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Wandgehäuse für elektrische Installationen Bei wasserdichten Wanddosen
oder -kästen aus Isolierpreßstoff für die elektrische Installation in feuchten Räumen
ist es bekannt, als Stopfbuchsen ausgebildete Kabeleinführungsstutzen aus Isolierpreßstoff
in Löchern der Dosen- oder Kastenwände zu befestigen. Die Stutzen bestehen aus drei
Teilen, nämlich einem an beiden Enden mit Innengewinde versehenen Rohrstück und
zwei Gewindenippeln. Mit dem einen Nippel wird das Rohrstück an der -Dosen- oder
Kastenwand befestigt, zu welchem Zweck der Nippel von der Innenseite her durch ein
Loch der Wand hindurchgesteckt und in das Gewinde des inneren Endes des Rohrstückes
eingeschraubt wird. Der andere Gewindenippel dient dagegen zum Zusammendrücken eines
im Stutzen angeordneten Dichtungsringes aus Gummi od. dgl., er wird in das Innengewinde
des äußeren Rohrendes eingeschraubt.
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Bei mit Isolierpappe od. dgl. ausgekleideten Wanddosen oder -kästen
aus verbleitem Eisenblech verwendet man in der Regel für die Leitungseinführung
Stutzen, die gleichfalls aus Blech bestehen. Diese Stutzen sind verhältnismäßig
umständlich und kostspielig in der Herstellung. Sie können in zuverlässiger Weise
nur durch Bördeln befestigt werden, was ebenfalls umständlich ist und ordnungsmäßig
nur in der Fabrik geschehen kann. Infolgedessen sind die einzubördelnden Stutzen
für
die nachträgliche Anbringung an Dosen oder Kästen mit vorgeformten
und, durch Herausbrechen von Wandungsteilen freilegbaren Einführungsöffnungen nicht
geeignet.
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Für solche Wanddosen oder -kästen aus Blech mit Pappeauskleidung,
die für die Leitungseinführung sogenannte Sternlöcher haben, d. h. kreisrunde Löcher
mit am Rand vorgesehenen radialen Zungen, kennt man einteilige Einführungsstutzen
aus Isolierstoff. Diese bestehen aus einem am inneren Ende mit einem kleinen Flansch
versehenen Rohrstück, das von der Innenseite her in ein Loch der Dosen-oder Kastenwandung
gesteckt und durch die am Lochrand vorgesehenen, nach außen abgewinkelten Zungen
gehalten wird, indem diese widerhakenartig in kleine Vertiefungen am Außenmantel
des Rohrstückes eingreifen. Die einteiligen Stutzen sind einfach und wohlfeil herzustellen,
und ihre Befestigung an der Dose oder dem Kasten ist so einfach, daß der Installateur
-die Möglichkeit hat, die -Einführungsstutzen entsprechend dem jeweiligen Bedürfnis
nachträglich anzubringen. Der Anwendung der Sternlöcher und der darin zu befestigenden
einteiligen Stutzen ist jedoch insofern eine Grenze gesetzt, als man dabei über"
einen bestimmten Loch- und Stutzendurchmesser nicht gut hinausgehen kann. Für größere
Einführungsquerschnifte, wie sie z. B. bei umfangreicheren Abzweig- oder Verteilerkästen
nötig sind, kann man deshalb die Sternlöcher- und die einteiligen Isolierstoffstutzen
nicht gebrauchen.
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Die Erfindung bezweckt, mit Isolierpappe od. dgl. ausgekleidete Wandgehäuse,
insbesondere Abzweig-und Verteilerkästen aus Blech, für die elektrische Installation
mit Leitungseinführungsstutzen auszustatten, die einerseits einfach und wohlfeil
herstellbar sind, andererseits sowohl in der Fabrik als auch nachträglich durch
den Installateur in einfacher und zuverlässiger Weise an der Gehäusewand befestigt
werden können und außerdem auch allen Erfordernissen hinsichtlich des Einführungsquerschnittes
entsprechen, indem sie in jedem praktisch benötigten Durchmesser ausführbar sind.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Anordnung von zweiteiligen Isolierstoffstützen
gelöst, die aus einem außen an die Gehäusewandung ansetzbaren Rohrstück und einem
mit einem Flansch versehenen Ring bestehen, der von der Innenseite her durch ein
Loch der Gehäusewandung in das Rohrstück eingesteckt und mit diesem unverlierbar
verbunden ist. Der Ring dient einerseits zur Befestigung des Rohrstückes, andererseits
dazu, den Lochrand des Blechgehäuses gegen die einzuführenden Leitungen abzudecken,
damit deren Isolierung durch die Schnittkante des Bleches nicht beschädigt werden
kann. Für die Erfindung ist dabei wesentlich, daß die Verbindung von Rohrstück und
Ring ohne Anwendung einer Verschraubung, nämlich durch Kleben, Verrasten, Reibung,
Klemmung oder in "ähnlicher Weise geschieht, so daß die Stutzentele kein Gewinde
aufzuweisen brauchen.
