DE841913C - Verfahren zur Herstellung cyclischer 1, 2-Ketole mit 10í¬18 Ringgliedern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung cyclischer 1, 2-Ketole mit 10í¬18 RinggliedernInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung cyclischer ι, 2-Ketole mit io—18 Ringgliedern,
nach welchem die Ester aus einwertigen niedermolekularen aliphatischen Alkoholen und offenkettigen
Dicarbonsäuren, die einschließlich der beiden Carboxylgruppen eine Kettenlänge von io bis i8
Kohlenstoffatomen besitzen, einer inneren Kondensation unterworfen werden.
Seit der Entdeckung der Acyloine durch Bouveault
und Locquin (Bull. Soc. Chim. de France, 3, Bd. 35,
S. 629 bis 643 [1906]) hat die zu dieser Klasse von Stoffen führende Reaktion den Gegenstand zahlreicher
Untersuchungen gebildet. Diese Untersuchungen betrafen einerseits den Reaktionsablauf (Ber. deutsch,
ehem. Ges., Bd. 53, S. 388 [1920]; Liebigs Annalen der
Chemie, Bd. 434, S. 265 [1923]) und hatten die Auffindung der zur Erreichung hoher Ausbeuten nötigen
Bedingungen zur Folge (Journal of the American chemical Society, Bd. 51, S. 3124 [1929]; Bd. 52, S. 3968
[1930]; B. 57, S. 2303 [1935]) und andererseits die Anwendung der Reaktion auf verschiedene Säureester,
um neue Stoffe zu erhalten (HeIv. Chim. Acta, Bd. 25,
S. 604, 1086 [1942]).
Der erste Versuch, die gleiche Reaktion auf PoIymethylendicarbonsäureester
anzuwenden, um polymere cyclische Acyloine zu erhalten, ist in der amerikanischen
Patentschrift 2 228 268 beschiieben. Nach dieser Patentschrift wird ein Verfahren zur Herstellung
cyclischer Acyloine der folgenden tautomeren Formel
1 C-OH
R I
1 C-OH
beschrieben, und es wird angegeben, daß, wenn in
dieser R eine Kette von 12 bis 14 Kohlenstoffatomen
darstellt, diese Stoffe einen angenehmen Geruch haben. Aber die in der erwähnten Patentschrift angeführten
Beispiele beschreiben nur 2 tautomere cyclische Acyloine, nämlich eines, bei welchem R 8 Kohlenstoffatome
umfaßt, und eines, bei dem R 16 C-Atome enthält. Das erste Acyloin ist eine gelbe Flüssigkeit mit
einem Brechungsindex η" = i,49oo und das zweite
ein gelbes Wachs; beide besitzen einen ausgesprochenen Kampfergeruch, der ihnen jede Eignung als Parfüm
nimmt.
Es ist bekannt, daß der Geruch cyclischer PoIymethylenalkohole,
wie das Civettol, kein besonderes Interesse hat (HeIv. Chim. Acta, Bd. 10, S. 696 [1927]);
daher werden auch die entsprechenden Acyloine der obenerwähnten Formel eines zweiwertigen ungesättigten
Cyclopolymethylenalkohols für die Zusammenstellung von Parfümen ohne Interesse sein.
Im Gegensatz zu den vorstehenden Ausführungen weisen Acyloine vom Typus cyclischer 1, 2-Ketole der
Formel
CH-OH
etwa den gleichen Geruch auf wie die entsprechenden Cyclopolymethylenketone, von denen einige für ihren
feinen Moschusgeruch bekannt sind. Nach dem in der erwähnten amerikanischen Patentschrift beschriebenen
Verfahren werden jedoch nur unbestimmte und im allgemeinen unreine Gemische tautomerer Acyloine
erhalten, in welchen 1, 2-Ketole niemals festgestellt worden sind.
Bei diesem bekannten Verfahren ist der entscheidende Faktor sowohl für die Ausbeute an cyclischen Acy loinen
als auch für die Zusammensetzung der cyclischen Verbindungen das Verhältnis von Lösungsmittel zu in
Umsatz gebrachtem Ester. Wird dagegen das im Journal of the American chemical Society, Bd. 57,
S. 2303 (1935) beschriebene Verfahren zur Herstellung
von Acyloinen auf offenkettige Dicarbonsäureester angewendet, so führt die Reaktion immer zu einem
Gemisch cyclischer und linearer polymerer Acyloine.
