-
Verfahren zur Herstellung von Ultramarin Die Erfindung bezieht sich
auf Ultramarin und ein neues und fortschrittliches Verfahren zur Herstellung von
Ultramarin.
-
Ultramarinblau ist ein schwefelhaltiges Natrium-Aluminiumsilicat mit
einer Kristallstruktur, die der der Zeolithe ähnelt. Die blaue Farbe ist bedingt
durch die Anwesenheit von Schwefelkomplexen in dem Kristallgitter. Ultramarinblau
findet weitgehende Verwendung als blaues Pigment in Farben, Tinten, Papier usw.
-
Ultramarinblau wird industriell hergestellt durch Calcinieren einer
innigen Mischung von Porzellanerde mit etwa dem äquivalenten Gewicht von N atriumcarbonat
und/oder Natriumsulfat und Schwefel mit geringen Mengen von kohlenstoffhaltigem
Material, wie z. B. Pech, Harz, Holzkohle u. dgl., in verschiedenen Typen von Apparaten.
In manchen Fällen wird der Mischung noch eine geringe :Menge von Kieselsäure zugefügt.
Die, Bestandteile und die Mengenverhältnisse können variiert werden, um Produkte
von verschiedenen Eigenschaften zu erhalten. Wenn z. B. Natriumsulfat in Abwesenheit
von Natriumcarbonat verwendet wird, erhält man ein schwach grünliches Erzeugnis
von geringer Deckkraft und geringer Säurebeständigkeit. Wenn z. B. Natriumcarbonat
oder Natriumsulfat zusammen mit etwas Kieselsäure und einem hohen Prozentsatz von
Schwefel verwendet wird, erhält man ein dunkles rötlichblaues Produkt mit verbesserter
Farbwirkung und guter Säurebeständigkeit.
-
Bei einem bekannten Verfahren wird die Mischung unter Abschluß von
Luft in bedeckten zylindrischen oder kegelförmigen Tiegeln aus feuerfestem Ton oder
anderem feuerfestem Material calciniert, welche übereinander in einem Muffelofen
oder Schachtofen angeordnet sind. Die Dauer des Calcinierens beträgt dabei etwa
7 bis io Stunden bei
einer Temperatur zwischen Rotglut und Weißglut.
Dieses Verfahren liefert grünes Ultramarin. Das genaue Gewicht und die Calcinationstemperatur
hängen dabei ab von den Bestandteilen der Mischung, den Mengenverhältnissen, -der
Größe und der Form der Tiegel, den Abmessungen der Ofen usw. Nach Beendigung des
Calciniervorganges läßt man den Ofen abkühlen, welcher Vorgang im allgemeinen etwa
2 bis 3 Tage beansprucht. Die Tiegel werden alsdann aus dem Ofen herausgenommen
und das geschmolzene Ultramaringrün gebrochen und in Walzmühlen, Kugelmühlen oder
anderen geeigneten Pulverisiergeräten in Pulverfortn übergeführt und zwecks Entfernung
groberer Teilchen gesiebt. Hierauf wird das Ultramaringrün mit etwa 7 bis ioo/o
feingemahlenem Schwefel innig gemischt und die Mischung bei mittlerer Rotglut bis
Hellrotglut in einer Muffel, einer Retorte,. einem Zylinder oder einem anderen geeigneten
Ofen geröstet. Der Schwefel kann dabei vor dem Röstvorgang oder auch während des
Röstvorgangs z. B. portionsweise dem Ultramaringrün zugemischt werden. Der Schwefel
schmilzt und brennt bei Zutritt von Luft und entweicht unter Bildung von Schwefeldioxyd;
hierbei geht die grüne Farbe allmählich in Blau über. Der Röstvorgang nimmt 2 oder
3 Tage oder mehr in Anspruch; das geröstete blaue Produkt wird zwecks Entfernung
löslicher Salze ausgelaugt, naß gemahlen, getrocknet und trocken gemahlen.
