DE830181C - Hydraulischer Grubenstempel sowie Vorrichtung zum Setzen und Rauben desselben - Google Patents
Hydraulischer Grubenstempel sowie Vorrichtung zum Setzen und Rauben desselbenInfo
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Description
- Hydraulischer Grubenstempel sowie Vorrichtung zum Setzen und Rauben desselben Hydraulische Grubenstempel sind an sich bekannt. Ein solcher Stempel besteht aus einem Zylinder, der gewöhnlich als Stempelfuß dient und in welchem ein Kolben geführt ist, der das Stempeloberteil bildet. Es ist sclibn vorgeschlagen worden, den Stempel an eiiieDruckwasserleitung anzttschlie-Llen tuid die Verbindung zwischen der Leitung und dem Steinpol während der Standdauer des letzteren geÖffnet zu lassen. Alsdann ist dieTragfäliigkeit des Stempels ständig gleich der Kolbenfläche multipliziert finit dein Druck in der Leitung. Senkt sich das 1-langende, so verkürzt sich der Stempel: die Tragfähigkeit ändert sich aber nicht.
- Es sind ferner hydraulische Grubenstempel bekanntgeworden, hei welchen in dem Stempel ein gewisser Wasservorrat enthalten ist, der mit Hilfe einer an dem Stempel angebrachten Hochdruckpumpe unter den Kolben gedrückt werden kann, so daß dieser ausgezügen und gegen das. Hangende gepreßtwird. Die Setzspannung dieser Stempel hängt lediglich davon, ab, bis zu welchem Druck das Wasser mittels der Pumpe gepreßt wird. Die Folge davon wird sein, daß praktisch sämtliche in einem Abbaubetrieb stehenden Stempel verschiedene Setzspannungen aufweisen. Ein noch größerer Nachteil besteht aber darin, daß das Betätigien der Preßpumpe beim Setzen eines jeden Stempels zeitraubend und mühsam ist und gewöhnlich unverhältnismäßig länger datiert als das Setzen eines Holzstempels oder eines normalen eisernen Grubenstempels, bei welchem Stempelunterteil und -olre.rteil 111 ausgezogener Lage durch ein Reibschloß gegeneinander verklemmt sind.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Hangende eines Abbaubetriebes durch hydraulische Grubenstempel -derart abzustützen, daß einmal die Setzspannung sämtlicher Einzelstempel möglichst den gleichen Wert hat, daß idarüber hinaus inshesonckre das Setzen der einzelnen Stempel in beliebiger Reihenfolge mühelos und in kürzester Zeit vorgenommen werden kann. Trotzdem sioill die Höchstlast, die von dem Stempel aufgenommen werden kann, wesentlich über der Setzspannung liegen, andererseits aber auch derart geregelt werden können, daß Verformungen oder Zerstörungen der Stempel vermieden wenden.
- Gemäß der Erfindung erfolgt das Füllen d:r Grubenstempel ebenfalls von einer Anschlußleitung aus. Der Druckmittelsrhlauch zum Befüllen des Stempels trägt dabei ein Anschlußstück zum Kuppeln mit dem zu setzenden Stempel. welches hel>elförmi,g ausgebildet ist, derart, daß nach der Anlenkting an den Stempel durch einen Druck an einem langen rohrförmigen Hebelarm ein kurzer Hebelarm so fest und dicht gegen die Einlaßöffnung des Stempels gepreßt werden kann, daß das Druckwasser ohne Verschraubung durch den kurzen Hebelarm in den Stempel übergeleitet werden kann. Das Anschlußstück ist mit einem Ventil zur Steuerung des Druckwasserzuflusses versehen. Es trägt an seiner Austrittsöffnung einen Stift, durch welchen beim Kuppeln mit dem Stempel das Rückschlagrventil des letzteren vonseinemSitzabgehiben werden kann. Mit Hilfe dieser Einrichtung ist es möglich, die Befüllung des Stempels beliebig zu regeln, wenn der Stift so lang ist, daß er beim Verschwenken des Anschlußstückes das Rückschlagventil bereits beeinflußt, bevor der dichte Anschluß der Zuleitung an die Einlaßöffnung des Stempels erreicht ist. Das Ansdhlußstück ist vorteilhaft so ausgebildet, daß es in einer von seiner normalen Betriebslage abweichenden Stellung mit einem exzentrisch angebrachten Haken od. dgl. an einer Raste des Stempels angehängt werden kann. Diese Raste, die über dem Schwerpunkt des Stempels liegt, ist zweckmäßig als Handgriff ausgebildet. Sie ermöglicht eine bequeme Handhabung des Stempels beim Transport. Der Stempel kann an diesem Handgriff mit einer Hand getragen werden, während das untere Ende auf dem Boden liegend gleitet.
