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Bremsvorrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, mit einer
hydraulisch wirkenden Bremse, z. B. Fußbremse, und einer mit ihr gekuppelten mechanisch
wirkenden Bremse, z. B. Handbremse Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsvorrichtung
für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, mit einer hydraulisch wirkenden Bremse,
z. 13. Fußbremse, und einer mit ihr gekuppelten mechanisch wirkenden Bremse, z.
B. Handbremse.
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Bei einer derartigen Bremsvorrichtung kann die hydraulisch wirkende
Bremse auf ein Räderpaar, gewöhnlich die Vorderräder, und die mechanisch wirkende
Bremse auf ein anderes Räderpaar, gewöhnlich die, Hinterräder, wirken.
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Bei einer Bremsvorrichtung dieser Art sind beide Bremsen durch einen
Ausgleichhebel gekuppelt, und die Betätigung der hydraulischen Bremse, z. B. durch
den Fußhebel, legt beide Bremsen gleichzeitig mit ihrem vollen Bremsdruck an; die
Betätigung der Handbremse bewirkt bei dieser Vorrichtung das Anlegen der hinteren
Bremsen mit denn vollen Bremsdruck und` ein leichtes Anlegen der vorderen Bremsen.
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Demgegenüber schafft die Erfindung eine Bremsvorrichtung, bei der
die Betätigung der hydraulischen Bremse mit zunehmendem Bremsdruck ein allmähliches
Anwachsen des Bremsdruckes an den mechanischen Bremsen im Verlhältnis zum hydraulischen
Brernsidruck mit sich bringt. Gemäß der Erfindung ist zu- diesem Zweck das Hebelwerk
der
hydraulischen Bremse mit dem Gestänge der mecha= nischen Bremse
elastisch über mindestens eine Feder gekuppelt, die beim Anlegen der hydraulischen
Bremse die mechanische Bremse mit allmählich anwachsendem Bremsdruck betätigt.
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Vorzugsweise ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die elastische
Kupplung eine zweite, schwächere Feder aufweist, die zwischen Hebelwerk und Gestänge
der beiden Bremsen mit der ersten Feder entgegengesetztem Wirkungssinn angreift
und beim Anlegen der mechanischen Bremse die hydraulische Bremse mit leichtem Bremsdruck
betätigt, der vom Grad der Andrückung der mechanischen Bremsen und von Veränderungen
des Volumens der Bremsflüssigkeit infolge von Temperaturänderungen unabhängig ist.
Es ergibt seich nämlich heim Anziehen der mechanischen Bremse ein im wesentlichen
gleichbleibender leichter Flüssigkeitsdruck in der hydraulischen Bremsvorrichtung
und infolgedessen ein gleichbleibender leichter Bremsdruck auf die hydraulischen
Bremsen.
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In den Zeichnungen ist eine Ausführungsform einer derartigen Bremsvorrichtung
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 teilweise im Schnitt eine Seitenansicht
der gesamten Einrichtung, wobei alle Teile sich in ihrer normalen oder unwirksamen
Stellung befinden, Fig. 2 eine ähnliche Ansicht wie nach Fig. 1 bei angelegter Fußbremse
und Fig. 3 die Vorrichtung bei Betätigung der Handbremse.
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Der Fahrgestellrahmen des Fahrzeuges ist mit 1 und der Boden dies
Fahrzeugaufbaus mit 2 bezeichnet. 3 ist das Fußbrett und 4 das Spritzblech. Der
Hebel der Handbremse 5 ist nach Art eines Pistolengriffes ausgebildet und steht
durch ein Kabel 6 mit dem um 8 in dem Lager 9 des Fahrgestelles drehbaren zweiarmigen
Hebel 7 in Verbindung, während für die Fußbremse ein'Fußhebel 1o vorgesehen ist,
der um die am Fahrgestell gelagerte Welle 11 drehbar ist.
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Die Büchse des Fußhebels 1o hat eine in radialer Richtung und seitlich
aufgesetzte Nase 12, die sich gegen eine Anschlagschraube 13 legen kann, die in
einem nach vorn sich erstreckenden Teil des unteren -Armes eines zweiarmigen Hebels
14 sitzt, der gleichfalls auf der Welle 11 unmittelbar neben dem Fußhebel 1o drehbar
ist. Der untere Arm dieses Hebels 14 ist unmittelbar mit dem Kolben des gewöhnlichen
hydraulischen Hauptzylinders IS verbunden, der mit der Druckflüssigkeit durch ein
Rohr 16 von einem nicht dargestellten Vorratsbehälter verbunden ist, und dieser
Zylinder besitzt einen Druckauslaß 17, der durch ein Druckrohrsystem 18 mit den
Zylindern der Vorderraldbremse in gewöhnlicher Weise verbunden .ist. Diese Zylinder
sind in der Zeichnung nicht dargestellt. Der Fußhebel 1o wird nach oben gehalten
durch eine Zugfeder 19, die an dem Fahrgestell befestigt ist, und für gewöhnlich
besteht, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ein kleiner Zwischenraum zwischen den Anschlägen
12 und 13, so daß der Fußhebel 1o eine gewisse Bewegungsfreilieit hat, bevor er
zN,-angslätitig den Hebel 14 betätigt, um die hydraulischen Bremsen für die Vorderräder
anzulegen.
