DE816902C - Verfahren zur elektrolytischen Raffination von Aluminium - Google Patents
Verfahren zur elektrolytischen Raffination von AluminiumInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C3/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts
- C25C3/06—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts of aluminium
- C25C3/24—Refining
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Description
Raffiniertes Aluminium mit 99,99% Reinaluminiium
wird nach dem sogenannten Dreischichtenverfahren durch Elektrolyse in einer Zelle hergestellt, die
drei übereinandergelagerte Schichten aufweist. Die unterste Schicht, welche die Anode bildet, besteht
im allgemeinen aus einer handelsüblichen Legierung des Aluminiums mit einem Schwermetall, beispielsweise
Kupfer. Sie wird von einer Schicht des im Schmelzzustand befindlichen Bades überlagert,
welche den Elektrolyt bildet. Auf diesem Elektrolyt schwimmt die Kathodenschicht aus raffiniertem
Aluminium, in welches eine Graphitelektrode eintaucht. Der Elektrolyt muß einen bestimmten
Schmelzpunkt und eine bestimmte Dichte besitzen. Außerdem muß er selektiv wirken, d. h. die Abscheidung
von sehr reinem raffiniertem Aluminium ermöglichen.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, als Elektrolyt eine Mischung von Bariumchlorid mit Aluminiumfluorid
und Natriumfluorid zu verwenden; da das anteilige Verhältnis von AlF3 in bezug auf NaF
wichtiger als in dem Kryolith ist, wurde ferner bereits vorgeschlagen, diesem Bad zur Erhöhung
seiner Stabilität etwas Natriumchlorid zuzusetzen. Industriell werden elektrolytische Bäder beispielsweise
der folgenden Zusammensetzung verwendet: AlF3 = 20 Gewichtsprozent, NaF = 15 Gewichtsprozent,
NaCl = s Gewichtsprozent, BaCl2 = 60 Gewichtsprozent.
Bäder dieser Art haben jedoch mehrere Nachteile.
Der untere Teil der Graphitelektroden, die in die aus flüssigem raffiniertem Aluminium bestehende
Kathode eintauchen, wird durch das Natrium angegriffen. Es bildet sich eine isolierende Schicht,
welche den Stromdurchtritt verhindert. Wenn man diese Schicht nicht rechtzeitig abkratzt, besteht die
Gefahr, daß der Strom die anderen Elektroden überlädt. Oft ist es notwendig, dieses Abkratzen alle zwei
Tage durchzuführen.
ίο Das Aluminiumfluorid verdampft mit Vorliebe
vor den anderen Bestandteilen. Deshalb muß die Zusammensetzung des Bades durch regelmäßige Zusätze
einer an Aluminiumfluorid reichen Salzmischung aufgebessert werden. Für eine Zelle, die beispielsweise
mit 14000 Ampere betrieben wird, müssen alle drei Tage etwa 15 kg BaCl2, 15 kg AlF3 und S kg
NaCl zugesetzt werden. Diese Mischung, die bei oberhalb von 8oo° C schmilzt, ist nur sehr unstabil
und kann deshalb nicht vorher durch Elektrolyse in einer Vorzelle gereinigt werden.
Da das Aluminiumfluorid sehr unrein ist, muß man notwendigerweise ein besonderes Reinigungsverfahren
anwenden, welches das Umfüllen von erheblichen Mengen des flüssigen Bades erfordert
as (französische Patentschrift 832528).
Die Magnesitsteine, die die seitliche Auskleidung der Zelle bilden, werden schnell, insbesondere in
dem Niveau oberhalb des Bades, in der an freiem Natrium reichen Zone angegriffen. Der Angriff
dieser Steinauskleidung wird noch durch die folgende Tatsache beschleunigt: Die Zusammensetzung
des Bades ist eine solche, daß die Erstarrungstemperatur am Ende sehr viel niedriger
liegt als die anfängliche Erstarrungstemperatur. Die anfängliche Erstarrungstemperatur liegt in der
Größenordnung von 7000 C, und die Zellen arbeiten bei Temperaturen von zwischen 750 und 8oo° C.
