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Schleudergießmaschine, bei welcher die umlaufende Schleudergießform
von in schwenkbaren Armen gelagerten Rollen getragen wird Die umlaufenden Schleudergießformen
bzw. Kokillen von Schleudergießmaschinen werden im allgemeinen mittels Rollen gelagert,
dabei können bei solchen Schleudergießmaschinen, bei denen die Schleudergießformen
um eine waagerecht oder etwa waagerecht angeordnete Achse umlaufen, entweder lediglich
unterhalb der Schleudergießform angeordnete Rollen vorgesehen sein, so daß die Schleudergießform
nur durch ihr Gewicht auf diesen Rollen gehalten wird, oder aber es können auch
oberhalb der Schleudergießform an jeder Lagerstelle noch eine oder auch zwei Rollen
vorgesehen sein, so daß die Schleudergießform an jeder Lagerstelle zwischen drei
oder auch vier Rollen geführt ist. In allen diesen Fällen kann der Antrieb der Schleudergießform
dadurch erfolgen, daß die zur Lagerung dienenden Rollen oder ein Teil derselben
angetrieben wird, wie dies zumeist bei Schleudergießeinrichtungen der Fall ist,
in welche die vorher vorbereiteten Sandgießformen hineingerollt und nach dem Abguß
wieder herausgerollt werden, oder aber der Antrieb der Schleudergießform kann durch
besondere, unmittelbar auf ihr angeordnete Antriebsmittel, wie Zahnräder, Keilriemenscheiben
o. dgl., erfolgen, wie dies zumeist dann der Fall ist, wenn in Kokillen geschleudert
wird, welche in einem fest stehenden, z. B. von Kühlflüssigkeit durchströmten Gehäuse
umlaufen.
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Zwecks Einstellung der die Kokillen tragenden bzw. führenden Rollern
sind schon Bauarten bekannt, bei denen die Rollen in radialer Richtung einstellbar
und gegebenenfalls auch radial nachgiebig bzw. federnd abgestützt sind, um verschieden
großen Außendurchmessern der Schleudergießformen und deren Wärmeausdehnung während
des Gusses Rechnung tragen zu können.
Da derart radial nachstellbare
Rollen bezüglich des Platzbedarfes und der ganzen Maschinenkonstruktion mit mancherlei
Nachteilen verknüpft sind, hat man im praktischen Betrieb die Lagerung von in fest
stehenden Gehäusen umlaufenden Schleudergiebkökillen,welche durch besondere, auf
der Kokille angeordnete Antriebsmittel in Umdrehung versetzt werden, mittels Rollen
vorgenommen, welche ihrerseits in schwenkbaren Armen gelagert sind, deren Schwenkachse
parallel zur Achse der Schleudergießform angeordnet ist. Durch Schwenken dieser
schwenkbaren Arme, welche z. B. auch federnd abgestützt sein können, läßt sich so
in einfachster Weise den verschiedensten Schleudergießformdurchmessern Rechnung
tragen.
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Bisher hat man nun. die die besonders angetriebene Kokille tragenden
bzw. führenden und von ihr gedrehten Rollen in schwenkbaren Armen angeordnet, welche
für zwei in der Umfangsrichtung aufeinanderfolgende Rollen jeder Lagerstelle eine
gemeinsame Schwenkachse besaßen. Infolge dieser gemeinsamen Schwenkachse der schwenkbaren
Arme zweier in der Umfangsrichtung aufeinanderfolgender Rollen liegt, bezogen auf
die Drehrichtung der Schleudergießform, bei einer der Rollen die Schwenkachse ihrer
Schwenkarme vor der Rollendrehachse,während sie bei der anderenRolle, wiederum bezogen
auf die Drehrichtung der Schleudergießform, hinter der Rollendrehachse liegt. Die
eine Rolle wird bei der Drehung der Schleudergießform von der Schwenkachse ihrer
schwenkbaren Arme weggezogen. Die in Richtung ihrer schwenkbaren Arme in diesen
verlaufenden, Kräfte beanspruchen die schwenkbaren Arme zur Rollendrehachse hin,
so daß diese Rolle eine Schlepprolle ist. Die andere Rolle wird durch die Rollenreibung
auf. der Schleudergießform auf die Schwenkachse ihrer schwenkbaren Arme zu gedrückt,
wobei hier die in Richtung ihrer schwenkbaren Arme in diesen verlaufenden Kräfte
umgekehrt sind, so daß diese Rolle gerade die Umkehrung einer Schlepprolle darstellt.
