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Luftsetzmaschine Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Luftsetzmaschine,
beispielsweise auf eine Luftsetzmaschine für Steinkohle.
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Es ist bei Luftsetzmaschinen bekannt, einen Teil des gewonnenen leichten
Produktes zwecks Nachreinigung zurückzuführen und in die Aufgabe zu leiten.
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Es ist ferner bei den Arbeiten einer Luftsetzmaschine eine bekannte
Erscheinung, daß das feine Korn des Aufgabegutes durch den von unten einwirkenden
Luftstrom in die oberen Schichten des Setzbettes getrieben wird. Die Folge ist eine
schlechtere Trennung der leichten und schweren Bestandteile dieser Körnung. Andererseits
ist die Anwesenheit feinen Kornes im Setzgut nicht unerwünscht, da es beim Durcharbeiten
durch das gröbere Korn der Setzluft Widerstand bietet und auf diese Weise die Einwirkung
auf das Grobkorn verbessert.
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Gemäß der Erfindung wird eine andere Verbesserung die auch mit der
obenerwähnten verbunden werden kann, dadurch erreicht, daß am unteren Ende der Austragrutsche
für das leichteste Produkt eine Rollböschungseinrichtung angeordnet ist mit Anschluß
an eine Fördervorrichtung, die das unten aus der Rollböschungseinrichtung abgezogene
Gut wieder in den Aufgabetrichter der Luftsetzmaschine zurückführt, während das
oben aus der Rollböschungseinrichtung abgezogene Gut als Fertigprodukt die Luftsetzmaschine
verläßt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Das Aufgabegut, z. B. Steinkohle von 0,3 bis zo mm, gelangt bei a in den
Aufgabetrichter und wird durch die Fächerwalze h dem ersten Setzkasten c der Luftsetzmaschine
zugeteilt; bei d werden die Berge dieses Bettes abgezogen. Das vorgereinigte Gut
läuft dem zweiten Setzkasten e zu, wo bei t abermals Berge oder Mittelprodukt abgezogen
werden.
Die Betten sind um Drehpunkte g drehbar und werden von Kurbelstangen lt nur
wenig, d. h. etwa io bis 30 mm, auf und ab bewegt, während pulsende Luftströme
durch die Schächte i und die Setzsiebe k von unten auf das Setzbett einwirken. Am
Ende des zweiten Bettes läuft das leichtere Gut, das zum größten Teil aus Reinkohle
besteht, auf der schrägen Rutsche q herab, wo es sich an der_gebildeten Böschung
entmischt. Das grobe und feine leichte Gut in den oberen Gutschichten rollt gegenüber
-dem Gesamtstrom vor und überlagert dadurch die sich langsam bewegenden grob- und
kleinkörnigen schweren Gutsteile. In der Verlängerung der Rutsche q liegt das runde
Rollböschwehr m, das zwischen sich und der Rutsche einen angemessenen Spalt n frei
läßt. An dem Wehr staut sich das abrollende Gut. Die gröberen und feinen leichteren
Bestandteile klettern über das Wehr und bilden das fertige Austragsgut, die feineren
und groben schwereren Bestandteile sinken durch den Spalt n und gehen über ein Band
oder Becherwerk o zum Aufgabetrichter a zurück. Ein Verstopfen des Spaltes n wird
dadurch vermieden, daß die mit dem Setzkasten e fest verbundene Rutsche- die leichte
Auf- und Abwärtsbewegung des Setzkastens mitmacht.
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Es wird also beim Austrag der Setzmaschine das Aufbereitungsprinzip
nutzbar gemacht, das erstmalig in der Patentschrift 6o9 99o beschrieben worden ist.
In vielen Fällen genügt bereits die Reibung, die das Gut auf der z. B. aus einem
Blech bestehenden Rutsche q erfährt, um das dem Rollböschverfahren eigentümliche
Voreilen der oberen Schichten zu ermöglichen. Falls die Reibung aber nicht ausreichen
sollte, kann man z. B. die Rutschfläche aufrauhen, Querleisten aufsetzen oder ähnliche
Maßnahmen vorsehen. Das in dem Ausführungsbeispiel gezeichnete zylindrische Wehr
n hat sich für das Rollböschverfahren als besonders zweckmäßig erwiesen.
