DE844068C - Vorrichtung zum fortlaufenden Pruefen der Dicke von Baendern, Folien, Draehten und anderen Gegenstaenden mit wenigstens einer geringen Dimension - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum fortlaufenden Prüfen der Didte von Bändern, Folien, Drähten und anderen Gegenständen mit wenigstens einer geringen Dimension Die Feststellung der Stärke von Folien, Bändern, Drähten und andern Gegenständen mit wenigstens einer geringen Dimension, welche aus metallischen und nichtmetallischen Werkstoffen bestehen, bereitet während der Fabrikation erhebliche Schwierigkeiten, vornehmlich dann, wenn die herzustellenden Erzeugnisse nur wenige Hundertstel Millimeter dick und die zulässigen Toleranzen sehr klein sind.
• Es ist bekannt, Folien, Bänder und Drähte nach dem letzten zu ihrer Herstellung erforderlichen Arbeitsgang wie Walzen oder Ziehen zwischen zwei Rollen durchzuführen, wobei die wechselnden Abstände der Rollenmittelpunkte entsprechend der wechselnden Dicke des Pr,üfguts als Kriterium für die Dicke selbst oder deren Abweichungen von einem Sollwert dienen. Die hierzu verwendeten Vorrichtungen weisen eine feststehende und eine dazu bewegliche Rolle auf, die achsparallel längs einer im wesentlichen parallel zu der Verbindungsebene der Drehachsen der Rollen angeordneten Bahn geführt ist.
• Der Nachteil dieser Vorrichtungen ist der, daß die effektive Verschiebung der Rollen in bezug aufeinander gleich groß wie die zu bestimmendeAbmessung des Prüfguts ist und daher nur sehr schwer mit genügender Genauigkeit bestimmt werden kann.
• Die vorliegende Erfindung bezweckt die Beseitigung dieses Nachteils und betrifft eine Vorrichtung zum fortlaufenden Prüfen der Dicke von Bändern, Folien, Drähten und andern (;egenständen mit wenigstens einer gerihgen Dimension, welche gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet ist, daß mindestens zwei im Abstand voneinander veränderbare Abtastorgane, zwischen denen der zu prüfende Gegenstand durchläuft, längs einer schief zum kürzesten gegenseitigen Abstand stehenden Bahn in bezug aufeinander beweglich geführt sind, derart, daß die effektiv von einem der Abtastorgane gegenüber dem andern ausgeführte Verschiebung größer ist als die in der Richtung des kürzesten Abstandes der Abtastorgane liegende und von der Dicke des zu prüfenden Gegenstands abhängige Verschiebungskomponente.
• Eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstands ist in der Zeichnung schematisch in Seitenansicht dargestellt.
• Die gezeigte Vorrichtung weist drei Rollen 1, 2 und 3 mit parallelen Achsen auf, deren erste mittels einer Achse 4 frei drehbar in einem nicht dargestellten Gestell der Vorrichtung gelagert ist. Die beiden andern Rollen 2 und 3 sind je drehbar am Ende eines Armes 5 bzw. 6 gelagert, welche Arme um eine gemeinsame Schwenkachse 7 schwenkbar sind, die exzentrisch zu den Drehachsen der Rollen in einem gewissen Abstand E vorder Drehachse 4 der Rolle I entfernt fest im Gestell der Vorrichtung lagert. Der Durchmesser der auf der feststehenden Achse 4 angeordneten Rolle I ist größer als derjenige der beiden andern Rollen 2 und 3, welche unter sich die gleiche Größe aufweisen. Die wirksame Länge der beiden schwenkbaren Arme 5 und 6, d. h. die Abstände der Drehachsen der schwenkbaren Rollen 2 bzw. 3 von der gemeinsamen Schwenkachse, ist um einen Betrag größer als die Summe der Radien der Rollen I und 2 bzw. I und 3, welcher Betrag zwischen Null und der StreckeE liegt. Eine Zugfeder 8 greift mit ihren Enden an den schwenkbaren Armen 5 und 6 an und ist bestrebt, dieselben gegeneinander zu schwenken, wodurch die Rollen 2 -und 3 achsparallel auf einer kreisbogenförmigen -Bevvegungsbahn g gegeneinandergeführt werden und sich dabei der Rolle I nähern. Die Bewegungsbahn jedes Punkts der Drehachsen der Rollen 2 und 3 liegt in einer rechtwinklig zu den Drehachsen stehenden Ebene.
