-
Verfahren und Vorrichtung zum Auftragen von Seifenlösung beim Wagenwaschen
Es ist bekannt, zum Waschen von Fahrzeugen, insbesondere von Kraftwagen, eine Seifenlösung,
sog. Shampoonlösung, zu benutzen, die aus einem Vorratsbehälter unter dem Druck
von auf dem Flüssigkeitsspiegel ruhender Preßluft durch Düsen auf die zu reinigenden
Fahrzeugflächen gespritzt wird. Dabei erfolgt an der zu reinigenden Fläche eine
mäßige Schaumbildung, ohne daß jedoch die Schäumfähigkeit der Seifenlösung und damit
ihre Reinigungskraft auch nur annähernd voll ausgenutzt wird. Es bedarf daher bei
den gebräuchlichen Waschanlagen mit Shampoonbad immer noch eines Nachwaschens von
Hand mit dem Schwamm, um, die letzten Reste von Schmutz an den zu reinigenden Flächen
abzulösen und zu beseitigen. Dieser Mangel wird durch die Erfindung beseitigt. Die
Erfindung besteht darin, daß die Seifenlösung vor dem Austritt aus den Spritzdüsen
mit Preßluft vermischt und zusammen mit dieser auf die zu reinigenden Flächen aufgeblasen
wird. Dadurch wird auf diesen eine verhältnismäßig dicke Schaumschicht gebildet,
die bei ihrem Entstehen den bereits vorher durch ein Wasserbad aufgeweichten Schmutz
von den Flächen abhebt, so daß er beim darauffolgenden Abspülen der Schaumschicht
mittels Wassers innerhalb dieser Schicht mit fortschwimrht, ohne nocheinmal mit
der gereinigten Fläche in unmittelbare Berührung zu kommen. Dadurch wird jede kratzende
oder schleifende Wirkung der Schmutzteilchen auf die lackierten oder polierten Flächen
des Fahrzeugs mit Sicherheit vermieden.
-
Für 'das Aufblasen der Seifenlösung auf die
Reirtigungsflächenkönnenansichallebekannten,
beispielsweise ejektorartig wirkenden Zerstäubungsvorrichtungen benutzt werden.
Eine besonders einfache, keine Spezialdüsen erfordernde und gleichzeitig auch ein
Vorwaschen und Nachspülen mit reinem Wasser sowie ein Trocknen mit Preßluft ermöglichende
Vorrichtung zum Aufblasen der Seifenlösung ist in der Zeichnung schaubildlich dargestellt.
-
Ein Druckbehälter i ist durch Zuleitungen 2, 3 über Absperrhähne 4,
5 mit dem Wasserleitungsnetz und mit einer Preß-luftquelle verbunden. Durch einen
verschließbaren Stutzen 6 kann außerdem eine konzentrierte Seifenlösung (Shampoon)
in den Behälter eingefüllt werden. Von dem Boden des Behälters führt eine Leitung
7 zu einem an der Decke 8 des Waschraumes angeordneten Verteiler, einem an sich
bekannten sogenannten Drehventil g. Dieses besteht im wesentlichen aus einem an
der Decke 8 befestigten, flach zylindrischen Hohlkörper io, der miteinem inittigen,
nach oben und unten hin offenen, ebenfalls festen Rohransatz i i versehen ist. Auf
den Rohransatz ist ein allseits geschlossener zylindrischer Hohlkörper 12 mittels
der Hülse 13 leicht drehbar, aber doch so dicht gelagert, daß zwischen den Teilen
i i und 13 keine nennenswerten Mengen von Druckwasser oder Preßluft entweichen können.
An dem drehbaren Hohlkörper 12 sind radiale Spritzrohre 14 speichenartig angeordnet,
die sich während des Betriebes der Waschvorrichtung mit dem Körper 12 um die Achse
15 drehen und dabei das jeweils zur Verwendung gelangende Mittel (Wasser, Seifenlauge,
Preßluft) durch düsenartig wirkende Öffnungen 16 auf den zu reinigenden Gegenstand
spritzen bzw. blasen.
-
Beim Waschen eines Kraftwagens mittels der Vorrichtung wird beispielsweise
wie folgt vorgegangen: Zunächst wird der Druckbehälter i durch öffnen des Hahnes
4 mit Wasser gefüllt, so daß der Wasserspiegel sich etwa in Höhe der Marke 17 befindet.
