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Hohlglasbaustein Die Erfindung betrifft einen Hohlglasbaustein, der
vorzugsweise zum Einbau in solche Eisenbetondecken bestimmt ist, die gegen den Lichtzutritt
abgeschlossene Räume überdecken und unter Verkehrslast stehen.
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Für derartige Decken, die lichtdurchlässige Mittel für den Durchtritt
von Tageslicht aufweisen müssen, wurden bisher sogenannte Prismengläser verwendet.
Diese Gläser haben meist eine mit Rillen versehene Oberseite und eine prismatische
Unterseite, an der sich Staub ansetzt, der die Lichtdurchlässigkeit vermindert und
wegen des Temperaturunterschieds zwischen den beiden Deckenseiten Schwitzwasser
bildet. Sie sind außerdem nicht nur schwer zu reinigen, sondern genügen auch in
ihren Wärmeisolationseigenschaften in keiner Weise den zu stellenden Anforderungen.
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Man hat versucht, diese Nachteile durch doppelte Anordnung derartiger
Gläser bzw. durch Anbingung einer zweiten schwächeren, aus großflächigen Glasscheiben
bestehenden Zwischendecke zu vermeiden. Der dabei entstehende Hohlraum verbessert
zwar die Wärmeisolationseigenschaften, es kann sich aber Kondenzwasser in diesem
Hohlraum bilden, welches nur schwer abzuführen ist und die Befestigungseinrichtungen
im Laufe des Zeit durch Korrosionseinwirkung zerstört. Solche Zwischendecken sind
zudem teuer und unwirtschaftlich.
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Es liegt deshalb nahe, die bereits für durchsichtige Wände gebräuchlichen,
meist quaderförmigen
Hohlglasbausteine auch für Decken zu verwenden.
Sie besitzen wegen ihres allseitig abgeschlossenen Hohlraums, der keinerlei Schwitzwasserbildung
ermöglicht, gute wärmeisolierende Eigenschaften. Sie entsprechen jedoch nicht den
Forderungen zum Einbau in unter Verkehrslast stehende, lichtdurchlässige Decken.
Infolge ihrer geringen Bauhöhe müßbe wegen der meist geforderten glatten Deckenunterflächen,
die Decke der Bausteinhöhe entsprechend unter ihre statisch be= stimmte Mindeststärke
verringert werden. Dies bedingt dann als Folge eine stärkere Dimensionierung der
Unterzüge, die sich auf die Wärmedämmung und die Lichteinfallseigenschaften nachteilig
auswirkt.
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Das Ziel der Erfindung ist, Hohlglasbausteine so'
auszubilden,
daß diese den Erfordernissen weitgehend entsprechen. Der Stein soll eine der vorgeschriebenen
Deckenstärke entsprechende Bauhöhe besitzen und möglichst so ausgebildet sein, daß
er zur Aufnahme der in: der Decke verlaufenden Druckspannungen herangezogen werden
kann. Dies würde weitere beachtliche Vorteile ergeben, weil das bisher für die gesamte
Belastung dimensionierte Deckengerippe nun .geringere Querschnitte aufweisen kann.
Erhebliche Materialeinsparungen sind die Folge.
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Die nach der Erfindung unter Beachtung der für solche Steine geltenden
Vorschriften der Bauaufsichtsbehörde ausgebildeten Hohlglasbausteine bestehen aus
zwei zusammengefügten, z. B. verkitteten Formstücken aus Glas, von denen mindestens
das eine schalenförmig gestaltet ist, und sind dadurch gekennzeichnet, daß das in
der Druckspannungszone der Decke liegende sdhaletdörmige Formstück des Steins ein
zur Aufnahme von Druckbelastungen ausgebildetes, insbesondere in seinem Deckenteil
verstärktes Profil aufweist. Das untere, einen Teil der Deckenuntersicht bildende
und nicht belastete Formstück des Hohlsteins kann dagegen normale und überall etwa
Bleichstarke Wandprofile besitzen.
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Der verstärkte Deckenteil des Hohlsteins ist vorzugsweise so gestaltet,
daß er gegen den Steinhohlraum gewölbeartig abschließt und abgerundete Obergänge
zu .den Seitemwäwden des Steins aufweist.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung nimmt das die Druckspannung
aufnehmende schalenförmige Formstück -die Gesamthöhe dies Steins ein und ist am
der Unterseite durch eine ebene, in einer Ausnehmung des Öffnungsrands, z. B. dwreh
Verkitten befestigte Glasplatte dicht und, fest verschlossen. An ihrer gegenseitigem
Anlagefläche können die den Stein bildenden Glasformstücke Verstärkungswulste aufweisen,
um die für die Verkittung notwemidige Auflagefläche zu gewiruwrn. Der Flächenschwerpunkt
befindet sich bei den nach der Erfindung ausgebildeten Hohlglasbausteinen oberhalb
der halben Profilhöhe.