• Der auf seine Dicke zu prüfende Gegenstand IO, z. B. ein Band, ist zuerst zwischen der Rolle I und der einen Rolle 2 der schwepkbaren Rollen und anschließend zwischen der andern Rolle 3 der schwenkbaren Rollen und der Rolle I hindurch-.geführt, sodaß er die Rolle I teilweise umläuft. Je dicker der Gegenstand IO ist, um so weiter werden die beiden Rollen 2 und 3 voneinander weggedrückt, während umgekehrt die Rollen 2 und 3 unter der Wirkung der Feder 8 näher zueinander verschoben werden, wenn dies, ein dünnerer Gegenstand IO gestattet. Weil die Bewegungsbahn g der Rollen 2 und 3 in jedem Punkt mit Ausnahme der auf der vertikalen Symmetrielinie in der Zeichnung liegenden, schräg zu der jeweiligen Verbindungsebene der Drehachsen der Rollen I und 2 bzw. I und 3 steht, ergibt sich, daß auch eine geringe Änderung der Dicke des Gegenstands I0, welche eine gleich große Änderung des Abstands der Drehachsen der Rollen I und 2 bzw. I und 3 bewirkt, depnoch eine beträchtliche effektive Verschiebung der Rollen 2 und 3 längs der Bahn g zur Folge hat, indem die in der Richtung des kürzesten Abstandes der Rollen I und 2 bzw. I und 3 auftretende Verschiebung nur eine kleine Komponente der viel größeren effektiven Verschiebung ist.
• Wenn z. B. der Durchmesser der Rolle I 40 mm und derjenige der Rollen 2 und 3 20 mm beträgt, während der Abstand E 8 mm und die wirksame Länge der Arme 5 und 6 38 mm mißt, so führen die beiden Rollen 2 und 3 bei einer mittleren Dicke des zu prüfenden Gegenstands von 0,OI mm eine rund zehnmal größere Bewegung gegeneinander oder voneinander weg aus als in der Richtung des kürzesten Abstandes von der Rolle I. Dies bedeutet, daß sich Anderungen der Dicke des zu prüfenden Gegenstands rund zehnmal größer im gegenseitigen Abstand der beiden Rollen a und 3 bemerkbar machen, was eine empfindliche Kontrolle der Dicke deslGegenstands ermöglicht.
• Die Vorrichtung weist zweckmäßigerweise ein nicht dargestelltes Instrument auf, welches den Abstand der Drehachsen der beiden Rollen 2 und 3 oder auch den Winkelabstand der schwenkbaren Arme 5 und 6 genau ablesen läßt.
• Es können Mittel vorhanden sein, um den Abstand E der Schwenkachse 7 von der Drehachse 4 zu verändern, wofür beispielsweise eine Stellschraube vorhanden sein kann. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, die Empfindlichkeit der Prüfvorrichtung nach Bedarf innerhalb gewisser Grenzen beliebig zu wählen. Wenn bei den übrigen vorstehend angegebenen Abmessungen der Abstand E auf 7 mm verringert wird, ergibt sich ein Übersetzungsverhältnis von I5,8, bei einer Vergrößerung auf 10 mm jedoch ein Übersetzungsverhältnis von 6,.
• Gemäß einer nicht gezeigten Variante kann die Vorrichtung auch nur zwei Rollen aufweisen, zwischen denen der zu prüfende Gegenstand hindurchläuft. Die Vorrichtung besteht dann im wesentlichen aus einer Hälfte der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform. Die Änderungen in der Dicke des zu prüfenden Gegenstands lassen sich dann vergrößert in der Schwenkung des schwenkbaren Armes feststellen. Die Empfindlichkeit ist dann nur die Hälfte derjenigen der dargestellten Vorrichtung.
• Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nicht nur zum Prüfen von Bändern, Folien und Drähten, sondern auch von irgendwelchen andern Gegenständen mit wenigstens einer geringen Dimension geeignet.
• So läßt sich mit der beschriebenen Einrichtung z. B. auch sehr gut die Wandstärke von Hohlzylindern prüfen. Auch die Konzentrizität der Wälzkörperlaufbahnen bei Kugel- und Rollenlagern usw; beim Außenring in bezug auf dessen Adßen- durchmesser, beim Innenring in bezug auf dessen Bohrungsdurchmesser kann durch Prüfung der Stärke der Ringe längs dem ganzen Umfang kontrolliert werden.
• PATENTANSPROCHE: I. Vorrichtung zum fortlaufenden Prüfen der Dicke von Bändern, Folien, Drähten und anderen Gegenständen mit wenigstens einer geringen Dimension, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere im Abstand voneinander veränderbare Abtastorgane (I,2, 3), zwischen denen der zu prüfende Gegenstand (IO) durchläuft, längs einer schief zum kürzesten gegenseitigen Abstand stehenden Bahn in bezug aufeinander beweglich geführt sind derart, daß die effektiv von einem der Abtastorgane gegenüber dem andern ausgeführte Verschiebung größer ist als die in der Richtung des kürzesten Abstandes der Abtastorgane liegende und von der Dicke des zu prüfenden Gegenstands abhängige Verschiebungskomponente.

