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Kondensator Bei der Herstellung von E,lektrolytkondensatoren werden
iibliclierweise becherförmige Behälter aus Leichtmetall, vorzugsweise :1luminitiiii,
verwendet, deren Boden mit einem Niet aus Reinstaluminium für die :\nscliluß-dralitl>efestigung
versehen ist. Die Abdeckung der offenen Seite des Bechers wird mittels einer Scheibe
au: Yertinax oder ähnlichem Material vorgenommen, auf der eine als Ventil wirkende
Gunimil>latte derart befestigt ist. daß sie ein kleines Locli verschließt, das als
Entlüftungsöffnung für entweichende Gase oder Luft dient. Der Deckel wird durch
Umbördelung des Becherrandes festgehalten, und die Befestigung für den Anschltißdralit
wird I>ier ebenfalls durch einen Niet aus Reinstaluminium in üblicher «'eise vorgenommen.
Mittels dieser Ausgestaltung und Befestigung des Deckels soll verhindert werden,
daß Luft von außen in den Kondensator gelangt, während umgekehrt aus dem Kondensator
Gase entweichen können. Bei einer anderen Ausführungsform wird mittels eines mit
einem Preßstoffgewinde versehenen Deckels und eines Gummiringes die Abdichtung des
Deckels an der L'mbördelung vorgenommen. Bei diesen bekannten Kondensatoren ist
die Gummiabdichtung jedoch nur an der einen Seite der A1>deckscheibe wirksam, da
die andere Seite dieser Scheibe mit ihrem Rand direkt auf der Sicke aufliegt, wo
keine besondere Abdichtung vorgesehen ist. Alle diese Ausführungen besitzen den
Nachteil, daß es auch trotz größter Sorgfalt bei der Herstellung nicht gelingt,
durch das L"mhördeln des Becherrandes um die äußere Kante der Abdeckcheibe einen
absolut luftdichten Verschluß des Kondensatorinneren herbeizuführen.
Die
durch Umbördelung hervorgerufene Zusammenpressung zweier verhältnismäßig starrer
Körper, wie sie das Aluminiumblech und die Abdeckplatte darstellt, ist aber nie
so vollkommen, daß nicht im Laufe der Zeit doch Luft oder Gase an den Rändern entweichen
bzw. in das Innere des Kondensators gelangen können. Hierdurch wird aber die Lebensdauer
und Qualität des Kondensators ganz empfindlich beeinträchtigt.
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Diese Nachteile lassen sich durch die-erfindungsgemäße Ausführung
des Kondensators vollkommen vermeiden. Hierbei wird die durch Umbördelung hervorgerufene
bisherige unelastische Randabdichtung der Deckelplatte durch eine nachgiebige, elastische
Randdichtung ersetzt, die auf Grund ihrer Eigenelastizität das dauernde Bestreben
hat, sich auszudehnen und so bei einem evtl. Nachlassen des Zusammenpreß,d!ruckes
jeder Veränderung der äußeren Form der Bördelung nachzugeben, so daß eine dauernde
Abdichtung gewährleistet wird. Dies wird dadurch erreicht, daß der Rand der Abdeckplatte
mit einer schlauchförmigen Gummihülse überzogen ist, deren Durchmesser im entspannten
Zustand kleiner als derjenige der Abdeckplatte ist, und daß die elastische Abdichtung
nicht nur gegen jede Stelle der Innenfläche der Umbördelung und gegen die Auflagestelle
der Deckscheibe auf der Sicke, sondern auch in einer weiteren Ausbildung der Erfindung
gegen den umgebördelten Rand und die Wand des Bechers von außen wirksam ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind aus der nachstehenden Beschreibung
sowie aus den Abbildungen ersichtlich, in der drei Ausführungsbeispiele veranschaulicht
sind. In Abb. i ist ein Querschnitt durch einen Kondensator dargestellt, dessen
Abdeckplatte mit einer Gummiabdichtung versehen ist, in Abb.2 wird eine Ausführungsform
eines Kondensators gezeigt, wobei die abdichtend wirkende Gummihülse über die Außenseite
des Metallbechers gestülpt ist, während nach Abb. 3 außer der abdichtend wirkenden
Gummihülse ein Gummiband eine als Ventil dienende Öffnung in der Sicke abdichtet.
