[go: up one dir, main page]

DE832240C - Verfahren zum UEberfuehren von Trockenkasein in aufgeschlossenes Milcheiweiss - Google Patents

Verfahren zum UEberfuehren von Trockenkasein in aufgeschlossenes Milcheiweiss

Info

Publication number
DE832240C
DE832240C DEP32249A DEP0032249A DE832240C DE 832240 C DE832240 C DE 832240C DE P32249 A DEP32249 A DE P32249A DE P0032249 A DEP0032249 A DE P0032249A DE 832240 C DE832240 C DE 832240C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
casein
celsius
protein
alkali
water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEP32249A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Ing Richard Weingand
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
RICHARD WEINGAND DIPL ING
Original Assignee
RICHARD WEINGAND DIPL ING
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by RICHARD WEINGAND DIPL ING filed Critical RICHARD WEINGAND DIPL ING
Priority to DEP32249A priority Critical patent/DE832240C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE832240C publication Critical patent/DE832240C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J3/00Working-up of proteins for foodstuffs
    • A23J3/04Animal proteins
    • A23J3/08Dairy proteins
    • A23J3/10Casein

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Nutrition Science (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Coloring Foods And Improving Nutritive Qualities (AREA)

Description

  • Verfahren zum Uberführen von Trockenkasein in aufgeschlossenes Milcheiweiß Für die menschliche Ernährung und besonders für diätetische Zwecke wird das Eiweiß in einer leicht verdaulichen und rasch resorbierbaren Form verlangt. Ein sicherer Maßstab für das Vorhandensein dieser Eigenschaften ist der Quellgrad des Eiweißes, der auf sehr einfachem Wege und schnell zu ermitteln ist. Das aus Milch auf üblichem Wege als Säure- oder Labkasein gewonnene Eiweiß besitzt nach dem Trocknen einen geringen Quellgrad von etwa 200°1o und ist deshalb als Nahrungsmittel schlecht geeignet. Das Säurekasein weist noch den weiteren Mangel auf, daß es einen zu geringen Gehalt an Kalk und Phosphorsäure besitzt und deshalb auch in dieser Hinsicht nicht vollwertig ist. Ein Beimischen von Calciumbiphosphat hat sich nicht als zweckmäßig erwiesen, da dieses in dieser Form nur zu einem geringen Prozentsatz vom menschlichen Organismus verwertet wird und nur das an das Eiweißmolekül gebundene Calciumphosphat als einwandfrei anzusprechen ist. Das während der Milchschwemme besonders auch im Ausland in großen Mengen als Nebenprodukt anfallende Kasein hat man aus diesen Gründen bisher vorwiegend nur zur Herstellung von technischen. Produkten, wie Leim, Kunststoffen und ähnlichen Erzeugnissen, verwendet.
  • Es hat nicht an Versuchen gefehlt, das Kasein durch Aufschluß mittels Alkalien in ein Produkt mit leicht verdaulichen Eigenschaften umzuwandeln. Diese Verfahren haben jedoch höchstens zu einem Teilerfolg geführt, da der Zusatz von Alkalien einen chemischen Abbau der Eiweißmoleküle verursacht, der eine mehr oder minder starke Wertminderung zur Folge hat oder aber eine nachteiligeGeschmacksveränderung nach sich zieht. Selbst die Umsetzung mit Ammoniak als der schwächsten Base hat nicht den erwünschten Erfolg gebracht, weil die dabei entstehenden Ammoniumverbindungen als Nahrungsmittel oder für medizinische Präparate wenig oder nicht geeignet sind.
  • Ein nicht nur für diätetische Zwecke, sondern auch in der Nahrungsmittelindustrie brauchbares Produkt aus entrahmter Milch hat man zwar bereits (vgl. das Patent ioo 977) in der Weise hergestellt, claß man das aus der Milch durch Zusatz einer Mineralsäure ausgefällte Kasein mit Hilfe eines Alkalicarbonats, insbesondere von Natriumbicarbonat, in das entsprechende Kaseinat, z. B. in das Natriumkaseinat, überführt und dieses dann trocknet und mahlt, aber dieses Verfahren kann nur in den Molkereien durchgeführt werden, da die Milch aus bekannten Gründen keine längere Transporte verträgt.
