DE843629C

DE843629C - Verwendung der Verbrennung oder Vergasung von Muell zum Betrieb von Gasturbinenanlagen

Info

Publication number: DE843629C
Application number: DEA1400D
Authority: DE
Inventors: Adolf Dipl-Ing Dr H C Meyer
Original assignee: BBC BROWN BOVERI and CIE; BROWN AG
Current assignee: BBC BROWN BOVERI and CIE; BROWN AG
Priority date: 1944-07-10
Filing date: 1944-07-27
Publication date: 1952-07-10

Description

Verwendung der Verbrennung oder Vergasung von Müll zum Betrieb von Gasturbinenanlagen Der Kehricht wie ülwrllaupt der gesamte Müll wird vielfach in Verwertungsanlagen verbrannt und die so erhaltene Wärme für die Erzeugung von Dampf benutzt.
Nach dem Verfahren gemäß der Erfindung wird der Umweg über den Dampf vermieden, indem der Müll für die Erzeugung heißer Druckgase zum Betrieb einer Gas-turbinenanlage mit Druckluft- und Energieerzeugern verwendet und Druckluft für die Verbrennung des :Mülls von dieser Anlage bezogen wird.
Eine Müllverwertungsanlage zur Ausübung dieses Verfahrens besteht gemäß der Erfindung aus mindestens je einem mit Müll gespeisten Gaserzeuger, einer mit dessen Gasen getriebenen Gasturbine, einem Kompressor mit einer zum Gaserzeuger führenden Druckleitung und einem Gei-berator zur Erzeugung von Energie, wobei Kompressor und Generator von der Gasturbine angetrieben werden.
Die große Menge von heißen Abgasen, welche die Gasturbine liefert, kann vorteilhaft zur Vortrocknung des Mülls vor dessen Verbrennung dienen. Der so vorgetrocknete Müll kann in einem Druckvergaser verbrannt werden, welcher das erzeugte Gas in eine besondere Brennkammer liefert, in der es verbrennt und durch Sekundärluft abgekühlt wird. Sowohl die Druckluft, welche für die Verbrennung im Druckvergaser benutzt wird, als auch diejenige, welche für die Abkühlung der in der Brennkammer entstandenen Verbrennungsprodukte dient, wird durch einen Kompressor erzeugt, der von der Gasturbine selbst angetrieben wird. Die Verbrennung unter Druck hat den Vorteil, daß der Gaserzeuger viel kleiner wird als bei atmosphärischem Druck und daß die Verbrennung und Vergasung viel leichter vor sich geht. Der durch die heißen Abgase unter Atmosphärendruck oder ganz kleinem Überdruck vorgetrocknete Müll muß dann allerdings in den Druckvergaser eingeschleust werden, ebenso muß die Schlacke aus dem Verbrennungsraum ausgeschleust werden.
Dabei kann in an und für sich bekannter. Weise zum mindesten ein Teil der bei der Verbrennung entstehenden Sehlacke verflüssigt und in der flüssigen Form ausgeschleust werden. Allfällig nicht zu verflüssigende Teile, die aus dem Müll stammen, müssen dabei separat ausgeschleust werden.
Man kann auch die Schlacke, anstatt sie flüssig auszuschleusen., im Druckraum selbst in einem mit dem Druckraum in. Verbindung stehenden Wasserbehälter löschen und evtl. granulieren und erst nachher als feste Schlacke ausschleusen. Man kann so die Wärme der Schlacke dem Wärmehaushalt des Gaserzeugers erhalten, indem man den dabei erzeugten Dampf dem Gaserzeuger zuführt, wo er dissoziiert wird und mit dem Gas in die Brennkammer übertritt.
Statt in einem Druckvergaser kann der Müll auch in einem druckfesten Schachtofen unter Druck verbrannt werden, so daß keine besondere Brennkammer für die Verbrennung der im Druckvergaser erzeugten Gase notwendig ist. Da die Verbrennungsprodukte dieses druckgefeuerten Schachtofens unter dem Druck der Gasturbine stehen und heiß sind, können sie unmittelbar für den Antrieb einer Gasturbine verwendet werden. Auch hier muß der durch die Abgase der Turbine vorgetrocknete Müll in den Schachtofen eingeschleust und die Schlacke aus diesem ausgeschleust werden, wobei die oben geschilderten zweckmäßigen Vorrichtungen ebenfalls Anwendung finden können.