Gewisse Badbestandteile bleiben außerdem bis zu 6300 C flüssig. Sie sickern daher in die Spalten der
Ausmauerung ein, bis der Wärmezustand der Oberfläche der betreffenden Temperatur entspricht. Hierdurch
ergibt sich ein tiefgehender Angriff des Mauerwerks, insbesondere wenn der Wärmedurchgang
der Zelle groß ist.
Ferner ist das raffinierte Metall in den Zellen bei Verwendung dieses Elektrolyts häufig gashaltig.
Es wurde nun erkannt, und dies bildet den Grundgedanken der Erfindung, daß die Raffination des
Aluminiums möglich ist und die beschriebenen Nachteile vermieden oder erheblich verringert
werden können, wenn ein Elektrolyt verwendet wird, der aus Fluoriden und Chloriden der Erdalkalimetalle
und von Aluminium besteht und der im Gegensatz zu den bekannten Elektrolyten kein
Alkalimetall, insbesondere kein Natrium enthält.
Diese Bäder ermöglichen einen Betrieb der Zellen bei der üblichen Temperatur, d. h. 790 bis 8oo° C,
mit elektrischen Leistungen, die denen bei den üblichen Zellen gleich sind. Das erzeugte raffinierte
Aluminium ist wenigstens ebenso rein wie das, welches unter Verwendung der bekannten elektrolytischen
Bäder erhalten wird.
Es können beispielsweise elektrolytische Bäder der folgenden Zusammensetzung Verwendung
finden: Ba Cl2 40 bis 45 °/o, Ca F2 18 bis 28 °/o, Al F3
25 bis 35%, BaF2, MgF2, Oxyde 5%.
Eine besonders vorteilhafte Badzusammensetzung ist beispielsweise die folgende: BaCl2 45%, CaF2
20%, AlF3 30%, BaF2, MgF2, Oxyde 5%.
Dieses Bad ist stabil und behält seine Zusammen-Setzung während der Elektrolyse bei.
Damit das Bad selektive Eigenschaften besitzt, ist es notwendig, daß der Gehalt an Aluminiumfluorid
nicht sehr viel geringer ist als der an CaI-ciumfluorid, denn wenn das Bad eine ungenügende
Menge an Aluminiumfluorid enthält, besteht die Gefahr von Niederschlagen von Calcium oder von
Barium an der Kathode.
Jedoch ermöglicht es ein Bad der nachstehend gegebenen beispielsweisen Zusammensetzung, rafftniertes
Aluminium mit einem Reinheitsgrad von 99,99 % herzustellen: Ba Cl2 42 %>, Ca F2 28 °/o,
Al F3 25 Vo, BaF2, MgF2, Oxyde 5%.
Andererseits hat eine Zelle mit einem an AlF3
reicheren Bad, beispielsweise einem Bad der folgenden Zusammensetzung, mehrere Wochen lang
gearbeitet: BaCl2 48 °/o, CaF2 18 »/0, AlF3 35 %,
BaF2, MgF2, Oxyde 5 »/0.
Im Laufe der Zeit jedoch hat diese Zelle Aluminiumfluorid verloren und das Bad stabilisierte sich
bei der oben angegebenen Zusammensetzung (30 «/«Al F3).
Allgemein gesagt ergeben die chlorfluorhaltigen oder lediglich fluorhaltigen Bäder, welche keine
Alkalimetalle und insbesondere kein Natrium enthalten, die folgenden Vorteile:
Es ergibt sich an der Innenfläche der in das flüssige, die Kathode bildende Aluminium eintauchenden
Graphitelektroden nur ein geringer Niederschlag. Die Zahl der Arbeitsvorgänge des
Abkratzens der Elektroden verringert sich auf 2/3-Der
Kontakt zwischen Aluminium und Graphit ist besser und man kann etwa 0,2 Volt Spannung gewinnen,
wenn die Stromdichte in dem Graphit beispielsweise 3,5 Ampere je Quadratzentimeter beträgt.
Der Verbrauch an Elektroden wird geringer, insbesondere wenn vorsorglich der Graphit mit den
geschmolzenen Elektrolyten imprägniert wird.