Es wurde nun gefunden, daß cyclische ι, 2-Ketole
mit 10—18 Ringgliedern in reinem Zustande und in
hoher Ausbeute hergestellt werden können, wenn der zu verarbeitende Ester langsam in ein zum Sieden
erhitztes und beispielsweise mit irgendeinem energisch wirkenden Mischer, z. B. Kettenrührer, kräftig durchgerührtes
Lösungsmittel, das in feinverteiltem Zustand ein zuvor geschmolzenes Alkalimetall enthält, eingeleitet
und während der ganzen Dauer der Reaktion, ' einschließlich der Zersetzung des als Zwischenprodukt
entstehenden Alkalimetallderivates, der Sauerstoff so weit wie möglich vom Reaktionsgemisch und auch
oberhalb desselben ferngehalten wird. Die Zuführung des Esters kann z.B. zweckmäßig durch den Rückflußkühler
des benutzten Reaktionsgefäßes erfolgen, und der Zutritt von Sauerstoff kann verhindert
werden, indem in an sich bekannter Weise in der Atmosphäre eines Schutzgases, wie Stickstoff oder
Wasserstoff, gearbeitet wird. Zweckmäßig wird aber auch aus den für die Durchführung des Verfahrens
benutzten Stoffen der Sauerstoff entfernt.
Bei dem neuen Verfahren besteht somit der entscheidende, die Ausbeute und die chemische Struktur
der entstehenden cyclischen Verbindungen bestimmende Faktor in dem Verhältnis des in den Gasen
(Stickstoff, Wasserstoff u. dgl.) sowie des im Innern und oberhalb des Lösungsmittels oder des Alkalimetalle,
ζ. Β. Natrium, enthaltenden Sauerstoffes zu der in Umsetzung gebrachten Estermenge. Je weniger
Sauerstoff im Verhältnis zum Ester vorhanden ist oder je kürzer die Reaktionsdauer ist, um so größer ist
auch die Ausbeute an cyclischen 1, 2-Ketolen und um so kleiner ist die Menge der Tautomeren und anderen
Nebenprodukte. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren cyclischen 1, 2-Ketole, die
bisher unbekannt waren, können zur synthetischen Herstellung von Parfümen verwendet werden.
Die nachstehende Tabelle I zeigt den auffallenden Einfluß der Anwesenheit von Sauerstoff selbst in
kleinen Mengen.
In den folgenden Tabellen sind die Mengenangaben an Lösungsmitteln so zu verstehen, daß die erste Zahl
die Menge angibt, in welcher das Natrium dispergiert ist, und die zweite Zahl die Menge, in welcher der in
Umsatz gebrachte Ester gelöst ist.
Sebacinsäuredimethylester
Lösungsmittel: 1500 + 160 ecm absol. Xylol; Temperatur: 1400; Kettenrührer
Reaktion, ausgeführt in einer Atmosphäre von Stickstoff des Handels.
96°/0 N2 und 4% O2
Reaktion, ausgeführt in einer Atmosphäre von über Cu gereinigtem Stickstoff.
99,8°/0 N2 und 0,2% O2
20 g gereinigtes Na,
13,5 g Sebacinsäuredimethylester,
Dauer der Einführung: 4,5 Stunden,
Geschwindigkeit des Zusatzes 3 g je Stunde
Dauer der Einführung: 4,5 Stunden,
Geschwindigkeit des Zusatzes 3 g je Stunde
18 g gereinigtes Na,
18 g Sebacinsäuredimethylester,
Dauer der Einführung: 2,5 Stunden,
Geschwindigkeit des Zusatzes 7,2 g je Stunde
Ausbeute: ΐ8°/0, KpOil mm 35 bis 85
gelbe Flüssigkeit,
Iy0J0 polymerisierter Rückstand,
6o°/0 polymerisierte Säuren
gelbe Flüssigkeit,
Iy0J0 polymerisierter Rückstand,
6o°/0 polymerisierte Säuren
Ausbeute: 52%, Kp23 mm 100 bis 1700
kristallisiertes Produkt,
35°/o polymerisierter Rückstand,
5°/o polymerisierte Säuren
kristallisiertes Produkt,
35°/o polymerisierter Rückstand,
5°/o polymerisierte Säuren
Trotz einer zweimal höheren Konzentration an Ester, entsprechend einer zweimal größeren Einführungsgeschwindigkeit,
wurde bei der Durchführung des Verfahrens in einer Atmosphäre gereinigten Stickstoffes
eine dreimal größere Ausbeute an cyclischen Produkten erhalten als bei der Durchführung des Verfahrens
unter Verwendung von Stickstoff des Handels. Außerdem war das cyclische Produkt im ersten Fall
kristallisiert und besaß somit eine wohl definierte chemische Struktur. Wie aus den nachstehenden Beispielen
hervorgeht, entspricht diese Struktur derjenigen eines cyclischen ι, 2-Ketols.