Da es nun im rauhen Schleudergießbetrieb unvermeidlich ist, daß die Schwenkachsenbolzen
und die Lager der Schwenkarme einem nicht geringen Verschleiß unterliegen, tritt
bereits nach kurzem Betrieb der Zustand ein, d'aß die Rollenachsen nicht mehr unbedingt
parallel zu der Achse der Schleudergießform verlaufen. Bei der schlepprollenartig
angeordneten Rolle, bei welcher also die Schwenkachse, bezogen auf die Drehrichtung
der Schleudergießform, vor der Rollendrehachse liegt, spielt dieser Verschleiß keine
Rolle, da die Rolle an der Berührungslinie mit der Schleudergießform von der Schwenkachse
weggezogen wird und sich infolgedessen auch bei Verschleiß des Bolzens und, des
Lagers stets parallel zur Schleudergießform einstellt. Anders liegen jedoch die
Verhältnisse bei der Rolle, bei welcher die Schwenkachse, bezogen auf die Drehrichtung
der Schleudergießform, hinter der Rollendrehachse liegt, da diese an der Berührungslinie
mit der Schleudergießform zur Schwenkachse zu gedrückte Rolle das Bestreben hat,
sich schräg einzustellen, d. h. hei auftretendem Verschleiß im Bolzen und Lager
diesem Verschleiß durch Schrägstellung nachgibt. Die Schrägstellung dieser Rolle
bedingt nun einen starken axialen Schub auf die Schleudergießform, wodurch einerseits
ein sehr starker Verschleiß an den Maschinenteilen auftritt, welche die Schleudergießkokille
in axialer Richtung halten, z. B. an den axial angeordneten Druckrollen und den
hiermit zusammenwirkenden Schleudergießforinteilen, und wodurch andererseits infolge
der erhöhten Reibung an allen diesen Lagerstellen ein außerordentlich vergrößerter
Kraftbedarf für den I_'mlauf der Kokille hervorgerufen wird, zumal an sich in den
meisten Fällen sehr hohe Umlaufzahlen erforderlich sind.
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Um hier nun Abhilfe zu schaffen, soll gemäß der Erfindung bei Schleudergießinaschinen,
bei welchen die umlaufende Schleudergießform bzw. Kokille von in schwenkbaren Arinen
gelagerten Rollen o. dgl. Umdrehungskörpern getragen bzw. geführt wird, jeweils
die Schwenkachse der schwenkbaren Arme, bezogen auf den Drehinn der Schleudergießform,
bei allen nicht angetriebenen, also von .der Schleudergießform bewegten Rollen vor
der . Rollendrehachse und bei allen angetriebenen, also die Schleudergießform bewegenden
Rollen hinter der Rollendrehachse liegen, Alle von der angetriebenen Schleudergießform
gedrehten Rollen müssen also als Schlepprollen ausgebildet sein, so daß die in Richtung
der schwenkbaren Arme in diesen verlaufenden Kräfte von der Schwenkachse der schwenkbaren
Arme zur Rollendrehachse gerichtet sind; dadurch werden die Rollen an ihren Berührungslinien
mit der Schleudergießform vom Schwenkpuillkt der schwenkbaren Arme weggezogen. Infolgedessen
behalten diese Schlepprollen selbst hei größtem Verschleiß von Schwenkbolzen und
von Schwenklager der schwenkbaren Arme bzw. auch bei Verschleiß der Drehachse bzw.
des Lagers der Rolle selbst ihre achsenparallele Stellung zur Schleudergießform,
so daß ein klemmend wirkendes und axialen Schub bediitgendes Schrägstellen an keiner
Rollenstelle mehr möglich ist. Dadurch wiederum wird es gewährleistet, daß kein
axialer Schub der Schleudergießform auftreten kann, daß ferner kein erhöhter Verschleiß
an den hervorgerufen wird, welche die Schlewdergießform in axialer Richtung halten,
und daß infolgedessen auch nach langen Betriebszeiten immer nur der normale Kraftbedarf
für die Umlaufbewegung der Schleudergießform erforderlich ist.
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Bei in schwenkbaren Armen gelagerten, selbst angetriebenen und ihrerseits
die Schleudergießform antreibenden Rollen liegen die Verhältnisse insofern; gerade
umgekehrt, als diese Rollen das Gegenteil von Schlepprollen darstellen müssen, wenn
die in Richtung der schwenkbaren Arme in diesen verlaufenden Kräfte von der Schwenkachse
der schwenkbaren Arme zur Drehachse der angetriebenen Rollen gerichtet sein sollen.
