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Drahtumschnürung für Ballen und ähnliche Packstücke
l)ie Erfindung
bezieht sich auf eine Drahtumschnürung für Ballen und ähnliche Packstücke, bei der
die zu Ösen gebogenen Enden eines Umschnürungsdrahtes mit einem Verbindungsschloß
verhakt sind. Drahtumschnürungen dieser Art werden vielfach für Torfballen benutzt.
Um sie vom Ballen zu lösen, ist es üblich, die Umschnürungsdrähte in der Nähe eines
Endes zu durchschneiden, also eine Öse vom Draht abzutrennen.
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Bei den bekannten Umschnürungen wird die abgeschnittene Öse deshalb,
weil sie mit dem Schloß durch einfaches Einhängen verbunden ist, frei. Sie kann
deshalb herabfallen und in den Torfballen gelangcll. I)as ist dann, venn der Torf
als Streu für Tiere benutzt werden soll, insofern nachteilig, als die l) rahtöse
von den Tieren bei der Aufnahme von auf den Boden gefallenem Futter verschluckt
werden l<ann und dann zu gesundheitlichen Schäden fiihrt. Ferner kann sich nach
dem Abschneiden
einer Öse auch das Schloß von der anderen Ose lösen, so daß mit ihm
das gleiche geschehen kann wie mit der abgeschnittenen Drahtöse. Das Freiwerden
der abgeschnittenen Ose und des Schlosses ist auch in anderen Fällen, wenn nicht
immer schädlich, so doch unerwünscht, weil stets die Gefahr gestellt, daß Öse und
Schloß an Stellen gelangen, wo sie nicht hingehören.
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Die Erfindung bezweckt, den geschilderten Nachteil zu beseitigen
und eine Drahtumschnürung der eingangs gekennzeichneten Art zu schaffen, bei der
ein Freiwerden sowohl der zum Öffnen der Verschnürung abgeschnittenen Drahtöse als
auch des Verbindungsschlosses vermieden ist. Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß
in einfacher Weise dadurch gelöst, daß die Hakenmäuler eines als Doppelhaken ausgebildeten
Schlosses eine die Draht ösen festhaltende Verengung haben. So könnten die Hakenmäuler
sich nach ihrem Grunde hin all-
mählich verengen, wobei ihre lichte
Weite am Grunde oder in dessen Nähe etwas kleiner ist als die Stärke des Umschnürungsdrahtes.
Diese Ausbildung hat, wie leicht ersichtlich, zur Folge, daß die Osen, die durch
die Zugspannung des Drahtes in die Hakenmäuler hereingezogen werden, am Grunde der
letzteren eingeklemmt werden, so daß sie sich daraus nicht mehr ungewollt lösen
können.
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Der gleiche Erfolg kann dadurch erreicht werden, daß die Hakenmäuler
des Schlosses sich zunächst verengen und dann am Grunde wieder etwas erweitern.
Auf diese Weise ist in jedem Maul eine Kast gebildet, in welcher die darin eingreifende
Ose verrastet oder verriegelt wird. Schließlich können die Hakenmäuler durch widerhakenartiges
Einwärtsbiegen der Hakenköpfe nach Art von Karabinerhaken ausgebildet sein. In jedem
Falle bleibt beim Öffnen der Drahtumschnürung die abgeschnittene Drahtöse mit dem
Schloß und dieses wiederum mit der Ose am anderen Drahtende verbunde, so daß weder
die abgeschnittene Ose noch das Schloß frei werden und z. B. bei Torfballen in den
Torf oder sonst an eine Stelle gelangen können, wo sie nicht hingehören. Das neue
Schloß kann in besonders einfacher Weise aus einem kräftigen Stahldraht durch Biegen
hergestellt werden. Eine zweckmäßige Ausführungsform besteht auch darin, daß das
Schloß aus einem Flachstahlabschnitt mit daraus ausgestanzten Zungen gebildet ist.
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110 der Zeichnung ist die Erfindung in vier Ausführungsbeispielen
in vergrößertem Maßstabe dargestellt, und zwar zeigt Fig. I und 2 das erste Beispiel
in Seitenansicht und Vorderansicht, Fig. 3 das zweite Beispiel in Seitenansicht,
Fig. 4 und 5 das dritte Beispiel in Vorderansicht und Längsschnitt, Fig. 6 und 7
das vierte Beispiel in Seitenansicht und Vorderansicht.
