DE855613C

DE855613C - Als Knickfuss-, Senkfuss- und Spreizfussstuetze wirkende orthopaedische Schuheinlage

Info

Publication number: DE855613C
Application number: DEL1247A
Authority: DE
Inventors: Emil Lattemann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-10-01
Filing date: 1950-02-25
Publication date: 1954-03-08
Also published as: GB700203A; CH291369A; CH282869A; DE804832C; FR1007686A

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 8. MÄRZ 1954

L 124/ IXa/sod

Schuheinlage

Zusatz zum Patent 804

Der Gegenstand des Patents S04 S32 bezieht sich auf eine als Knickfuß-, Senkfuß- und Spreizfußstütze wirkende Schuheinlage, die sich auf der Erkenntnis aufbaut, daß die Bekämpfung des Knickfußes unterhalb des an der Innenseite des Fußes vorhandenen Fersenbeinsporns, dem sogenannten sustentaculum tali, des Fersenbeins (tuber calcanei) erfolgen muß.

Zu diesem Zweck ist als Knic'kfußstütze in bekannter Weise ein Stützkörper unterhalb des sustentaculum tali angeordnet, der den jeweiligen Verhältnissen angepaßt dickenveränderlich war.

Xach dem Patent 804 832 ist nun eine Einlage entwickelt worden, bei der unter Anwendung einer vertieften Fersenbettunir in einer auf der Brandsohle aufgelegten Unterschicht die Stütze unter dem Fersenbeinsporn eine nach dieser Fersenbettung möglichst steil abfallende Kante aufweist. Dabei ist nach dem Patent 804 832 vorgeschlagen, die Einlage mit einer Tasche für die Einsetzung von sustentaculum-tali-Stützkörpern zu versehen und in dieser TascTie mehrere übereinanderliegende Stützkörper anzubringen. Auch ist vorgeschlagen, die Stützkörper des sustentaculum tali nach hinten schwanzförmig auslaufen zu lassen.

Die Erfindung stellt nun eine weitere Entwicklung dieser Bauart von Einlagen dar. Während nach dem Patent 804 832 noch die Einlage aus einer Ober- und Unterschicht bestand, die die Tasche bildete und in die die Stützkörper auswechselbar

eingefügt wurden, vermittelt die Erfindung die Bauart einer Einlage, die sich insbesondere auf den hinteren Fußteil erstreckt, die an der Innenseite unter dem Fersenbeinsporn (sustentaculum tali, nachstehend kurz mit s. t. bezeichnet) mit einem ortsfesten Stützkörper versehen ist und wo unter dem Fersenbein (tuber calcanei) eine Vertiefung, insbesondere ein mit abgeschrägten ,Kanten versehenes, brillenförmiges Loch anzuordnen ist, wobei der Stützkörper eine steil abfallende, leicht abgeschrägte Kante in Richtung der in der Fußlängsrichtung etwas hinter dem Stützkörper liegenden Vertiefung besitzt.

Durch diese Bauart einer Einlage, die in verschiedener Größe herstellbar ist, wird eine für jeden Schuh geeignete, leicht herausnehmbare orthopädische Schuheinlage geschaffen, die ausgehend vom s. t. den Knickfuß bekämpft und gleichzeitig eine tiefe Fersenbettung des tuber ao calcanei erzeugt, der in dem Loch der Einlage nach hinten vertieft gelagert werden kann. Es wird instesondere durch die Knickfußstütze in Verbindung mit der größeren Tiefenbettung des tuiber calcanei eine dreidimensionale Korrekturwirkung erreicht, indem ein Anheben des nach vorn gesenkten, um die gleiche Achse nach innen abgeknickten (pronierten) und mit dem vorderen Ende nach außen horizontal (in Abduktion) abgedrehten Fersenbeins, also insbesondere durch Supination und Abduktion stattfindet, ohne daß eine schmerzhafte Lagerung des Fußes in Kauf genommen werden muß.

Während man bisher nur unter dem s. t. verhältnismäßig geringe Keilhöhen des Stützkörpers anwenden konnte, wird es durch die Erfindung möglich, bei Anwendung einer ortsfesten Knickfußstütze an der Einlage verhältnismäßig hohe Stützkörper anzuwenden und damit die angestrebte Verwringung des Fußes zu bewirken.

Die Erfindung hat erkannt, daß es notwendig ist, für eine lose in den Schuh einzulegende Einlage eine möglichst hohe s.-t.-Stütze mit plötzlichem Abfall der an sich notwendig unter dem s. t. waagerecht verlaufenden Stütze in Venbindung mit einer möglichst großen Tiefenbettung des tuber zu schaffen, ohne daß es !notwendig ist, verschiedene übereinanderliegende Keile als Stützkörper anzuwenden.

Weitere Erfindungsmerkmale bestehen in der besonderen Ausbildung der Fersenbettung durch Anwendung eines brillenförmigen Loches der Einlage hinter dem ortsfesten s.-t.-Stützkörper.