- Die Einrichtung zumRauben des Stempels ähnelt der genannten Befüllungseinrichtung. Die Steuerung des Auslasses wird dabei durch einen doppelten Hebelarm bewirkt, der an dem Stempel mit einem kurzen Hebelarm angelenkt wird und das Rückschlagventil von seinem Sitz abhebt, während der zweite Hebelarm z. B. durch das gespannte Raubseil verschwenkt wird. Beim Anspannen des Raubseiles tritt also das Druckwasser selbsttätig durch (las Rückschlagventil wieder aus, so daß der Stempel in sich zusammensinkt.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfin:lung dargestellt. Es zeigt
Fig. i einen Abl)atilwtrieil ini Grundriß stark verkleinert, Fig. 2 in etwas größerem \IaUstab cin,ti Stem- pel in Ansicht, teilweise geschnitten. Fig.3 (las Anschlußstück (Us l)ruckwasser- schlauches und die anschließende» Teile <lvs Stetn- pels etwas verkleinert ini Schnitt. Bei dem in hig. i der 7eiclitititig clargcstellten Ablyaubetrieb wird die a»stelnnrle I<olile io durch ein hobelartiges Gerät i i gelöst und selbsttätig in den Förderer 12 verladen, der seinerseits das ge- wonnene Gut in den Streckenförderer austrägt. Der Kohlenstoß ist stempelfrei: der Fiirclerer 12 wird mit fartschreitendetn Abbau kontinuierlich auf seiner ganzen Länge gegen den Kc;lilenstoß to hin verschoben. Der Ausbau erfolgt (furch Stempel i.l, die in Reihen gesetzt werden, die einen Winkel finit dein Kohlenstoß io bild;n und die somit, wie in der Zeichnung ohne weiteres erkennbar ist, sägenförmig zueinander stehen. Das Setzen Gier Stempel 14 in beliebiger Reihenfolge wird bewirkt durch den An- schluß derselben mittels eines Druckschlauches 15 an eine entlang denn Förderer 12 verlatifen(le Druck- mittelleitung 16. Diese Leitung trägt in gewissen Abständen Kupplungsstellen 17, an welchen der Druckwasserschlauch 15 angeschlossen werden kann. Das Druckwasser kann z.'1',. von einer höher ge- legenen Sohle aus zugeführt werden, wenn die Grubenverhältnisse eine solche Möglichkeit bieten. Es kann aber auch in der -Nähe des Abbaues eine elektrisch oder mit Druckluft betriebene Druck- wasserpumpe 18 aufgestellt sein. Ist der Kohlen- stoß io hinreichend weit vorgelegt, so weiden die rückwärtigen Stempel 1-4 geraubt, worauf das Hangende zu Bruch gebt oder :ich auf den ein- gebrachten Versatz legt. Die hydraulischen Stempel 1d lyestelieti aus einem als Zylinder dienenden Unterteil ig, in welchem sich (las ausscliiehl)are Oberteil 2o als Kolben (licht schließend führt. ltenipilu»ter- und -oherteil t d und 2o können mit einem zweckmäßig als Kugel- gelenk ausgebildeten Fuß 2 1 bzw. Kopfteil 22 ver- sehen sein, um die auf den Stempel i4 einwirken- den Knickkräfte so gering wie möglich zti halten. An dem Stempelunterteil ig ist einmal ein Rück- schlagventil23 zum Füllen