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Die Endteile I und 2 einesUmschnürungsdrahtes sind in bekannterWeise
mit Ösen 3 versehen, indem jedes Drahtende zunächst schleifenförmig gebogen und
dann in Schraubenform um den Draht gewickelt ist. Zum Verbinden der Drahtenden I
und 2 dient ein einteiliges Schloß r, 5, das im wesentlichen die Gestalt von zwei
mit ihren Maulöffnungen einander zugekehrten und an ihren Schäften zusammenhängenden
Haken hat. Im Beispiel nach Fig. I und 2 sind die Haken V-förmig gestaltet, d. h.
die Ilakenköpfe 5 stehen spitzwinklig zu dem durchgehenden oder gemeinsamen Schaft,
wodurch die Hakenmäuler 6 sich nach ihrem Grunde hin allmählich verengen. Die lichte
Weite am Grunde der Mäuler ist ein wenig kleiner als die Stärke des Umschnürungsdrahtes,
so daß die Haken, wenn die Ösen 3 durch die Zugspannung der Drahtumschnürung in
die Hakenmäuler hereingezogen werden, unter elastischem Verbiegen ein wenig gespreizt
werden. Das hat, wie ersichtlich, zur Folge, daß die Ösen 3 durch den Federdruck
der Haken 5 in deren Mäulern wirksam festgeklemmt werden. Die freien Enden der Hakenköpfe
sind zweckmäßig etwas nach außen gekrümmt, um das Einhaken in die Ösen des Umschnürungsdrahtes
zu erleichtern. Der beschriebene Doppelhaken ist aus einem Stahldraht gebogen, dessen
Querschnitt ein Mehrfaches, beispielsweise das Zweieinhalb- bis Dreifache der Stärke
des Umschnürungsdrahtes beträgt. Die Haken sind deshalb so steif, daß sie zwar durch
den Druck der Ösen unter elastischem Verhiegen des Drahtes eine Kleinigkeit gespreizt,
aber nicht aufgebogen werden können. Im Beispiel ist das Schloß aus Runddraht gefertigt.
Es könnte aber auch aus einem Draht von eckigem, insbesondere vierkantigem Querschnitt
hergestellt sein.
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Ferner könnten die Haken des Schlosses auf ihrer Innenseite aufgerauht
sein.
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Zum Umschnüren wird das l'ackstück, z. B. ein Torfballen, unter der
Presse etwas zusammengedrückt. Alsdann werden die Umschnürungsdrähte in der erforderlichen
Zalol um den Ballen herumgeschlungen und die Enden eines jeden Drahtes mittels eines
in seine Ösen 3 eingehakten Schlosses 5, 6 miteinander verbunden. Hierauf wird der
Ballen vom Druck entlastet, so daß er sich wieder ausdehnt, was zur Folge hat, daß
in den Umschnürungsdrähten eine merkliche Zugspannung entsteht. Durch die Spannung
werden die Endösen der Umschnürungsdrähte in die Hakenmäuler 6 der Schlösser lois
zu deren Grunde hereiiogezogen. was, wie schon beschrieben, ein Festklemmen der
Ösen 3 im Schloß zur Folge hat. Dadurch wird, wie ersichtlich, erreicht, daß beim
späteren Entfernen der Drahtumschnärung, wobei jeder Umschnürungsdraht in der Nähe
des seine Enden verbindenden Schlosses zerschnitten wird, <lie feste Verbindung
der Drahtenden mit dem Schloß erhalten bleibt. Es kann also nicht vorkommen, daß
das abgeschnittene Drahtende sich aus dem Schloß oder das Schloß vom anderen Drahtende
(ist und daß auf diese Weise ein loses Drahtenden, ein Schloß oder ein Schloß mit
Drahtende unter den Torf gerät.
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Fig. 3 zeigt eine Abänderung des Schlosses nach dem ersten Beispiel.
Die wieder spitzwinklig zum Schaft 4 stehenden Köpfe 5 der l<eiden Haken des
Schlosses sind je in der Nähe des Grundes des Hakeumaules 6 nacht dem Schaft 4 hin
durchgeknickt oder gekröpft, so daß das Maul sich zunächst verengt und dann wieder
etwas erweitert Auf diese Weise ist, wie ersichtlich, am Grunde eines jeden Hakenmaules
6 eine Rast oder eine Art Schnappverschluß zum Festhalten einer Öse des Umschnürungsdrahtes
gebildet. Wenn die Ösen durch die Zugspannung des Drahtes in die Hakenmäuler hereingezogen
werden, zniingen sie sich unter elstischem Anfwärtsbiegen <1er hakenköpfe 5 durch
die von deren Kröpfungen gebildeten Verengungen hindurch, um im weiteren Hakengrund
zur Anlage zu komnoeio. Sie sind alsdann durch die Verengung der Hakenmäuler in
diesem verrastet oder verriegelt, so daß sie sich beim späteren Aufschneiden der
Drahtumschnürung nicht aus dem Verbindungsschloß lösen können.
