DE865252C

DE865252C - Reklameapparat

Info

Publication number: DE865252C
Application number: DEM9882A
Authority: DE
Inventors: Carl Mittag
Original assignee: HELLMUTH WEINRICH DR
Current assignee: HELLMUTH WEINRICH DR
Priority date: 1951-06-15
Filing date: 1951-06-15
Publication date: 1953-02-02

Description

Reklameapparat Die Wirkung einer Reklame beruht im wesentlichen auf dem Blickfang. Dieser kann z. B. durch die Eigenart der Darstellung erzielt werden, besonders aber in Verbindung mit Beweglichkeit und Abwechslung. Die Wirkung wird noch stärker, wenn die Bewegungsvorgänge rätselhaft und für den Beschauer nicht ohne weiteres erklärlich sind, so daß er veranlaßt wird, sich darüber Gedanken zu machen. Er gewinnt dann unwillkürlich auch engeren Kontakt mit dem Reklamegegenstand selbst, womit der eigentliche Zweck der Reklame erreicht wird.
Es gibt Reklamevorrichtungen verschiedener Art, die mehr oder weniger die vorgenannten Bedingungen erfüllen. So wird z. B. ein Wechsel von Reklameschriften oder -bildern zum Zweck des Blickfanges erreicht unter Verwendung dreikantiger, prismatischer Körper, deren drei Flächen sich in je eine Gesamtfläche einfügen, so daß drei Reklameflächen gebildet werden können.
Die Erfindung benutzt derartige dreikantige Körper. Neuartig ist, daß das Umwenden der Dreikantkörper für den Beschauer unsichtbar oder in anderer Ausführung schnell, ruckartig, also mit dem Auge nicht verfolgbar, vor sich geht. Die Darstellung verbleibt nach dem Wechsel jedesmal eine Weile in Ruhestellung, so daß sie gelesen bzw. betrachtet werden kann.
Durch eine besondere Vorrichtung lassen sich die Dreikantkörper gleichzeitig oder auch nacheinander in kürzeren oder längeren Zeitabständen um je rzo° um ihre Längsachse ruckartig wenden, wodurch jedesmal eine neue Reklamefläche erscheint und sich somit die eine Reklamedarstellung in eine andere verwandelt. Auf diese Weise werden durch das Umwenden -drei verschiedene Reklameflächen erzeugt, die sich der Reihe nach und dann wiederholend dem Beschauer darbieten. In einer besonderen Ausführung können nacheinander auch sechs bis neun verschiedene Reklameflächen gezeigt werden. Ferner läßt sich die Einrichtung so ausbilden, daß im Blickfeld des Beschauers ein laufendes Band, z. B. in Form eines Zylindermantels, -als Reklamefläche erscheint, das durch Umwenden der Dreikantkörper eine dreifache Länge annimmt, also z. B. gleich dem dreifachen Zylinderumfang.
Der Antrieb des Reklameapparates kann auf verschiedene Weise erfolgen, z. B. durch elektrische Energie, durch Windrad usw. Wenn die Dreikant= körper nicht fortlaufend, sondern periodisch, entweder zugleich oder der Reihe nach, gewendet werden, ist es zweckmäßig, die Antriebsenergie periodisch zu speichern, z. B. in Form von Feder-oder Gewichtsenergie, und durch eine Entriegelung zum Umwenden der Dreikantkörper freizugeben. Werden die Dreikantkörper nacheinander gewendet, so erfolgt das Umwenden unsichtbar für den Beschauer, entweder auf der dem Beschauer ab-- gekehrten Seite oder z. B. durch Anwendung eines Abdeckstreifens, der über die Reklamefläche geführt wird und dabei das Umwenden verdeckt. Bei gleichzeitigem Umwenden geht dieses so schnell vor sich, daß es der Beschauer mit dem Auge nicht näher verfolgen kann. Die Fugen zwischen den einzelnen Teilflächen werden so klein wie möglich gehalten. Zur Erhöhung der Wirkung können die Darstellungen in verschiedenenFarben gehalten werden. Auch ist es möglich, die Dreikantkörper mit Formen aus Hohlglas zu versehen und für Abendreklame mit Neonlicht zu erleuchten. Die Abbildungen bringen zunächst die bei der hier behandelten Reklame benutzten Elemente, d. h. die Dreikantkörper, sodann Beispiele zu den verschiedenen Bewegungsmechanismen, ferner Anordnungsmöglichkeiten der Dreikantkörper zu Gesamtreklameflächen. Es ist dargestellt in Abb. i und 2 zwei Ansichten eines Dreikantkörpers; Abb. 3 Beispiel einer Vorrichtung, um die Dreikantkörper nacheinander zu wenden, und eine Gleichrichtungsvorrichtung hierzu; Abb. 4 Beispiel- einer Vorrichtung zum gleichzeitigen Umwenden mehrerer Dreikantkörper; Abb:.S Gleichrichtungsvorrichtung für die Dreikantkörper für den Fall des gleichzeitigen Umwendens; Abb. 6 Gleichrichtungsvorrichtung - für gleichzeitiges öder nacheinander erfolgendes Umwenden der Dreikantkörper; Abb. 7 Außenansicht eines Reklameapparates mit Anordnung der Dreikantkörper zu einer ebenen, rechteckigen Rekläriiegesamtfläche; Abb. 8 und 9 Vorder- und Seitenansicht eines Reklameapparates von der Form eines flachen Kastens.
Zu Abb. i und 2: Hierbei ist 9i der eigentliche Körper, der aus irgendwelchem Material massiv oder innen hohl gefertigt sein kann. Dieser Körper trägt die zwei Zapfen 92 und 93, die in Lagern drehbar sind. An Stelle der Zapfen kann auch eine durchgehende Welle vorgesehen werden. Auf dem Zapfen 92 sitzt die Wendevorrichtung, in diesem Falle ein Wendestern 94.
