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Verfahren und Vorrichtung zum fadenlosen Buchbinden Die Erfindung
betrifft Verfahren und Vorrichtungen zum fadenlosen Buchbinden, wobei die Ränder
der zu einem Block aufgestoßenen Einzelblätter mit einem vornehmlich alterungs-
und kälteelastischen Klebstoff, insbesondere auf Kunstharzbasis, versehen werden.
Das Wesen der Erfindung bestellt darin, daß der Block an eine mit Klebstoff bedeckte
aufgerauhte, vornehmlich achsparallel geriffelte Walze oder ein entsprechendes endloses
Gummi- oder Metallband oder ein aus Spiralen gebildetes Umlaufelement herangeführt
wird oder umgekehrt, daß während der Weiterbewegung zufolge der erzwungenen Umbiegung
des künftigen Buchblockrückens die Ränder der einzelnen Blätter etwas freigelegt
werden und daß ferner die Klebstoffantragwalze oder das mit Klebstoff bedeckte endlose
Band bzw. aus Spiralen bestehende Umlaufelement in Richtung der Blockbewegung bzw.
der Blockumbiegung gedreht bzw. bewegt wird. Der Buchblock wird zweckmäßig nach
vorangegangener Auf stoßung in einer Lade- oder sonstigen Haltevorrichtung gehalten,
und die Haltevorrichtung ist möglichst in der Höhe einstellbar und verfahrbar gelagert.
Im besonderen kann hinter der Klebstoff -antragvorrichtung eine zweite, sich drehende
Antragvorrichtung vorgesehen sein, über die der im Rücken verleimte Buchblock mit
nur schwacher Berührung hinweggleitet, wobei ein den Rücken verstärkender Klebstoff
oder eine Folie aufgetragen wird. Diese zweite Antragvorrichtung ist zweckmäßig
in der Höhe einstellbar oder nachgiebig gelagert.
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Die Erfindung kann weiterhin in der Weise ausgebildet werden, daß
der an der dem künftigen Buchrücken gegenüberliegenden Seite gehaltene Block, gegebenenfalls
mehrere Blöcke nebeneinander, in an sich bekannter Weise zunächst in der einen Richtung
umgebogen und dabei in den Bereich
einer' umlaufenden Klebstoffantragvorrichtung
gebracht wird, derart, daß die etwas freigelegten, schuppenartig nebeneinanderliegenden
Blatt= ränder mit Klebstoff belegt . werden,. daß alsdann erwünschtenfalls der Block
nach der anderen Richtung umgebogen und in gleicher Weise mit Klebstoff behandelt
wird und daß der alsdann wieder gestreckte Block im Klebebereich zusammengepreßt
und anschließend entweder direkt auf den mit Klebstoff vorbereiteten Rücken oder
auf das mit Klebstoff präparierte Stützgewebe und alsdann mit diesem auf den Rücken
des Einbanddeckels aufgestoßen wird, woraufhin ein Ausstoß des mit dem Einband versehenen
Blocks bei gleichzeitiger Anlage der beiden Einbanddeckel an den Block aus der Maschine
erfolgt. Besonders wertvoll ist es hierbei, daß die Halterung des Buchblocks bereits
vor dessen Schneiden bewirkt und der Block zusammen mit seiner Haltevorrichtung
nach erfolgtem Schneiden in die den Klebstoffantrag und die Weiterbehandlung bewirkende
Maschine eingebracht wird, da auf diese Weise volle Gewähr dafür besteht, daß beim
Umbiegen des Blocks jede Seite einen schuppenartigen Vorstoß bildet und somit jedes
Blatt mit Klebstoff versehen wird.
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Die Leimantragvorrichtung und die Buchblockbetätigungsvorrichtung
arbeiten zweckmäßig synchron in der Weise zusammen, daß der Klebstoffantrag jeweils
erst erfolgt, werm der Block die die Ränder seiner Einzelblätter freilegende Umbiegung
erfahren hat. Auf diese Weise werden Störungen vermieden, und das Arbeitstempo der
Maschine kann erheblich gesteigert werden.
