DE852445C - Verfahren zum Herstellung von Kautschukfaeden aus drei oder mehr Einzelfaeden - Google Patents
Verfahren zum Herstellung von Kautschukfaeden aus drei oder mehr EinzelfaedenInfo
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Classifications
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Description
- Verfahren zum Herstellen von Kautschukfäden aus drei oder mehr Einzelfäden Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Kautschukfäden, die aus drei oder mehr Einzelfäden bestehen, die ohne Verzwirnen oder Verflechten zu einem Ganzen vereinigt sind, d. h. bei dem die Länge des fertigen Fadens im wesentlichen die gleiche wie die Länge der Einzelfäden ist, wobei diese Einzelfäden in einer kompakten Gruppe angeordnet sind, d. h. ein Gebilde darstellen, bei dem jeder Einzelfaden in Berührung mit zwei anderen Fäden ist.
- Bei der Herstellung von mehrfädigem Faden aus Einzelfäden, die durch Ausströmenlassen von Kautschukmilch durch getrennte Düsen in ein flüssiges Koaguliermittel od. dgl. gebildet sind, ist es schwierig, die Bildung des gewünschten kompakten Querschnitts des Fadens durch einfaches Aneinanderlegen zu gewährleisten; drei Fäden z. B. können dazu neigen, ein rechtwinklig dreieckiges Gefüge oder selbst eine flache Litze zu ergeben, nicht aber das gewünschte gleichseitig dreieckige Gebilde.
- Der Zweck der Erfindung besteht darin, Kautschukfaden aus drei oder mehr Einzelfäden, die, zu einem Ganzen vereinigt, in einer kompakten Gruppe ohne Zwirnen oder Verflechten angeordnet und durch Ausströmenlassen von Kautschukmilch durch getrennte Düsen in ein flüssiges Koaguliermittel od. dgl. gebildet sind, in einer zufriedenstellenderen und wirtschaftlicheren Weise als bisher herzustellen.
- Es ist gefunden worden, daß durch senkrecht nach oben erfolgendes Ausströmenlassen oder Ausspritzen einer Anzahl von Kautschukfäden durch ein Koaguliermittelbad aus einer Gruppe von Kapillarmundstücken, die am Boden des Bades angeordnet sind, es möglich ist, wahrscheinlich infolge von Oberflächenspannungskräften des Flüssigkeitsfilms um die koagulierten Fäden jeder Gruppe, wenn sie das Koaguliermittel verlassen, von jeder Fadengruppe eine kompakte und gebundene Gruppe zu bilden, wenn die Einzelfäden senkrecht aus dem Koaguliermittel herausgezogen werden. Drei Fäden z. B. ergeben eine vollkommene Kleeblattausbildung, wenn diese Fäden die Oberfläche des Koaguliermittels verlassen.
- Gemäß der Erfindung wird zur Herstellung von Kautschukfaden, der aus drei oder mehr Einzelfäden besteht, die zu einem Ganzen vereinigt und in einer kompakten Gruppe ohne Zwirnen oder Verflechten angeordnet sind, eine Anzahl von Kautschukfäden mit einer gemeinsamen Geschwindigkeit in ein flüssiges Koaguliermittel od. dgl., insbesondere senkrecht nach oben, ausströmen gelassen, und Gruppen von drei oder mehr der koagulierten Fäden werden senkrecht aus dem Koaguliermittel in solcher Weise abgezogen, daß die jede Gruppe bildenden nassen Fäden genügend dicht aneinanderliegen, um sie zu einem einheitlichen Gebilde in Berührung treten zu lassen.
- Es ist ein Kapillarmundstück oder eine Kapillardüse für jeden Faden der Gruppe vorhanden, und für einen Faden aus z. B. drei Fäden sind drei Kapillarrohre erforderlich, die in einem Dreieck gruppiert werden oder in Linie liegen können. Die Kapillarrohre können einzeln von einer vielfachen oder einer gemeinsamen Quelle von Kautschukmilchmischung versorgt werden, oder die verschiedenen Kapillarrohre können zu einem einzigen Stamm vereinigt werden, der mit der Kautschukmilchzufuhr verbunden wird.
- Vorzugsweise werden die Gruppen von nassen koagulierten Fäden senkrecht nach oben mittels einer umlaufenden Walze gezogen. Unter senkrecht wird hierbei im wesentlichen senkrecht verstanden.