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lii der nachfolgenden Beschreibung,der die Erfindung darstellenden
Zeichnung werden weitere Merkmale und Vorteile. erläutert. Fig. i zeugt einen Bankrechten
Achsenschnitt durch einen xus zwei symmetrischen Formstücken zusammengesetzten Hohlglasbaustein;
Fig.2 zeigt einen ebensolchen Schnitt durch einen Hohlglasbaustein anderer Ausführung;
Fig. 3 zeigt als Anwendungsbeispiel einen Schnitt durch ein Eisenbetondeckenstück,
in welches Hohlglasbausteine nach der Erfindung eing'metzt sind.
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Der in Fig. i im Schnitt dargestellte Hohlglashaustein besteht aus
zwei symmetrischen, vorzugsweise quaderförmigen Glasformstücken i und 2, die mit
ihren wulstartig verstärkten Rändern 3 und q aufeinanderliegen und beispielsweise
durch Verkitten fest verbunden sind. Das obere, beim Einbau in eine Eisenbetondecke
mit seiner waagerechten Deckenfläche 5 in der Deckenoberseite verlaufende Formstück
hat einen zur Aufnahme von Druckspannungen verstärkten Querschnitt, der mit einer
bogenförmigen Begrenzungsurine 6 den Hohlraum gewölbearti,g abgrenzt und mit abgerundeten
Übergängen zu den Seitenwänden, überleitet. Die Umgrenzung der Deckenfläche ist
ähnlich wie die Öffnungsränder wulstartig verstärkt. Bei dem unteren, mit seiner
waagerechten Bodenfläche 7 in der Deckenuntersicht verlaufe Formstück 2 geht der
Querschnitt der Bodenfläche in etwa gleichbleibender Stärke abgerundet in den Querschnitt
der Seitenwände über. Eine Verstärkung ist nicht notwendig, da das untere Formstück
keinen Druckbelastungen ausgesetzt ist.
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Als Umgrenzungsfiguren der Formstücke sind außer Vierecken, wie Parallelogramm,
Rhombus, Quadrat, auch andere gerad- oder krummlinig begrenzte Figuren, z. B. regelmäßige
Vielecke, Kreis u. dgl., möglich.
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Bei der in Fig. 2 im Schnitt gezeigten Ausführung des Hohlglasbausteins
besitzt das Formstück 2 die ganze Höhe des Bausteins. Die offene Seite verläuft
dabei in der Deckenuntersicht. Sie ist durch eine in einem stufenförmigem Absatz
8 des wulstartig verstärkten Rands 9 eingekittete ebene Glasplatte io fest verschlossen.
Diese Form des Steins ergibt wesentliche Vereinfachungen bei der Herstellung.
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Bei dem in Fig.3 dargestellten Schnitt durch eine Eisenbetorkdecke
sind nach der Erfindung ausgebildete Hohlglasbausteine in deal., Beton i i der Decke
eingebettet. Die zur Aufnahme der ' Zugbeanspruchungen in der Zugzone der Deckenunterseite
angeordneten Bewehrungseisen 12 verlaufen in den mit Beton ausgefüllten Rippen zwischen
den einzelnen Hohlglasbausteinen, in ' denen an der Unterseite zwischen den Steinen
aus wärmeisolierendem Werkstoff, z. B. aus Holz bestehende Leisten 13 angeordnet
sein können, die zweckmäßig von im Beton eingegossenen Halterungen, z. B. von Drahtbügeln
1q od. dgl., gehalten werden. Diese Leisten sollen den im Beton stattfindenden Wärmeübergang
dämmen. Sie können außerdem zur Befestigung von Rohrleitungen, z. B. für die elektrische
Installation mit verwendet werden, für die sonst besondere Dübel notwendig wären.
Eine
derartige, mit Hohlglasbausteinen nach der Erfindung ausgerüstete lichtdurchlässige
Eisenbetondecke hat gute Wärmeisolationseigenschaften und ist praktis(yli schwitzwas-serfrei.
Die Einbeziehung clvr druckfesten Hählglasbausteine in den Tragverband ermöglicht
erhebliche Materialeinsparungen. Die Herstellung einer solchen, Decke ist einfach
Lind billig. Eine besolrdere teure 7w,iscllellclecke entfällt.