DE850463C - Anordnung bei Eisenbahn-Sicherungseinrichtungen, bei welchen das Umlaufen von Antrieben, vor allem Weichenantrieben in einzelnen Gruppen erfolgt - Google Patents

Description

• Anordnung bei Eisenbahn-Sicherungseinrichtungen, bei welchen das Umlaufen von Antrieben, vor allem Weichenantrieben in einzelnen Gruppen erfolgt In dem Patent 816411 ist eine Einrichtung beschrieben, wie sie im Eisenbahnsicherungswesen zum gruppenweisen Umlaufen der Weichen verwendet wird. Dieses gruppenweise Umlaufen der Weichen ist erforderlich, um die Stromquelle nicht zu überlasten. Es werden also z. B., wenn in einer einzustellenden Fahrstraße zwanzig Weichen vorhanden sind, nacheinander Gruppen von zwei oder vier Weichen an die Stromquelle angeschaltet, wobei sich auch die Gruppen der nacheinander angeschalteten Weichen überlappen können, d. h. also, die zweite Gruppe von vier Weichen läuft bereits an, wenn die erste noch nicht ausgelaufen ist. Ebenso läuft die dritte Gruppe bereits an, noch ehe die zweite ausgelaufen ist, usw. Man kann auch drei oder mehr Gruppen sich überlappen lassen. In dem Hauptpatent ist als Beispiel gezeigt, wie durch eine Nockenwelle das verzögerte Einschalten der einzelnen Weichengruppen bewerkstelligt wird.
• Gemäß der Erfindung wird eine einfachere, billigere und zweckmäßigere Anordnung für denselben Zweck dadurch erzielt, daß man Relaisketten für die Anschaltung der einzelnen Weichengruppen benutzt, wobei jedes Relais der Kette das nächstfolgende anstößt und jedes dieser Relais eine bestimmte Weichengruppe an die Stromquelle anschaltet. In den meisten Fällen genügt schon die Verzögerungszeit, die durch Nacheinanderanschalten der einzelnen Relais zustande kommt. Man kann jedoch die einzelnen Relais noch beliebig verzögern, z. B. durch Parallelsehalten von Kondensatoren. Eine besonders günstige Ausführung, bei welcher man ohne Kondensatoren auskommt, ergibt sich, wenn man den in jedem Stellwerk z. B. für die Ausleuchtungslampen vorgesehenen Blinker zu Hilfe nimmt. In dem Stromkreis jedes Relais, das der Anschaltung einer Weichengruppe dient, befindet sich dann nicht nur ein Kontakt des vorhergehenden Relais, sondern auch noch ein Kontakt des Blinkers, so daß also die Verzögerungszeit in dem Ansprechen der einzelnen Relais abhängig gemacht ist von dem Stromschlußtempo ,des- Blinkers.
• Bei der Einrichtung gemäß der Erfindung wie auch bei der Einrichtung gemäß dem Hauptpatent läßt sich nun ferner eine weitere Anpassung an die verschiedenen Verhältnisse dadurch erzielen, daß man die Anschaltung der einzelnen Weichengruppen bei Netzausfall und Inkrafttreten des Reserveaggregats vom Auslaufen der Weichenantriebe abhängig macht. Wenn man nämlich normalerweise einige Gruppen sich überlappen läßt, so darf dies nicht mehr eintreten bei Netzausfall, da die Batterie bzw. das Reserveaggregat weniger Leistung hergibt als das Netz..
• Der Erfindungsgegenstand ist in den Fig. i und 2 beispielsweise erläutert.
• 10, 20, 30, 40 seien die Relais, durch welche der Reihe nach die einzelnen Gruppen der Weichen angeschaltet werden. Wir wollen im folgenden annehmen, daß durch jedes dieser Relais, zwei Weichenantriebe angeschaltet werden, die zu einer Fahrstraße gehören. Im Stromkreis all dieser Relais befindet sich. ein Kontakt F1, der bei Einstellung der Fahrstraße geschlossen wird; durch einen weiteren Kontakt F2 wird ein Relais 5o angeschaltet, das über einen Kontakt Klo am Blinker im Tempo des Blinkens Strom erhält, also dauernd anzieht und wieder abfällt. Dieses Relais 5o besitzt Kontakte 51, 52, 53 im Stromkreis der erstgenannten Relais. Wird der Kontakt 51 durch das Blinkerrelais geschlossen, so zieht das Relais io an und legt die ersten beiden Weichenantriebe an Spannung. Durch dieses Relais io wird gleichzeitig ein Kontakt i i geschlossen, der das Relais 2o zum Ansprechen bringt, im vorliegenden Fall aber auch erst, wenn das Blinkerrelai.s wieder gewechselt hat und den Kontakt 52 schließt. Das Relais 2o schaltet zwei weitere Antriebe an und schließt den Kontakt 21. Relais 3o erhält nun Strom, sobald beim Wechsel des Blinkerrelais der Kontakt 53 wieder geschlossen wird. .
• Angenommen nun, diese Relais 10, 20, 30 sollen sich überlappen, dagegen soll das nächste Relais 40 erst wieder Strom erhalten, wenn io wieder abgefallen ist, so wird dies dadurch erreicht, daß das Relais 3o durch einen Kontakt 31 das Relais 40 anstößt, gleichzeitig aber durch einen Kontakt 32 das Relais io zum Abfallen bringt. Ebenso bringt 4o durch Unterbrechen des Kontaktes 42 das Relais 2o zum Abfallen usw. Es laufen also praktisch beim vorliegenden Beispiel sechs Weichenantriebe gleichzeitig um, wenn man annimmt, daß die Umlaufzeit eines Antriebs dem Nacheinanderansprechen von drei Relais entspricht.
• Man kann nun ferner dafür sorgen, daß bei Netzausfall weniger Antriebe gleichzeitig zum Umlaufen kommen. Angenommen im vorliegenden Beispiel sollen immer nur zwei Antriebe gleichzeitig laufen, so wird dies gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß in den Zuleitungen zu den Relais 10 bis 40 Kontakte angeordnet werden, die von den einzelnen mit der Weichenschaltung zusammenhängenden Relais, z. B. dem Spannungswechsler, abhängig sind, so daß erst nach Auslaufen der Antriebe und Wechseln des Spannungswechslers das nächste Gruppenrelais angeschaltet wird. In diesem Fall würden also durch Kontakte Nj, N2 usw. des Netzüberwachungsrelais die Zuleitungen zu den Relais 2o und 3o unterbrochen werden und diese Kontakte nun überbrückt werden durch je zwei Kontakte S11 und S21 bzw. Ssl und S41 an den jeweiligen Weichenantrieben, d. h. also S@1 und S41 würden sich an den Spannungswechslern befinden, die zu den Weichenantrieben gehören, die durch das Relais 2o angeschaltet worden sind. Um hierbei zu verhindern, @daß bei Störung eines Weichenantriebs die Kette stehenbleibt, kann man ein besonderes Verzögerungsrelais vorsehen, das nach einer bestimmten Zeit, die dem Umlaufen einer Weiche entspricht, die Kontakte Ni bzw. N2 überbrückt. In einfacherer Weise kann man dieses jedoch auch dadurch erreichen, daß man die Kontaktes", Sei, Sal, S1 usw. nicht an den Spannungswechsler, sondern an ein Relais legt, das auch bei nicht auslaufendem Weichenantrieb zum Ansprechen kommt, z. B. den automatischen Spannungsabschalter. .
• Bei der beschriebenen Schaltung- sind alle zur Erläuterung der Erfindung nicht unbedingt notwendigen Dinge wie z. B. das Endrelais, das die ganze Einrichtung wieder in den Ruhezustand bringt, weggelassen.