-
Ein anderes Verfahren, das als Direktverfahren bezeichnet wird, besteht
darin, daß die Mischung unter Zufuhr von etwas Luft in bedeckten, übereinander angeordneten
Tiegeln oder Töpfen in einem Muffelofen calciniert wird oder einfach auf dem Boden
der Muffel ausgebreitet wird. Bei Durchführung dieses Verfahrens wird der Ofen langsam
auf etwa 8oo° erhitzt und so lange auf dieser Temperatur gehalten, bis eine entnommene
Probe anzeigt, daß die Operation beendet ist. Der Ofen wird alsdann geschlossen
und man läßt ihn abkühlen. Die Heizperiode nimmt gewöhnlich etwa 24 bis 36 Stunden
in Anspruch, während der Abkühlungsvorgang etwa 6 bis 8 Tage dauert.
-
Diese Verfahren haben wesentliche Nachteile; sie erfordern einen sehr
großen Zeitaufwand, der oft to bis 14 Tage und mehr in Anspruch nimmt, sind schwer
zu kontrollieren und liefern harte geschmolzene Massen. Beide Verfahren verlaufen
unter Bildung eines Zeoliths durch Zusammenschmelzen von Porzellanerde mit Natriumcarbonat
und/oder Natriumsulfat, gleichzeitiger Bildung von Natriumpolysulfid durch Reaktion
von Schwefel und Natriumcarbonat und/oder Natriumsulfat unter Reduktionsbedingungen
und einer Reaktion des Zeoliths mit dem Polysulfid. Bei den zur Bildung des Zeoliths
erforderlichen hohen Temperaturen ist die Struktur kompakt und wenig geeignet für
den Eintritt der ziemlich großen Polysulfidketten in das Kristallgitter. Die Polysulfidbildungsreaktion
ist eine Gleichgewichtsreaktion, die einen Überschuß von Schwefel für die Bildung
der gewünschten höheren Polysulfide, Nag S3 und Naz S4 usw. unter den hohen Temperaturbedingungen
erfordert, «-elche für die Reduktion von Natriumcarbonat und/oder Natriumsulfat
nötig sind. Die Polysulfide werden infolge der Verflüchtigung des Schwefels bei
diesen hohen Temperaturen nicht in erforderlichem Ausmaß gebildet. Nach Ansicht
des Erfinders hängt die Intensität der blauen Farbe und die Färbekraft des Pigments
zumindest zum Teil ab von der Menge des Schwefels, die durch das Natrium in das
Kristallgitter eingeführt wird. Demnach ist die Bildung der höheren Polysulfide
von außerordentlicher Wichtigkeit. Die Sache liegt also so, daß bei den bekannten
Verfahren drei Reaktionen sich gleichzeitig abspielen, und zwar unter Bedingungen,
die ungünstig sind für die Einzelreaktionen.
-
Nach vorliegender Erfindung werden Produkte mit überlegenen Eigenschaften
erzielt, und zwar dadurch, daß ein Aluminiumsilicat oder eine Verbindung oder mehrere
Verbindungen, die befähigt sind, bei der Reaktionstemperatur ein Aluminiumsilicat
zu bilden, mit Schwefel und einem organischen Salz eines Alkalimetalls vermischt
werden. Die niedrige -'#lolekulargewiclite aufweisenden Natriumsalze haben sich
wegen ihres niedrigen Preises und der sehr guten Farbwirkung der damit hergestellten
Produkte als besonders geeignet erwiesen. Ausgezeichnete Ergebnisse wurden u. a.
bei Anwendung von Acetaten, Oxalaten, Citraten und Propionaten erzielt. Es können
aber auch andere Salze als Natriumsalze erfolgreich Verwendung finden. Die Mischungen
«-erden erfindungsgemäß unter Ausschluß von Luft bei Temperaturen oberhalb 6oo°,
vorzugsweise von 75o bis goo°, während einer Zeitdauer von 20 Minuten bis 3 Stunden
erhitzt. Diese Periode ist nicht kritisch; es ist aber eine Periode von mäßiger
Dauer erforderlich und ausreichend. Durch eine darüber hinausgehende Erhitzung werden
keinerlei Vorteile erzielt.
-
Alsdann wird die Erhitzung unter Oxydationsbedingungen durchgeführt,
z. 13. unter Zufuhr von Luft oder eines oxydierenden Gases, -,vie Schwefeldioxyd,
oder von Stickstoffoxyden oder mehreren der genannten oxydierend wirkenden Mittel.