Die Tabelle II läßt den noch wahrnehmbaren Einfluß erkennen, den die im Stickstoff des Handels vorhandenen
geringen Sauerstoffmengen bei der Zersetzung der Natriumverbindungen mit Alkohol haben,
wenn die Reaktion mit gereinigtem Stickstoff begonnen wurde.
Dimethylester der Tetradecan-i, 14-dicarbonsäure (Dimethyithapsiat) CH3OOC · (CH2/M · COOCH3
Lösungsmittel: 1500 -f 160 ecm absolutes Xylol, Temperatur 140°, Kettenrührer.
18 g gereinigtes Na, 40 g Ester, Dauer des Zusatzes 4 Stunden
Handelsstickstoff in der Endphase Gereinigter Stickstoff während der ganzen Reaktion
Ausbeute: 640Z0, Kp0-1 mm 150 bis i8o°
Ausbeute: 82%, Kp0-1 mm 160 bis i8o°
Tabelle III zeigt einen Vergleich zwischen den Ausbeuten und der Struktur der einerseits nach dem Verfahren
der amerikanischen Patentschrift 2 228 268 und andererseits nach dem neuen Verfahren erhaltenen
cyclischen Produkte, wobei die beiden Verfahren unter ■ ganz ähnlichen Konzentrationsverhältnissen durchgeführt
worden sind.
Dimethylesf er der Hexadecandicarbonsäure Diäthylester der Tetradecandicarbonsäure
Verfahren gemäß der amerikanischen Patentschrift 2 228 268
Verfahren gemäß der Erfindung
4 g Natrium, 350 + 520 g Xylol, 25 g Ester;
Zusetzungsdauer ix/2 Stunden
Zusetzungsdauer ix/2 Stunden
6 g Natrium, 620 + 25 g Xylol, 21 g Ester; Zusetzungsdauer 1 Stunde 7 Minuten
Monomere .cyclische Acyloine, Kj)61n,,, 214 bis 2200
Ausbeute: 44% gelbes Wachs
Cyclohexadecanolon-i, 2 Kp0-1 mm 152 bis 1540
Ausbeute: 80%
kristallisiert'; F. = 52 bis 560,
nach Umkristallisieren 58 bis 590
Die Tabelle IV zeigt, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Konzentrationsänderungen des Esters unterhalb
der Grenze von etwa 13 g Ester je 100 cm3
Lösungsmittel stündlichen Zusatz keinen wesentlichen Einfluß auf die Ausbeute haben.
Diese Tatsache unterscheidet das erfindungsgemäße Verfahren von allen anderen bis jetzt bekannten Ringschlußreaktionen,
einschließlich der in der amerikanischen Patentschrift 2 228 268 beschriebenen Reaktion.
Athylenketal | Dimethyithapsiat | Hexadecan-i, | |
Art dos Esters | des 8-Keto-pcntadecan-i, | 16-dicarbonsäure- | |
15-dicarbonsäure-diäthylesters | dimethylester | ||
Entsprechende Konzentra | |||
tion an Ester in g Ester | |||
je Stunde und je ecm | 0,030 g je Stunde je ecm | ||
Lösungsmittel | 0,130 g je Stunde je ecm | 21g | 0,0037 S Je Stunde je ecm |
Estermenge | 32,9 g | 6g | i5,5g |
Menge Natrium .· | 8,5 g | 13 g | |
Menge Lösungsmittel | 620 + 25 ecm | ||
(absol. Xylol) | 580 + 70 ecm | ι Stunde 6 Min. | 1500 + 160 ecm |
Zusetzungsdauer | 23,5 Min. | 2,5 Stunden | |
Ausbeute an cyclischen | 80% | ||
Produkten KpU-1 ,„„,.. .. | 82% | 152 bis 1540 (i6o°) | 78% |
190 bis 200° (2100) | (150) bis 170 bis i8o° | ||
Kleine Unterschiede in der Menge der zurückbleibenden Sauerstoffspuren scheinen einen größeren Einfluß
auf die Ausbeute zu haben als die angewendete Esterkonzentration.
