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Kopiergerät Die Erfindung stellt eine Verbesserung der Kopiergeräte
mit gebogener Kopierfläche dar, deren Lichtquelle im Mittelpunkt des vom Segment
der Kopierfläche angedeuteten Kreises liegt.
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Es sind Geräte mit gebogener Kopierfläche bekannt, die mit einer röhrenförmigen
Quecksilberdampflampe ausgestattet sind, deren starkes Licht ein sehr breites Band
des sichtbaren. Spektrums umfaBt, so daß sie sich zum Belichten vornehmlich blauempfindlicher
und für Gelb/Grün sensibilisierter Papiere eignet. Solche Lampe taugt also zum Fertigen
von Pausen auf geringempfindliches Diazopapier und zum Reflexkopieren bzw. Durchleuchten
auf mäBigempfindliches Chlorsilberpapier mit geeigneter Sensibilisation.
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Lichtpausen werden ohne Ausnahme von einzelnen Bogen gemacht, die
sich auf einer gekrümmten Glasscheibe mit dem lichtempfindlichen Material vortrefflich
vereinigen lassen.. Doch für die Wiedergabe gebundener Vorlagen, beispielsweise
von Büchern, was nur im Reflexkopierverfahren vor sich gehen kann, ist die plane
Kopierfläche Bedingung. Die bekannten Geräte sind, demzufolge nur beschränkt verwendbar.
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Das Kopiergut wird mit einem Tuch auf die gekrümmte Glasfläche gespannt.
Die Art des Einlegens der Kopiervorlage zwischen Glas und Tuch hängt von der Gerätform
ab. Bei Vertikalstellung wird die Vorlage mit einer Hand gegen das Glas gelegt und
so lange festgehalten, bis das mit der anderen Hand über das Blatt gerollte Tuch
den Halt übernimmt. In der Horizontallage wird ähnlich verfahren, wenn das Tuch
von oben über das Glassegment gerollt wird. Erfolgt aber das Spannen von
unten
nach oben, . pflegt man das Kopierblatt auf das Spanntuch zu legen und,heides gemeinsam
gegen das Glas zu heben. Alle diese Anlegemethoden verlangen eine gewisse Geschicklichkeit,
die indessen nichts nutzt, wenn mehrere kleine Vorlagen zusammen auf ein Blatt kopiert
werden sollen. Dann bewährt sich mir die Anlegeweise, das Kopiergut auf das planliegende
Spanntuch zu legen, das mit dem gläsernen Segment fest verbunden ist, und dieses
über jenes zu rollen.
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Die Mängel des Fehlens der Buchanlage und des schwierigen gemeinsamen
Anlegens kleiner Vorlagen beseitigt die Erfindung, die nachstehend beschrieben und
in der Zeichnung dargestellt ist.
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Ein um die Längsachse drehbarer Zylinder besteht zur einen Hälfte
aus dem halbrunden gläsernen Segment i (Abb. i bis 5) und zur andern aus den beiden
dachartig zusammengesetzten Scheiben 2 und 3. Die Lampe 4 in der Zylinderachse gibt
an die Zylinderinnenwände eine gleichmäßige Strählung ab. An den durchsichtigen
Zylinder ist das Tuch 5 gelenkt, das die Vorlagen 6 aufnimmt. Wird der Zylinder
gedreht, wickeln sich Tuch und Vorlagen um ihn, ohne die das Rutschen verhindernde
Planlage verlassen zu müssen. Der Halbzylinder dient zum Kopieren von blattförmigen
Vorlagen. Er bietet die Gewähr, daß Vorlage und lichtempfindliches Blatt miteinander
einen innigen Kontakt eingehen. Gebundene Vorlagen, z. B. Buchblätter, kommen auf
die plane Glasscheibe z zu liegen. Etwaige Unebenheiten werden hier mit dem bekannten
Behelf ausgeglichen, das zu kopierende Blatt mit einer dünnen steifen Platte zu
hinterlegen.
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Die Quecksilberdampflampe 4 darf als Gasentladungslampe nicht wie
eine Glühlampe nach dem Kopiervorgang-abgeschaltet werden, wenn mehrere Vorlagen
hintereinander reproduziert werden sollen. Ihr Licht muß also während des Kopiergutwechsels
abgeschirmt werden, welche Forderung sich auf verschiedene Weise erfüllen läßt.
Zweckmäßig ist die Lösung der Erfindung, gemäß der die Lampe während der Pausen
aus dem Zylinder in einen lichtdichten Käfig gehoben wird, der nicht nur deren Licht,
sondern auch deren starke Wärmestrahlung vom Kopierzylinder fernhält.