  • Erfindungsgemäß hat es sich nun auf Grund von eingehenden Versuchen gezeigt, daß man in einem einfachen und bequem durchführbaren Verfahren aus Trockenkasein ein das Eiweißmolekül in unveränderter Form enthaltendes und gleichzeitig hochwertige chemische und physiologische Eigenschaften aufweisendes Produkt erhält, wenn man das Trockenkasein in wäßriger Suspension unter Zusatz von Caleiumoxyd oder Calciumhydroxyd oder eines Alkalibicarbonats ganz oder teilweise in die entsprechende Erdalkali- oder Alkaliverbindung überführt und aus der Mischung das Eiweiß durch Zugabe einer Säure und durch Erhitzen als wasserarmes Gel ausfällt. , Die Ausführung dieses Verfahrensprinzips erfolgt vorzugsweise so, daß man das Kasein mit einer dem Säuregrad entsprechenden Menge von pulverförmigen Calciumoxyd oder Calciumhydroxyd oder eines Alkalibicarbonats innig vermischt und dann mit der vier- bis fünffachen Wassermenge bei 20 bis 30° Celsius unter kräftigem Rühren aufschläumt. Der Betrag des pulverförmigen Zusatzes zum Kasein, der sich aus dem Säuregrad des Kaseins errechnet, ist dabei vorteilhafterweise so zu bemessen, daß die Suspension nach beendeter Reaktion einen pH-Wert unter 7 besitzt und somit ein Teilkaseinat entstanden ist. Dadurch ist die Gewähr gegeben, daß kein chemischer Abbau der Eiweißmoleküle eintritt. Gleichzeitig wird die Umwandlung des Kaseins in die entsprechende Alkali- oder Erdalkaliverbindung in einem keinerlei besondere technische Voraussetzungen erforderlichen und daher leicht durchführbaren Verfahren erreicht.
  • L'm (las Eiweiß auszufällen, läßt man die Mischung zunächst eine angemessene Zeit, etwa eine Stunde, unter öfterem Rühren stehen, bis unter starker Aufquellung ein Übergang in den Solzustand eingetreten ist, und setzt dann eine Säure, wie z. 13. Salzsäure, Schwefelsäure, Ameisensäure, Milchsäure, Essigsäure, Zitronensäure, am besten jedoch Phosphorsäure, bis zur Erzielung eines 1)H-Wertes des Gemisches von etwa 5 zu und erhitzt auf ungefähr 5o° Celsius., Dadurch kommt das Eiweiß als wasserarmes Gel in einer leicht weiterzubehandelnden Form finit etwa 4j "/o Trockensubstanz zur Ausfällung. Auch bilden die verwendeten Aufschluß- und Fallmittel mit dein I?iweiß eine komplexe Verbindung, die insbesondere frei Benutzung von Calciumoxyd oder Calciumhydroxyd und Phosphorsäure der in der -Milch vorliegenden Verbindung gleich oder ähnlich ist und daher vom menschlichen Organismus leicht aufgenonilnen und gilt verwertet wird.
  • Das erzielte Gel wird, nachdem ntan es in einer Nliihle fein zerkleinert hat, unter Zusatz einer äquivalenten Menge eines Alkalibicarbonats bei kräftiger Durchmischung so weit neutralisiert, daß sein PH-Wert etwa 7 beträgt. hierauf wird das neutralisierte Eiweiß einer stufenweise durchgeführten Trocknung unterworfen. indem es, vorzugsweise in dünner Schicht, ungefähr eine Stunde bei einer Temperatur von unter 5o° Celsius vorgetrocknet und dadurch von der llauptinenge des Wassers befreit wird, um dann erst einer auf 75° Celsius gesteigerten Trocknungstemperatur ausgesetzt zu werden. Durch diese unter 5o° durchgeführte Vortrocknung wird die bei höherer Temperatur eintretende unliebsame Verhornung der Oberfläche der Eiweißteilchen vermieden, welche die Quellfähigkeit und die Resorbierbarkeit des Erzeugnisses nachteilig beeinflußt. Beispiel 5o kg Säurekasein von dein pH-Wert 5 werden in trockenem Zustand mit 1,7 kg Calciumoxyd in Pulverform innig vermischt und mit 250 1 Wasser angerührt. Unter öfterem Durchmischen läßt man diese Suspension etwa i Stunde