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Wegen des Fehlens von Gewinde sind das Rohr-3tiick und der mit einem
Flansch versehene Ring :A einfachen Werkzeugen oder Formen sowohl durch Pressen
als auch durch Spritzen in wirtschaftlicher Weise, also wohlfeil herstellbar. Ihre
Befestigung an der Gehäusewandung ist sehr einfach. So braucht man bei Anwendung
einer Klebverbindung das Rohrstück nur auf den durch das Loch der Gehäusewand hindurchgreifenden
Ring aufzustecken, nachdem zuvor die Berührungsflächen der Teile mit einem Kunststofflösungsmittel
oder einem Kunststoffkleber oder -kitt bestrichen worden sind, während es bei einer
Verbindung der Teile durch Verrasten, Reibung oder Klemmung nur nötig ist, das Rohrstück
mit einem geeigneten Druck auf den durch das Loch der Gehäusewandung hindurchtretenden
Ring aufzudrücken. Das ermöglicht es, die Stutzen nicht nur bei der Fertigung der
Gehäuse in der Fabrik anzubringen, sondern auch noch nachträglich bei der Ausführung
der elektrischen Installation. Zu dem letzteren Zweck können die Wände sowie gegebenenfalls
auch der Boden des Gehäuses mit an sich bekannten,. vorgeformten und durch Heraustrennen
von Wandungsteilen freilegbaren Öffnungen versehen sein. Im Gegensatz zu den bekannten
einteiligen Isolierstoffstutzen, die durch die auswärts abgewinkelten Randzungen
von sogenannten Sternlöchern gehalten werden, können die aus einem Rohrstück und
einem durch das Loch der Gehäusewandung hindurchgreifenden Ring bestehenden zweiteiligen
Stutzen nicht nur für kleine und mittlere, sondern auch für größere und größte Einführungsquerschnitte
bemessen werden, also jeden in der Praxis benötigten Durchmesser erhalten, wobei
in jedem Fall eine zuverlässige Befestigung an der Gehäusewandung gewährleistet
ist. Der Umstand, daß die Stutzenteile nicht mit Gewinde versehen zu sein brauchen,
ist außer in fertigungstechnischer Hinsicht auch deshalb von besonderem Vorteil,
weil die gewindefreien Stutzenteile im Querschnitt nicht kreisrund zu sein brauchen,
sondern jede beliebige andere Form erhalten können. So ist es z. B. möglich, den
Stutzen einen länglichen Querschnitt zu geben, um sie zur Einführung von zwei- und
mehradrigen Stegleitungen besonders geeignet zu machen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt:
Dabei zeigt Fig. z einen Teil eines rechteckigen Wandkastens mit einem an der Sitirnwand
angeordneten Einführungsstutzen im Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 2, Fig. 2
eine D'raufsieht, Fig. 3 bis 6 die beiden Teile des Stutzens für sich allein in
Stirnansicht und Achsenschnitt.
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Der dargestellte Kasten r besteht aus dünnem, verbleitem Eisenblech
und weist eine bekannte Auskleidung 2 aus Isolierpappe auf. Er kann an seinen Wänden
sowie gegebenenfalls auch am Boden mit beliebig vielen und beliebig großen Einführungsstutzen
für die elektrischen Leitungen versehen sein. In der Zeichnung ist nur ein solcher
Stutzen gezeigt. Der aus preß- oder spritzbarem Isolierstoff gefertigte Stutzen
besteht aus zwei Teilen, nämlich einem Rohrstück 3 und einem mit einem Flansch q.
versehenen Ring 5. Das Rohrstück 3 ist von außen
an die mit einem
zum Stutzen passenden Loch versehene Dosenwand 6 angesetzt. Der Ring 5 ist dagegen
von der Innenseite des Kastens her in das Loch der Kastenwand gesteckt und greift
mit seinem nach außen vorstehenden Teil in das Rohrstück 3 ein, während er sich
mit seinem Flansch q. innen an der Gehäusewand abstützt. Er dient zum Festhalten
des Rohrstückes 3 sowie zum Abdecken des Lochrandes der Kastenwand. Rohrstück 3
und Ring 5 sind ohne Anwendung von Gewinde dadurch unverlierbar miteinander verbunden,
daß sie an ihren gegenseitigen Führungs- und Anlageflächen verklebt sind. Zu dem
Zweck werden die genannten Flächen vor dem Aufstecken des Rohrstückes auf den herausragenden
Ringteil entweder mit einem Kunststofflösungsmittel oder mit einem geeigneten Kitt
oder Kunststoffkleber bestrichen.