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Dem Klebstoffantrag dient ein umlaufendes mit Leim benetztes Element,
z. B. eine Walze oder ein endloser bandartiger Träger, derart, daß dieses an der
Fläche, die von den zufolge der Blockumbiegung schuppenartig nebeneinanderliegenden
Blattkanten gebildet wird, unter Abgabe des auf ihm befindlichen Klebstoffs entlang
bewegt wird. 'Um die Klebstoffantragmenge genau zu dosieren, können Abstreifer vorgesehen
sein; es kann aber auch, was vorteilhafter ist, am umlaufenden Leimantragelement
eine in ein mit Klebstoff gefülltes Ciefäß eintauchende Walze anliegen.
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Die Klebstoffantragvorrichtung kann auch aus einem überganze Blocklänge
sich erstreckenden, den Klebstoff enthaltenden Behälter bestehen, der im unteren
Bereich einen Schlitz besitzt, der zur Bildung der erwünschten Auftragstärke durch
eine entsprechend dieser Stärke bemessene, gleichzeitig dem Verschluß dienende Schablone
abgedeckt ist. Schließlich kann bei Anwendung eines endlosen Trägers dieser aus
nebeneinanderliegenden Spiralen gebildet,sein, die die Mitnahme des Klebstoffs in
besonders hohem Maße sicherstellen. In jedem Fall durchläuft das umlaufende Klebstoffantragelement
selbst oder dessen Zubringerwalze ein mit Klebstoff gefülltes, auf ganze Buchlänge,
sich, erstreckendes Gefäß.
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Die Klebstoffantragvorrichtung ist zweckmäßig auf einem hin und her
beweglichen Schlitten oder Wagen gelagert, damit nach erfolgter Blockumbiegung der
Klebstoffantrag an die Schuppenfläche des Rückens herangebracht und die Antragvorrichtung
während der Blockbiegung aus dem Schwenkbereich herausgebracht werden kann. Der
Schlitten oder Wagen wird zweckmäßig finit die Umbiegungen des Blocks bewirkenden
Bügeln zwangsgekuppelt, derart, daß beim Hinundherbewegen des Schlittens oder Wagens
jeweils vorweg ein Umbiegen des Blocks in der Bewegungsrichtung erfolgt.
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Die Blockhaltevorrichtung kann direkt aus Bakken,bestehen, deren Außenkonturen
der Blockumbiegung angepaßt sind, so daß besondere Hilfsmittel für die Biegeverformung
des Blocks eingespart werden können.
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Weiterhin kann die lilockei-nspannvorrichtung schwenkbar gelagert
sein, derart, claß während der Umbiegung, des Blocks mittels der Bügel oder Walzen
zum Zwecke der Blattkantepschuppenbildung die Einspannvorrichtung gleichzeitig eine
Drehung erfährt. Die Spannvorrichtung dient somit einerseits der Halterung beim
Schneiden und andererseits der Klebungsverarbeitung. Während aller Arbeitsgänge
verbleibt somit der Block in der ursprünglichen ,Lage; ein Verrücken ist ausgeschlossen.
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Ferner sind ein- und aussclnvenkbare bzw. nachgiebig unter Federkraft
stehende Klemmittel vorgesehen, die den beleimten Block im Verleimungsbereich nach
Wiedereinnahme der Planlage kurzzeitig zusammenpressen. Diese Klemmittel dienen
gleichzeitig der Überführung des geleimten Blocks auf das Stützgewebe oder bzw.
und den Rücken des Einbands. Hiermit einher gellt nach erfolgtem Anziehen des Klebstoffs
die Freigabe der Klemmbacken.
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Im Bereich unterhalb der Klemmvorrichtung sind zweckmäßig Einschubmittel
für die lagegerechte Einbringung des Stützgewebes oder bzw. und des Einbands vorgesehen.