Nach dem Schließen des Hahnes 4 wird der Hah;rn 5 geöffnet und aus der Leitung 3
Preßluft in den Behälter i eingelassen. Die Preßluft drückt das Wasser aus dem Behälter
heraus und durch die Leitung 7' und das Drehventil 9 in die Spritzrohre 14 hinein,
aus deren Öffnungen 16 es in feinen Strahlen nach unten auf den zu waschenden Wagen
spritzt. Hierhei werden die Spritzrohre 14 mit dem Teil 12 des Drehventils um die
Achse 15 gedreht, so daß alle Außenflächen des Wagens gleichmäßig mit Wasser abgespritzt
und der auf ihnen fest haftende Schmutz aufgeweicht und zum Teil abgelöst wird.
Wenn der größte Teil des Wassers aus dem Behälter i herausgedrückt ist, wird die
weitere Preßluftzufuhr durch Schließen des Hahnes 5 abgesperrt, worauf sich die
im Behälter befindliche Preßluft unter Verdrängen des restlichen Wassers aus dem
Behälter entspannt und beim darauffolgenden Entweichen durch die Leitung 7, durch
das Drehverjtil 9 und durch die Spritzrohre 14 auch aus diesen Teilen das Wasser
zum größten Teil mit herausreißt.
-
Sobald sich die Luft im Behälter entspannt hat, wird durch den Stutzen
6 eine abgemessene Menge konzentrierter Seifenlösung (Shampoon) etwa bis zur Höhe
der Marke 18 in den Behälter gefüllt und durch Öffnen des Hahnes 5 neuerdings Preßluft
in den Behälter eingelassen. Diese verdrängt nunmehr die Seifenlösung aus dem Behälter
in den Zylinder 12 hinein, so daß dieser etwa bis zu der aus der Zeichnung ersichtlichen
Höhe, d. h. bis dicht unterhalb der Spritzrohre 14, mit Seifenlösung gefüllt wird.
Dabei reißt die Luft, wenn die Seifenlösung aus dem Behälter 1 verdrängt ist, beim
Aufsteigen in der Leitung 7 auch den in dieser befindlichen Rest der Seifenlösung
mit in den Zylinder 12 hinein, wobei bereits in der Leitung 7 eine begrenzte Schaumbildung
durch Mischung der Lösung mit der in ihr aufsteigenden Luft eintritt. Das vollständige
Verschäumen der Seifenlösung erfolgt dann im Zylinder 12, wenn aus der Leitung 7
nur noch reine Preß,luft nachströmt und diese in der in der Zeichnung angedeuteten
Weise ihren Weg in Gestalt zahlreicher Luftblasen durch die im Zylinder 12 gespeicherte
Seifenlösung nimmt, um zu den Spritzrohren 14 zu gelangen. Die Folge hiervon ist,
daß aus den Öffnungen 16 der Spritzrohre zahlreiche dünne Strahlen von Seifenschaum
auf den zu waschenden Wagen spritzen, so daß dieser bald mit einer dicken Schicht
cremeartigen Seifenschaums bedeckt ist. Sobald alle Seifenlösung aus dem Zylinder
12 verdrängt ist, was sich an dem Nachströmen reiner Preßluft bemerkbar macht, wird
die Preßluftzufuhr durch Schließen des Hahnes 5 wieder abgestellt und inzwischen
der Druckbehälter i aus der Leitung 2 erneut mit Wasser gefüllt.
-
Hat der Seifenschaum auf den zu reinigenden Flächen des Wagens seine
schmutzlösende und schmutzabhebende Wirkung getan, so wird wieder der Preßlufthahn
5 geöffnet und der Wagen dadurch in der oben beschriebenen Weise nochmals mit Wasser
überspritzt, um denn Seifenschaum mitsamt dem gelösten Schmutz von seinen Flächen
abzuspülen. Nach Beendigung des Spülens kann die Preßluftzufuhr noch eine Zeitlang
aufrechterhalten werden, -um den Wagen dadurch äußerlich abzutrocknen.
-
Anstatt das Wasser und die Seifenlösung nacheinander aus dem gleichen
Behälter zu verspritzen, kann man auch für jedes der beiden Mittel einen besonderen
Behälter vorsehen, oder man verspritzt nur die Seifenlösung aus einem Behälter mittels
Preßluft und benutzt für das Verspritzen des Wassers unmittelbar eine Schleuderpumpe
ohne Zwischenbehälter. In beiden Fällen kann man dann in den Behälter für die Seifenlösung
eine größere, für eine ganze Anzahl von Waschungen ausreichende Menge der Lösung
einfüllen, von der man jeweils die für einen Waschvorgang benötigte Menge mittels
ruhender Preßluft in den Zylinder 12 hinaufdrückt, um sie dann aus einer besonderen,
außerhalb des Behälters i in die Leitung 7 einmündenden Preßluftleitung mittels
strömender Preßluft zu zerstäuben.