bei 20° Celsius stehen. Die Menge des Calciumoxyds ist so bemessen, daß der PH-Wert des Gemisches, nachdem es durchreagiert hat, unter 7 liegt. Dann setzt man unter Rühren so viel chemisch reine Phosphorsäure zu, bis ein PH-Wert von 5 erreicht ist, wobei unter weiterer starker Aufquellung des Kaseins ein Übergang in den Solzustand einsetzt. Hierauf wird die Mischung unter neuerlichem Rühren auf 5o° Celsius erwärmt, was die Koagulation des Eiweißes herbeiführt, das sich in einer leicht von der Flüssigkeit abtrennbaren Forin abscheidet. Es empfiehlt sich, das ausgefällte Eiweiß noch ein- bis zweimal mit warmem, schwach angesäuertem Wasser vom PH-Wert 5 zu waschen.
  • Nachdem durch Auskneten das anhaftende Wasser entfernt ist, enthält das Produkt etwa :15 % Trockensubstanz. Dieses Eiweiß wird in einer Mühle zerkleinert und mit i,3 kg Natriumbicarbonat innig vermischt. Die sich ergebende krümelige Masse wird in etwa 3 mm dicker Schicht auf Siebblechen ausgebreitet, die durch einen "Trockenkanal geschoben werden, dessen Temperatur 45° Celsius beträgt und nach i Stunde auf 75° Celsius gesteigert wird. Auf diese `'eise ist der Trocknungsvorgang nach etwa 2 Stunden beendet. Das getrocknete Produkt wird dann noch auf einem @1'alzenstulil gemahlen.
  • Das gewonnene Enderzeugnis besitzt einen Quellgrad von über 6oo%, d. h. den dreifachen Wert des Ausgangsstoffes. In dieser Forin ist es dem ursprünglichen Eiweiß in seiner chemischen Zusammensetzung praktisch gleich und dank seines hohen Quellgrades sehr leicht vorn menschlichen Organismus resorbierbar und deshalb als diätetisches Produkt vorteilhaft geeignet. Daneben kann es infolge seiner günstigen oberflächenaktiven Eigenschaften als Grundlage für die Verstellung von Schaumspeisen, wie Kreme und Tortenbelägen, sowie für ähnliche Zwecke verwendet und ferner wegen seines hohen Nährwertes als Zugabe zti Mehlspeisen und anderen Nahrungsmitteln und außerdem auch mit Erfolg hei der Bereitung von Käse eingesetzt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Überführen von Trockenkasein in aufgeschlossenes Milcheiweiß, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kasein in wäßriger Suspension unter Zusatz eines Alkalihicarhonats oder von Calcitimoxyd oder Calciumhydroxyd ganz oder teilweise in die entsprechende Alkali-()der I:r<lalkaliverl>induiig überführt und aus der .Mischung (las Eiweiß durch Zugabe einer Säure und durch h.rliitzting als wasserarmes Gel ausfällt. 2. ."erfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man als Säure Phosphorsäure his zur Erzielung eines pH-Wertes von etwa 5 dem Gemisch zugibt und dieses auf etwa 50° Celsius erhitzt. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gel mit Alkalihicarbonat bis zu einem pH-Wert von ungefähr 7 neutralisiert. %'erfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Trocknung des neutralisierten Eiweißes stufenweise vornimmt. 5. Verfahren nach Anspruch i bis .4, dadurch gekennzeichnet, daß mau den Hauptteil des Wassers aus dem neutralisierten Eiweiß hei einer Temperatur unter 5o° Celsius austreibt. h. ."erfahren nach Anspruch i his 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Menge des dem Kasein zugesetzten Calciumoxyds oder Calciumlivdroxyds oder Alkalibicarhonats für die Erzielung eines unter 7 liegenden pH-Wertes des Gemisches am Reaktionsende hemißt und <las Kasein samt dem Zusatz mit der vier- bis fünffachen Wassermenge hei etwa 20 bis 30° Celsius aufschläumt.
DEP32249A 1949-01-23 1949-01-23 Verfahren zum UEberfuehren von Trockenkasein in aufgeschlossenes Milcheiweiss Expired DE832240C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEP32249A DE832240C (de) 1949-01-23 1949-01-23 Verfahren zum UEberfuehren von Trockenkasein in aufgeschlossenes Milcheiweiss

