DE846164C - Verfahren zur Herstellung von Polyamiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolyamidenInfo
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- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G69/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
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Description
Es ist bekannt, daß sich Polyamide herstellen lassen, indem in Abwesenheit von Wasser entweder
Aminosäuren, in denen die Carboxylgruppe von der Aminogruppe durch mehr als 5 Kohlenstoffatome
getrennt ist, oder Dicarbonsäuren mit Diaminen kondensiert werden.
Diese Polyamide stellen hochwertige industrielle Ausgangsstoffe für die Herstellung von geformten
Gegenständen, von Filmen, Fasern, Fäden und für Überzüge auf Geweben oder Metallen dar.
Die Kondensation wird durch Erhitzung des oder der Stoffe, die Polyamide bilden, bewirkt. Um die
Kondensation zu beschleunigen, wurde ein Zusatz von Katalysatoren empfohlen. Die vorgeschlagenen
Katalysatoren sind Stoffe mit alkalischem Charakter, wie Bariumhydroxyd, Borax, Natriumbicar-Ixjnat,
neutrale Stoffe, wie Zinkchlorid, Aluminiumchlorid, Zinnchlorid, oder inerte Stoffe, wie Kieselsäure
(SiO2).
Es ist ferner bekannt, daß der Zusatz von Säuren zu der Reaktionsmischung eine Unterbrechung dor
Kondensation infolge der Aufhebung der Aminwirkung der mono- oder polymeren Aminosäuren
bewirkt, wodurch verhindert wird, daß die Reaktion sich über einen Kondensationsgrad hinaus fortsetzt,
der von der Menge der zugesetzten Säure abhängt.
Es wurde nun gefunden, und hierin besteht die Erfindung, daß man die Kondensation erheblich beschleunigen
kanu, wenn man als Katalysator kleine
Mengen von Phosphorverbindungen, wie unterphosphorige Säure und deren Salze, benutzt, welche bei
der Reaktionstemperatur Phosphorwasserstoff entstehen lassen.
Zum Beispiel zersetzt sich die unterphosphorige Säure in der Wärme entsprechend der Reaktion:
2H3PO2 ν H3PO4+ PH3,
Ammoniumhypophosphit entsprechend der Reaktion:
2NH4H2PO2 >
HPO3 + H2O + 2NH3 + PH3
und Natriumhypophosphit entsprechend der Reaktion:
4NaH2PO2 ν Na4P2O7 + H2O+ 2PH3.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Die Kondensationsversuche wurden in einem 500-ccm-Kolben durchgeführt, der in einer Salzschmelze
erhitzt wurde. Er war mit einem Thermometer, das in dieReaktionsmischung eintauchte, mit
einem mechanischen Rührer, einem Stutzen zum Einleiten von Stickstoff und einem Stutzen, an den
ein absteigender Kühler angeschlossen war, ausgestattet.
In den Reaktionskolben wurden 100 g der zu kondensierenden
Substanzen gegeben und die Luft durch einen langsamen Stickstoffstrom verdrängt.
Der Stickstoffstrom wurde während der gesamten Dauer der Kondensation beibehalten. Der Kolben
wurde auf der entsprechenden gewählten Temperatur + 2° gehalten. In regelmäßigen Zeitabständen
wurden Proben entnommen und der Fortschritt der Kondensation durch Viskositätsbestimmungen an
Lösungen, die auf 100 cm3 m-Kresol 0,5 g polymere Produkte enthielten, verfolgt, die nach dem von
Kraemer (Industrial and Engineering Chemistry,
Bd. 30, S. 1200—1938) angegebnen Verfahren
durchgeführt wurden. Die Viskositätswerte wurden durch folgende Formel ausgedrückt:
η =
log nat t — log nat t„ o,5
Zeit in Stunden | Ohne Katalysator | 1.4 | Unterphosphorige i 2,27 |
Säure in Molprozent 4.55 i 9.1 |
0,46 | plastische Masse |
V2 | — | 0,69 | 0,64 | 0,53 | o,59 : o>58 !plastische 0,81 1,32 J Masse |
|
I
3 |
0,72 0,86 |
0,80 1,06 |
0,68 0,81 |
1,25 in Metakresol unlöslich |
||
5 | 0,97 | 1,22 | i,43 plastische Masse |
i,47 unlöslich in m-Kresol |
||
7
8 |
1,06 | 1,32 plastische Masse |
unlöslich in m-Kresol |
In dieser Formel sind log nat t und log nat i0 die
natürlichen Logarithmen der Werte t und i0, die die
entsprechenden Ausflußzeiten bedeuten.
Obwohl sich die Beispiele zur Erleichterung des Vergleichs des Kondensationsganges ohne Katalysator
und mit den verschiedenen Katalysatoren auf die Kondensation von ii-Aminoundecansäure ]>eschränken,
können die gleichen Wirkungen auch mit anderen Aminosäuren oder Dicarbonsäuren und
polyamidbildenden Diaminen erzielt werden.
