DE84118C

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Publication number: DE84118C
Application number: DENDAT84118D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 24: Feuerungsanlagen.

Rost.

Der in Fig. 1 bis 3 dargestellte Feuerungsrost besteht aus den Roststäben RR; dieselben werden aus je zwei dachförmig gegen einander geneigten Stäben, die durch einen Spalt oder Schlitz von einander getrennt und nur durch einzelne Querstege S₁ S₁ mit einander verbunden sind, gebildet. Der Spalt in der Mitte der Roststäbe ist durch je eine dachförmige Schiene S überdeckt. Diese Schienen 5 sind an den die Stäbe R R mit einander verbindenden und über deren äufsere Flächen entsprechend hervortretenden Stegen S₁ S₁ befestigt.

Unter den Spalten s s der Roststäbe R R befinden sich Wasserrohre r r, welche entweder nach oben gerichtete feine Durchbrechungen oder einen Spalt von minimaler Weite besitzen.

Diese Wasserrohre r r sind nach dem hinteren Ende des Rostes zu geschlossen, während deren entgegengesetzte Enden mit einem gemeinsamen, quer laufenden Rohre A¹ verbunden sind. Letzteres steht in Verbindung entweder mit dem Wasserraume eines Dampfkessels oder mit dem Wasserraume eines anderen unter Druck stehenden Wasserbehälters, so dafs beständig Wasser zum Kühlen unter die Schienen S S gespritzt wird.

Zwischen je zwei benachbarten Roststäben der oben beschriebenen Art befindet sich ein Schlitz n.

Ein derartig gebildeter Rost wird mit Kies von solcher Korngröfse überdeckt, dafs die Kiesstücke nicht durch den Schlitz η durchzufallen vermögen. Das gegen die Schienen gespritzte Wasser dient zunächst, wie bereits erwähnt, dazu, die Schienen zu kühlen. Ein geringer Theil davon wird' dabei verdampfen, der gröfsere Theil jedoch nach beiden Seiten ablaufen und einen Theil der heifsen Kieslage benetzen; dadurch wird eine noch gröfsere Menge Wasser zur Verdampfung gelangen und dadurch den über der Kiesschicht ausgebreiteten glühenden Kohlen reichlich Wasserdampf zugeführt, wodurch eine lebhafte Verbrennung und eine Kleinkörnung der sich etwa bildenden Schlacke herbeigeführt wird.

Die untere Schicht der Kohle wird theilweise durch den Wasserdampf zersetzt und von der gleichzeitig zutretenden frischen atmosphärischen Luft zu Kohlensäure verbrannt, welch letztere auf ihrem Wege durch die obere glühende Kohlenschicht sich wieder zu Kohlen¹ oxyd reducirt. Jedenfalls entsteht über der Kohlenschicht des Rostes ein Gemisch von brennbaren, aus Wasserstoff und Kohlenoxyd bestehenden Gasen, welche zur Verbrennung frischer atmosphärischer Luft benöthigen.

Diese atmosphärische Luft wird den betreffenden Gasen über der Brennmaterialschicht durch die in der Platte P befindlichen Schlitze ee zugeführt. Damit aber weder zu viel noch zu wenig frische' Luft zutritt, ist diese Luftzuführung dadurch regelbar gemacht, dafs auf der Platte P ein Schieber, angeordnet ist, welcher die gleichen Schlitze ee in Bezug auf Gröfsen und Entfernungen derselben wie die Platte P besitzt. Durch ein entsprechendes

seitliches Verschieben dieses Schiebers g kann man nun die Schlitze e e in der Platte P entweder ganz öffnen oder ihren Querschnitt beliebig verkleinern.

Ein oder mehrere durch Glas- oder Glimmerscheiben verschlossene Schaulöcher in der Feuerthür oder an anderen geeigneten Stellen dienen dazu, die Verbrennung bezw. die Flamme über dem Roste zu. beobachten.

Claims

Patent-Anspruch:

Rost, gekennzeichnet durch dachförmige Roststäbe R, die wiederum mit dachförmigen Körpern S überdeckt sind, derart, dafs das aus den Rohren r durch die Schlitze s der Roststäbe R durchströmende Wasser einerseits die Körper s kühlt und andererseits in die den ganzen Rost überdeckende Kiesschicht behufs Verdampfung eindringt.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.