des Stempels beine Setzen sowie zu seiner lI»tleeru»g 1>c ini hauben und ferner ein Überdruckventil 24 zur Einstellung der Höchstlast vorgesehen. Die Ventile 23 und 24 liegen geschützt zwischen zwei an (lern Unterteil ig angeschweißten Platten 2;, die durch einen BAzen 26 miteinander verbunden sind, der gegebenenfalls Teil eines Griffbügels sein kann, der eine bequetnc Handhabung :des Stempels ermöglichen soll. In Fig. 3 der Zeichnung sind die Ventile 23 und 24 in größet-em Maßstall besser erkennbar. In d°ni Ventil 23 ist ein Ventilkörper 27 angeordnet, (:r unter der Einwirkung der Feder 28 steht. Die Kugel 27 wird durch die Feder 28 entgegen dem Druck- des einströmenden Preßwassers gegen ihren Sitz 29 gedrückt. Das Druckwasser wird von der .entlang dem Förderer 12 verlaufenden Druckleitung 16 - Soll ein Stempel 14 gesetzt werden, so wird das Anschlußstiick in der iei Fig. 3 dargestellten Weise an den Stempel gehängt. Ist der Stempel noch etwas zu lang, so kann @r durch ein geringfügiges Niederdrücken des Rohrarmes 32 in der Pfeilrichtung 41 etwas gelüftet werden. Der Stift 34 des Anschlußstückes ist nämlich so lang, daß er bei einer Verschwenkung des Rohres 32 in der Pfeilrichtung 41 den Vcyeitilkörper 27 schon von seinem Sitz 29 abliebt, bevor der Diehtungskegel35 zur Anlage kommt. In diesem Betriebszustand kann dann durch das geöffnete Rückschlagventil23 ein Teil des Druck@8assers aus dem Stempel austreten, worauf der Oberstempel 20 in das Unterteil i9 einsinkt oder mühelos von Hand abwärts gedrückt werden kann. Sobald dann der Stempel an der gewünschten Stelle, aufgestellt ist, wird der Rohrarm 32 in der Pfeilrichtung 4i weiter abwärts gedrückt, so daß sich zunächst die Kugel 27 noch mehr von ihren Sitz 29 abhebt, gleichzeitig aber auchderDichtungskegel 35 sich dicht schließend gegen die kegelförmig erweiterte Ausnehmung 42 des Riickschlagventils 23 legt. Wird darauf der Griffhebel 38 in der Pfeilrichtung 39 angezogen, so strömt das Druckmittel mit großer Geschwindigkeit aus der Druckleitung 16 durch den Schlauch 15. das Griffrohr 32 und das Austrittsröhrchen 33 an dem Ventilkörper 27 vorbei in den Zyliniderraum i9 des Stempels und treibt dabei däs kolbenförmige Stempeloberteil 14 finit einer dem hydraulischen Druck entsprechenden Kraft gegen das Hangende. Praktisch kann <las Füllen des Stempels zum Setzen desselben in wenigen Sekunden erfolgen, ohne daß von der Bedienung eine ermüdende Pumparbeit vorgenommen wird. Der Stempel stützt sodann das Hangende mit einer Vorspannung, die sich errechnet aus seinem Kolbenquerschnitt und dem Druck des zugeführten Preßwassers. In dieser Betriebslage bleibt der Stempel stehen, und das Anschlußstiick 3o kann abgehängt und zum Setzen eines neuen Stempels verwandt werden.