Unter den oben beschriebenen Bedingungen wurde ii-Aminoundecansäure ohne Katalysator und mit
verschiedenen Mengen von unterphosphoriger Säure, ausgedrückt in Molprozent bezogen auf die
Aminoundecansiäure, kondensiert. Die Ergebnisse der Viskositätsbestimmungen, die, wie weiter oben
geschildert, berechnet wurden, gehen aus folgender Tabelle hervor.
Die Kondensationen wurden l>ei 218° + 2° vorgenommen:
Mit unterphosphoriger Säure bis zu einer Menge von etwa 2 Molprozent wird während der ersten
Stunden der Kondensation eine Reaktionsbeschleunigung erreicht, dann tritt eine sehr starke
Erhöhung der Viskosität ein. Bei einer Menge über Molprozent ist während der 3 ersten Stunden der
Erhitzung eine Verminderung der Kondensationsgeschwindigkeit und dann eine sehr rasche Erhöhung
der Viskosität bis zur Bildung von in m-Kresol unlöslichen Produkten, die das Bild einer
plastischen Masse, aber nicht das eines geschmolzenen Produktes bieten, zu beobachten.
Die Wirkung der unterphosphorigen Säure im ersten Stadium der Kondensation geht wahrscheinlich
auf die beschleunigende Wirkung des sauren Η-Ions der unterphosphorigen Säure zurück, wenn
man diese Säure in einer Menge bis zu 2 Molprozent verwendet. Werden mehr als 2 Molprozent in diesem
ersten Stadium verwendet, so ergibt sich eine Verzögerung, die durch die stabilisierende Wirkung infolge
der Bindung der NH2-Gruppen verursacht wird. Dann zersetzt sich unter der Einwirkung von
Hitze die unterphosphorige Säure gemäß der Reaktion :
2H3PO2- —-v H3PO4+ PH3,
und eben dieses I1II1 beschleunigt im zweiten Stadium
der Reaktion, also nach ungefähr 3 Erhitzungsstunden, die Kondensation. Der Unterschied im
physikalischen Zustand und die Verminderung der Löslichkeit des Polykondensats in m-Kresol geht
wahrscheinlich auf eine Strukturänderung des Polykondensats zurück, indem es aus einer fadenförmigen
in eine verästelte oder netzförmige Struktur ülxirgeht.
Ammoniumhypophosphit beschleunigt die Reaktion in gleicher Weise, wie das folgende Beispiel
zeigt:
ι i-Amiiioundecaiisäure wurde zum Vergleich
unter densell>eii Bedingungen mit 1,2 Molprozent
Ammoniumhypophosphit kondensiert; die am linde von i, 3, 8 Erhitzungsstuiiden erreichten Viskositäten
betrugen 0,90. 1,22 und 1,89.
Mit 6 Molprozent Ammoniumhypophosphit bildet das Polvkondensat l>ereits nach 1Z2 stündiger Erhitzungsdauer
eine phastische Masse, die in der Kälte erstarrt, im Gegensatz zu den meisten kettenförmigen
Polyamiden keinen ausgeprägten Schmelzpunkt hat und sich nicht in m-Kresol löst. Es ist wahrscheinlich,
daß sich das gebildete Polyamid nicht einheitlich aus fadenförmigen, sondern mindestens
zum Teil aus makromolekularen vernetzten Molekülen zusammensetzt. Es ist zu vermuten, daß der
Übergang von der fadenförmigen zu der netzförmigen Struktur durch die Einwirkung des PH3, der
sich bei der thermischen Zersetzung des Ammoniumphosphits oder der unterphosphorigen Säure
bildet, verursacht wird.
In folgender Tabelle wird das Ergebnis der Kondensation von ι i-Aminoundecansäure inGegenwart
von 3 Molprozent Natriumphosphit gezeigt:
Dauer in Stunden |
Viskosität | Beobachtungen |
2 5 |
1,00 1,20 |
Die Reaktionsmasse wird undurchsichtig weiche Masse |
Die beschriebenen Beschleunigungsmittel können für alle polyamidbildenden Kondensationen verwendet
werden, ob man nun von Aminosäuren und ihren Gemischen oder von Dicarbonsäuren und Diaminen
oder von Mischungen von mehreren Dicarbonsäuren mit mehreren Diaminen oder auch von Mischungen
von Aminosäuren mit Dicarbonsäuren und Diaminen ausgeht.
Ferner kann, statt von monomeren Stoffen auszugehen, auch die Kondensation von Polyamiden von
einem gegebenen Kondensationsgrad zu einem höheren Kondensationsgrad durch Anwendung der beschriebenen
Mittel beschleunigt werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyamiden durch Kondensation von Aminosäuren,
von Mischungen aus Dicarbonsäuren und Diaminen oder von Mischungen aus Aminosäuren
mit Dicarlx>nsäuren und Diaminen, dadurch gekennzeichnet, daß als Kondensationskatalysator
Phosphorverbindungen verwendet werden, die beim Erhitzen auf Kondensationstemperatur
Phosphor wasserstoff entwickeln.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Katalysator unterphosphorige Säure oder deren Salze verwendet
werden.
© 52S2 7.
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