DE858688C - Verfahren zum Faerben von geformten Gebilden aus Celluloseacetat oder Vinylpolymeren - Google Patents
Verfahren zum Faerben von geformten Gebilden aus Celluloseacetat oder VinylpolymerenInfo
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Description
- Verfahren zum Färben von geformten Gebilden aus Celluloseacetat oder Vinylpolymeren Bekanntlich sind Tetrahydrofuran oder dessen Homologe gute Lösungsmittel für Farbstoffe, die zum Färben von Lacken benutzt werden. Es war jedoch bisher nicht bekannt, daB Lösungen von Farbstoffen in Tetrahydrofuran zum Färben von geformten Gebilden aus Celluloseacetat oder Vinylpolymeren Verwendung finden können.
- Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Färben von Fäden, Fasern, Lunten, künstlichem Roßhaar, Filmen, Folien, Hohlkörpern, Gewirken, Geweben und sonstigen Gegenständen aus Celluloseacetat oder Vinylpolymeren mit Lösungen von Farbstoffen in Tetrahydrofuran oder dessen Homologen der allgemeinen Formel wobei R1, R2, R3 und R4 'Wasserstoff oder Alkyl darstellen. Das Färben kann auch in einem Lösungsmittelgemisch vorgenommen werden, das aus den genannten Tetrahydrofuranen und flüchtigen organischen Lösungsmitteln besteht. In manchen Fällen können die Lösungen der Farbstoffe in Tetrahydrofuran oder dessen Homologen auch im überwiegend wäßrigen Bad angewendet werden. Zusammengefaßt haben die in Betracht kommenden Lösungen folgende Vorzüge: i. Arbeitet man in wasserfreien oder wasserhaltigen organischen Lösungen, so erfolgt die Färbung sofort, selbst bei gewöhnlicher Temperatur. Dies gestattet die Erzielung jeder gewünschten Farbtöne, auch der dunkelsten Töne, ohne daß die zu färbenden Gegenstände hart oder in der Form verändert werden. Man kann aber, falls es gewünscht wird, einen Faden oder einen anderen zu färbenden Gegenstand während des Färbens mehr oder weniger strecken. Das Färben kann auch kontinuierlich oder diskontinuierlich im Laufe der verschiedenen mechanischen Arbeitsgänge vorgenommen werden, denen der Gegenstand unterworfen wird, z. B. beim Spulen, Zwirnen oder Foulardieren, also bei Arbeitsgängen, bei denen das Färbegut mit ziemlich großer Geschwindigkeit fortbewegt wird.
- 2. Farbstofflösungen, in denen die Farbstoffe in Tetrahydrofuran aufgelöst sind, geben bei Zusatz von Wasser oder wäßrigen Lösungen eine außerordentlich feine Verteilung des Farbstoffs. Dies ist bekanntlich beim Färben im wäßrigen Bad mit wasserunlöslichen Farbstoffen außerordentlich wichtig.
- 3. Die Flüchtigkeit des erfindungsgemäßen Lösungsmittels erlaubt auch im Falle des Färbens im wäßrigen Bad, genau wie beim Färben unter Anwendung ausschließlich organischer Lösungsmittel, das vom gefärbten Gegenstand zurückgehaltene Lösungsmittel leicht und schnell zu entfernen. Besonderes Interesse hat diese Entfernung des Lösungsmittels dann, wenn in Bewegung befindliche Fäden, Gewebe oder andere Gegenstände mit Unterbrechungen oder nur stellenweise gefärbt werden sollen.
- Die Anwendung des vorliegenden Verfahrens gestattet die Verwendung von Celluloseacetat- und Lackfarbstoffen mit sehr guter Ausnutzung. Farbstoffe anderer Klassen, z. B. saure oder basische Farbstoffe, können entsprechend ihrer Löslichkeit in Tetrahydrofuranen oder in Mischungen, die diese Lösungsmittel enthalten, gleichfalls verwendet werden. Ein gleiches gilt für die Anwendung einzelner Farbstoffkomponenten.
