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Vorrichtung zur Herstellung von Prägekörpern, insbesondere Musterungswalzen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herstellung von Prägekörpern,
insbesondere Musterungswalzen, zur Erzeugung von Musterbildern auf Bahnen, wie Papier,
Metallfolien, Textilstoffen usw., die durch fein gerillte Flächenstücke gebildet
werden, mittels eines verhältnismäßig sehr kleinen Rillenrädchens.
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Die Herstellung von Musterungswalzen mit durch fein gerillte Flächenstücke
gebil,detenMusterbildern mittels eines verhältnismäßig sehr kleinen Rillenrädchens,
z. B. mit einem Durchmesser von .4 mm bei einer Breite von i mm, ist bereits vorgeschlagen
worden. Hierbei wird in der Weise vorgegangen, daß die zu musternde Walze nach dem
Aufsetzen des Rillenrädchens innerhalb des durch die Begrenzungslinien des Musterungsbildes
gegebenen Winkelmaßes verdreht wird. Das Rillenrädchen hinterläßt hierbei eine Rillenspur.
Anschließend wird durch ein seitliches Verschieben des Werkstückes um etwa o,2 mm
die Rillenspur im Einsgriff an die Anfangsspur verbreitert.
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Die Winkelstellung des Rillenrädchens zur Achse des Werkstückes ist
veränderlich, so daß Rillenspuren mit verschiedener Steigung der Rillen und damit
Musterbilder erzeugt werden können, die sich aus Rillen unterschiedlicher Steigung
zusammensetzen. Durch diese Art der Herstellung vonPr.ägekörpern werden insbesondere
ganz erhebliche Einsparungen an Zeit bei der Herstellung erzielt.
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Die Erfindung ergibt eine weitere Zeiteinsparung dadurch, daß eine
Mehrheit gleichgesteuerter Rillenrädchen nebeneinander vorgesehen ist. Hierdurch
ist
es möglich, große Prägekörper auf ihrer ganzen Fläche mit all den notwendigen Musterbildern
in fast der gleichen Zeit zu versehen, die sonst für die Herstellung eines Musterungsstreifens
in der Rundumrichtung erforderlich ist. Außerdem fallen die gleichzeitig hergestellten
Musterbilder vollkommen gleich aus. Durch di-e neue Vorrichtung ist es möglich,
auch in den Fällen, wo das Musterungsbild über den zeitraubenden und kostspieligen
Umweg der Molette auf den Prägekörper übertragen werden mußte, den ganzen Prägekörper
unmittelbar mitdenMusterungsbildern zu versehen, wobei der Zeitaufwand !hierfür
gegenüber dem Zeitaufwand zur Herstellung einer Molette in der gleichen Weise nur
insoweit vergrößert ist, als der Durchmesser des Prägekörpers größer als der Molettendurchmesser
ist.
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Der Abstand der Rillenrädchen voneinander kann veränderlich sein,
so daß je nach Wunsch mehr oder weniger dicht nebeneinanderliegende Musterungsbilder
gleichzeitig erzeugt werden können.
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Zur Verstellung des Achswitikels der Rillenrädchen gegenüber der Achse
des Prägekörpers kann nach der Erfindung um die drehverstellbare Senkrechtachse
jedes Trägers eines Rillenrädchens ein allen Senkrechtachsen der Träger gemeinsamer
Seilzug geschlungen sein. Ein solcher Seilzug läßt durch Zug in der einen oder anderen
Richtung ein Verdrehen der Rillenrädchen um die Senkrechtachse zu, ohne daB eine
verwickelte Verstellvorrichtung notwendig ist.
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Die Rilleniädchen können auf einem über einen Fußtritt lieb- und senkbaren
Träger angeordnet sein. Dies bietet den Vorteil, daß die Steuerung der Rillenrädchen
keine Beanspruchung der Hände bedingt und letztere daher für andere Arbeitsverrichtungen
frei sind.
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Der Träger der Rillenrädchen ist außerdem über Spindeln 'heb- und
senkbar, so daß die Rillenrädchen bei einem Walzenwechsel aus ihrem Wirkungsbereich
gebracht werden können.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist für den Prägekörper eine
gegenüber dem Rillenrädchen axial verschiebbare Lagerung auf einem Schlitten und
der Drehantrieb für den Prägekörper auf dessen Achsstummel mit Betätigungskurbel
am Schlitten vorgesehen. Hierdurch kann der Prägekörper den Bedürfnissen der Bearbeitung
entsprechend axial verschoben werden, während die Rillenrädchen eine feststehende
Anordnung haben.
