abfließende Dispersion enthält nur noch farblose und für die Papierfabrikation wertvolle Stoffe. Bei.,spiel Zur technischen Durchführung des Verfahrens wird möglichst faserreicher Torf in feuchtem Zustand.nach zweckentsprechender Auflockerung und Sichtung verwendet. Als Reaktionsgefäße sind Behälter geeignet, in denen eine Du.rchmischurg dies Torfes reit Bleichflüssigkeit möglich ist, z. B. wird ein mief Rührwerk versehener Aluminiumkessel mit einer Chlorkalklösung gefüllt, welche etwa i bis 1,5 0/ö aktives Chlor und i bis 3'/o Calciumhydroxyd in Lösung bzw. feinster Verteilung enthält. Bei langsam laufendem Rii:h.rwerk kann in die Chlorkalklösung portionsweise so viel Torf eingebracht wenden, daß derselbe von der Flüssigkeit vollständig bedeckt wird. Nach kurzer Zeit beginnt der Torf eine zunehmend hellere Färbung anzunehmen, während die Temperatur ;des Reaktionsgemisches allmählich von z. B.- anfangs 16 auf 32° ansteigt. Daraus, daß die anfangs lebhafte Entwicklung von gasförmigem Stickstoff im Verlauf von 3o bis 4o Minuten allmählich aufhört,.kann geschlossen werden, daß die erste Phase ides Reinigungsprozesses beendet wunde, und es ist zweckmäßig, nunmehr die dunkelgefärbte, erschöpfte C'hlorkalklösung, welche die bis dahin in Lösung gegangenen, wertlosen Zersetzungsprodukte enthält, abzulassen. Je nachdem Grade ,der in der ersten Phase erreichten Bleichwirkung wird die Behandlung mit einer kalkalkalischen Chlorkalklösung obiger Zusammensetzung noch ein- bis zweimal wiederholt werden müssen, um Aden im Rührwerkkessel verbleibenden Torf in eine farblose Masse zu verwandeln, welche nur noch mit zahlreichen dü.nkelbraun gefärbten Partikeln durchsetzt ist.
  • Für die Beend.igung desProzesses wird eine kalte Chlorkalklösung mit i bis 3,5 % aktivem Chlor, 1 biss 3'/o Calciumhydoxyd und i bis 3 % Natriumchlorit zur Anwendung gebracht. Nach 1/a bis 11/a Stunden, während welcher Zeit unter langsamem Temperaturanstieg die Mischung vorübergehend einen zitronengelben Farbton annimmt, wird gewöhnlich eine vollständige Bleichung aller papierbildenden Stoffe erreicht. Die wenigen jetzt noch in der Masse erkennbaren kohlehaltigen Partikeln können anschließend durch einfachen Schlämmprozeß entfernt werden. Schließlich wird die farblose Papiersubstanz abfiltriert, mit wenig schwefli.ger Säure von noch anhaftenden Chlorresten befreit, nötigenfalls zerkleinert und gründlich ausgewaschen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von faserstoffhalti:gem Material für die Papierfabrikation aus Torf unter Verwe idung von Chlorkalk, dadurch gekennzeichnet, daß auf Torf ohne Vorbehandlung mit Alkalilaugen kalkalkalische Ch:lorkall-:-lösungen zur Einwirkung gebracht werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf Torf Chlorkalklö,sungen zur Einwirkung gebracht werden, welchen Salze ,der chlorigen Säure zugesetzt wurden.
DEB14783A 1951-04-28 1951-04-28 Verfahren zur Gewinnung von faserstoffhaltigem Material fuer die Papierfabrikation aus Torf Expired DE866452C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB14783A DE866452C (de) 1951-04-28 1951-04-28 Verfahren zur Gewinnung von faserstoffhaltigem Material fuer die Papierfabrikation aus Torf

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEB14783A DE866452C (de) 1951-04-28 1951-04-28 Verfahren zur Gewinnung von faserstoffhaltigem Material fuer die Papierfabrikation aus Torf

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE866452C true DE866452C (de) 1953-02-09

Family

ID=6958148

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEB14783A Expired DE866452C (de) 1951-04-28 1951-04-28 Verfahren zur Gewinnung von faserstoffhaltigem Material fuer die Papierfabrikation aus Torf

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE866452C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1546276A1 (de) Verfahren zum Bleichen von zellulosehaltigem Material
DE866452C (de) Verfahren zur Gewinnung von faserstoffhaltigem Material fuer die Papierfabrikation aus Torf
DE2644155B1 (de) Kontinuierliches aufschluss- und rueckgewinnungsverfahren fuer pflanzliche faserrohstoffe zur herstellung von zellstoff im organischen loesungsmittel
DE2254862A1 (de) Verfahren zum bleichen von abfallpapier-ganzzeug
DE490384C (de) Verfahren zum Erweichen pflanzlicher Fasern durch Natriumsulfid
DE564738C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfitzellstoff
DE328034C (de) Verfahren zur Herstellung von Einzelfasern aus Bastfaserbuendeln unter gleichzeitiger Aufschliessung und Entfernung vorhandener Holzteile und Inkrusten
DE257993C (de)
DE533647C (de) Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Pflanzenfaserstoffen mittels Chlors
DE163660C (de)
DE932762C (de) Verfahren zum Bleichen von Holzschliff und anderem mechanisch erzeugtem Fasermaterial
DE2152283A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Kieselsaeure,Silikaten und/oder entsprechenden organischen Komplexen aus bei der Zellstoffherstellung anfallender Schwarzlauge und Verwendung der so erhaltenen Produkte als Pigment
DE710822C (de) Verfahren zur Herstellung von Zellstoff
DE744868C (de) Verfahren zur Gewinnung von pentosanarmen Zellstoffen aus Pflanzenstoffen
DE39260C (de) Verfahren zum Entfernen der glänzenden Rinde von spanischem Rohr
DE349842C (de) Verfahren zur Aufschliessung von Pflanzenfasern, insbesondere von Holz, namentlich fuer Futtermittelzwecke
DE813485C (de) Verfahren zum Aufschliessen von Pflanzenfaserstoffen zur Cellulosegewinnung
DE379771C (de) Verfahren zur Reinigung und Veredelung von handelsueblichen Zellstoffen aller Art fuer die Zwecke der Herstellung von Zelluloseestern und sonstigen chemisch charakterisierten Zelluloseverbindungen, Kunstfaeden u. dgl.
DE687472C (de) Verfahren zur Herstellung heller Seife unter Verwendung von Sulfitcelluloseablauge
DE524298C (de) Verfahren zur Herstellung hochwertiger Faserhalbstoffe
DE397927C (de) Verfahren zur Gewinnung eines als Holzstoffersatz geeigneten, hellgefaerbten Papierstoffes
DE586383C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstleder
DE1546239C (de) Verfahren zum Bleichen von Zellstoff oder Holzschliff, Wollgewebe, Textilmaterial u. dgl
DE576366C (de) Verfahren zur Unschaedlichmachung von Haertebildnern und Salzen bei Seifvorgaengen
DE567237C (de) Verfahren zur Verwertung der Hemicellulosen bei der Zellstoffabrikation