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEP32249A DE832240C (de) 1949-01-23 1949-01-23 Verfahren zum UEberfuehren von Trockenkasein in aufgeschlossenes Milcheiweiss

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE832240C true DE832240C (de) 1952-02-21

Family

ID=7372670

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEP32249A Expired DE832240C (de) 1949-01-23 1949-01-23 Verfahren zum UEberfuehren von Trockenkasein in aufgeschlossenes Milcheiweiss

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE832240C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE951970C (de) * 1952-08-16 1956-11-08 Unilever Nv Verfahren zur Herstellung eines proteinhaltigen Nahrungsmittels

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE951970C (de) * 1952-08-16 1956-11-08 Unilever Nv Verfahren zur Herstellung eines proteinhaltigen Nahrungsmittels

Similar Documents

Publication Publication Date Title
US2554143A (en) Dry pudding compositions
DE3032618A1 (de) Neue zusammensetzungen auf basis von lysin zur tierfuetterung und ihre herstellung.
DE832240C (de) Verfahren zum UEberfuehren von Trockenkasein in aufgeschlossenes Milcheiweiss
US1638700A (en) Fish-oil product and method of making the same
EP0941669A1 (de) Mischung zur bereitung von eiscreme
DE19921859A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Sesamprodukten
DE810341C (de) Verfahren zur Herstellung von Speiseeis und analogen Genussmitteln
DE538626C (de) Verfahren zur Herstellung eines Zusatzmittels fuer Backzwecke
DE945304C (de) Verfahren zur Gewinnung von back- und schaumfaehigem Milcheiweiss aus Molke
DE891183C (de) Verfahren zur Verhinderung der Faeulnisgaerung und des Fluessigkeits-verlustes von insbesondere eiweisshaltigem Silofutter
AT135335B (de) Verfahren zur Herstellung von Brot und anderen Backwaren.
AT129748B (de) Verfahren zur Herstellung von zur menschlichen Nahrung geeigneten Mehlen aus gereinigten und entstaubten, in der Mälzerei anfallenden Wurzelkeimen, einschließlich Maiskeimen.
DE929828C (de) Verfahren zur Erhoehung des Naehrwertes von Kleie
DE923158C (de) Verfahren zur Herstellung eines nicht hygroskopischen diaetetischen Naehr- und Kraeftigungsmittels
DE861781C (de) Verfahren zur Herstellung homogener, leicht loeslicher Phosphatiderzeugnisse
DE2057906A1 (de) Verfahren zur Herstellung einer Saeuglingsnahrung
DE747235C (de) Verfahren zur Herstellung von leichtverdaulichen Beifuttermitteln
DE2233551C3 (de) Verfahren zur Herstellung simulierter Frauenmilch
AT91708B (de) Verfahren zur Herstellung von Nahrungs- oder Futtermitteln aus zellulosehaltigen Pflanzenteilen.
DE878464C (de) Verfahren zur Herstellung eines fuer die Zubereitung von Nachspeisen geeigneten Trockenproduktes
US1705332A (en) Process of making food product
AT130401B (de) Verfahren zur Herstellung von für Genußzwecke geeigneten Ersatzmitteln für Kochsalz.
DE2022072C3 (de) Cholinpräparat zum Anreichern von Futtermitteln
AT106439B (de) Verfahren zur Herstellung eines Nahrungsmittels.
AT162631B (de) Verfahren zur Herstellung eines Eiersatzstoffes