Im Gegensatz zu dem Verfahren der amerikanischen Patentschrift 2 228 268 liefert das erfindungsgemäße
Verfahren die besten Ausbeuten dann, wenn die Reaktion nicht zu langsam durchgeführt wird und wenn die
Verdünnung nicht zu groß ist. Das neue Verfahren beschränkt sich nicht auf die Ester von Polymethylendicarbonsäuren
mit 10 bis 18 Kohlenstoffatomen, sondern es können auch alkylierte Säuren verwendet
werden. Entgegen allen anderen bisher bekannten Ringschlußverfahren (HeIv. Chim. Acta Bd. 11, S. 687
[1928]; Bd. 15, S. 1460 [1932]) hat der nach vorliegender
Erfindung durchgeführte Ringschluß der Ester von alkylierten Säuren zu i, 2-Ketolen geführt, auch wenn
die Alkylgruppe sich in α-Stellung befand.
Mit ungesättigten Estern läßt sich die Reaktion nur dann durchführen, wenn die Doppelbindung-sich nicht
in α-, /^-Stellung befindet.
Die Ester von Ketodicarbonsäuren und von Oxydicarbonsäuren
sind für die in Frage stehende Reaktion nicht geeignet; aber ihre ketalisierten bzw. verätherten
Derivate ergeben ebenso gute Ausbeuten an entsprechenden cyclischen 1, 2-Ketolen wie die Säuren,
die keine zusätzlichen funktionellen Gruppen enthalten.
Diese beiden Tatsachen unterscheiden weiterhin das erfindungsgemäße Verfahren von dem Verfahren der
amerikanischen Patentschrift 2 228 268, nach welchem
angegeben wird, daß sich alle Ketosäuren und ungesättigten Säuren ohne Unterschied umsetzen lassen.
Die Methyl- oder Äthylester der folgenden Säuren ergeben besonders interessante cyclische ί, 2-Ketole:
Tridecan-i, 13-dicarbonsäure, Tetradecan-i, 14-dicarbonsäure,
Pentadecan-i, 15-dicarbonsäure, 2-Methyl-tridecan-i,
13-dicarbonsäure und das Äthylenketal der 8-Oxopentadecan-i, 15-dicarbonsäure.
Die Beständigkeit der kristallisierten cyclischen ι, 2-Ketole ist wegen ihrer Empfindlichkeit gegenüber
Sauerstoff beschränkt. Zur Aufbewahrung müssen daher diese Ketole entweder nach dem Lösen in einem
inerten Lösungsmittel oder nach dem Schmelzen und Wiedererstarren unter einem säuerst off freien Gas
gehalten werden.
Die Erfindung wird an Hand der nachstehenden Beispiele näher beschrieben; insbesondere können
an Stelle von Stickstoff auch andere inerte Gase oder aber Dämpfe von Kohlenwasserstoffen, wie Benzol,
Xylol u. dgl., verwendet werden.
In allen Beispielen erfolgt die Herstellung der verschiedenen cyclischen 1, 2-Ketole auf gleiche Weise;
sie wird daher nur im Beispiel 1 vollständig beschrieben; in den übrigen Beispielen werden nur die
Unterschiede im Vergleich zum Beispiel 1 angegeben.
Die Reaktion verläuft nach dem folgenden Schema. In diesem bedeutet R eine Kohlenwasserstoffkette
(verzweigt oder unverzweigt) von 8 bis 16 Kohlenstoffatomen und R' einen niedrigmolekularen Alkylrest.