Das mit Klebstoff präparierte, außerhalb des Rückenbereichs gehaltene Stützgewebe
wird hierbei unterhalb des fertig geleimten Blockrückens eingefahren und alsdann
der Block auf das Gewebe abgesenkt. Unterhalb des Stützgewebes wird die Buchdecke
lagegerecht eingefahren und der Block nach Aufbringung des Stützgewebes auf den
Blockrücken abgesenkt, woraufhin die Stützgewebevorstöße mit den beiden Einbanddeckeln
verbunden werden.
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Weiterhin wird unterhalb der Klemmvorrichtung der im Rücken mit Klebstoff
versehene Einband lagegerecht eingefahren und alsdann der Buchblock mit der verleimten
Rückenpartie auf den Einbandrücken oder auf das Stützgewebe und alsdann mit diesem
auf den Einbandrücken aufgestoßen. Nach erfolgtem Aufstoßen des Blocks erfolgt eine
Hindurchführung des Blocks zusammen mit dem Einband durch .ein zweckmäßig federnd
gelagertes Walzenpaar und bzw. oder Klemmkufen.
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Seitdem es möglich geworden ist, an Stelle von Knochen- oder Pflanzenlehnen
Kunstharzstoffe (Polyvinylacetate) in der Papierverarbeitung, insbesondere in der
Buchbinderei, anzuwenden, kommt dem fadenlosen Buchlinden immer größere Bedeutung
zu. Bekanntlich werden bei l--adenheftung die
Buchlagen mittels
Fäden einzeln geheftet und dabei auf einem Stützgewebe gehalten. Diese Art der Buchherstellung
ist teuer und erfordert Fachkräfte. Beim Brechen des Buchs markieren sich die einzelnen
Buchlagen sehr deutlich. Beim fadenlosen Buchbinden wird der Buchblock an der künftigen
Rückenseite beschnitten, so daß einzelne Blätter entstehen, und die Ränder der einzelnen
Blätter werden im Rückenbereich beidseitig mit Klebstoff bestrichen, so daß diese
in sehr minimaler Breite am Rand miteinander verklebt sind. Ein so gebundenes Buch
hat den großen Vorteil gegenüber dem fadengehefteten Buch, daß keine Lagen beim
Buchblättern in Erscheinung treten und beim völligen Aufschlagen des Buchs an jeder
beliebigen Stelle kein sogenanntes Brechen eintritt. Allerdings ist beim fadenlosen
Buchbinden auf alterungs- und kältebeständigen und insbesondere elastischen Klebstoff
zu achten. Solche Klebstoffe stehen aber seit jüngerer Zeit zur Verfügung. Ein geeigneter
Klebstoff besteht beispielsweise aus einer sowohl wärmeals auch kältebeständigen
Kombination aus Kunstharz (I'olyvinvlacetate) und Naturkautschuk in wäßriger Emulsion
unter Hinzufügung einer oder mehrerer stabilisierender Komponenten. Zur Verhinderung
der Koagulation wird zweckmäßig ein Stabilisator verwendet, der ein gelatinierender
und wasserlöslicher Klebstoff sein kann.
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Das Bestreichen der den Rücken des Buchs bildenden Ränder der einzelnen
Blätter erfolgte bisher meistens von Hand in der «'eise, daß der sauber beschnittene
Block um einen balligen Klotz gebogen wird, so daß sich die einzelnen Blattränder
wie Schuppen aneinanderlegen und daß die so gebildete Schuppenfläche mittels eines
Pinsels mit Klebstoff bestrichen wird. Danach wird der Block nach der anderen Richtung
umgebogen, und die Handlungen werden wiederholt. Alsdann erfolgt eine Pressung des
Blocks im Rückenbereich. Schließlich wird entweder ein Stützgewebe und danach der
Einband oder bei Broschierung sogleich der Einband aufgeleimt.