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Für das Wesen der Erfindung spielt es keine
Rolle,
ob es sich um Rollenlagerungen handelt, auf denen die Schleudergießform lediglich
aufliegt, oder ob die Schleudergießform an jeder Lagerstelle zwischen mehreren,
z. B. drei oder vier Rollen geführt ist; auch ist es belanglos, ob es sich um die
Lagerung z. L. für sandausgekleidete Schleudergießformen in einfachen Rollendrehvorrichtungen
handelt oder ob es sich um Schleudergieß'kokillen handelt, welche in z. B. von Kühlmittel
durchströmten festen Gehäusen angeordnet sind. In allen Fällen ist Gegenstand der
Erfindung, sämtliche die Schleudergießform bzw. Kokille tragenden bzw. führenden
Rollen o. dgl. Umdrehungskörper aller Lagerstellen in schwenkbaren Armen derart
zu lagern, daß alle von der Schleudergießform gedrehten Rollen dadurch als Schlepprollen
wirken, daß bei allen die Schwenkachse der schwenkbaren Arme, bezogen auf die Drehrichtung
der Schleudergießform, vor der Rollendrehachse liegt bzw. daß alle die Schleudergießform
drehenden Rollen ihre Schwenkachse, bezogen auf die Drehrichtung der Schleudergießform,
hinter ihrer Rollenachse haben.
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In der Zeichnung ist zur Erläuterung der Erfindung ein Ausführungsbeispiel
derselben im Vergleich zu der bisherigen Lagerung für eine in einem fest stehenden
Mantel umlaufende Schleudergießkokille, deren Antrieb durch eine auf ihr angeordnete
Keilriemenscheibe o. dgl. erfolgt, dargestellt, und zwar zeigt Abb. i schematisch
die bisher gebräuchliche Lagerung bzw. Führung der Schleudergießkokille und Abb.
2 veranschaulicht ein Beispiel für die erfindungsgemäße Lagerung bzw. Führung der
Schleudergießkokille.
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Bei der bisher gebräuchlichen Lagerung gemäß Abb. i bezeichnet i die
besonders angetriebene Schleudergießkokille, welche in dem fest stehenden, von einem
Kühlmittel durchströmten Gehäuse 2 diesem gegenüber abgedichtet angeordnet ist und
welche in Richtung des Pfeiles 3 umläuft. Zur Lagerung der Kokille i dienen mehrere
über die Länge ,der Kokille verteilte Sätze von Rollen 4 und 5, wobei die Rollen
.4 in schwenkbaren Armen 6 und die Rollen 5 in schwenkbaren Armen 7 drehbar gelagert
sind: die schwenkbaren Arme 6 und 7 sind um eine gemeinsame Achse 8 schwenkbar.
9 und io sind Einstellmittel, z. B Stellschrauben, um die Rollenstellung dem jeweiligen
Kakillendurchtnesser anpassen zu können, wobei radiale Formänderungen der Kokille
i während des Gusses durch Einschaltung elastischer Mittel ausgeglichen werden können.
Zur Führung der Kokille kann oberhalb derselben noch eine weitere, ebenfalls in
schwenkbaren Armen angeordnete Rolle vorgesehen sein. Die Lagerung der schwenkbarenArme6
und 7 in einer gemeinsamen. Schwenkachse 8 bringt es mit sich, daß nur in. den die
Rolle 4 tragenden schwenkbaren Armen 6 die Reaktionskräfte von der Schwenkachse
8 zur Drehachse der Rolle 4 gerichtet sind,wodurch nur dieseRolle4 eineSchlepprolle
darstellt, während in den Schwenkarmen der Rolle 5 die Reaktionskräfte von der Drehachse
der Rolle 5 zur Schwenkachse 8 gerichtet sind, so daß die Rolle 5 an ihrer Berührungsstelle
zur Drehachse 8 zu gedrückt wird und nicht als Schlepprolle wirken kann.
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Bei dem in Abb. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist die in dem fest stehenden Gehäuse 2 im Sinne des Pfeiles 3 umlaufende besonders
angetriebene Schleudergießform i wiederum auf zwei Rollen 4 und 5 gelagert, deren
schwenkbare Arme i i und 12 jedoch je für sich eine besondere Schwenkachse 13 bzw.
14 haben, welche bei beiden Rollen 4 und 5, bezogen auf die Drehrichtung 3 der Schleudergießform
i, vor den Drehachsen der Rollen 4 und 5 liegen, so daß in den schwenkbaren Armen
beider Rollen die Reaktionskräfte von den Schwenkachsen der schwenkbaren Arme nach
den Rollendrehachsen zu gerichtet sind und demgemäß alle Rollen als Schlepprollen
arbeiten. 9 und io sind wiederum Einstellmittel, um die Rollen z. B. unter Einschaltung
nachgiebiger Mittel, einstellen zu können. Auch hier können zur Führung der Kokille
oberhalb derselben noch eine oder auch mehrere gleichfalls in schwenkbaren Armen
angeordnete Rollen vorgesehen sein.