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Fahrspielzeug, insbesondere Spielzeuglokomotive mit selbsttätiger
Bremsung von der Strecke aus Die Erfindung betrifft ein Fahrspielzeug, insbesondere
in der Form eines Lokomotivspielzeuges mit Federantrieb. Es ist bekannt, den Spielreiz
solcher Fahrspielzeuge dadurch zu erhöhen, daß ihre Fahreigenschaften durch an den
Schienen angebrachte Anschläge von außen her während der Fahrt beeinflußbar sind.
Ferner ist es bekannt, durch Anschläge, die zwischen den Schienen angebracht wurden,
auf der Lokomotive eine Bremse auszulösen bzw. das Antriebswerk zu blockieren, um
dadurch ein selbsttätiges Anhalten der Lokomotive herbeizuführen.
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Nachteilig bei den bekannten Einrichtungen dieser Art war die Anbringung
der Anschläge zwischen den Schienen. Bisher war es erforderlich, zur Anbringung
der Halteanschläge die Schienen auseinanderzunehmen und Spezialschienen, die mit
den Anschlägen versehen waren, in das Schienennetz einzubauen. Es versteht sich
von selbst, daß bei einer solchen Ausführung das Spiel eine unliebsame Unterbrechung
erfahren muß, wodurch es an Reiz bedeutend verliert. Hinzu kommt, daß die Spezialeinrichtungen
verhältnismäßig teuer sind und auch nicht in beliebiger Zahl zur Hand zu sein pflegen.
Das Versetzen eines Anschlages an eine andere Stelle des Schienensystems ist zeitraubend
und bedeutet ebenfalls eine Unterbrechung und Störung des Spielbetriebes.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu beseitigen
und eine Bremseinrichtung zu schaffen, die sich konstruktiv einfach durchführen
läßt und die vor allem den Vorteil besitzt,
daß sie schnell von
der einen Stelle des Schienensystems zur anderen versetzt werden kann, ohne daß
der Spielbetrieb die geringste Unterbrechung erleidet.
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Erfindungsgemäß wird -am Fahrzeug ein vorzugsweise mit einem natürlichen
vorstehenden Bauteil, einer Treppe, einem Schneeräumer od. dgl., verbundener Hebel
vorgesehen, 'der mit einem außerhalb der Schienen angeordneten verstellbaren Anschlag
zusammenarbeitet und der bei seinem Ansprechen in einen Teil des Antriebs eingreift
und diesen sperrt. Bei einer derartigen Ausbildung des die Bremsung bewirkenden
Hebels kann der außerhalb der Schienen vorgesehene verstellbare Anschlag ohne die
Gefahr einer ungewollten Berührung des Spielers mit der Lokomotive an die Schienen
herangeführt und in seine Stellung gebracht werden. Es ist sogar möglich, behelfsmäßig
den Streckenanschlag durch einen Stab, einen Bleistift, einen Finger od. dgl. zu
bilden, so daß das Anhalten einer Spielzeuglokomotive praktisch ohne Unterbrechung
des Spielbetriebes an jeder beliebigen Stelle des Schienenstranges erfolgen kann.
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Der auf dem Fahrzeug befindliche Hebel bzw. bewegliche Bauteil ist
vorzugsweise aus Blech gebogen und um eine quer zu den Schienen liegende Achse schwenkbar,
eine Konstruktion, die sich auf einfachste und billigste Weise herstellen läßt.
Der die Bremsung bewirkende Hebelarm wird zweckmäßig so angeordnet, daß er in den
Geschwindigkeitsregler des Antriebswerkes eingreifen kann, da an dieser Stelle die
größte Empfindlichkeit des Getriebes vorliegt. Der Hebelarm kann aber auch in irgendeinen
anderen Getriebeteil, ein Zahnrad od. dgl., eingreifen. Die Achse des Hebels ist
zweckmäßig derart unsymmetrisch, daß der Hebel durch sein Eigengewicht selbsttätig
wieder in seine Ruhelage zurückgeführt wird, wenn der Streckenanschlag aufgehoben
ist. Statt dessen kann aber auch eine Feder zur Rückstellung benutzt werden. Zur
besseren Führung ist im Getriebegehäuse ein Führungsschlitz vorgesehen, durch dessen
Länge zugleich die beiden Grenzstellungen des Hebels festgelegt sind, so daß ein
zu weites Ausschlagen vermieden wird.