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Wie aus obigem zu ersehen ist, benutzt man auch beiderErfindung gleichsamFüllkorn,
indem man dieses aus dem die Luftsetzmaschine verlassenden Gut gewinnt, das man
zur Aufgabestelle zurückleitet. Dabei geht die Erfindung, z. B. bei Steinkohle,
darauf aus, nur das bergereichere Feingut zurückzuschicken, das reinere dagegen
mit zum Austrag gelangen zu lassen. Dadurch wird dem schwieriger zu scheidenden
Feingut zugleich die Gelegenheit gegeben; den Setzvorgang mehrfach zu durchlaufen.
Nach der Erfindung sollen außerdem auch Teile von dem gröberen, schwereren Gut,
z. B. also bergehaltige Grobkörner, mit dem Feinen ausgesondert und zur Aufgabe
zurückgeschickt werden, und es gelingt so, die Trenngrenze zwischen Reingut und
Abgängen viel besser herauszuarbeiten als bisher.
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Wenn es auch schon längst zu den Erkenntnissen der Fachwelt gehört,
daß Luftsetzmaschinen, von wenigen, ganz besonders günstig gelagerten Fällen abgesehen,
ohne Rückgabe eines Mischgutes, in welchem neben Verwachsenem hauptsächlich echtes
Reingut und echte Abgänge enthalten sind, keine befriedigenden Ergebnisse bringen
können, so stellt sich hier doch etwas vollkommen Neues dar. Mit dem in bekannter
Weise auf dem letzten Setzbett gewonnenen Rückgut erfaßte man ausgesprochen nur
das allergröbste Korn; diese Abgänge sind stets ersichtlich gröber als die Abgänge
des oder der vorhergehenden Betten und enthalten die feineren Körnungen überhaupt
nicht, dafür aber viel gröbste Reinkohle. Nach der Erfindung liegen die Dinge gerade
umgekehrt; außer dem bergereichen Feinen werden auch verlaufene Grobberge unmittelbar
vor dem Austrag als Rückgabegut gewonnen, wobei noch ein besonderer Vorteil darin
liegt, daß gerade flache, größere Schiefer, die beim Setzvorgang ebenfalls mit Vorliebe
in die obersten Schichten steigen, in das Rückgut gehen.
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Durch den nachstehend beschriebenen Versuch ließ sich die Brauchbarkeit
der Erfindung belegen. Er wurde mit einer Steinkohle von für Luftsetzmaschinen besonders
ungünstigen Eigenschaften, flacher Bruch bei Kohlen und Bergen und viel Verwachsenem,
unternommen.
Versuchszahlen |
i. Aufgabegut. Korn o,3 bis io mm, gesichtet. Zu- |
sammensetzung des Aufgabegutes: |
Körngröße Menge Asche |
mm °/o °/o |
unter i ..................... 26,5o 2o,28 |
i bis iö .................... 73,50 22,92 |
0,3 bis io ........... ..... ioo,oo 22,32 |
2. Quantitative Versuchsergebnisse: |
Ausbringen Asche |
°/o °/o |
Reinkohle .................. 88,6 15,61 |
(Rollböschungsrücklauf) ...... (2o,7) (24,8o) |
Berge ...................... 11,4 73,8o |
Aufgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100,0
22,25 |
Der Aschengehalt der Reinkohle liegt an sich zu hoch für praktische Anforderungen.
Bei dem vorliegenden Versuch kam es jedoch allein darauf an, besonders erschwerende
Verhältnisse, wie sie die vorliegende Kohle bot, anzuwenden. Wäre der Rollböschungsrücklauf
im Austragsgut verblieben, so würde, wie die Nachrechnung erweist, der Aschengehalt
der Reinkohle bei 17,7 °/o Asche liegen. Dabei wurde gefunden 3. Qualitative Versuchsergebnisse:
Korngröße Menge Asche |
mm °/o °/o |
Reinkohle .... unter 1 27,50 15,44 |
i bis io 72,50 15,68 |
0,3 bis io 100,00 15,61 |
Rollböschungs- |
rücklauf .... unter 1 37,30 30;36 |
i bis io 62,70 21,48 |
0,3 bis io ioo,oo 24,80 |
Berge . . . . . . . . unter i 11,10 7454 |
i bis io 88,40 73,78 |
0,3 bis io 100,00 73,92 |
Bei der Erfindung ist von Wert, daß die Rutsche q fest mit dem letzten Setzbett
verbunden ist und infolgedessen
die nickende Bewegung des Setzbettes
mitmacht. Hierdurch ändert sich der Spalt n zwischen der Rutsche und dem Rollböschwehr
m ständig ein wenig, so daß Verstopfungen an dieser Stelle mit Sicherheit vermieden
werden.