Claims (1)

1. 2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastorgane drehbar gelagerte Rollen (I, 2, 3) sind, deren eine in bezug auf die andere längs einer schief zur Verbindungsfläche der Drehachsen der Rollen stehenden Bahn beweglich geführt ist.

   3. Vorrichtung nach Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachsen der Rollen (I, 2, 3) parallel zueinander liegen und die schief zurVerbindungsebene der Drehachsen stehende Führungsbahn in einer senkrecht durch die Drehachsen der Rollen gehenden Ebene angeordnet ist.

   4. Vorrichtung nach Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die eine der Rollen (2, 3) an einem schwenkbaren Arm (5, 6) gelagert ist, der eine parallel zu den Drehachsen der Rollen stehende und exzentrisch in bezug auf dieselben angeordnete Schwenkachse besitzt, welche außerhalb der Verbindungsebene der Rollenachsen liegt.

   5. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des schwenkbaren Armes (4, 5) um einen Betrag größer ist als die Summe der Radien der zusammenarbeitenden Rollen (I, 2 bzw. I bis 3), welcher Betrag zwischen Null und dem Abstand der Schwenkachse von der Drehachse der nicht an dem schwenkbaren Arm gelagerten Rolle liegt.

   6. Vorrichtung nach Ansprüchen I bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Schwenkachse (7) des schwenkbaren Armes (5 bzw. 6) von der Drehachse (4) der nicht an dem schwenkbaren Arm gelagerten Rolle (4) veränderbar gehalten ist, um die Empfindlichkeit der Vorrichtung zu ändern.

   7. Vorrichtung nach Ansprüchen I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Meßorgane vorhanden sind, um das Maß der Verschiebung der einen Rolle gegenüber der andern festzustellen.

   8. Vorrichtung nach Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Meßorgane vorhanden sind, um das Maß der Schwenkung des Armes (4, 5) festzustellen.

   9. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß eine Feder (8) vorhanden ist, um die zusammenarbeitenden Rollen (2, 3) stets nachgiebig gegeneinander zu pressen.

   10. Vorrichtung nach Ansprüchen I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß drei parallele Achsen aufweisende Rollen (I, 2, 3) vorhanden sind, deren zwei je an einem schwenkbaren Arm (5, 6) gelagert sind, welche Arme (5, 6) eine gemeinsame, parallel zu den Drehachsen der Rollen stehende und exzentrisch in bezug auf dieselben angeordnete Schwenkachse (7) besitzen, die außerhalb der Verbindungsebenen der Rollenachsen liegt, das Ganze derart, daß der zu prüfende Gegenstand zuerst zwischen der einen der an den schwenkbaren Armen angeordneten Rollen (2, 3) und der dritten Rolle (I) und anschließend zwischen derselben und der andern schwenkbaren Rolle hindurchläuft.