- C<
OR'
'ONa
+ 2 Na
0R'
X0R'
Na
C-ONa
C- ONa
+ 2 R'ONa + 2 H2O
Beispiel ι
Man erhitzt 5,5 bis 6 1 über Natrium destilliertes Xylol auf ungefähr 1400, nachdem die oberhalb des
kalten Xylols befindliche Luft durch trockenen Stickstoff ersetzt worden ist. Um die letzten Spuren
Wasser zu entfernen, destilliert man zuerst 100 ecm Xylol ab, das in einem kleinen Kolben aufgefangen
wird. Hierauf öffnet man den Reaktionskolben, setzt 65,6 g reines Natrium zu (4 Mol + 3,5°/0 Überschuß)
und beginnt zu rühren, wobei unter Einleiten von trockenem Stickstoff der Zutritt jeglichen Sauerstoffs
während der Reaktion verhindert wird. Hierauf führt man innerhalb I1Z2 Stunden in den Rückfluß des
kochenden Xylols 266 g mit Äthylenglykol ketali-P- C = O
R +2NaOH
1-CH OH
sierten, unverdünnten Dimethylester der 8-Ketopentadecan-i,
15-dicarbonsäure ein (HeIv. Chim. Acta, Bd. 11, S. 504 [1928]). Die Reaktion verläuft exotherm,
wodurch das Sieden des Xylols verstärkt wird. Nachdem man allen Ester zugesetzt hat, wird das Reaktionsgemisch
auf 20° abgekühlt. Man setzt hierauf langsam 150 ecm gewöhnlichen Alkohol so zu, daß die
Temperatur nicht über 30° ansteigt. Hierauf trennt
man die untere alkalische Schicht ab und wäscht die übrigbleibende Lösung neutral. Erst von diesem
Augenblick an darf das Produkt mit Luftsauerstoff in Berührung kommen. Aus den alkalischen Lösungen
kann man 7,9 g polymere Säure gewinnen, was 3,2% der Theorie entspricht. Das Lösungsmittel der neutralen
Lösungen wird abdestilliert. Man erhält 213 g,
oder 94,7% der Theorie, neutrale Rückstände. Diese werden einer Destillation unter hohem Vakuum unterworfen,
wobei 190 g cyclische Produkte erhalten werden (Kpoammi90 bis 200 bis 2io°), welche nach
einigen Tagen vollständig erstarren. Die Ausbeute entspricht 83% der Theorie. Beim Umkristallisieren
aus Äther oder Methylalkohol bei Temperaturen zwischen —80 und —200 erhält man ein bei 48,5 bis
50° schmelzendes, schön kristallisiertes Produkt (Ausbeute 95°/o). das die folgenden physikalischen Konstanten
aufweist d\5 = 1,036; «|° = 1,4822. Durch
Behandlung mit Salzsäure in alkoholischer Lösung wird das io-Ketocycloheptadecanol-i-on-2 erhalten,
das mit 3, 5-Dinitrobenzoylchlorid ein Mono 3, 5-dinitrobenzoat
mit dem Schmelzpunkt 106 bis 1070 der folgenden Formel
OC- (CH2J7- CO — (CH2J7-CHOOCC6H3 (N O2)2
gibt.
129 g Sebacinsäurediäthylester werden mit 48,3 g Natrium 2 Stunden 48 Minuten auf die gleiche Weise
und in der gleichen Menge Lösungsmittel behandelt wie im Beispiel i. Die Reaktion ergibt 60,16 g, oder
70,8% der Theorie, cyclische Produkte. 39,5 g oder 46,5% davon destillieren unter 10 mm Druck bei
(120) bis 124 bis 1270 und erstarren nach Abkühlung
vollständig. Nach einmaligem Umkristallisieren erhält man ein bei 38 bis 39° schmelzendes, reines
Cyclodecanol-i-on-2. Das entsprechende Oxim schmilzt
bei 99 bis ioo°.
35
35
142,9 g Brassylsäurediäthylester werden, wie im Beispiel 1 angegeben, behandelt und ergeben 96,7 g
oder 93,7°/0 eines neutralen Produktes, von dem 70,8 g, oder 68,7°/o der Theorie, bei 120 bis 126 bis
(1390) unter 0,2 bis 0,3 mm Druck destillieren und
nach Abkühlen erstarren. Nach einmaligem Umkristallisieren schmilzt das reine Cyclotridecanoli-on-2
bei 45 bis 460 und zeigt die folgenden physikalischen Konstanten: «" = 1,4786; dl5 = 0,9840;
Molekularrefraktion MRd- berechnet für
(CH2)I1-CO-CHOH: 61,56; gefunden: 61,04.
Das entsprechende Oxim schmilzt bei 98 bis 99°.
409 g Tridecan-i, 13-dicarbonsäure-diäthylester
werden wie im Beispiel 1 behandelt und ergeben 254,7 8 neutrale Reaktionsprodukte, wovon 236 g,
79°/o der Theorie, unter 0,02 mm Druck bei 123 bis
1390 destillieren und nach Abkühlen vollständig
erstarren.
