DE85590C

DE85590C -

Info

Publication number: DE85590C
Application number: DENDAT85590D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20 ϊ/Eisenbahnbetrieb.

/f T

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. Juni 1895 ab.

Vorliegende Erfindung hat den Zweck, dafs die Stromzuführungsstange, sobald ihre Contactrolle durch einen Zufall die Leitung verläfst, nicht in die Höhe schnellt, wobei sie gegen die Querdrähte, von denen die Leitung getragen wird, anstofsen würde, sondern dafs sie sich dann niederlegt.

Fig. ι zeigt in Seitenansicht .die Stromzuführungsstange gegen die Zuleitung gehalten. · Fig. 2 ist eine zugehörige Vorderansicht.

Fig. 3 zeigt einen Theil der Stange in umgekippter Lage.

Fig. 4 ist ein Theil eines Grundrisses.

Fig. 5 ist ein Schnitt durch die Träger der Zuführungsstange.

Fig. 6 zeigt die Anordnung der Laufrolle an der Zuführungsstange.

Auf dem Verdeck 12 des Wagens wird von Füfsen 11 eine Platte ι ο getragen. Diese Platte hat eine Oeffhung 13, an deren beiden Längsseiten zwei Lager 15 aufgeschraubt sind. In diesen Lagern ruht eine Welle 14, welche nach unten einen Arm 16 besitzt (Fig. 2), an dem zwei gleich stark gespannte Federn 17 angreifen. Die anderen Enden der Federn 17 sind an Stützen 18 befestigt. Gegenüber den Armen 16 ist ein Auge 19 befestigt, an welchem die Zuführungsstange gelenkig befestigt ist. Letztere ist in bekannter Weise nach Art einer Nürnberger Scheere construirt und besteht aus den beiden oberen Stangen 23 und den beiden unteren Stangen 21, die beide gelenkig bei 22 verbolzt sind. Bei 24 sind die beiden oberen Stangen 23 mit einander verbunden, und durch den Verbindungsbolzen geht die Stange 26, die die Zuführungsrolle 28 trägt. An das untere Ende der Stange 26 greifen zwei Lenker 30 an, die bei 31 an den Stangen 23 befestigt sind. Diese Anordnung hat den Zweck, die Rolle 28 in Bezug auf die Aufwärtsbewegung der Zuführungsstange zu heben. Bei 33 ist an den unteren Stangen 21 eine Feder 32 befestigt, die den Zweck hat, die Zuführungsstange gegen die Leitung 29 zu drücken. Durch ein Spannschlofs 34 kann die Spannung der Feder 32 geregelt werden. Damit die Stromzuführungsstange immer senkrecht steht, sind Federn 37 von gleicher Spannung vorgesehen, die an Bügel 35 der Stangen 2.1 angreifen. Die unteren Enden der Federn sind zu offenen Haken 38 ausgebildet und greifen in die an Platte 10 befestigten Oesen.39. An den offenen Haken 38 greifen Ketten 40 an, die mit dem anderen Ende an die unteren Enden der Stangen 21 angreifen. Sobald nun die Rolle 28 durch einen Zufall von Leitung 29 abläuft, zieht zunächst die stärkere Feder 32 die Zuführungsstangen zusammen, wobei die Rolle 28 in die Höhe schnellt. Hierbei werden die Ketten 40 angezogen, welche die Federn 37 von ihren Oesen 39 lösen, worauf die Zuführungsstangen niederschlagen und zusammenfallen (Fig. 3).

Auf der Platte ίο ist in Führungen 43, 44 ein Riegel 41, 42 in Richtung der Wagenachse verschiebbar gelagert. Ein Hebel 47 greift an

dem Theil 41 des Riegels an und ist an der Platte 10 bei 48 drehbar gelagert (Fig. 4). An dem freien Ende des Hebels 47 greift ein Seil 49 an, welches zu den beiden Wagenenden führt. Diese Anordnung hat den Zweck, auf der Fahrt bei aufrecht stehender Zuführungsstange die Federn 37 in den Oesen 39 zu halten, indem durch Ziehen am einen oder anderen Ende des Seiles der Riegel hin- und herbewegt wird, wobei er gegen ein oder das andere Ende des Hakens 38 der Feder 37. stöfst und somit die jeweilig vordere Feder 37 in den Hakenösen 39 erhält.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Eine in der Form eines Gelenkvierecks ausgeführte Stromabnehmerstange für elektrische Bahnen mit Hochleitung, dadurch gekennzeichnet, dafs dieselbe mit einer selbstthätigen Auslösevorrichtung ausgestattet ist, durch welche die Stromzuführungsstange, wenn ihre Laufrolle entgleist, sofort umschlägt, zum Zweck, aus dem Bereich der Querdrähte und Querstangen zu kommen. Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten Auslösevorrichtung, bestehend aus zwei Federn (37, Fig. 1), die einerseits an den unteren Enden der Schenkel (21) des Gelenkvierecks eingehakt sind, andererseits aber in feste Oesen (39) schnell lösbar eingehakt werden, während diese in die Oesen eingehakten Federenden mit dem betreffenden Schenkel des Gelenkvierecks durch Ketten (40) verbunden sind, welche die Federn (37) sofort, lösen und die Stange zum Niederschlagen veranlassen, wenn die Laufrolle den Leiter verlassen hat, wobei, um während der Fahrt die Federn (37) in Eingriff mit den festen Oesen (39) zu erhalten, ein Riegel vorgesehen ist, der vom Führerstande aus durch Seile gesteuert wird und von hinten gegen die Haken der Federn (37) schlägt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen-