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Vorrichtung zum Herausziehen von durch Schleudergießen hergestellten
Hohlkörpern aus der Schleudergießform Zum Herausziehen von durch Schleudergießen
liergestelltenHohlkörpern, wie insbesondereRohren, aus der Schleudergießform werden
Rohrziehvorrichtungen benutzt, bei denen Segmentstücke oder an zueinander parallelen
Laschen befestigte Schuhe mittels einer mit Verzahnung versehenen Spindel ausgeschwenkt
und dadurch gegen die innere Wandung des aus der Schleudergießform herauszuziehenden
Rohres gedrückt werden. Diese Rohrzieheinrichtungen besitzen meistens drei Segmentstücke
bzw. drei mit Laschen angelenkte Schuhe und finden hauptsächlich zum Ziehen von
Rohren größeren Durchmessers Anwendung, da die in der Mitte erforderliche Zahnstaiigenspindel
eine verhältnismäßig große Bauart dieser Vorrichtungen bedingt.
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Zum Herausziehen von Rohren mittleren und kleineren Durchmessers aus
der Schleudergießform sind infolgedessen auch schon gegenüber den vorstehend beschriebenen
abgewandelt ausgebildete Rohrzieheinrichtungen entwickelt worden, welche aus einer
sog. Scherenzange bestehen, bei denen zwei einander gegenüberliegende Zangenarme
der Schere durch zwei zueinander parallele Hebel, welche mit den Zatigenarmen ein
Parallelogramm bilden, gegeneinander abgestützt sind und gegeneinander gespreizt
werden. Die Mitten dieser Parallelogrammabstützhebel sind um Achsen von Rollen schwenk-bar,
welche zwecks Einschiebens der Zangenarme in das zu ziehende Rohr in entsprechenden
Schlitzen von unverschieblichen Seitenschilden der Rohrzieheinrichtung hin und her
beweglich sind. Am Ende dieser Einschiebebewegung der Zangenarme gelangt ein an
dem einen Zangenarm vorgeseliener Anschlag zur Anlage an einen zwischen den
beiden
unverschieblichen Seitenschilden angebrachten Anschlag. Werden nun die Zangenarme
durch die Parallelogrammabstützhebel mittels eines Hebelgestänges gegeneinander
gespreizt, so führt der mit dem Anschlag versehene Zangenarm infolge seiner vorderen
Abstützung eine Bewegung senkrecht zur Zangenachse aus, während der andere Zangenarm
eine Kurvenbewegung ausführt, welche infolge der längs beweglichen Rollenabstützung
der .Mitten der Parallelogrammabstützhebel eine zusammengesetzte Kreisbogenbewegung
darstellt. Ein Nachteil dieser Einrichtung liegt darin, daß beispielsweise bei Übermaß
des herauszuziehenden Rohres beim Spreizen die zwischen den Zangenarmen befindlichen
Parallelogrammabstützhebel gegebenenfalls die rechtwinklige Stellung erreichen oder
sogar überschreiten können, so daß entweder Verletzungen des Rohres oder auch ein
Nachlassen des Druckes der Zangenarme eintreten können.
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Die Erfindung betrifft nun eine ganz besonders vorteilhafte Bauart
derartiger Scherenzangen zum Ziehen von Hohlkörpern, wie insbesondere Rohren, deren
zwischen zwei Seitenschilden angeordnete Zangenarme gegeneinander durch zwei zueinander
parallele Hebel, welche mit den Zangenarmen ein Parallelogramm bilden, abgestützt
sind, und besteht darin, daß die Seitenschilde zusammen mit den Zangenarmen in Richtung
der Zangenachse hin und her verschieblich sind und daß der eine Zangenarm mittels
eines an ihm angebrachten Kulissensteines oder einer Rolle o. dgl. zwischen zwei
an den Zangenseitenschilden quer zur Zangenachse angeordneten Führungsbahnen geführt
und zweiseitig abgestützt ist, während die Drehpunkte der die beiden Zangenarme
verbindenden Parallelogrammführungshebel in den Zangenseitenschilden durch
je
eine Kulissenstein- oder Rollenführung nur in geringem Ausmaß in Richtung
der Zangenachse beweglich gelagert sind, wobei für die Hubbegrenzung des Zangenausschlages
an dem anderen Zangenarm und an den Zangenseitenschilden vorzugsweise Spreizbegrentungsanschläge
angebracht sein können, welche, kurz bevor die Parallelogrammführungshebel in rechtwinklige
Stellung zur Zangenachse kommen, zur Anlage aneinander gelangen.