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Damit der Ring 5 mit der inneren Wandfläche des Rohrstückes 3 fluchtet,
ist die Bohrung des letzteren im Durchmesser derart abgesetzt, daß eine den Ring
aufnehmende Erweiterung gebildet ist. Der Ring 5 hat zweckmäßig an seiner Innenseite
einen kleinen Bund 7, der als Anschlag für das in den Stutzen eingreifende, die
elektrischen Leitungen führende Isolierrohr dient. An dem an den Flansch4 angrenzenden
Teil seines Außenmantels kann der Ring 5 mit mehreren nach dem äußeren Ende hin
keilförmig ansteigenden kleinen Rippen oder Nocken 8 versehen sein. Diese werden
beim Einsetzen des Ringes in das Loch der Kastenwandung in den Lochrand der Isolierpappe
2 gedrückt, wodurch der Ring 5 und mit ihm der ganze Stutzen gegen Verdrehen gesichert
werden. Das Rohrstück 3 kann außen mehr oder weniger kegelig gestaltet sein, um
seine Entfernung aus der Preß- oder Spritzform zu erleichtern.
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Die am Kasten nötigen Einführungsstutzen können nach Wahl sämtlich
oder zum Teil schon bei der Fertigung des Kastens in der Fabrik angebracht werden
oder auch sämtlich oder zum Teil nachträglich durch den Installateur. Für den letzteren
Zweck können die Wände sowie gegebenenfalls auch der Boden des Kastens mit vorgeformten
und durch Heraustrennen von Wandungsteilen freilegbaren Einführungscffnungen versehen
sein. Diese Öffnungen werden zweckmäßig in an sich bekannter Weise so ausgebildet,
daß Wandungsteile von unterschiedlichem Durchmesser heraustrennbar sind, um an jeder
Stelle beliebig große Stutzen anbringen zu können. Beispielsweise ist es möglich,
an den für die Befestigung von Stutzen vorgesehenen Stellen in die Blechwand des
Kastens mehrere konzentrisch ineinander angeordnete Rillen einzupressen.
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Im dargestellten Beispiel hat der Stutzen einen kreisrunden Querschnitt.
Wegen der gewindefreien Ausführung ist es aber auch möglich, dem Stutzen jeden beliebigen
anderen Querschnitt zu geben, insbesondere können für die Einführung von zwei- und
mehradrigen Stegleitungen Stutzen mit einem flachen Ouerschnitt angewendet werden.
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Rohrstück 3 und Ring 5 können statt durch Verkleben auch in anderer
Weise ohne Anwendung von Gewinde unverlierbar miteinander verbunden werden. So kann
die Verbindung durch Verrasten geschehen, indem die beiden Stutzenteile an den zu
ihrer gegenseitigen Führung dienenden Flächen mit ineinandergreifenden Vorsprüngen
und Vertiefungen versehen werden. Die Vorsprünge können so niedrig ausgeführt werden,
daß die Elastizität des Kunststoffes beim Aufdrücken des Rohrstückes 3 auf den Ring
5 ein radiales Ausweichen des einen oder anderen Teils um die Höhe der Vorsprünge
gestattet, worauf diese infolge der Federung des Kunststoffes in die Vertiefungen
einschnappen. Gegebenenfalls kann der Ring 5 oder der diesem benachbarte Endteil
des Rohrstückes 3 auch zur Erzielung einer größeren Federung mit einem oder mehreren
Längsschlitzen versehen sein. Eine andere Ausführungsmöglichkeit besteht darin,
daß Rohrstück und Ring durch Reibung oder Klemmung aneinandergehalten sind. Auch
in diestem Fall ist es zur Erzielung eines elastischen radialen Anpressungsdruckes
möglich, den Ring oder den ihm benachbarten Endteil des Rohrstückes mit einem oder
mehreren Längsschlitzen zu versehen. Ferner kann man die beiden Teile des Stutzens
an ihren gegenseitigen Führungsflächen, also dort, wo sie durch Reibung oder Klemmung
aneinanderhaften sollen, etwas kegelig gestalten, um durch axiales Aufdrücken des
Rohrstückes auf den Ring den gewünschten Reibungs- oder Klemmdruck erzeugen zu können.
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Im Rahmen der Erfindung sind noch mancherlei weitere Abänderungen
des dargestellten Beispieles sowie andere Ausführungsformen und Anwendungen möglich.
Insbesondere ist die Erfindung außer bei rechteckigen auch bei runden Gehäusen.
oder Dosen anwendbar.