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Trotzdem diese Art des Buchbindens bereits erhebliche Vorteile gegenüber
dem Fadenheften gebracht hat, so haftet ihr doch der Nachteil der Handarbeit und
damit der Unsicherheit in der konstanten Fertigung an.
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Erfindungsgemäß werden diese Mängel beseitigt, indem vom unbeschnittenen
Block ausgegangen werden kann, mit der Maßgabe, daß alle Arbeitsgänge maschinell
und damit einheitlich durchgeführt werden können. Der maschinelle Aufwand ist dabei
trotz des guten Wirkungsgrads gering; die Arbeitsweise ist einfach, und die Buchbindung
kann von nur angelernten Arbeitskräften durchgeführt werden.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematisch
dargestellt, und es bedeutet Fig. i Seitenansicht einer die Buchrückenrundung bewirkenden
Blocklade, die als Blockhalterung dient, Fig. 2 Grundriß gemäß Fig. i, Fig. 3 Schnitt
a -b gemäß Fig. i, Fig. 4 Seitenansichtschema einer Klebstoffauftragv orrichtung,
Fig. 5 Seitenansichtschema der fadenlosen Buchbindemaschine bei einer weiteren Ausgestaltung
der Klebstoffauftragvorrichtung in den verschiedenen Arbeitsphasen, Fig. 6 Schema
ähnlich Fig. 5 bei einer anderen Ausführungsart, Fig. 7 Schema nach Fig. 6 bei einer
weiteren Ausführungsart, Fig. 8 Seitenansicht einer Klebstoffauftragvorrichtung
gemäß Fig. 4 in einer weiteren Ausführungsform, Fig. 9 Seitenansicht einer Klebstoffauftragvorrichtung
gemäß Fig. 4 in einer weiteren Ausführungsform, Fig. to Grundriß einer weiteren
Ausführungsform für eine Klebstoffauftragvorrichtung bei Anwendung von Spiralen,
Fig. i I Schnitt c-d gemäß Fig. io und Fig. 12 Vorderansichtschema der Buchbindemaschine
unter Weglassung der Klebstoffauftragvorrichtung.
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Gemäß Fig. i bis 3 wird der aus einzelnen Blättern bestehende Buchblock
i in einer Lade fest eingespannt. Diese Lade besteht aus zwei gegeneinandetgeführten
Klemmbacken ioi und io2, die mit Fußstücken 103, 104 und 105 verbunden
sind. Der Innenabstand zwischen den beiden Backen ioi und 102 kann dadurch beliebig
verändert werden. Das innere Fußstück io5 besitzt zweckmäßig zwei Bohrungen io6
und 107, und in den beiden äußeren Fußstücken 103 und 104 sind entsprechende
Langlöcher io8 und iog vorgesehen, so daß mittels Schraubbolzen und Flügelmuttern,
die nicht dargestellt sind, die beiden Klemmstücke fest miteinander verspannt werden
können, nachdem der Buchblock i eingelegt und zusammengepreßt worden ist. Die Fußstücke
können auch Schwalbenschwanzführungen besitzen, so daß mit einer Festspannvorrichtung
gearbeitet werden kann.
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Zwischen den Backen toi und io2 kann ein Fassonstück i io eingelegt
werden, dessen Breite der Buchblockdicke entspricht und das somit der jeweiligen
Buchdicke angepaßt werden kann. Die obere Fläche i i i ist gerundet, und zwar entsprechend
der erwünschten Buchrückenrundung, so daß beim Aufstoßen des Buchblocks i sich die
Blätter nach Art eines fertigen, gerundeten Buchs nebeneinanderliegen, wie aus Fig.
i ersichtlich.
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Der so festgespannte Buchblock i wird im Beispiel der Fig. 4 an eine
auf der Oberfläche aufgerauhte Walze 51 herangeführt. Diese Walze taucht in einen
Behälter ii ein, der mit Klebstoff 12 gefüllt ist. Die Walze 51 wird zweckmäßig
im Sinn des Pfeils 52 angetrieben.