Es wird oft zweckmäßig sein, nur einen von den Abgasen der Gasturbine bestrichenen Vortrockner, dagegen mehrere Druckvergaser oder druckgefeuerte Schachtöfen vorzusehen, da sich diese dann leichter druckfest bauen lassen. Die Abgasturbine kann dann wieder die `'erbrennungsprodukte sämtlicher Verbrennungsräume verarbeiten.
In der Figur ist eine Anlage der vorgeschlagenen Art dargestellt. a ist hier der Einfüllschacht des Müllvortrockners b, welcher durch die heißen Abgase der Gasturbine c über die Leitung d mit Trockengasen versehen wird, die durch den Müll aufsteigen und durch Öffnungen in der Schachtwand und den Ansatz e in den Kamin f übertreten. Dabei ist angenommen, daß der Füllschacht a normalerweise geschlossen ist und nur bei Einfuhr neuen Mülls geöffnet wird. Es kann hier zwischen a und b nötigenfalls auch eine Schleuse vorgesehen werden. Durchaus notwendig sind die Schleusen g, welche den Vortrockner b, der unter atmosphärischem Druck steht, von den beiden Schachtöfen h trennen, die unter beispielsweise 4 at, dem Druck vor der Gasturbine, stehen. Dieser Druck wird durch den Kompressor i auf rechtgehalten, der Luft aus der Atmosphäre ansaugt und durch die Leitungen k in die Schachtöfen 1a einpreßt, wo sie durch Düsen als Primär- und Sekundärluft aus dem Kasten L in den Brennraum übertritt. Die Schleusen ara dienen zur Abfuhr der Schlacke aus dem Druckraum hin die Atmosphäre. Der Generator tt verwandelt die mechanische Nutzleistung, welche von der Leistung der Gasturbine c nach Abzug der Leistung des Kompressors i noch übrigbleibt, in elektrische Leistung.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Müllverwertung, dadurch gekennzeichnet, daß der Müll zur Erzeugung heißen Druckgases zum Betrieb einer Gasturbinenanlage mit Druckluft- und Energieerzeugern verwendet und Druckluft für die Verbrennung des Mülls von dieser Anlage bezogen wird.
2. -Ntüllverwertungsanlage zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i. dadurch gekennzeichnet, daß diese Anlage aus mindestens je einem mit Müll gespeisten Gaserzeuger, einer mit dessen Gasen getriebenen Gasturbine, einem Kompressor mit einer zum Gaserzeuger führenden Druckleitung und einem Generator zur Erzeugung von Energie besteht, wobei Kompressor und Generator von der Gasturbine angetrieben werden.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die heißen Abgase der Gasturbine zur Vortrocknung des Mülls benutzt werden..
4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Müll unter einem Druck über dem Atmosphärendruck verbrannt wird.
5. Verfahren nach Anspruch i und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das erzeugte Gas besonders verbrannt wird.
6. Verfahren nach Anspruch i und 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum mindesten ein Teil der bei der Verbrennung entstehenden Schlacke aus dem Druckraum flüssig ausgeschleust wird.
7. Verfahren. nach Anspruch i, dadurch" gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der Schlacke in einem unter Druck gesetzten Wasserbehälter gelöscht wird. B. Müllverw ertungsanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gaserzeuger unter Druck gesetzt ist. g. Müllverwertungsanlage nach Anspruch 2 und 8, gekennzeichnet durch einen unter Druck gesetzten Schachtofen als Gaserzeuger und Brennkammer zugleich. io. Müllverwertungsanlage nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen Vortrockner, der mit mehreren Verbrennungsräumen verbunden ist, die einer Gasturbine vorgeschaltet sind.