Die Temperatur kann auf der gleichen Höhe gehalten werden wie bei der ersten Verfahrensstufe;
man kann sie aber auch auf einen niedrigeren Temperaturgrad, z. B. bis zu etwa 475°,
absinken lassen. Die besten Ergebnisse werden im allgemeinen bei dem Temperaturbereich
von 5oo bis 6oo° erzielt. Der Oxydationsvorgang v-ird während eines Zeitraums von
etwa 30 Minuten bis etwa 3 Stunden durchgeführt. Das Produkt kann alsdann
abgekühlt werden, was durch selbsttätiges Erkaltenlassen oder auch durch Abschrecken
erfolgen kann.
-
NachAnsicht des Erfinders bietet die Anwendung von organischen Natriumsalzen
den Vorteil, daß excessive Alkalität, wie sie bei den bekannten, unter Verwendung
von Natriuincarbonat durchgeführten Verfahren in Erscheinung tritt, auch wenn Polysulfid
angewendet wird, bei allen Reaktionsstufen vermieden wird. Auf alle Fälle wird ein
viel weicheres und hochwertigeres Produkt
erhalten, wenn die vorstehend
angegebenen Bedingungen eingehalten werden. Die organische Natriumverbindung zersetzt
sich bei vorliegendem Verfahren bei dem Siedepunkt des Schwefels oder in der Nähe
desselben. Während der Zersetzung vereinigt sich das Natrium mit dem Schwefel unter
Bildung außerordentlich kleiner Polysulfidteilchen in inniger Vereinigung mit dem
Zeolitli. Die vollständige Abwesenheit von kaustischem Alkali verhindert unerwünschte
Schmelzung. Das aus dein Calcinationsvorgang tiervorgehende, Produkt gemäß Erfindung
besteht aus kleinen Aggregaten, deren Durchmesser nur etwa 3 bis 5 Mikron betragen
und «-elche nach Waschen frei sind von wasserlöslichen Salzen, so daß sie unmittelbar,
also ohne vorheriges 1 >rechen der N aßmahlung unterworfen werden können. Da das
Natriumpolysulfid gebildet wird, während der gesamte Schwefel oder die Ilauptmenge
des Schwefels dank der niedrigen Temperatur noch in der Mischung vorhanden ist,
sind gute Bedingungen für die Bildung höherer Polysulfide gegeben. Hierdurch unterscheidet
sich das Verfahren vorteilhaft von den bekannten, mit Natriunicarbonat oder Natriumsulfat
arbeitenden Vet-faliren, bei denen das Polysulfid bei Temperaturen gebildet wird,
welche nahe der Schmelztemperatur des Natriumcarbonats oder Natriumsulfats liegen,
bei «-elchen Temperaturen Schwefel ill Danipfforin rapid aus der Mischung entweicht.
l'ei vorliegendetn Verfahren tritt das Polysulfid im Zustand seiner Bildung rasch
in Reaktion mit dem Zeolitli, und das gewünschte Produkt entsteht in sehr kurzer
Zeit.
-
Eine bevorzugte Ausführungsform vorliegender Erfindung beruht darauf,
daß die Oxydationstemperatur viel niedriger ist als bei den bekannten Verfahren.
Es ist bekannt, daß die Umwandlung des Ultramaringrüns in Ultramarinblau begleitet
ist von der 1>eseitigtnig von Natriumoxyd als Natriumsulfat. Es ist auch bekannt,
daß Schwefeldioxyd besonders wirkungsvoll bei einer Temperatur von .loo bis 5oo°
oxydiert wird. Anscheinend ist es aber noch iliclit bekannt, daß es möglich ist,
1_'ltram.tringriiii bei verhältnismäßig niedriger "heiliperatur und in kürzerer
Zeit in besonders vorteilliafterWeise inL"ltramarinblau überzuführen. Nach Ansicht
des Erfinders wird das Natriumsulfat durch Reaktion von Schwefeltrioxyd mit dem
Teil des Natritinioxyds gebildet, das in ziemlich lockerer Form an der Oberfläche
des Kristallgitters gebunden ist. Die Natriumstilfatbildung um die sie begleitende
Oxydation von Ultramaringrün zu l-ltrainarinblau verläitift dabei besonders günstig
bei Temperaturen, die bestgeeignet sind für die Oxydation von Schwefeldioxyd zu
Schwefeltrioxyd, bei welchen Temperaturen die Schwefeltrioxydkonzentration am höchsten
ist.