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Sobald der Block i die Walze 5 i berührt, wird er seitlich abgebogen,
so daß der Block so tief hängt, daß er die Walze 51 unterschneidet. Nach einiger
Zeit nimmt der Block i die Stellung i° gemäß Fig. 4 ein. In dieser gebogenen Stellung
des Buchblocks werden die Ränder der einzelnen Blätter etwas nebeneinandergereiht,
so daß während des-
Hinweggleitens über die Walze 51 diese Klebstoff
12 auf die-Blattkanten aufträgt. Zufolge der Walzenaufrauhung erfolgt ein inniges
Einbringen des Klebstoffs in das Papier.
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Sobald der Block i den Bereich der Walze 51 verlassen hat, kommt er
in den Bereich einer weiteren, aber glatten Walze 53 (Stellung i6 des Blocks i),
die entweder eine Verteilung des Klebstoffauftrags bewirkt oder ihrerseits einen
weiteren Auftrag, beispielsweise aus einer Schutzsubstanz im Sinne einer Folienbildung,
schafft (Stellung ic des Buchblocks nach Verlassen der Verteilungswalze 53). Da
der Buchblock beim Durchgang im Bereiche der Walze 53 nicht mehr gebogen werden
soll, besitzt die Walze 53 eine federnde nachgiebige Lagerung 54.
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Bei der Ausbildung der Vorrichtung nach der Erfindung gemäß-Fig. 5
wird der Buchblock i vor dem Schneiden durch zwei Klemmbacken 2 und 3 fest eingespannt
und alsdann im Bereich der künftigen Rückenpartie, also auf der den Klemmbacken
gegenüberliegenden Seite, beschnitten. Der so vorbereitete Buchblock i wird mittels
der Klemmhalterung 2, 3 in die Maschine eingespannt. Die Einhängehalterung ist zur
Wahrung der Übersichtlichkeit in der Zeichnung nicht dargestellt. Ein weiteres Ausführungsbeispiel
hierfür ist in Fig. 12 dargestellt. Auch hierbei kann die Ausbildung so erfolgen,
daß eine Buchrückenrundung entsteht.
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Mittels einer im Bügel 5 gelagerten Walze 6 wird gemäß Fig. 5 der
Buchblock i in die Lage i' hochgebogen. Um hierbei eine gleichförmige Umbiegung
zu sichern, besitzt die Klemmbacke 2 ballige Form. Die künftige Rückenpartie 4 des
Blocks i bildet nunmehr eine schuppenartige Fläche 4', die mit Klebstoff 12 zu bestreichen
ist.
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Der Klebstoffauftrag erfolgt im Beispiel der Fig. 5 durch ein endloses
_ Band. 7, beispielsweise aufgerauhtes Gummiband, das um Trommeln 8 und 9 geführt
wird, die ihrerseits im Bügel io gelagert sind. Die untere Walze 9 taucht in ein
Gefäß i i ein, in dem sich der Klebstoff 12 befindet. Das Band 7 wird dadurch
mit Klebstoff 12 benetzt. Mittels eines Abstreifers 13 kann die Klebstoff
belagstärke einreguliert werden. Der Abstreifer 14 auf der Innenfläche des Bandes
7 dient dem Wegstreichen des dort sich eventuell ebenfalls bildenden Klebstöffantrags.
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Die Auftragvorrichtung ist unter Vermittlung des Querbalkens 15 im
Sinn des Doppelpfeils 16 hin und- her schwenkbar. Während des Hochbiegens des Blocks
i in die Stellung i' ist die Auftragvorrichtung seitlich weggeschoben, und nach
erfolgter endgültiger, Umbiegung wird diese Vorrichtung so weit herangeschoben,
daß das Band 7 die Fläche 4 berührt. Bei Anfertigung großer Buchauflagen wird die
Maschine eingerichtet, d. h. die.Antragvorrichtung wird in bezug auf ihren Abstand
vom Buchblock mittels eines einstellbaren Anschlags genau justiert. Auf diese Weise
werden eindeutige Fertigungsgrundlagen geschaffen.