Nach einmaligem Umkristallisieren schmilzt das Cyclopentadecanol-i-on-2 bei 57 bis 58° und zeigt die
folgenden physikalischen Konstanten: n$ = 1,4765;
dls = 0,9632. Molekularrefraktion MRD, berechnet
für die Formel
(CH2)J3-CO-CHOH = 70,80, gefunden = 70,34.
Das Produkt besitzt einen ausgesprochenen Moschusgeruch. Das Cyclo-pentadecanol-i-on-2-oxim schmilzt
bei 110 bis 110,5°.
206,9 S Thapsiasäurediäthylester werden wie im Beispiel 1 behandelt und ergeben 146,17 g eines
neutralen Produktes, von dem 120,2 g, 78,20I0 der
Theorie, unter 0,12 mm Druck bei 152 bis 1540 (1620)
destillieren. Das Produkt kristallisiert vollständig und schmilzt bei 52 bis 560. Einmal umkristallisiert,
schmilzt es bei 58 bis 59°. Das Cyclohexadecanoli-on-2 besitzt einen leichten Moschusgeruch.
102,2 g i-Methyl-tridecan-i, 13-dicarbonsäurediäthylester
(HeIv. Chim. Acta, Bd. 10, S. 180 [1927])
werden, wie im Beispiel 1 angegeben, erhitzt und ergeben 69,3 g neutrale Produkte, wovon 44,4 g,
58,5 °/0 der Theorie, unter 0,8 mm Druck bei 146 bis
1490 destillieren. Dieses Produkt kristallisiert bei normaler Temperatur nicht, aber seine Molekularrefraktion
zeigt, daß es ein 1, 2-Ketol und nicht ein ungesättigtes Glykol darstellt. Es hat folgende physikalische
Konstanten: «J,7-7 = 1,4874; d^s = 0,9743;
Molekularrefraktion MRd- berechnet für 3- (oder 15-)
Methylcyclopentadecanol-i-on-2 — 75,42; für 3-Methyl-cyclopentadecen-i-diol-1,2
= 76,47, gefunden 75,02. Das Produkt hat einen ausgesprochenen Moschusgeruch.
Unter den anderen Produkten, welche man nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellen kann,
seien die folgenden erwähnt: Cycloheptadecanol-i-on-a
vom Schmelzpunkt 55 bis 560, dessen Oxim bei 121 bis
122° schmilzt; Cyclooctadecanol-i-on-2 vom Schmelzpunkt
59 bis 6o° und ein bei normaler Temperatur flüssiges Gemisch aus 4-Methyl-cyclopentadecanol-ion-2
und i4-Methylcyclopentadecanol-i-on-2.
Claims (3)
110 Patentansprüche:
i. Verfahren zur Herstellung cyclischer 1, 2-Ketole
mit 10—18 Ringgliedern durch monomolekulare innere Kondensation von Estern aus
einwertigen niedermolekularen aliphatischen Alkoholen und offenkettigen, geraden oder verzweigten,
gesättigten oder ungesättigten und gegebenenfalls ketalisierte Keton- oder verätherte Hydroxylgruppen
enthaltenden Dicarbonsäuren mit einer iao Kettenlänge, einschließlich der beiden Carboxylgruppen,
von 10 bis 18 Kohlenstoffatomen, dadurch gekennzeichnet, daß man einen derartigen Ester,
welcher keine freien Keto- und Hydroxylgruppen und keine et, /3-ständige Doppelbindung enthält, las
langsam in ein zum Sieden erhitztes und kräftig
durchgerührtes Lösungsmittel, das in teinverteiltem Zustand ein geschmolzenes Alkalimetall enthält,
einleitet und während der ganzen Dauer der Reaktion, einschließlich der Zersetzung des als
Zwischenprodukt entstehenden Alkalimetallderivates, der Sauerstoff soweit wie möglich vom Re-'
aktionsgemisch und auch oberhalb desselben ferngehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ester dem Reaktionsgefäß durch dessen Rückflußkühler zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die kräftige Durchrührung des Reaktionsgemisches mit irgendeinem energisch wirkenden Mischer, z. B. einem Kettenrührer,
erfolgt.
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GB (1) | GB655349A (de) |
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