-
[)er Calciniervorgang gemäß Erfindung kann auf verschiedenen Wegen
und mit verschiedenen .\l)lt.iraturen durchgeführt werden. Es können z. B. bedeckte
Tiegel ill \(tlttelöfell Verwendung finden oder das Material auf den Boden eines
Muffelofens atisgellreitet werden oder die Calcinierung in kontinuierlichen oder
diskontinuierlichen Drehrohröfen durchgeführt werden. Gewünschtenfalls kann das
Ultramaringrün in Wasser eingeführt, gewaschen, getrocknet und dann der oxydierenden
Calcinierung unterworfen werden. Mit Vorteil wird aber derart verfahren, daß der
Oxydationsvorgang ohne Entfernung des Zwischenprodukts aus dem Ofen durchgeführt
wird.
-
Als Ausgangsmaterial kann natürlicher Zeolith verwendet werden. Es
empfiehlt sich aber, die Anwendung von synthetischem Zeolith von bestimmter gewünschter
Zusammensetzung. Als Ausgangsstoffe können aber auch solche verwendet werden, die
befähigt sind, bei hohen Temperaturen Aluminiumsilicate zu bilden. Es wurde u. a.
Ultramarin von großer Farbkraft aus Mischungen von Natriumaluminat mit Kieselsäure
oder Porzellanerde erhalten, insbesondere dann, wenn der Ton für sich calciniert
und dann mitAlkalilauge digeriert wurde.
-
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung besteht in der Zufügung einer
geringen Menge einer Polarnichtpolar-Verbindung, wie z. B. Natriumresinat, Natriumsalz
von Ligninsulfosäure oder einer Seife während des «,%Iischens von Zeolith, Schwefel
und organischem Natriumsalz. Der geringe Zusatz von harzigen oder harzartigen Stoffen
oder Seifen verhindert unerwünschte Zusammenballungen und erleichtert die Bildung
einer gleichmäßigen Mischung der Bestandteile. Außer der Funktion der Begünstigung
des Mischvorganges können Zusatzstoffe der genannten Art auch als Teile von organischen
Salzen betrachtet werden. Wenn aber mehr als einige Prozente dieser Zusätze gegeben
werden, steigt der Betrag des damit zugeführten Kohlenstoffs im Vergleich zu Natrium
in unerwünschter Weise an, und es muß dann wieder Schwefel zugegeben werden, um
den Kohlenstoff unter Bildung von Schwefelkohlenstoff zu binden, das leicht aus
der Reaktionszone abgeht.
-
Die erfindungsgemäß erhältlichen Produkte bestehen aus feinen Teilchen
von gleichmäßiger Färbung, die leicht in Farben, Lacke, Tinten und andere Vehikel
eingeführt werden können, eine rein rötlichblaue Farbe aufweisen und große Färbekraft
besitzen. Die Produkte gemäß Erfindung sind abriebfester als die handelsüblichen
Sorten von Ultramarinblau. Infolgedessen ist z. B. der Verschleiß von Drucktinten,
welche mit erfindungsgemäß hergestelltem Ultramarinblau erzeugt worden sind, erheblich
geringer. Die Färbekraft des Ultramarinblaus gemäß Erfindung ist 15 bis 8o% größer
als die der handelsüblichen Sorten. Diese hohe Färbekraft zusammen mit der reinen
rötlichblauen Farbe gestattet die Verwendung des vorliegenden Ultramarins in Kompositionen,
für welche bisher Ultramarinblau nicht Verwendung gefunden hat.
-
Das erfindungsgemäß hergestellteUltramarinblau wird nach Abkühlung
gewaschen und gemahlen. Der arithinetrische Hauptdurchmesser d, lag bei Prüfung
verschiedener Proben zwischen 0,07 und o,og Mikron, wogegen die Hauptdurchmesser
der besten bisher im Handel befindlichen Produkte bei entsprechenden Prüfungen zwischen
o,og und
o,14 3likron lagen. Das spezifische Gewicht der Produkte
gemäß der Erfindung ist nicht wesentlich verschieden von dem der bekannten handelsüblichen
Produkte.