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Der Streckenanschlag ist zweckmäßig an einem Teil befestigt, mit dem
er ohne Unterbrechung des Spielbetriebes z. B. auf den äußeren Teil einer Schienenwelle
aufgeschoben werden kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt.
Es zeigt Fig. i die perspektivische Gesamtansicht einer erfindungsgemäß ausgerüsteten
Spielzeuglokomotive, Fig. 2 eine Rückansicht von Fig. i, Fig. 3 einen Schnitt nach
der Linie III-III der Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig.
3.
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In den Figuren ist i eine Spielzeuglokomotive, deren Räder in bekannter
Weise durch ein zwischen den Platinen 2 liegendes Federwerk angetrieben werden.
Zum Stillsetzen des Antriebes werden nun erfindungsgemäß Teile benutzt, die über
die Schienen 13 seitlich vorstehen. - Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind es die Treppen 3, 3 links und- rechts des Führerstandes 4 eines aus Blech gebogenen
Hebels 5, der die Lappen 6 besitzt, mit denen er unterhalb des Führerstandes in
den Seitenblechen 7 schwenkbar gelagert ist. Ein gegebenenfalls mehrfach gekröpfter
Ansatz 8 ragt durch einen Schlitz i i in der Wand 9 derart in das Innere des Antriebswerkes,
daß er im Ruhezustand mit Antriebsteilen nicht in Eingriff kommt. Um diese Lage
zu sichern, ist das rechte Ende io des Hebels 5 genügend breit und schwer, um den
Ansatz 8 gegen das obere Ende des Schlitzes i i anschlagen zu lassen. Aus Gründen
gefälligen Aussehens ist der Teil io abwärts gebogen, wodurch auch der Kupplungshaken
12 der Lokomotive freies Spiel zur seitlichen Bewegung hat.
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Der Betätigungshebel, also im Ausführungsbeispiel die Treppe 3, ragt
über die Schienen 13 nach außen und in den Bereich eines Anschlages 14 der Strecke.
Der Anschlag 14 ist in einem Haltekörper 15 um einen Drehpunkt 16 schwenkbar gelagert
und steht zweckmäßig unter der Wirkung einer Feder 17. Die schwenkbare und federnde
Lagerung des Streckenanschlages 14 hat den Zweck, den Anstoß zu mildern und ein
zu hartes Bremsen der Lokomotive zu verhindern. Der Haltekörper 15 ist an einem
Schieber 18 befestigt, mit dem er leicht von der Seite her auf eine Schienenschwelle
i9 geschoben werden kann. Da die Enden der Schienenschwelle i9 ein Stück über die
Schienen 13 nach außen ragen, ist das Aufsetzen und Auswechseln des Halters 15 bzw.
des Schiebers 18 ohne Eingriff in den Spielbetrieb möglich.
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Stößt die Treppe 3 bei einer Fahrt, in Fig. 3 von rechts nach links,
auf ein Hindernis, z. B. den Schienenanschlag 14, so bewegt sich der Arm 8 abwärts
und kommt in den Bereich des Geschwindigkeitsreglers 12, der dadurch augenblicklich
angehalten wird und auch das Fahrzeug zum Stillstand bringt. Der Hebel 8 wird dabei
gegen das untere Ende des Schlitzes ii gedrückt, so daß ein zu weites Ausschwingen
vermieden wird.
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Die Anschläge auf der Strecke können auf sehr verschiedene Weise ausgeführt
werden. So kann, wie oben ausgeführt, an Stelle eines fabrikmäßig hergestellten
federnden Anschlages 14 auch ein beliebiger Stab, Bleistift, Finger oder ein sonstiges
behelfsmäßiges Hindernis benutzt werden. Bei einiger Geschicklichkeit kann mit ihrer
Hilfe die Lokomotive unmittelbar aus dem Spielgeschehen heraus, z. B. bei einem
vorgetäuschten Hindernis, Unfall od. dgl., ähnlich wie beire Ziehen der Notbremse
eines Großfahrzeuges, spontan und augenblicklich an jeder beliebigen Stelle der
Strecke zum Stillstand gebracht werden.