Claims (6)

1. PÄTENTANSPRUCHE: i. Anordnung hei Eisenbahn-Sicherungseinrichtungen, bei welchen das Umlaufen vors Antrieben, vor allem Weichenantrieben, in einzelnen Gruppen erfolgt und für jede einzustellende Fahrstraße- die entsprechenden Gruppen ` angeschaltet werden nach Patent $16'4h, dadurch gekennzeichnet; daß für das Nacheinandetansprechen der einzelnen Weichengruppen Re= laisketten (10,* 20, 30,4ö) zur Verwendung kom= men, wobei jedes Relais der Kette- das nächste Relais anstößt und jedes @ dieser Relais eine be= stimmte Weichengruppe an die Stromquelle anschaltet.
2. 2. Anordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Ansprechen der sich gegenseitig anstoßenden Relais (io, 20, 30,40)* von den Kontakten (51, 52, 53) abhängig gemacht wird, die durch einen Blinker gesteuert werden.
3. 3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß je nach der Anzahl der Relais, die sich gegenseitig überlappen sollen, das erste Relais (1o) durch einen Kontakt (z. B. 32) eines der nächsten Relais (z. B. 3o) abgeworfen wird. .
4. 4. Anordnung nach Anspruch r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Netzausfall die Relais der Kette durch Kontakte (Nj, N2) eines vom Netz abhängigen Relais abgeschaltet werden und diese Kontakte durch Kontakte (S11 bis S41) überbrückt werden, die von der jeweiligen Weichenschaltung abhängig sind.
5. 5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Überbrückungskontakte (S11 bis S41) am Spannungswechsler angeordnet sind.
6. 6. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Überbrückungskontakte (S11 bis S41) am automatischen Spannungsa'bschalter angeordnet sind.