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Die Zeichnung veranschaulicht schematisch ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Abb. i gibt eine Stirnansicht wieder; Abb. 2 läßt eine Längsansicht
erkennen.
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Inas Gestell der Vorrichtung ist mit i bezeichnet. Auf ihm ist ein
verschiebbarer Schlitten 2 vorgesehen, welcher mit Lagerböcken 3 für die Lagerung
der zu musternden Walze .4 ausgerüstet ist. Die Lagerböcke tragen zwei Rollen 5
für die Auflagerung des Walzenzapfens. An Stelle der Rollen 5 können auch Lagerschalen
vorgesehen sein, wie es Abb. 2 andeutet. Der Schlitten 2 ist über eine Spindel 6
verschiebbar, welche zu ihrer Drehung mit einem Handangriff 7 ausgerüstet ist. Ein
ungewolltes Verschieben der eingelegten Walze verhindern die Anschläge B. Der Abstand
der Lagerböcke 3 läßt sich der jeweiligen Walzenlänge entsprechend einstellen.
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Oberhalb der Walze 4 sind die Rillenrädchen 9 angeordnet, welche von
den Federn io gegen die Walze gedrückt werden. Zur Einstellung des Federdruckes
sind Stellschrauben i i und 12 vorgesehen, welche in dem schwenkbaren Hebel 13 verschraubbar
sind. Die Stellschraube 12 stützt sich auf der Gegenlagerleiste 23 ab. Der Träger
14 der Rillenrädchen ist auf der Spindel 18 angeordnet, die über die Kegelräder
15 mittels der Handkurbel 16 zum Heben und Senken des Trägers 1 4 gedreht werden
können. Seitlich am Träger greifen die Hebel 16' an. Über den Fußtritt 17 können
die Hebel nach oben verschöben werden, wodurch ein Anheben des Trägers mit seiner
durch die Spindeln 18 gebildeten Verstellvorrichtung und damit ein Abheben der Rillenrädchen
von der Walze vorgenommen werden kann. Zur Verstellung der axialen Winkelstellung
der Rillenrädchen gegenüber der Walzenachse ist um die Senkrechtachse eines jeden
Rillenrädchenträgers ein allen Trägern gemeinsamer Seilzug i9 geschlungen.
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Die Drehung der Walze erfolgt über die Handkurbel 20, welche über
die Kettenräder 21 und die Kette 26 sowie Schnecke und Schneckenrad 24 und eine
Kupplung 25 die Walze mitnimmt. Die Handkurbel befindet sich am Schlitten 7, während
die Kupplung mit der Schnecke und dem Schneckenrad sowie dem entsprechenden Kettenrad
auf dem Walzenzapfen aufgesetzt sind, so daß die Betätigungseinrichtung für die
Walze der Schlittenverschiebung folgt.
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Die Wirkungsweise der neuen Vorrichtung ist folgende: Nachdem die
Walze ,4 in die Vorrichtung eingelegt und ihr einer Wellenstumpf mit der Betätigungseinrichtung
verbunden ist, werden die Rillenrädchen auf die Walze durch Betätigen der Handkurbel
16 abgesenkt. Hiernach wird dieWalze über die Handkurbel 20 um ein durch die Begrenzungslinien
der zu erzeugenden Musterbilder 22 entsprechendes Winkelmaß ein- oder mehrmals gedreht.
Anschließend werden über den Fußtritt 17 die Rillenrädchen von der Walze abgehoben
und wird ,die Walze durch Drehender Spindel 6 mittels des Handgriffes 7 axial so
verschoben, daß die nächste zu erzeugende Rillenspur sich an die erstgezogene Rillenspur
anschließen kann. Nach erneutem A'bsen'ken der Rillenrädchen durch Freigabe des
Fußtritts wird die nächste Rillenspur erzeugt. Dies Spiel wird so lange fortgesetzt,
bis die Musterbilder einer Axialreihe erzeugt sind. Anschließend wird die Walze
um einen Umfangsrapport weitergedreht und die nächste Axialreihe von Musterbildern
erzeugt.
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Naturgemäß kann die Vorrichtung nach der Erfindung sowohl zur Herstellung
von Präge- oder Musterungskörpern in Walzenform als auch in Plattenform dienen.
In letztgenanntem Falle wird
die Drehbewegung durch eine hin und
her gehende Bewegung der mit Musterbildern zu versehenen Platte ersetzt.