- Bei gleicher Farbstoffkonzentration im Färbebad erhält man bei Anwendung von Tetrahydrofuran auf Celluloseacetat eine kräftigere Färbung als bei der in -der französischen Patentschrift 842 967 vorgeschlagenen Verwendung von Tetrahydrofurfurylalkohol. Die Tiefe der Färbungen läßt sich noch verbessern, wenn man die Tetrahydrofuranmenge bis zu 40 °/o erhöht. Bei dieser Arbeitsweise bleibt das Gewebe unverändert, während es bei der Verwendung von 40 °/o Tetrahydrofurfurylalkohol einen harten Griff bekommt. Verwendet man Färbebäder mit Tetrahvdrofuran an Stelle des in der französischen Patentschrift 865 9i8 vorgeschlagenen Tetrahydrofurfurylalkohols, so erzielt man bei Polyvinylfäden schon bei Zimmertemperatur deutlich bessere färberische Ergebnisse. Die Unterschiede werden bei 5o° noch deutlicher. Tetrahydrofuran an Stelle von Tetrahydrofurfurylalkohol vereinfacht beim Färben in wäßrigen Bädern die Behandlung der Gewebe außerordentlich. Der in der französischen Patentschrift 8o9 836 vorgeschlagene Tetrahydrofurfurylalkohol ist eine schwere Flüssigkeit mit hohem Siedepunkt, die während des Färbevorganges nicht aus der Färbeflotte entfernt `werden kann. Sie bleibt im Gewebe haften. Infolgedessen ist das Gewebe am Ende des Färbevorganges leicht plastisch, so daß es weder warm getrocknet noch appretiert oder kalandriert werden kann, ohne daß man Gefahr läuft, das Gewebe zu schmelzen oder hart zu machen. Das leicht flüchtige Tetiahydrofuran geht jedoch nach dem Dispergieren des Farbstoffes beim Ansteigen der Badtemperatur aus der Färbeflotte heraus, so daß sich am Ende des Färbevorganges kein Tetrahydrofuran mehr im Bad befindet. Das so behandelte Gewebe kann unmittelbar nach dem Färben wie beim Färben in üblichen Färbebädern weiterverarbeitet werden. Beispiel i Eine gescherte Kette aus Polyvinylchloridfäden wird .mit einer Geschwindigkeit von 12 m/min über einen Anfeuchtungszylinder geführt, der die Kette mit einer Lösung aus 20 g i, 4, 5, 8-Tetraaminoanthrachinon in 75o ccm Tetrahydrofuran und 25occm vergälltem Alkohol tränkt. Man erhält eine tiefe blaue Färbung. Beispiel 2 Ein Celluloseacetatfaden wird beim Abhaspeln über einen Anfeuchtzylinder geleitet, der ihn in regelmäßigen Abständen mit einer Lösung aus 40 g i, 4, 5, 8-Tetraaminoanthrachinon, 8 g 4-Amino-3, 2'-dimethyl-i, i'-azobenzol, 6 g i Oxy-4-aminoanthrachinon, 7oo ccm vergälltem Alkohol, 300 ccm Tetrahydrofuran tränkt.
- Dieser in regelmäßigen Abständen schwarz gefärbte Faden kann kurz hinter dem Befeuchtungszylinder wieder aufgewickelt werden, ohne daß die weißen Stellen durch die gefärbten Stellen beschmutzt werden. Beispiel 3 ioo g i, 4, 5, 8-Tetraaminoanthrachinon werden in Zoo g Tetrahydrofuran gelöst. Die Lösung wird allmählich in iol einer lauwarmen 2o °/oigen Seifenlösung eingetragen. Die Lösung wird mit weichem Wasser in einem Färbebottich auf 2 ooo l verdünnt. In dieses Bad werden Stücke von Celluloseacetatkunstseide im Gewicht von 5o kg gebracht und dort während einer Stunde bei 5o bis 55° gefärbt. Man erhält sehr schnell eine gleichmäßige Färbung unter besserer Farbstoffausnutzung, als wenn nur im Seifenbad gefärbt wird. Im Laufe des Färbevorganges verdunstet das Tetrahydrofuran und bleibt nicht im Faden, der infolgedessen auch nicht plastisch wird. Beispiel 4 Ein Spulenkranz aus Polyvinylchloridfäden wird in eine Lösung von 25 g eines blauen Lackfarbstoffes in 65o g Methyltetrahydrofuran und 350 g vergälltem Alkohol getaucht. Sobald die Durchfeuchtung vollständig ist, dies wird durch das Aufhören des Perlens von Luftbläschen angezeigt, wird der Spulenkranz herausgenommen, abgequetscht und in einem Luftstrom b,-i gewöhnlicher Temperatur getrocknet. Der Faden ist innerhalb weniger Minuten blau gefärbt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Färben von geformten Gebilden aus Celluloseacetat oder Vinylpolymeren, dadurch gekennzeichnet, daß man Lösungen von Farbstoffen in Tetrahydrofuran oder dessen Homologen, die noch andere flüchtige organische Lösungsmittel enthalten können, direkt oder in wäßrigem Bad verteilt anwendet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR858688X | 1942-04-20 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE858688C true DE858688C (de) | 1952-12-08 |
Family
ID=9330051
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED1961D Expired DE858688C (de) | 1942-04-20 | 1943-04-09 | Verfahren zum Faerben von geformten Gebilden aus Celluloseacetat oder Vinylpolymeren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE858688C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1136976B (de) * | 1957-10-29 | 1962-09-27 | Glanzstoff Ag | Verfahren zur Erzeugung dauerhafter, fluoreszierender Faerbungen auf geformten Gebilden aus synthetischen Hochpolymeren |
-
1943
- 1943-04-09 DE DED1961D patent/DE858688C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1136976B (de) * | 1957-10-29 | 1962-09-27 | Glanzstoff Ag | Verfahren zur Erzeugung dauerhafter, fluoreszierender Faerbungen auf geformten Gebilden aus synthetischen Hochpolymeren |
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