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In der Abb. i ist der mit einer Deckelplatte i aus Pertinax und einer
Gummifolie 4 versehene Oberteil eines Kondensators 2 gezeigt. Als Abdichtung dient
ein schlauchförmiges elastisches Gummistück 3, dessen Durchmesser im entspannten
Zustand geringer ist als derjenige 'der Abdeckplatte i. Dieses Schlauchstück wird
so über den Rand der Abdeckscheibe gezogen, daß es auseinandergespannt wird und
die ober-, unterhalb der Abdeckscheibe überstehenden Ränder auf Grund der Elastizität
des Gummimaterials und beim Ausgleich ihrer Spannung sich nach innen umlegen und
zusammenziehen. Wird eine derartig mit einem Gummischlauch überzogene und mit einer
Gummifolie 4 als Ventil versehene Abdeckplatte auf die Randsicke eines Behälterbechers
gelegt und der Rand 6 des Behälters umgebördelt, so wird dadurch die Deckplatte
an ihren Rändern eingepreßt, wobei die elastische Gummiabdichtung des Randes jeder
Formveränderung nachgibt und somit eine dauernde Abdichtung gewährleistet.
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Nach Abb. 2 wird als Abdeckplatte i eine Scheibe aus Pertinax verwendet.
Eine überdruckventilöffnung 5 befindet sich in der tiefsten Stelle der Sicke am
Rand des Bechers 2. Auf die Abdeckplatte wird, wie im vorhergehenden beschrieben,
das eine Ende 3 eines längeren, elastischen Gummischlauches von kleinerem Durchmesser
als die Abdeckplatte aufgezogen. Hierbei legt sich das Ende des Gummischlauches
eng um den Rand der Abdeckscheibe i, die dann auf die im oberen Rand des Bechers
angebrachte Sicke gelegt und durch Umbördelung des Becherrand cs 6 befestigt wird.
Das überstehende lange Stück des Gummischlauches wird nunmehr nach außen über die
Außenseite des Bechers gestülpt und dichtet hierhei die im tiefsten Punkt der Sicke
befindliche Ventilöffnung 5 ab, die den in Elektrolytkondensatoren bei elektrochemischen
Vorgängen sich möglicherweise entwickelten Gasen einen Ausweg gestattet. In einer
Abänderung dieser Ausführungsform ist an Stelle des ülrerstelienden längeren Stückes
des Gummischlauches ein Gummiband oder ein entsprechendes schmales Stück eines Gummischlauches
auf die Sicke aufgezogen, um die hier befindliche Ventilöffnung abzudichten (Abb.3).
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Hierbei werden folgende `Torteile erzielt: Die elastische, jeder Formveränderung
nachgebende dauerhafte Randabdichtung der Deckelplatte ist gesichert. Die Deckelplatte
des Bechers aus Pertinax genügt zur Abdichtung der Becheröffnung, ohne daß die Abdeckplatte
mit einer aufgeklebten Gummifolie versehen zu werden braucht. Der über die Ventilöffnung
des Bechers gestreifte Gummischlauch, der sich an der tiefsten Stelle der Sicke
oder an anderer Stelle des \letalll>echers befindet, erfüllt den Zweck eines Ventilschlauches,
wie er ähnlich von den Fahrradventilen her bekannt ist. Gleichzeitig kann der über
die Außenseite des Bechers gestülpte Gummischlauch als Isolierung dienen, indem
er die ganze Länge des Bechers bedeckt. Man kann aber mit ihm auch eine Papphülse
u. dgl. auf dem Becher befestigen oder auch zwei Gummischläuche von jedem Ende des
Bechers über diesen streifen. Diese eben beschriebenen Ausführungsformen des Elektrolytkondensators
lassen sich auch bei Papier- und anderen Kondensatoren anwenden, deren Form nicht
rund, sondern beispielsweise oval ist. Infolge der Elastizität des verwendeten Gummimaterials
lassen sich Kondensatoren von jedem beliebigen Querschnitt in der vorstehend beschriebenen
Weise abdichten. An Stelle einer Hülse aus Gummi läßt sich jedes andere, seine Elastizität
behaltende, dehnbare und isolierend wirkende Natur- oder Kunstprodukt verwenden.