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Die beim Ziehen des Rohres auf die Zange wirkenden Kräfte werden durch
die neue Zangenbauart in allen Fällen von der doppelseitigen Abstützung des einen
Zangenarmes zwischen den starren Seitenschilden von diesen aufgenommen und können
auch bei umgekehrter Beanspruchung nicht auf das Betätigungshebelgestänge übertragen
werden, so daß die Gefahr des Abreißens des Hebelgestänges oder der Kolbenstange
bzw. deren Befestigung im Kolben ausgeschlossen ist. Weiterhin wird durch die Spreizbegrenzungsanschläge
sowohl ein allzu weites Spreizen als auch ein Überspreizen der Zange verhindert,
und fernerhin wird durch diese Spreizbegrenzungsanschläge ebenfalls noch ein Teil
der auftretenden Kräfte auf die starren Seitenschilde übertragen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i eine Seitenansicht der neuen Rohrziehzange in eingefahrenem
Zustand, wobei die Zangenarme in gespreizter Stellung dargestellt sind und wobei
der hintere Teil des in der Ansicht vorn liegenden Seitenschildes fortgelassen ist
(vgl. die Bruchlinie 28);
Abb. 2 ist eine Draufsicht auf die Rohrziehzange,
wobei die Schleudergießkokille nicht dargestellt ist, und Abb. 3 zeigt eine
Seitenansicht der Rohrziehzange in nicht gespreiztem Zustand, wobei das in der Ansicht
vorn liegende Seitenschild völlig weggelassen ist.
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An dem Querhaupt i der in der Richtung der Schleudergießmaschine durch
einen geeigneten nicht dargestellten Antrieb hin und her beweglichen Rohrzieheinrichtung
sind die beiden Seitenschilde 2 befestigt. Zwischen diesen beiden Seitenschilden
2 befinden sich der obere Zangenarm 3 und der untere Zangenarm 4, deren vordere
Enden mit den Greifbacken 5 und 6 ausgerüstet sind.
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Im Bereich der Seitenschilde 2 sind die Zangenarme 3 und 4
gegeneinander durch zwei Paare von Parallelogrammabstützhebeln 7 und
8 abgestützt, ;vobei die gelenkige Verbindung zwischen den Zangenarmen
3 bzw. 4 und den Parallelogrammabstützhebeln7 bzw. 8 durch entsprechende
Gelenkbolzen 9 und io erfolgt. Die Mitten der Parallelogrammabstützhebel
7 bzw. 8 sind um Achsen ii bzw. 12 von Kulissensteinen 13 bzw.
14 schwenkbar, wobei diese Kulissensteine 13 bzw. 14 in entsprechenden Aussparungen
15 bzw, 16 der Seitenschilde 2 in geringem Ausmaß in Richtung der Zangenachse beweglich
gelagert sind. Mittels eines Bolzens 17 sind an dem oberen Zangenarm
3 zwei Rollen 18 gelagert, welche sich zwischen je zwei an den Seitenschilden
2 befestigten Führungsbahnen ig und 2o bewegen können und durch welche der Zangenarm
3 sowohl nach vorn als auch nach hinten abgestützt ist.
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An jeder Seite des unteren Zangenarmes 4 ist fernerhin einAnschlag21
vorgesehen, welcher mit je
einem an jedem der beiden Seitenschilde 2 vorgesehenen
Anschlag 22 derart zusammenwirkt, daß diese Anschläge --i und 22 zur Anlage aneinander
gelangen, kurz bevor die Parallelogrammführungshebel 7 und 8 in rechtwinklige
Stellung zur Zangenachse kommen, wodurch eine Hubbegrenzung für den Zangenausschlag
bedingt und das Überspreizen der Zange vermieden wird. 23 ist ein an dem
unteren Bolzen io angelenktes Verbindungsgestänge, durch welches die Zange gespreizt,
d. h. geöffnet, oder geschlossen werden kann. Dabei wird das Schließen der
Zange begrenzt durch zwei Bolzen 24, welche die Seitenschilde 2 miteinander verbinden.
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Zwischen den vorderen Enden der Zangenarme 3
und 4 sind zur
Abstützung noch weitere Parallelogrammabstützhebel 25 vorgesehen.
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Mit 26 ist das in der Schlendergießform 27 der Schleudergießmaschine
befindliche, aus dieser herauszuziehende Rohr bezeichnet.
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Beim Spreizen der Zange mittels des HebelgestängeS 23 führt
der obere Zangenarm 3 infolge
der vorderen Abstützung seiner
Rolle 18 an der Führungsbahn ig in an sich bekannter Weise eine Bewegung senkrecht
zur Zangenachse aus, wobei die Rolle 18 jedoch auch rückwärts durch die Führungsbahn
2o abgestützt ist, so daß bei beiden Bewegungsrichtungen die Kräfte auf die mit
den Zangenarmen in Richtung der Zangenachse hin und her beweglichen Seitenschilde
2 übertragen werden.
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Dadurch, daß die 'Mitten der Parallelogrammführungshebel
7 und 8 in den Seitenschilden 2 in geringem Ausmaß in Richtung der
Zangenachse beweglich gelagert sind, führt der Zangenarm 4 in an sich bekannter
Weise beim Spreizen eine Kurvenbewegung aus. Diese Kurvenbewegung bzw. die Spreizweite
ist jedoch begrenzt dadurch, daß die Anschläge 2 1 an den Anschlägen --2 zur Anlage
gelangen.