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Sobald,Aer Klebstoff auf, die Fläche 4' aufgetragen ist, wird die
Auftragvorrichtung weggezogen und der Bügel .5 wird in die Grundstellung 5' zurückgeschwenkt.
Dadurch nimmt der Buchblock wieder die Stellung i ein.
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Alsdann wiederholt sich das Arbeitsspiel unter Vermittlung des Bügels
17 nebst Walze 18 in entgegengesetzter Richtung, so daß sich die neue Antragfläche
4' des Buchblocks in dessen Stellung i'" ergibt. Hierdurch werden die Blattkanten
an ihrer anderen, noch nicht mit Klebstoff belegten Seite schuppenartig freigelegt.
Der Klebstoffauftrag vollzieht sich nunmehr in der gleichen Weise wie für die rechte
Seite bereits geschildert. Zu diesem Zweck befindet sich auf der linken Seite des
Buchblocks ebenfalls ein endloses Band, das in ein Klebstoffgefäß eintaucht.
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Der Antrieb für die endlosen Bänder 7 ist der Einfachheit halber in
Fig. i nicht dargestellt. Im einfachsten Fall kann eine Handkurbel verwendet werden.
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Alsdann wird der Bügel 17 wieder in die Grundstellung 17' zurückgeschwenkt,
so daß der Buchblock die strichpunktierte Grundstellung i annimmt, wobei aber nunmehr
die Blattkanten im Rückenbereich 4 beidseitig verleimt sind.
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Hieran schließt sich ein Preßvorgang an, so daß die Verklebung sämtlicher
Blattkanten genauestens sich vollzieht.
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In Fig. 6 ist der Fall angenommen, daß die Auftragvorrichtung für
den Klebstoff nicht aus zwei endlosen Bändern, sondern aus einer Walze i9 besteht,
die ebenfalls in ein mit Klebstoff 12 gefülltes Gefäß i i eintaucht. In diesem Ausführungsbeispiel
wird die Walze i9 mit ihrem Gefäß i i nach erfolgter Umbiegung des Blocks i an der
Fläche 4 entlang bewegt. Damit ein sicherer Klebstoffauftrag geschaffen wird, kann
die Walze i9 einen Antrieb erhalten.
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Gemäß Fig. 6 besitzt das Gefäß i i Rollen 20 und 21, die auf einer
Schienenbahn 22 entlang rollen. In diesem Fall kann die Walze i9 über einen Seilzug
od. dgl. 24 mit der Welle eines Rollenpaars 20 oder 21 gekuppelt sein, um eine Zwangsdrehung
der Walze i9 während der Bewegung unterhalb des umgebogenen Blocks i zu erreichen.
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Sobald die Walze i9 aus der gezeichneten rechten Stellung in die gestrichelt
gezeichnete linke Stellung unterhalb der zu bestreichenden Fläche 4 entlang gefahren
ist, erfolgt ein Herumkippen des Buchblocks i um i8o° in die Stellung i°, woraufhin
die an einem Bügel gelagerte Walze 18 den Block in die Stellung 1" bringt und dadurch
die Antragfläche 4" bildet. Nunmehr fährt die Walze i9 von links in die rechte Ausgangsstellung
zurück, wobei die Fläche 4' mit Klebstoff bestrichen wird. Nach Zurückschwenken
der Walze 18 erfolgt das Zurückstrecken des Blocks in die Stellung i°, wobei die
den Rückenteil 4 bildenden Kanten der einzelnen Blockblätter miteinander verklebt
sind. Nunmehr wird das Aufbringen des Einbands bewirkt.
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Das Schema der Fig. 7 entspricht demjenigen nach Fig. 6, wobei aber
die Walzen 6 und 18 feststehend als Anschlagbügel ausgebildet sind. In diesem Beispiel
ist nur eine Hälfte des Bewegungsspiels, indes in mehreren Arbeitsphasen dargestellt.
