DE852006C

DE852006C - Motorpflug

Info

Publication number: DE852006C
Application number: DESCH6539A
Authority: DE
Inventors: Lorenz Schrewe
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-05-05
Filing date: 1951-05-05
Publication date: 1952-10-09

Description

(WiGBI. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 9. OKTOBER 1952

Sch 6539 III145a

Motorpflug

Gegenstand der Erfindung bildet ein neuartiger und besonders vorteilhafter Motorpflug.

Motorpflüge werden üblicherweise mit einer oder mehreren in gleicher Angriffsrichtunig angeordneten Pflugscharen ausgestattet und müssen demgemäß nach Durchquerung des bearbeiteten Geländestückes um i8o° gewendet werden, um dann den anschließenden Geländestreifen bearbeiten zu können. Dieses Wenden bringt unvermeidbar eine entsprechende Beeinträchtigung der betreffenden Randgebiete mit sich, macht es unmöglich, ein Geländestück völlig durchgängig mit durchgehenden Furchen zu versehen und ist besonders auch bei hängigem Gelände unerwünscht, ja teilweise völlig unmöglich.

Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Motorpflug kommt dieser Nachteil in Wegfall und ist die Möglichkeit gegeben, völlig durchgehende Furchen ohne Wenden des Motorpfluges zu erzielen und sich von der Steilheit des Geländes völlig unabhängig zu machen, zumal die an der hängenden Seite befindlichen Räder im Bedarfsfall durch größere Räder ersetzt werden können, eben weil ein Wenden des Motorpfluges während der Arbeit entfällt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die beiden Radpaare des Motorpfluges auf je einem gesonderten steuerbaren Drehgestell angeordnet werden und an einer Seite des Motorpfluges zwischen dem betreffenden Vorder- und Hinterrad zwei Pflugscharen vorgesehen werden, welche mit einander entgegengesetzter Angriffsrichtung hintereinander angeordnet und einzeln in ihrer Höhenlage sowie gegebenenfalls auch in ihrer Winkellage verstellbar sind.

In der Zeichnung ist ein solcher Motorpflug der erfindungsgemäß ausgebildeten Art in einem Aus-

führungsbeispiel schematisch veranschaulicht, und zwar in Fig. ι in der Draufsicht und in Fig. 2 in Seitenansicht.

Wie aus dieser Darstellung ersichtlich ist, sind die beiden Radpaare ι und 2 des veranschaulichten Motorpfluges auf je einem gesondert steuerbaren Drehgestell 3 bzw. 4 angeordnet, wobei im dargestellten Fall das Radpaar 1 bzw. dessen Drehgestell 3 von dem Lenkrad 5 aus und das Radpaar 2 bzw. dessen Drehgestell 4 von dem Lenkrad 6 gesteuert werden kann. An der einen Seite des Motorpfluges sind zwischen dem betreffenden Vorder- und Hinterrad die zwei Pflugscharen 7 und 8 vorgesehen, welche mit einander entgegengesetzter Angriffsrichtung hintereinander angeordnet und einzeln in ihrer Höhenlage sowie gegebenenfalls auch in ihrer Winkellage verstellbar sinid. In Fig. 2 ist die Pflugschar 7 in Tief lage bzw. Arbeitsstellung und die Pflugschar 8 in Ruhestellung dargestellt, ao Das Arbeiten mit einem solchen Motorpflug gestaltet sich sehr einfach und läßt die vorerwähnr ten Vorteile dadurch erzielen, daß der Motorpflug nach Durchquerung des in Bearbeitung stellenden Geländestückes mit seinem dabei bis dahin die as Rolle der Vorderräder übernehmenden Radpaar nur um zwei Furchenabstände versetzt und die bis dahin tätige Pflugschar hochgezogen und die andere, bis dahin in Ruhestellung befindliche Pflugschar gesenkt zu werden braucht, worauf dann unter Wechsel der Fahrtrichtung die anschließende Furche gezogen werden kann. Bei alledem läuft das auf der Pflugscharseite befindliche Rad des jeweils vorderen Radpaares in einer bereits gezogenen und das betreffende Rad des jeweils hinteren Radpaares in der neu von der ihm vorgeordneten Pflugschar aufgeworfenen Furche.

Diese Arbeitsweise ist in den Fig. 3 und 4 der Zeichnungen schematisch veranschaulicht.

Fig. 3 zeigt den Motorpflug in der durch einen Pfeil angedeuteten Arbeitsrichtung. Hierbei sind die bereits gezogenen Furchen ebenso wie in Fig. 4 durch volle durchgezogene Linien¹ und die noch zu ziehenden Furchen durch punktierte Linien angedeutet. Die Furche 9 ist bereits gezogen. In ihr läuft das auf der Pflugscharseite befindliche Rad 10 des in diesem Fall vorderen Radpaares. Das auf der Pflugscharseite befindliche Rad 11 des in diesem Fall hinteren Radpaares läuft in der Furche 12, welche von der dem Rad 10 zugewandten Pflugschar 13 gezogen wird, die sich in Tief lage bzw. Arbeitsstellung befindet, während die andere, dem Rad 11 zugewandte (in Fig. 3 nicht dargestellte) Pflugschar hochgezogen ist bzw. sich in Ruhestellung befindet.

Nach restlicher Durchquerung des Geländestückes bzw. Vollendung der Furche 12 wird das bis dahin vordere Radpaar nach der nächsten Furche zu derart eingeschwenkt und versetzt, daß das Rad 10 sich nunmehr in Höhe der zu ziehenden Furche 16 befindet, während das Rad 11 in der Furche 12 verbleibt. Ferner wird die (in Fig. 4 nicht dargestellte) Pflugschar 13 hochgezogen und die dem Raid 11 zugewandte Pflugschar 15m Tief lage bzw. Arbeitsstellung gebracht, worauf dann unter Sitzplatzwechsel des Bedienungsmannes in entgegengesetzter Fahrtrichtung die Furche 16 gezogen werden kann usf.

Wie oben bereits angedeutet, werden die Pflugscharen zweckmäßig auch in ihrer Winkellage verstellbar eingerichtet, um die Furchenbreite je nach Wunsch gestalten zu können.

Der Erfindungsgegenstand ist im vorstehenden der Einfachheit halber mit Achslenkung beschrieben und skizziert. Er kann jedoch auch mit Radlenkung gebaut werden. Es ändert sich hierdurch an der Arbeitsweise des Motorpfluges nichts, wie durch die Fig. 5 und 6 der Zeichnung veranschaulicht ist. Eine Umschaltung von normaler Lenkung auf Vierradlenkung ist bei beiden Bauarten durch einfache Handgriffe zu bewerkstelligen, was bei aller sonstigen Feldarbeit von großem Vorteil ist. Des weiteren kann der erfindungsgemäß ausgebildete Motorpflug auch für alle sonstigen Arbeiten auf Straße und Feld wie ein normaler Schlepper eingesetzt werden.

Claims

Patentansprüche:

1. Motorpflug, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Radpaare des Motorpfluges auf je go einem gesondert steuerbaren Drehgestell angeordnet sind und an dessen einer Seite zwischen der betreffenden Vorder- und Hinterradachse zwei Pflugscharen vorgesehen sind, welche mit einander entgegengesetzter Angriffsrichtung hintereinander angeordnet und einzeln in ihrer Höhenlage sowie gegebenenfalls auch in ihrer Winkellage verstellbar sind.

2. Motorpflug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Motorpflug mit einer ent- sprechenden Vierradlenkung ausgestattet oder auf eine solche umschaltbar ausgebildet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

5395 9.52