- Beim Absenken des Hangenden steigt die Pressung des Wassers in dem Stempel, dpa ein Entweichen desselben zunächst nicht möglich ist, nachdem sich der Ventilkörper 27 unter der Einwirkung der heder 28 und des Druckwassers fest gegen seinen Sitz 29 gelegt hat. Eine Beschädigung oder Zerstörung bei fortschreitender Drucksteigerung wird jedoch durch das Rückschlagventil24 verhindert, dessen Ventilkörper 43 unter der Belastung der Feder ,44 eine kleine Öffnung 45 nach außen hin abschließt. Durch,die Spannung der Feder 44 kann der Druck, bei welchem das Preßwasser aus dem Stempel selbsttätig austritt und durch welche somit die Höchstlast des Stempels eingestellt wird, geregelt werden.
- Soll der Stempel geraubt werden, so kann zu diesem Zweck ein doppelarmiger Hebel 46 (Fig. 2) Anwendung finden, der wiederum mit einem Haken 47 an (lern Bolzen 26 des Unterteiles i9 angehängt wird und der an seinem kurzen Hebelarm 48 einen Druckstift 49 trägt, der das Rückschlagventil 23 öffnet, wenn an dem längeren Hebelarm 5o beispielsweise durch die Kette 51 ein Zug in der Pfeilrichtung 52 ausgeübt wird.
- Sobald das Druckmittel aus dem Stempel austritt, sinkt das Oberteil 20 in das Unterteil i9 hinein. Ist der Stempel mehr oder minder vollkommen entlastet, so kann er mit Hilfe der Kette 51 unter das schützende Hangernde gezogen werden. Für die Raubmannschaft ergeben sich somit auch keinerlei Gefahren.
Claims (7)
- PATEN TA \SPRh:CHE: i. Vorrichtung zum Setzen hydraulischer Grubenstempel, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckmittelschlauch (i5) zum Füllender Stempel (i4) ein Anschlußstück (30) zum Kuppeln mit dem zu setzenden Stempel (i4) trägt, welches hebelförmig ausgebildet ist, derart, daß nach der Anlenkung an den Stempel (i4) durch einen Druck an einem langen rohrförmigen Hebelaren (32) ein kurzer Hebelarm (33) so fest und dicht gegen die Einlaßöffnung (42) des Stempels (i4) gepreßt werden kann, daß das Druckwasser ohne Verschraubung durch den kurzen Hebelarm (33) in den Stempel (i4) übergeleitet werden kann.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschluß.stück (30) ein Ventil (37) zur Steuerung des Druckwasserzuflusses trägt.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Austrittsöffniung des Anschlußstückes (30) ein Stift (34) angebracht ist, durch welchen heim Kuppeln desselben mit dem Stempel (i4) das Rückschlagventil (27) von seinem Sitz (29) abgehoben werden kann.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift (34) so lang ist, daß er beim Verschwenken des Anschlußstückes (30) das Rückschlagventil (27) bereits von seinem Sitz (29) abhebt, bevor sich das Anschlußstüc.k (3o) dicht schließend vor dieEinlaßöffnung (42) des Stempels (i4) legt.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußstück (30) in einer von Seiner Kupplungslage abweichenden Haltung mit einem exzentrisch angebrachten Haken (3r) an einerRast (26) des Stempels (r4) angehängt wird.
- 6. Vorrichtung zum Rauben des Stempels nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung des Wasserauslasses durch einen doppelarmigen Hebel (.16) bewirkt wird, der an (lein Stempel (r4) artgelenkt mit einem kurzen f-lel>elarin (49) das Riickschlagventil (27) von seinem Sitz abheht, während der zweite Hebelarm (5o) z. B. durch (las gespannte Raubseil (5r) verschwenkt wird.
- 7. Hydraulischer Grubenstempel, dadurch gekennzeichnet, da13 die Raste (2h) als über clem Schwerpunkt liegender Handgriff insbesondere zum Handhaben des Stempels während des Transportes ausgebildet ist. Aiigezo-ene Druckschriften: Diirr &@@'achter: Hydraulische @ntrirb:, S. ä2@@@.
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