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Die Abb. 3 bis 5 zeigen ein Gerät, bei dem die oben geschilderten
Konstruktionselemente angewandt sind. Der Kopierzylinder i bis 3 ist mit den Achsen
S und 9 in den Wänden 7 drehbar gelagert. Mittels der Kurbel io läßt er sich aus
der Stellung der Abb. i in die der Abb. 2 schwingen. Das Spanntuch 5 ist am Punkt
i i (Abb. 4) an dem Kopierzylinder befestigt. Über die Leitwalzen 13 und
14 ist es zur Federtrommel 12 geführt, durch die es unter straffem Dauerzug gehalten
wird. Kopiergut, das zwischen den Leitwalzen 13 und 14 auf das Spanntuch
gelegt wird (Abb. 2), wälzt sich gegen den Halbzylinder i, wenn dieser mit Hilfe
der Kurbel io bewegt wird. Die Aufzugfeder der Trommel 12 sorgt während des Wickelvorgangs
für die notwendige Straffhaltung des Spanntuchs. Für eine Beschränkung der Außenmaße
des Apparats während der Arbeitsruhe oder für einen bequemeren Stand der Bedienungsperson
beim Kopieren von Büchern ist die Leitwalze 1,4 einfahrbar gemacht. Dazu ruht sie
im Rahmen 17, der auf den niedrigen Wänden 18 gleitet. Die mit einschiebbaren
Stege 16 verhindern ein Durchdrücken des Spanntuchs 5 beim Auflegen von Kopiergut.
Mittels des Handgriffs 15 wird der Rahmen 17 mit seinen Einbauten bewegt.
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Für das Reproduzieren von gebundenen Vorlagen wird der Kopierzylinder
nicht bewegt.
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Für eine ergiebige Ausnutzung des Lichts der Lampe 4 ist der Reflektor
i9 vorgesehen, der je nach Bedarf gegen die Kol>i,-rfläche des Halbzylinders i oder
die der planen Glasscheibe 2 geschwenkt werden kann (Abb.4). Für das Reflektorschwenken
von außen dient der Griffei (Abb.3), der sich in den Stab 20 (Abb. 4) fortsetzt,
welcher am Reflektor befestigt ist. Das Ende des Stabes 2o ist durch den Ausschnitt
22 (Abb. 3) in der Seitenwand 23 des Kopierzylinders geführt.
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Die Verdunkelungsmittel für die Lampe 4 sind der Kasten 24, der den
Rahmen 25 mit der Lampe 4 zwischen dessen Streben 26 aufnimmt, und das diesen Rahmen
bewegende Getriebe. Das Rahmengetriebe besteht aus den Zahnstangen 27, den mit diesen
im Eingriff stehenden Zahnrädern 28, den mit diesen auf gleichen Achsen sitzenden
kleineren Übersetzungsrädern 32, den Übertragungsketten 29, den Antriebsrädern
30 und der durchgehenden Achse 3i. Die Achse 3i für die Antriebsräder 30
trägt an einem Ende den Handgriff 33, der bei einer Drehung um i8o° die Lampe entweder
aufwärts in den verdunkelnden Käfig 24 steigen oder in die Arbeitsstellung im Kopierzylinder
zurückkehren läßt.
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Die Luftlöcher 34 verleihen dem Verdunkelungskäfig die Eigenschaft
eines Schornsteins für die Lampenwärme.
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Die für die Fertigung von Reflexkopien auf Silberpapier erforderlichen
bekannten Gelbfilter sind . in der Zeichnung nicht dargestellt. Sie haben die Form
der biegsamen Folie, die beim Reflexkopieren am gebogenen Halbzylinder i auf das
Kopiergut zu liegen kommt und mitgewickelt wird, während sie bei der planen Kopierscheibe
2 unter dieser liegt.
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Ferner fehlt in der Zeichnung das die ungleiche Belichtung der Planscheibe
2 ausgleichende Mittel. Es besteht aus einer gleich großen Gegenscheibe unterschiedlicher
Dichte, die am wirtschaftlichsten auf fotografischem Wege erzeugt wird. Diese Lichtausgleichstheibe
kann die Funktion des Gelbfilters übernehmen, wenn sie entsprechend gefärbt wird.
Ferner kann man ihr eine so starke Dichte geben, daß ein besonderer Lichtdämpfer
entbehrlich wird, der sonst für das Verarbeiten des höher empfindlichen Chlorsilberpapiers
nötig wäre.
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Die beachtlichen Leistungen des verhältnismäßig einfachen verbesserten
Zylinderkopiergerätes werden abschließend wiederholt: Pausen auf geringempfindliches
Lichtpauspapier, insbesondere auf Diazopapier; Durchleuchtungskopien auf mäßigempfindliches
Chlorsilberpapier o. dgl. von beschränkt lichtdurchlässigen Vorlagen, das sich bei
Tageslicht entwickeln läßt; Reflexkopien
auf mäßigempfindliches
Chlorsilberpapier o. dgl. von doppelseitig beschrifteten Vorlagen; Reflexkopien
gebundener Vorlagen, beispielsweise von Büchern.