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Der obere Arm des Hebels 14 ist doppelt ausgeführt und greift um eine
Zugstange 2o herum, die durch ein Loch in einem Querzapfen 21 hindurchgleitet, der
in durch Gabelung des Hebels 14 gebildeten Lageraugen 22 drehbar ist. Zwei Hülsen
23 und 24, die verschiebbar auf der Zugstange 20 sitzen, und zwar auf entgegengesetzten
Seiten des Querzapfens 21, werden durch entgegengesetzt wirkende Druckschraubenfedern
25 und 26 betätigt, die über die Zugstange 20 gestreift sind und sich an ihren äußeren
Enden gegen feste Anschläge 27 und 28 legen, die an der Stange 20 befestigt sind.
Diese Stange wird nach rückwärts durch eine Feder 29 gezogen, die an dem Fahrgestell
1 befestigt ist, während der vordere Anschlag 28 mit einer Stift- und Schlitzverbindung
3o mit einem gegabelten Glied 31 auf einer Stange 32 sitzt, das mit dem kürzeren
Arm des Handbremshebels 7 verbunden ist; diie Stange 32 @vird nach rückwärts durch
eine Feder 33 gezogen, die gleichfalls an dem Fahrgestell 1 befestigt ist. Das hintere
Ende der Stange2o ist durch eine Zwieselmutter34 mit einem Hebel 35 verbunden, der
frei von einem festen Zapfen 36 des Fahrgestells herabhängt und durch eine Stange
37 und den Hebelarm 38 auf einen doppelarmigen Hebel 39 einwirkt, der um einen senkrechten
Zapfen 40 drehbar ist und' dessen Enden durch seitlich sich erstreckende Stangen
41, 42 mit den mechanischen Bremsen der linken und rechten Hinterräder verbunden
sind. In .den Zeichnungen sind die Teile 37, 38, 39, 40, 41 und 42 dargestellt,
wie sie im Grundriß erscheinen, und nicht in Seitenansicht, wie sie in Wirklichkeit
dargestellt werden müßten. Dieser hintere Teil der hinteren Bremseinrichtung stimmt
mit der in der Praxis üblichen Anordnung überein.
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Die Federn 25 und 26 haben verschiedene Stärke, und zwar drückt die
vor dem Zapfen 21 angeordnetestärkere Feder 26 durch die Gleithülse 24 diesen Zapfen
nach hinten gegen die Wirkung der ihr entgegenarlyeitenden schwächeren Feder 25,
die auf den Zapfen 21 über die Hülse 23 einwirkt.
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Wenn die hydraulischen Bremsen zwangsläufig durch Niederdrücken des
Fußhebels 1o betätigt werden, so wird d'ie Vorwärtsbewegung des oberen Endes des
Hebels 14, der -den Querzapfen 21 trägt, durch die stärkere Feder 26 und das Anschlagglied
28 auf diie Stange 20 übertragen, so daß die mechanischen hinteren Bremsen betätigt
werden: wenn der Bremsdruck auf den Fußhebel 1o vergrößert wird, so wirkt die Feder
26 in der Weise, daß der Bremsdruck an den mechanischen Bremsen im Verhältnis zum
hydraulischen Bremsdruck allmählich anwächst (Fig. 2). Dabei übt unter normalen
Bremsbedingungen der Fußhebel die größere Bremswirkung auf die Vorderräder aus und
wächst die Bremswirkung an den Vorderrädern auch selbsttätig im Verhältnis zu der
Bremswirkung an den Hinterrädern an, da mit zunehmender Verzögerung eine Verschiebung
des Gewichts nach vorn eintritt.
\\ eint die Hand@l>remse betätigt
wird, so werden die hinteren Bremsen unmittelbar und zwangsläufig durch die Stange
2o angelegt, sobalid der tote Gang im Gestänge ausgeglichen ist. Die Vorwärtshewegung
der Stange 2o mit den Anschlägen 27 und 28 entlastet die Feder 26 und verursacht
ein Zusammendrücken der Feder 25, das so anwächst, claß der Zapfen 21 nach vorwärts
gedrückt wird und somit ein ständiges leichtes Anlegen der hydraulischen Bremsen
bewirkt und'' aufrechterhält, unabhängig von dem Grad der Andrückung der mechanischen
Bremsen und unabhängig von den Änderungen des Volumens der Bremsflüssigkeit unter
dem Einfluß von Temperaturänderungen.