Die Erfindung läßt sich in verschiedener Weise ausführen. Sie ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. 1 eine Aufsicht auf die Einlage,

Abb. 2 einen Schnitt durch die Einlage nach Linie H-II der Abb. 1,

Abb. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Abb. i.

Die in den Schuh lose auf die Brandsohle α eingelegte Einlage, die sich auf den hinteren Fußteil, insbesondere die (Fersenpartie des Schuhes erstreckt, besteht aus einer hohe Festigkeit besitzenden Werkstoffschicht b. Unmittelbar auf dieser Einlage unterhalb des s. t., also dem Fersenbeinsporn des Fersenbeins (tuber calcanei), ist ein ortsfester Stützkörper ^₁ angeordnet, der insbesondere mit der Werkstoffschicht b einstückig ausgebildet ist. Dieser Stützkörper b_t ist unterhalb des s. t., wie aus Abb. 3 ersichtlich, mit einer ziemlich waagerechten, flachen Oberfläche c versehen. Nach hinten zu besitzt er eine schwanzartige Verlängerung d. In der Längsrichtung des Fußes ist unterhalb des tuber etwas hinter dem Stützkörper ί>_χ eine Vertiefung in Form eines insbesondere brillenförmig ausgebildeten Loches e in der Einlage vorgesehen, die eine vertiefte Ferseml>ettung bildet. Gegenüber dem Stützkörper b₁ ist an der Außenseite des Schuhes ein ebenfalls ortsfest angebrachter Außenkeil / vorgesehen, der gleichfalls mit der Einlage einstückig ausgebildet werden kann. Das Loch e besitzt, wie in Abb. 3 gezeigt, abgeschrägte Kanten ^₁ und erstreckt sich etwa bis kurz an die s.-t.-Stütze heran. Der kleinere Außenkeil erstreckt sich nicht über die Ebene der Vorderkante des Loches e und dient lediglich als Widerlager für den Außenrand der Ferse. Sowohl der Stützkörper b_t als auch der Außenkeil / sind mit einer in Richtung auf das brillenförmige Loch der Einlage steil abfallenden Kante C₁ bzw. Z₁ versehen. Die schwanzartige Verlängerung d des Stützkörpers ^₁ und der sich halbmondförmig über die Außenseite der Ferse erstreckende Außenkeil / bilden eine Art Umklammerung des brillenförmigen Loches e.

Die Einlage selbst ist auf ihrer ganzen Fläche ebenso wie die Stützkörper sowie das Loch durch eine vorzugsweise angeklebte, gegebenenfalls auch angenähte Deckschicht g aus dünnem Werkstoff abgedeckt.

Als Material für die Einlage läßt sich dickes Leder, besser noch fester, kräftiger Kunststoff, beispielsweise Polymerisationsprodukte verschiedener Art, verwenden. Die Oberschicht wird, da sie eine glatte, geschmeidige Auftrittsfläche gewährleisten soll, aus dünnem Leder, Gemmstoff oder gegebenenfalls aus dünnem, weichem, elastischem Kunststoff hergestellt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

i. Als Knickfuß-, Senikfuß- und Spreizfußstütze wirkende orthopädische Schuheinlage nach Patent 804 832, dadurch gekennzeichnet, daß die sich insbesondere auf den hinteren Fu fiten erstreckende Einlage (b) an der Innenseite unter dem Fersenbeinsporn (sustentaculum tali) einen ortsfesten iStützikörper (^₁) und unter dem Fersenbein (tuber calcanei) eine Vertiefung (e) aufweist, wobei der Stützkörper (^₁) eine steil abfallende, leicht abgeschrägte Kante (C₁) in Richtung auf die in der Fußlängsrichtung etwas hinter dem Stützkörper (O₁) liegende Vertiefung (e) besitzt.
2. Orthopädische Schuheinlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung als brillenförmiges Loch (e) der Einlage (b) ausgebildet ist.
3- Orthopädisch!.· Schuheinlage nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Loch (c) der Einlage (b) mit abgeschrägten Kanten (C₁) versehen ist.
4. Orthopädische Schuheinlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß gegenüber der Steilabfallkante (C₁) der Supinationsstütze ein ortsfest an der Einlage (b) angebrachter Außenkeil (/) angeordnet ist, der gleichfalls in Richtung auf das Loch (e) der Eersenbettung eine steil abfallende, leicht abgeschrägte Kante (Z₁) aufweist.
5. Orthopädische Schuheinlage nach Anspruch r bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Knickfußstützkörper (O₁) und der Außenkeil (/) mit der Einlage (b) aus einem Stück bestehen.
6. Orthopädische Schuheinlage nach Anspruch ι bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das brillenförmige Loch (e) sich bis zur Steilabfallkante (C₁) der Stützkörper (^₁, /) erstreckt.
7. Orthopädische Schuheinlage nach Anspruch ι bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der ortsfeste Stützkörper (^₁) nach hinten eine schwanzartige Verlängerung (ei) besitzt, die nach hinten abgeflacht ist und zusammen mit dem Außenkeil (/) eine Umklammerung des brillenförmigen Loches bildet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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