-
Es wurde festgestellt, daß die handelsüblichen Ultramarinpigmente
beträchtliche Mengen von farblosen Teilchen enthalten, während die erfindungsgemäß
hergestellten Erzeugnisse eine erheblich geringere Zahl von farblosen Teilchen aufweisen.
Sorgfältig durchgeführte Vergleichsversuche haben ergeben, daß die besten handelsüblichen
Produkte Gehalte von etwa 14 Gewichtsprozent an weißen Partikelchen aufwiesen, während
bei den erfindungsgernäß hergestellten Proben im Höchstfalte nur 5,5% an weißen
Partikelchen vorhanden waren.
-
Vergleichsprüfungen auf Färbekraft ergaben für eine Probe A, die gemäß
einer Ausführungsform der Erfindung hergestellt wurde, eine Färbekraft von 115 und
für. Probe B, die nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung hergestellt wurde,
eine Färbekraft von 162. Hierbei wurde die Färbekraft des besten zur Zeit im Handel
befindlichen Ultramarins mit ioo angenommen. Es ist bezeichnend, daß verlängertes
Mahlen der vorliegenden Produkte Erhöhungen der Färbekraft um etwa 50% und mehr
bewirkt, während ein verlängertes Mahlen der bekannten handelsüblichen Produkte
nur Erhöhungen der Färbekraft um nicht mehr als io% gestattet. Dies beweist, daß
die Erzeugnisse gemäß Erfindung einen größeren inherenten Farbwert aufweisen als
die bekannten Erzeugnisse.
-
Die Erfindung ist nachstehend an einigen Beispielen veranschaulicht.
Beispiel i gibt eine Methode zur Herstellung von künstlichem Zeolith, die anderen
Beispiele bringen Ausführungsformen für die Herstellung von Ultramarinblau. Beispiele
i. Eine Lösung von 250 kg Natriumsilicat (N-Grade), enthaltend 72 kg Kieselsäure
(Si O,) in 832,71 Wasser von 6o°, wird langsam einer Lösung von 75 kg go%igem
Natriumaluminats (Na2A1204) in 832,71 Wasser, die ebenfalls eine Temperatur von
6o° aufweist, kontinuierlich unter Rühren zugeführt. Der so erhaltene Zeolith wird
abfiltriert, durch Waschen von Natriumhydroxyd praktisch befreit und bei i io° getrocknet.
-
2. 55 kg des nach Beispiel i hergestellten Zeoliths, 15 kg fein gemahlenes
anhydrisches Natriumacetat, 78 kg fein gemahlener elementarer Schwefel und 1,5 kg
Natriumresinat werden in einer Porzellankugelmühle etwa 3 Stunden lang innig gemischt
und dann in einem Muffelofen bei etwa 5oo° weiterbehandelt. Hierbei wird die Temperatur
graduell bis auf etwa 8oo° erhöht und nach Erreichen von etwa 8oo° die Mischung
etwa 1/2 Stunde auf dieser Temperatur gehalten. Der vorstehend beschriebene Vorgang
wird unter Vermeidung von Luftzutritt durchgeführt. Während des Vorgangs entweicht
Schwefel und wird für die Wiederverwendung aufgefangen. Die Temperatur läßt man
alsdann auf etwa 5oo° absinken und hält sie während 3 Stunden auf 5oo°. Hierbei
wird eine Mischung von Luft und Schwefeldioxyd eingeführt. Das calcinierte Produkt
wird in Wasser entladen, gewaschen und durch Dekantation von wasserlöslichen Salzen
praktisch befreit. Alsdann wird das Erzeugnis in einer Porzellankugelmühle naß gemahlen,
filtriert, gewaschen und getrocknet.
-
3. 55 kg des nach Beispiel i erhaltenen Zeoliths, 2o kg handelsübliches
Natriumacetat, 78 kg fein gemahlener Elementarschwefel utid i,5kg Natriumresinat
werden in einer Porzellankugelmühle etwa 3 Stunden gemischt und dann in einen Muffelofen
hei einer Temperatur von etwa 5oo° eingeführt. Die Temperatur wird alsdann graduell
bis auf etwa 8oo° unter Luftabschluß erhöht und etwa 1/2 Stunde auf 8oo° gehalten.