Bei
dieser Ausführung erfolgt das Umbiegen des Buchblocks i dadurch, daß die Klemmvorrichtung
2, 3 um einen Drehpunkt 23 geschwenkt wird, wobei der Block i auf den feststehenden
Bügel 18 bzw. 6 auffährt. Die gestrichelt gezeichneten Arbeitsphasen I bis IV veranschaulichen
die hierbei eintretende Verformung des Buchblocks zwecks Bildung der Klebstoffantragfläche
4'.
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Die Klebstoffauftragung kann in diesem Ausführungsbeispiel entsprechend
Fig. 6 erfolgen, wobei eine Walze i9 innerhalb eines Gefäßes i i mittels des Seilzugs
24 während der Bewegung des auf den Rollen 2o und 21 gelagerten Gefäßes i i zwangsgedreht
wird. Je nach der Ausbildung bzw. der Umschlingungsart des Seilzugs 24 kann hierbei
Rechts- oder Linkszwangsdrehung, also der Klebstoffauftrag mit oder gegen die Streichrichtung
erfolgen.
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In den Fig. 8 bis i i sind drei weitere Klebstoffauftragvorrichtungen
rein schematisch dargestellt. Gemäß Fig. 8 taucht das endlose Band 7 nicht direkt
in den Klebstoffbehälter i i ein, sondern eine darin gelagerte Walze 25 benetzt
das Band 7. Dadurch sind besondere Abstreifvorrichtungen 13 und 14 entbehrlich,
und die aufzutragende Klebstoffdicke kann leichter reguliert werden.
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Im Schema der Fig. 9 ist eine besondere Klebstoff -auftragvorrichturrg,
die mit dem endlosen Band 7 zusammenarbeitet, dargestellt. Hierbei befindet sich
der Klebstoff 12 in einem zylinderartigen Gefäß 26, das im unteren Bereich einen
Schlitz 27 besitzt, der durch eine aus dünnem Blech 28 bestehende Schablone abgedeckt
ist. Die Blechstärke bestimmt hierbei die Stärke des Klebantrags. Das Blech 28 ist
an beiderseits des Zylinders 26 angeordneten sektorenartigen Trägern 29 gelagert,
so daß bei Schwenkung dieser Sektoren und damit des Blechs 28 eine Verschließung
des Schlitzes 27 erfolgt. Diese Art des Leimauftrags hat den großen Vorteil, daß
der Klebstoff nicht der Außenluft ausgesetzt ist und damit die Lösungsmittel nicht
bereits vor dem Auftragen des Klebstoffs verdunsten können.
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Gemäß den Fig. io und I1 besteht das Auftragmittel aus endlosen Schlauchspiralen
30, die eng aneinanderliegen. Zwischen den Drahtwindungen haftet der Klebstoff besonders
güt, so daß auch dünnflüssiger Klebstoff mit Sicherheit senkrecht hochgefördert
werden kann. Außerdem trägt ein solches Auftragelement (vgl. Fig. 4) den Klebstoff
besonders gut in die einzelnen Blattkanten ein.
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In Fig. 12 ist die Weiterbehandlung des im Rückenbereich 4 verklebten
Blocks i schematisch dargestellt. Gleichzeitig ist hierin ein Beispiel für die Ausbildung
der Klemmbacken 2 und 3 angedeutet. Hiernach können die beiden Backen auf Stiften
31 sitzen, wobei beide Backen unter der Wirkung von Spiralfedern 32 und 33 zueinanderstreben,
so daß der Block i durch diese Federspannung festgehalten wird. Diese Federspannung
kann auwei- . chend groß sein, da über die Buchlänge hinweg zahlreiche Stifte 31
nebst Spannfedern 32 und 33 vorzusehen sind.