- Der Berührungspunkt der Fäden mit der genannten Walze braucht nicht senkrecht über der Düsengruppe zu liegen, aber der Zug muß ein solcher sein, daß die einzelnen Fäden sich nicht waagerecht längs der Oberfläche des flüssigen Koaguliermittels, selbst über eine kurze Entfernung, bewegen können, da dies die Fäden zu einer flachen Litze ausrichten würde.
- Gewünschtenfalls kann jedes einheitliche Gebilde aus drei oder mehr koagulierten Einzelfäden z. B. zurück in einen horizontalen Kanal in das Koagulierbad zur weiteren Koagulation oder in ein Wasch- und Streekbad oder auf Trocknungs- und Vulkanisierungsbänder geführt werden.
- Ein Arbeiten gemäß der Erfindung ist sehr wirtschaftlich in der Anlage im Vergleich mit anderen Verfahren, welche für mehrfädige Fadengebilde benutzt werden können, weil man in einer gegebenen Anlageneinheit durch Ersatz jeder ein zelnen Düse durch eine Gruppe von Kapillardüsen die gleiche Anzahl von mehrfädigen Fäden herstellen kann wie früher einzelfädige Fäden. Es ist beispielsweise möglich, miteinergegebenen,Anlageneinheit für Kautschukmilchfäden z. B. 120 Enden von mehrfädigem Faden an Stelle von 120 Enden von Einzelfaden laufen zu lassen.
- Obwohl es für die Zwecke des symmetrischen Aussehens erwünscht ist, daß die einzelnen Fäden von der gleichen Abmessung, Farbe und Mischungsart sind, ist es möglich, Kombinationen von Fäden von verschiedenen Abmessungen und Arten zu verwenden.
- Der Ausdruck Kautschukmilch wird benutzt, um allgemein wäßrige Dispersionen von Kautschuk, Guttapercha, Balata oder ähnlichen Pflanzenharzen, wie sie natürlich vorkommen oder künstlich erhalten werden, oder solche Dispersionen zu bezeichnen, welche diese Stoffe enthalten.
- I)ie künstlichen Dispersionen können solche von koaguliertem Kautschuk, vulkanisiertem Kautschuk, synthetischem Kautschuk, Kautschukabfall oder -regenerat einschließen. Wäßrige Dispersionen von vulkanisierten Kautschukmilcharten können auch verwendet werden. Gewünschtenfallls kann irgendeine der vorgenannten Dispersionen allein oder in Mischung mit einer anderen benutzt werden.
- Jede der vorgenannten Dispersionen kann die üblichen bekannten Zusatzstoffe enthalten und/oder sich in konzentrierter Form befinden.
- Die wäßrigen Dispersionen können nach in der Technik bekannten Verfahren wärmeempfindlich gemacht sein.
- Der Ausdruck Koaguliermittel wird benutzt, um allgemein flüssige Mittel zu bezeichnen, welche eine Verfestigung der Kautschukmilch durch Koagulation oder Vergebung oder durch Entwässerung und Koagulation herbeiführen.
Claims (7)
- PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Herstellen von Kautschukfäden aus drei oder mehr zu einer zusammen, hängenden Gruppe einstückig vereinigten Fäden, bei welchem eine Anzahl von Kautschukfäden bei gleicher Geschwindigkeit in ein Koaguliermittel od. dgl. ausströmen gelassen und die Gruppen von drei oder mehr koagulierten Fäden aus dem Koaguliermittel herausgezogen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die feuchten Fäden einer jeden einzelnen Gruppe genügend dicht be ieinanderl iegend angeordnet werden, so daß sie durchs Oberflächenspannung in Berührung miteinander und ingedrängter Anordung gezogen werden, sobald sie durch die Oberfläche des Koaguliermittels hindurchtreten.
- 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Kautschukfäden senkrecht nach oben ausströmen gelassen werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für einen Faden aus drei Einzelfäden die drei erforderlichen Kapillarmundstücke in einem Dreieck angeordnet sind.
- 4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für einen Faden aus drei Einzelfäden die drei erforderlichen Kapillarmundstücke in Linie liegen.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillarrohre einzeln von einer vielfältigen oder einer gemeinsamen Quelle von Kautschukmilchmischung versorgt werden.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gruppen von nassen, koagulierten Fäden senkrecht nach oben mittels einer umlaufenden Walze gezogen werden.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes einheitliche Gebilde aus drei oder mehr koagulierten Fäden weiterkoaguliert wird.
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