Der hierbei entweichende Schwefel wird aufgefangen und wiederverwendet. Die Temperatur
läßt man alsdann auf etwa 5oo° absinken und hält sie 3 Stunden auf 500°, wobei eine
'Mischung von Luft und Schwefeldioxyd eingeführt wird. Das calcinierte Produkt wird
in Wasser entladen, gewaschen und dekantiert, bis es praktisch frei ist von wasserlöslichen
Salzen, in einer Porzellankugelmühle naß gemahlen, filtriert, gewaschen und getrocknet.
-
4. 55 kg Zeolith gemäß Beispiel 1, 17,5 kg handelsübliches Natriumpropionat
78 kg fein gemahlener Elementarschwefel und 1,5 kg Natriumresinat werden 3 Stunden
in einer Porzellankugelmühle vermahlen und die Mischung in einen Muffelofen bei
etwa 500° gebracht. Die Temperatur wird allmählich auf etwa 8oo° erhöht, wobei Luftzutritt
ausgeschlossen wird und 1/2 Stunde auf etwa 8oo° gehalten. Der abgehende Schwefel
wird aufgefangen, die Temperatur läßt man alsdann auf 5oo° absinken und hält sie
etwa 3 Stunden lang auf 500°, wobei eine Mischung von Luft und Schwefeldioxyd eingeführt
wird. Das calcinierte Produkt wird in Wasser entladen, durch Waschen und Dekantieren
im wesentlichen von wasserlöslichen Salzen befreit, in einer Porzellankugelmühle
naß gemahlen, filtriert, gewaschen und getrocknet.
-
5. 55 kg künstlicher Zeolith gemäß Beispiel i, 21,2 kg handelsübliches
Natriunicitrat, 78 kg fein. gemahlener Elementarschwefel und 1,5 kg Natriumresinat
werden in einer Porzellankugelmühle 3 Stunden gemischt und die Mischung bei einer
Temperatur von etwa 500° in einen Muffelofen gebracht, dessen Temperatur allmählich
auf 8oo° erhöht wird, wobei Luftzutritt verhindert wird. Die Temperatur wird etwa
1/2 Stunde auf 8oo° gehalten, läßt sie dann auf etwa 5oo° absinken und hält sie
schließlich noch 3 Stunden auf etwa 500°, wobei eine Mischung von Luft und Schwefeldioxyd
eingeführt wird. Das calcinierte Produkt wird in Wasser entladen und durch Waschen
und Dekantieren von wasserlöslichen Salzen praktisch befreit. Hierauf wird das Erzeugnis
in einer Porzellankugelmühle gemahlen, filtriert, gewaschen uni getrocknet.
-
6. 55 kg Zeolith gemäß Beispiel 1, 56 kg handelsübliches Natriumstearat
und 312 kg fein gemahlener Elementarschwefel werden in einer Porzellankugelmühle
3
Stunden gemischt und die Mischung bei einer Temperatur von 5oo° in einen Muffelofen
gebracht. Die Temperatur wird alsdann graduell erhöht bis auf etwa 8oo° unter Ausschluß
von Luft und etwa 1/q Stunde auf 8oo° gehalten. Nunmehr läßt man die Temperatur
bis auf etwa 5oo° absinken und hält sie etwa 3 Stunden auf 500°, wobei eine Mischung
von Luft und Schwefeldioxyd eingeführt wird. Das calcinierte Produkt wird in Wasser
entladen, durch Dekantation und Waschen von wasserlöslichen Salzen befreit und hierauf
in einer Porzellankugelmühle naß gemahlen, filtriert, gewaschen und getrocknet.
-
7. 55 kg Zeolith gemäß Beispiel 1, 15 kg anhydrisches, fein gemahlenes
Natriumacetat, 78 kg fein gemahlener Elementarschwefel und 1,5 kg Natriumresinat
werden in einer Porzellankugelmühle etwa 5 Stunden behandelt und die Mischung alsdann
in einen Tontiegel gebracht. Der Tiegel wird in einem Muffelofen auf eine Temperatur
von etwa 85o° für die Dauer von etwa 2 Stunden erhitzt, alsdann aus dem Muffelofen
entfernt und man läßt auf Raumtemperatur abkühlen. Nunmehr wird der Inhalt des Tiegels
in Wasser entladen und durch Waschen praktisch von wasserlöslichen Salzen befreit.