Zu Abb. 3: Zum nacheinander erfolgenden Umwenden der Dreikantkörper dient der Stift 31, der sich in Richtung des Pfeiles 32 entlang der strichpunktierten Linien bewegt, dabei in die Wendesterne eingreift und so die Dreikantkörper um i2o° dreht. Es kann aber auch umgekehrt der Stift 31 fest stehen. Dann werden die Dreikantkörper mitsamt dem Gestell, in dem sie gelagert sind, in Richtung des strichpunktierten Pfeiles 33 an dem Stift vorübergeführt und die Dreikantkörper dabei gewendet. Eine Gleichrichtungsvorrichtung ist erforderlich, damit sich die Flächen der einzelnen Dreikantkörper stets gut und ohne .Stufenbildung in die gesamte Reklamefläche einfügen. Sie ist bei diesem Beispiel folgendermaßen ausgeführt: Der Streifen 34 hängt mit dem Stift 31, der das Umwenden bewirkt; fest zusammen, bewegt sich also gemeinsam mit dem Stift an den Dreikantkörpern vorüber. Während die Kante 35 des Streifens 34 für die Gleichrichtung sorgt, gestattet seine bogenförmige Ausnehmung 36 das Umwenden.
Zu Abb.4: In dem Führungsstück 41, das aus zwei flachen Stäben zusammengesetzt ist, sind die Hebel 42 gelagert und legen sich mit ihren schwereren Gegengewichten 43 auf die Anschläge 44. Das Führungsstück wird durch irgendeine Vorrichtung periodisch auf- und abwärts bewegt. Zum Beispiel kann es durch die Nockenscheibe 45 angehoben werden und durch das Eigengewicht, erforderlichenfalls mit zusätzlicher Federwirkung, wieder abfallen. Bei der schnellen Abwärtsbewegung des Führungsstückes greifen die Hebel 42 in die Wendesterne ein und drehen die Dreikantkörper um je i2o°. Bei der langsamen Aufwärtsbewegung des Führungsstückes weichen die Hebel 42 gegen Ende des Hubes bei Berührung der Wendesterne etwas aus, klappen danach wieder in ihre Ausgangsstellung zurück und gelangen so über den nächsten Arm des Federsternes. Bei erneuter Abwärtsbewegung des Führungsstückes werden also die Dreikantkörper um weitere i2o° gedreht usf.
Zu Abb. 5: Die Dreikantkürper haben am Ende kleinere dreikantige Ansätze 51. Gegen deren Flächen drückt zum Zwecke der Gleichrichtung der Stab 52 durch Gewichtswirkung. Dieser Stab ist mittels der Hebel 53 und 54 angelenkt. Beim gleichzeitigen Wenden der Dreikantkörper weicht der Stab -52 etwas aus. Die Andrückkraft kann noch durch ein zusätzliches Gewicht 55 erhöht werden.
Zu Abb.6: Die Blattfedern 61 halten mittels ihrer Rasten 62 die Dreikantkörper in der gewünschten Stellung. Beim Umwenden der Dreikantkörper werden die Blattfedern etwas beiseite gedrückt.
Zu Abb. 7: Der Kasten ist auf der rechten Seite etwas- erweitert für die Unterbringung des Antriebsmechanismus. Diese Anordnung eignet sich besonders für periodisch erfolgendes, gleichzeitiges Umwenden.
Zu Abb. 8 und 9: Der flache Kasten i i i enthält auf der Vorder- und Rückseite je eine rechteckige ebene Reklamefläche. Der Kasten wird periodisch um die Zapfen ii2 um je i8o° gedreht. Dabei erfolgt das gleichzeitige Umwenden der Dreikantkörper auf der dem Beschauer abgekehrten Seite, so daß ein sechsmaliger Wechsel der Reklame stattfindet. Wird der Kasten als dreikantiges Prisma ausgebildet, so kann er drei Reklameflächen enthalten, wobei neunmaliger Bildwechsel stattfinden kann.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Reklameapparat für B'lickfangreklame unter Verwendung von Dreikantkörpern, von denen immer je eine Fläche den Teil einer Gesamtfläche bildet und die um ihre Längsachse um je 120° zugleich oder der Reihe nach geschwenkt werden, wobei auf den entstehenden drei Gesamtflächen drei verschiedene Reklamedarstellungen der Reihe nach und dann wiederholend gezeigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Umwenden der Dreikantkörper in gewissen Zeitabständen entweder ruckartig schnell oder für den Beschauer unsichtbar vor sich geht.
2. Reklameapparat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch einen Antrieb, Elektromotor, Windrad od. dgl., zunächst Feder-oder Gewichtsenergie gespeichert wird, die durch periodische Entriegelung zum gleichzeitigen oder der Reihe nach erfolgenden Wenden der Dreikantkörper freigegeben wird.
3. Reklameapparat nach Anspruch i, in der Anordnung zu einem Zylindermantel, der langsam und kontinuierlich um seine Hauptachse gedreht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Wenden der Dreikantkörper fortlaufend und an der dem Beschauer abgekehrten Seite erfolgt.
4. Reklameapparat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Gruppen von Dreikantkörpern in einem Kasten von flacher rechteckiger oder von prismatischer Form untergebracht werden, wobei sowohl der ganze Kasten als auch die Dreikantkörper periodisch gedreht werden, und zwar die letzteren immer auf der dem Beschauer abgekehrten Seite, so daß ein sechs- oder neunmaliger Wechsel der Reklamedarstellung möglich ist. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 572 403, 573 839, 625 699, 19415o, 71 o26.