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Im Mittenbereich der beiden äußeren Stifte 31 kann die Lagerung 34
für die Welle 23, um die der Buchblock i zur Bildung der Umbiegungen geschwenkt
wird (vgl. Fig. 6 und 7), vorgesehen sein. Die der Blockbiegung und dem Klebstoffauftrag
dienenden Vorrichtungen sind der Übersichtlichkeit halber in Fig. 12 nicht dargestellt.
Insoweit wird auf die Fig. 4 bis 7 verwiesen.
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Nach erfolgter Verleimung des Rückenteils 4 erfolgt beispielsweise
ein Absenken des Buchblocks i in die Klemmvorrichtung 35, die aus Gleitbahnen 36
und 37 bestehen kann, die unter der Wirkung von Federn 38, die sich gegen feststehende
Balken 39 und 4o abstützen, stehen. Durch den von den kufenartigen Flächen 36 und
37 gebildeten Klemmschacht wird der Block i hindurchgeführt, und er gelangt von
dort auf den vorgeleimten Rücken 41 des Einbands mit den beiden Deckeln 42 und 43.
Beim weiteren Abwärtsbewegen des Blocks i werden die unterhalb des Einbandrückens
41 befindlichen Walzen 44 und 45 auseinandergedrückt. Diese Walzen sind auf unter
Federwirkung stehenden Klemmflächen 46 und 47 gelagert, zwischen denen nunmehr der
Block zusammen mit dem Einband hindurchgeführt wird. Während dieses Hindurchführens
werden die Deckel 42 und 43 von den Walzen 48 und 49, die an den Stützen 39 und
40 gelagert sind, in Verbindung mit den Walzen 44 und 45 zwangsgeführt.
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Der Einband 41 bis 43 wird auf dem Tisch 50 in die Maschine
eingeschoben, nachdem vorher der Rückenteil des E-hnbands 41 mit Klebstoff versehen
worden ist. Es empfiehlt sich, die Walzen 48 und 49 federnd nachgiebig zu lagern,
um sich verschiedene Einbanddecken automatisch anzupassen.
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In gleicher Weise kann zunächst auf einem Zwischentisch (nicht dargestellt)
das Stützgewebe eingebracht werden, so daß beim Absenken des Blocks i dessen Rückenteil
4 sich zunächst auf das bereits mit Klebstoff versehene Stützgewebe aufsetzt, woraufhin
beim weiteren Absenken des Blocks das Stützgewebe sich mit seinen Vorstößen auf
die Einbanddecke 42 und 43 aufsetzt. Bei Verarbeitung von Stützgewebe ist normalerweise
der Rückenteil 41 nach außen gebogen. Diese Rückenbiegung fügt sich in den Bereich
zwischen den beiden Walzen 44 und 45 ein.
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Durch die beiden Klemmschächte wird der Block bzw. das fertige Buch
in gute Form gebracht, und der Klebstoff hat ausreichend Zeit, eine so weitgehende
Haftung zu erzeugen, daß das Buch nach Verlassen des unteren Klemmschachts beispielsweise
auf eine Rutschbahn fallen und von dort in einen Stapelschacht gelangen kann.
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Mit den Klemmbacken 2 und 3 arbeiten nach Erreichung des oberen Klemmschachts
Auslöser derart zusammen, daß die Klemmbacken den im Rükken geleimten Block freigeben
und von dort ab eine Stoß- oder Zugvorrichtung wirksam wird. Es kann auch eine Zwangskupplung
zwischen den Bügeln 5 und 17 bzw. der Drehvorrichtung 23 für die Schaffung der Blockumbiegungen
mit den Klebstoffantragvorrichtungen vorgesehen sein, derart, daß nach Bildung der
schuppenartigen Flächen 4 bzw. 4"
ein automatisches Einrücken der
Klebstoffantt'agmittel 7 bzw: i9 erfolgt.
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Es ist verständlich, daß in der Zeichnung nur einige Ausführungsbeispiele
dargestellt werden können, ohne daß diese erschöpfend sind. Insbesondere gilt dies
für einzelne konstruktive Maßnahmen.