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In Fig. 4 und 5 ist ein Schloß wiedergegeben, das statt aus Draht
aus flachem Werkstoff, nämlich Bandstahl, gefertigt ist. 1 )as aus einem Handstahl-
abschnitt
bestehende Schloß hat dementsprechend von vorn gesehen die Gestalt einer länglich
rechteckigen Platte. Aus dieser sind auf der Längsmittellinie zwei mit ihren freien
Enden einander zugekehrte Zunge 5 ausgestanzt, die nach vorn aus der Plattenebene
herausgebogen sind. Die aus der Platte herausragenden oder frei liegenden Teile
der Zungen 5 stehen im spitzen Winkel zur Plattenebene und bilden somit zwei an
einem gemeinsamen Schaft sitzende V-förmige Haken zum Einhängen der Ösen 3 des Umschnürungsdrahtes,
während die in der ursprünglichen Ebene verbliebenen seitlichen E'lattenteile4 den
gemeinsamen Hakenschaft bilden.
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Im Beispiel nach Fig. 4 und 5 sind die Zungen 5 in der Nähe des Grundes
der Hakenmäuler einwärts geknickt oder gekröpft, wodurch ähnlich wie in Fig. 3 Rasten
zum Sichern der Endösen 3 des Umschnürungsdrahtes gebildet sind. Das Beispiel kann
alter auch dahin abgeändert werden, daß unter Fortfall der Kröpfungen die Hakenmäuler
6 sich nach dem Grunde hin so verengen, daß die darin durch die Zugspannung desUmschnürungsdrahtes
hereingezogenen Enden sich in den Mäulern festklemmen.
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Heim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 und 7 sind die beiden Mäuler
des aus kräftigem Stahldraht ge-I>ogenen Doppelhakenschlosses nach Art von Karaliiiierhaken
ausgebildet, indem die Enden 7 der akenköpfe 5 widerhakenartig einwärts gel>ogen
siiitl. I)ie Hakenköpfe legen sich dabei entweder dicht an den durchgehenden Hakenschaft
4 an, oder es I,leibt zwischen ihnen und dem Schaft ein kleiner Spalt, dessen Weite
kleiner ist als der Durchmesser des Umschnürungsdrahtes I, 2. Die an den Enden des
letzteren vorgesehenen Osen 3 werden auf die Hakenköpfe 5 gehängt und dann beim
Unterspannungsetzen des Verbindungsdrahtes in die Hakenniäuler hereiiigezogeii,
wobei die Hakenköpfe etwas nach außen ausweichen, um dann in die alte Lage zurückzufedern.
Wie ersichtlich, wird auch hier erreicht, daß die Drahtösen mit dem Schloß so verbunden
werden, daß die Teile sich nicht voneinander lösen können. Das Schloß nach Fig.
6 und 7 wird vorzugsweise aus einem kräftigen Draht von länglichem, z. B. Iänglich
rechteckigem Querschnitt gefertigt, dessen Längsmittellinie senkrecht zu der Richtung,
in welcher der Draht federn soll, verläuft.
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Die Verl>indungsschlösser der Umschnürungsdrähte können in verschiedenen
Längen gefertigt werden, um die vorkommenden Unterschiede im Umfange der zu verschnürenden
Ballen durch Anwendung von längeren oder kürzeren Schlössern ausgleichen zu können,
so daß stets eine und dieselbe Länge von Umschnürungsdrähten benutzt werden kann.
Damit die freien Enden der Hakenköpfe nicht gegenüber der Ballenoberfläche vorstehen,
was zur Folge haben könnte, daß man daran mit den Kleidern hängenbleibt, können
die Schlösser nach dem Einhängen der Osen des Umschnürungsdrahtes verdreht oder
auch von vornherein so angebracht werden, daß ihre Hakenköpfe 5 dem Ballen zugekehrt
sind, oder bei den Beispielen nach Fig. I bis 3, 6 und 7 auch so, daß die Doppelhaken
auf der Seite liegen.