Das Bad ist sehr stabil, und der Gesamtverbrauch an Chlorfluorstoffen beträgt nur 60 oder 70% der
oben für ein Bad üblicher Art angegebenen Verbrauchswerte, d. h. 7 bis 8,5 kg täglich an Stelle von
12 kg bei einer mit 14000 Ampere betriebenen Zelle. Ferner bleibt die Zusammensetzung des Bades
im Verlauf der Zeit konstant, wodurch es möglich wird, das Bad mit einem Material von immer genau
der gleichen Zusammensetzung zu beschicken, das gegebenenfalls umgeschmolzen und elektrolytisch in
einer Speisezelle, die wie die anderen Zellen arbeitet, gereinigt werden kann.
Die Ausmauerung des Behälters wird weniger schnell angegriffen. Dies ist einerseits eine Folge der
Abwesenheit von Natrium. Es ist tatsächlich festzustellen, daß in dem Niveau oberhalb des Elektrolyts
die Steine weniger tief angefressen werden als i»5 die entsprechenden Steine gewöhnlicher Behälter.
Die hinreichend hohe endgültige Erstarrungstemperatur (68o° gegenüber 6300 bei dem gewöhnlichen
Bad) erklärt andererseits, daß das Einsickern des kein Natrium enthaltenen Bades in die Spalten
der Ausmauerung weniger tief erfolgt als bei den gewöhnlichen Behältern. Man kann daher in hohem
Grade wärmedurchlässige Behälter (infolgedessen solche mit geringer Stromdichte) mit geringer
Klemmenspannung und geringem spezifischen Verbrauch an Kilowattstunden verwenden, ohne eine
vorzeitige Zerstörung des Magnesitfutters befürchten zu müssen.
Das in einer Zelle mit einem natriumfreien Bad raffinierte Aluminium ist weniger häufig mit Glasblasen
durchsetzt als das in einem gewöhnlichen Behälter raffinierte. Außerdem können die mit einem
natriumfreien Bad arbeitenden Zellen mit Chlorfluorstoffen beschickt werden, die vorgeschmolzen
sind, wodurch der unheilvolle Einfluß der Feuchtigkeit ausgeschaltet wird, welche unvermeidlicherweise
bei der Beschickung der üblichen Behälter mit Chlorfluorstofren
im pulverförmigen Zustand mit eingeführt werden, denn insbesondere das Aluminiumfluorid
enthält immer eine gewisse Menge an Wasser. as
Claims (3)
1. Elektrolytisches Bad für die Raffination von Aluminium durch Elektrolyse nach dem
Dreischichtenverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Fluoriden und Chloriden der Erdalkalimetalle
und des Aluminiums besteht.
2. Elektrolytisches Bad nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch die folgende Zusammensetzung: BaCl2 40 bis 45 %, CaF2 18 bis 28 %>,
AlF3 25 bis 35 0/0, BaF2, MgF2, Oxyde und
andere Verunreinigungen 5 %.
3. Elektrolytisches Bad nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch die folgende Zusammensetzung: Ba Cl2 45%, Ca F2 20%, Al F3 30%;
BaF2, MgF2, Oxyde und andere Verunreinigungen
5 %.
O 1813 10.51
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR816902X | 1949-06-13 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE816902C true DE816902C (de) | 1951-10-15 |
Family
ID=9268052
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC1146A Expired DE816902C (de) | 1949-06-13 | 1950-06-06 | Verfahren zur elektrolytischen Raffination von Aluminium |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH287294A (de) |
DE (1) | DE816902C (de) |
FR (1) | FR993218A (de) |
GB (1) | GB681629A (de) |
-
1949
- 1949-06-13 FR FR993218D patent/FR993218A/fr not_active Expired
-
1950
- 1950-05-24 CH CH287294D patent/CH287294A/fr unknown
- 1950-06-06 DE DEC1146A patent/DE816902C/de not_active Expired
- 1950-06-08 GB GB14304/50A patent/GB681629A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR993218A (fr) | 1951-10-29 |
GB681629A (en) | 1952-10-29 |
CH287294A (fr) | 1952-11-30 |
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