Das so erhaltene grünliche Produkt wird getrocknet, mit etwa 7 bis io%.seines Gewichtes
an fein gemahlenem Elementarschwefel gemischt, die Mischung in einen anderen Tontiegel
gebracht und dieser in Gegenwart von Luft in einem Muffelofen etwa 3 Stunden lang
auf 5o0° erhitzt. Das so erhaltene blaue Pigment wird in Wasser entladen, durch
Waschen und Dekantieren von wasserlöslichen Salzen befreit, in einer Kugelmühle
naß gemahlen, filtriert und getrocknet.
-
B. 226 kg Porzellanerde werden 3 Stunden bei 700° calciniert, dann
abgekühlt und unter Rückfluß mit 1665,41 von io%iger Kalilauge, enthaltend 6o kg
Diatomeenerde, etwa 16 Stunden behandelt. Das so erhaltene Produkt wird abfiltriert,
durch Waschen von überschüssigem Alkali befreit und getrocknet. 55 kg des so erhaltenen
Erzeugnisses werden mit 20 kg Kaliumacetat, 78 kg Schwefel und 1,5 kg Natriumresinat
in der oben beschriebenen Weise innig vermischt und die pulverige Mischung bei 5oo°
in einen Muffelofen eingeführt. Die Temperatur wird alsdann auf etwa 8oo° gesteigert
und eine halbe Stunde auf 8oo° gehalten. Nunmehr läßt man das reduzierte Ultramarin
auf 5oo° abkühlen und hält es etwa 3 Stunden unter Zufuhr einer Mischung von Luft
und Schwefeldioxyd auf dieser Temperatur. Das calcinierte Produkt wird in Wasser
entladen, durch Dekantation von wasserlöslichen Salzen praktisch befreit, in einer
Porzellankugelmühle naß gemahlen, gewaschen und getrocknet.
-
9. 226 kg Kaolin werden i Stunde lang bei 8oo° calciniert, nach Abkühlung
in einen geeigneten Behälter entladen und unter Rückfluß mit 1665,41 einer io%igen
Lösung von Lithiumhydroxyd während 14 Stunden behandelt. Das Produkt wird alsdann
durch Waschen von überschüssigem Alkali befreit und getrocknet. 55 kg des getrockneten
Produkts werden in einer Trommel mit 2o kg Lithiumcitrat, 78 kg gepulvertem Schwefel
und 1,5 kg Natriumresinat während 2 Stunden gemischt und die pulverige Mischung
in einen auf 5oo° beheizten Muffelofen gebracht. Die Temperatur wird alsdann auf
8oo° erhöht und 1/Q Stunde auf 8oo° gehalten. Nunmehr läßt man das reduzierte Ultramarin
auf 5oo° abkühlen und hält es 3 Stunden lang unter Einleitung einer Mischung von
Luft und Schwefeldioxyd auf dieser Temperatur. Das calcinierte Produkt wird in Wasser
entladen, von wasserlöslichen Salzen durch Dekantieren praktisch befreit, in einer
Porzellankugelmühle naß gemahlen, gewaschen und getrocknet.
-
io. Es wird eine Mischung hergestellt, welche 27,5kg Kieselsäure,
2okg Natriumaluminat (9o%), 15 kg anhydrisches Natriumacetat, 1,5 kg Tallölseife
und 78 kg Schwefel enthält. Die puderartige Mischung wird durch dreistündige Behandlung
in einer Porzellanmühle erzeugt. Das Mischprodukt wird in einen Muffelofen bei etwa
5oo° eingeführt und die Temperatur allmählich unter Ausschluß von Luft auf 85o°
gesteigert und etwa 45 Minuten auf 85o° gehalten. Während dieser Zeit entweicht
Schwefel, der zwecks Wiederverwendung aufgesammelt wird. Die Temperatur läBt man
alsdann auf etwa 5oo° absinken und hält sie während 3 Stunden unter Einführung einer
Mischung von Luft und Schwefeldioxyd auf dieser Temperatur. Das calcinierte Produkt
wird in Wasser entladen, durch Waschen von wasserlöslichen Salzen praktisch befreit,
in einer Porzellankugelmühle naß gemahlen, filtriert, gewaschen und getrocknet.