DE83431C - - Google Patents
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61M—DEVICES FOR INTRODUCING MEDIA INTO, OR ONTO, THE BODY; DEVICES FOR TRANSDUCING BODY MEDIA OR FOR TAKING MEDIA FROM THE BODY; DEVICES FOR PRODUCING OR ENDING SLEEP OR STUPOR
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 30: Gesundheitspflege.
Eine grofse Anzahl von Flüssigkeiten verdirbt bei der Berührung mit der Luft, theils
weil das Vorhandensein von Sauerstoff bei ihnen . Gährung oder Zersetzung hervorruft,
theils weil die Luft Keime und dergl. enthält.
Derartige Flüssigkeiten für Einspritzung unter die Haut bewahrte man bisher in gut
verlötheten Glasflaschen auf, welche erst bei Verwendung des Inhaltes geöffnet wurden.
Im Augenblick aber, in welchem man das Röhrchen der Glasflasche abbricht, kommt die
Flüssigkeit mit der Luft in Berührung. Dadurch wird die Flüssigkeit schon zum sofortigen
Gebrauch schlechter, aufserdem mufs aber auch die Flüssigkeit, welche von der
Operation übrig bleibt, fortgeschüttet werden.
Der Heber dagegen, welcher den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet, ist vor
diesen ..Uebelstä'nden geschützt und ermöglicht
gute Conservirung der leicht verderblichen Flüssigkeit selbst bei. mehrmaligem, unterbrochenem
Verbrauch derselben.
Thatsächlich kann der Heber in beliebigen Abmessungen ausgeführt werden und eine
beliebig grofse Menge der betreffenden Flüssigkeit enthalten, ohne dafs ein Verderben
derselben eintritt.
Die Flüssigkeit ist in den Heber unter Druck eingeschlossen und kann je nach Bedürfnifs
aus demselben entnommen werden, ohne dafs der theilweise geleerte Heber jemals
äufsere Luft eindringen läfst.
Für die Einspritzungen wird die Nadel an der Mündung des Hebers befestigt, derart,
dafs nun die Flüssigkeit aus dem Heber unter die Haut gelangen kann, ohne dafs sie auch
nur für kurze Zeit mit der Luft in Berührung kommt.
Auf beiliegender Zeichnung ist ein vorliegender Erfindung entsprechend eingerichteter
Apparat im Schnitt und in vergröfsertem Mafsstabe veranschaulicht.
Die Vorrichtung besteht in einer Flasche A aus dickem Glas, durch deren Mitte ein Glasrohr
B, welches an dem Zinnpfropfen E befestigt ist, bis nahezu an den Boden der
Flasche hinabreicht.
Eine mit Gewinde versehene Muffe H,
gleichfalls aus reinem Zinn, bewirkt die Befestigung des Heberkopfes am Flaschenhals.
Die Abdichtung erfolgt mittelst Kautschukscheiben K und O.
Dieser Heberkopf G aus Bronze ist an der Innen- und Aufsenfläche vernickelt und hat
eine seitlich cylindrische Ausbohrung, welche das Kolbenventil S1 aufnimmt und mittelst
eines aufgeschraubten vernickelten Bronzedeckels verschlossen ist. Das Ventil verschliefst
oder öffnet mit seiner Spitze je nach Belieben die Mündung eines Kanales V, welcher das
Rohr B mit der Ausbohrung verbindet. Der Theil Ζ) des Ventiles, welcher den eigentlichen
luftdichten Kolben bildet, wird vortheilhaft aus Kupfer hergestellt.
Das Ventil wird geöffnet mittelst eines Hebels L, welcher um eine Achse J drehbar
ist, die durch zwei Flantschen des Deckels R geht. Eine entgegengesetzt wirkende Feder F
stützt sich auf die beiden aus vernickeltem Kupfer hergestellten Scheiben X und schliefst
das Ventil auf seinem Sitz, sobald der Hebel L losgelassen wird.
Die Mündung des Hebers wird mittelst eines eingeschraubten Stöpsels U (Fig. 3) aus
vernickelter Bronze verschlossen. Soll der Apparat zu Einspritzungen verwendet werden,
so ersetzt man den Stöpsel U durch einen anderen T, welcher in der Mitte einen
Kanal Y hat, der durch eine Nadel / aus Platin und Indium führt (Fig. 1).
Bei geöffnetem Ventil wird die Flüssigkeit durch den Druck des aufgespeicherten Gases
aus der Flasche herausgetrieben. Dieser Druck nimmt natürlich in demselben Mafse ab, wie
sich die Flasche leert; es mufs daher vortheilhaft eine Vorrichtung getroffen werden,
um den Abflufs zu regeln.
Es empfiehlt sich, über dem Glasrohr B eine zusammengeprefste Leinwandscheibe zwischen
zwei Scheiben aus Drahtgewebe von vernickeltem Kupfer anzubringen. Durch dieses durchaus einfache Mittel wird ein
merklich gleichmäfsiger Abflufs und gleiche Abflufsgeschwindigkeit erzielt.
Um einen derartigen Heber zu benutzen, reinigt man ihn zunächst vollkommen und
stellt dann die Luftleere im Innern her. Hierauf bringt man ihn mittelst eines gleichfalls
gut gereinigten Rohres in Verbindung mit dem Behälter, in welchem die Flüssigkeit unter
dem Druck eines keimfreien Gases filtrirt ist.
Sobald man das Ventil S1 öffnet, dringt die
Flüssigkeit in den .Apparat ein.
Man füllt auf diese Weise den Heber bis zu einer bestimmten Höhe und läfst darüber
unter Druck Stickstoff oder sonst ein anderes Gas, welches keinen Einflufs auf die Flüssigkeit ausübt, einfliefsen.
. Alsdann läfst man den Hebel L los, das
Ventil schliefst sich und man bringt nun je nach Bedarf den Stöpsel U oder den mit der
Nadel T auf der Heberöffnung an.
Die so unter Druck eingefüllte Flüssigkeit kann beliebig lange in der Flasche verbleiben,
weil sie niemals , mit der Luft in Berührung kommt. Um keine Vorsichtsmafsregel aufser
Acht zu lassen, kann man noch jedesmal, wenn man sie anwendet, die Stöpsel U und T
desinficiren und vor der Einspritzung erst eine bestimmte Menge der Flüssigkeit durch die
hohle Nadel / hindurchfliefsen lassen. ■
Claims (1)
- Patent-Anspruch:.Durch Gasdruck betriebene Flüssigkeits-Injektionsspritze für Einspritzungen unter die Haut, dadurch gekennzeichnet, dafs die in ein s)'phonartiges Gefäfs gefüllte und unter Gasoder Luftdruck stehende Flüssigkeit nach Oeffnen eines Ventils direct injicirt werden kann.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE83431C true DE83431C (de) |
Family
ID=355747
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT83431D Active DE83431C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE83431C (de) |
-
0
- DE DENDAT83431D patent/DE83431C/de active Active
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