DE81670C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.

OTTO MARX in UNNA i. W. Haken und Oese.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. November 1894 ^at>·

Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue, besonders für Corsets geeignete Art von Haken und Oese aus Draht. Diese Art ist dadurch gekennzeichnet, dafs sowohl am Haken, als auch an der Oese derjenigen Theile, mit welchem der Haken bezw. die Oese befestigt wird, als Klammer ausgebildet ist, mit welcher der Haken bezw. die Oese vom Rand aus auf den Corsetstab aufgeschoben wird, derart, dafs mit dieser Klammer der Corsetstab sammt Bezug von . beiden Seiten umspannt wird. Die Klammer hat eine solche Länge, dafs die Enden noch etwas über den hinteren Rand des Stabes hinausreichen, so dafs die Möglichkeit gegeben ist, die Klammer an ihren Enden am Stoff festzunähen.

Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht je eine Ausführungsform des Hakens, sowie der Oese. Fig. 1 bis 5 zeigen den Haken in den verschiedenen Stadien seiner Gestaltung, ebenso Fig. 6 bis 9 die Entwickelung der Oese. Die Fig. 10 und 11 veranschaulichen die Befestigung von Haken und Oese am Corset.

Die vorliegende Art von Haken und Oese aus Draht ist auch noch dadurch gekennzeichnet , dafs beide Theile aus derselben Grundform entwickelt sind. Diese Grundform besteht aus einer doppelten Schleife a a¹ (Fig. 1 und 6) mit gemeinsamem Augenpaar b b. Zur Gewinnung des Hakens wird die eine Schleife a¹ zunächst seitlich zusammengedrückt und dann in die aus Fig. 3 ersichtliche Hakenform λ² gebogen. Darauf wird aus der zweiten Schleife α in gleicher Weise die Aufsteckklammer α³ (Fig. 4) gebogen, wobei sich das seitliche Zusammendrücken jedoch mehr auf das den Augen b benachbarte Ende der Schleife beschränkt, so dafs am äufseren Ende . der Klammer ebenfalls ein, wenn auch mehr längliches Auge verbleibt, um ein leichtes und sicheres Annähen der Klammer am Stoff zu ermöglichen.

Bei der Herstellung der Oese aus der doppelten Schleife α a^l wird nur die eine Schleife a¹ in der eben geschilderten Weise zur Klammer a^B (Fig. 8) geformt, während die andere, zweckentsprechend bemessene Schleife a ohne Weiteres das über den Haken greifende Auge bildet.

Haken und Oese können an jeder beliebigen Stelle auf den Rand des Corsetblanketts c (Fig. 10) gesteckt und durch Annähen der Augen b und des Auges der Klammer a? in äufserst solider Weise befestigt werden. Um ein flaches Anliegen zu sichern, werden sowohl Haken als auch Oese zweckmäfsig am vorderen Stoffrand ebenfalls mit einigen Stichen festgenäht, wie dies die Fig. 10 und 11 veranschaulichen. Infolge der Eigenschaft, dafs mit der Klammer a^s mehrere Stofflagen umfafst werden können, eignet sich die vorliegende Art Haken und Oese für alle solche Fälle, wo die Befestigungsstelle mehrere Stofflagen darbietet, und es besitzt die beschriebene Art Haken und Oese infolge der genannten Eigenschaft den Vorzug, dafs selbst bei starker Inanspruchnahme des betreffenden Verschlusses ein Ausreifsen des Stoffes nicht zu befürchten steht.

Die Fig. 12 bis ι _s bezw. 16 bis 19 veranschaulichen eine Ausführungsform des vorbeschriebenen Hakens bezw. der Oese, welche dadurch gekennzeichnet ist, dafs die Aufsteckklammer nicht aus der einen Schleife der Grundform, sondern aus Verlängerungen der Befestigungsschenkel von Haken und Oese in zweitheiliger Gestaltung gebildet ist. Es wird hierdurch noch eine Vereinfachung erzielt insofern, als die Grundform dann aus einer einfachen Schleife bestehen kann, wie Fig. 12 für den Haken und Fig. 16 für die Oese veranschaulicht.

Bei dieser Ausführungsform werden aus den Schenkeln der Schleife d bezw. d^l zunächst die an den Schenkeln des Hakens bezw. der Oese üblichen Augen b (Fig. 13 und 17) geformt, dann werden die von diesen Augen ausgehenden Verlängerungen e derart umgebogen, dafs jede derselben einen zur Ebene der Augen b rechtwinklig stehenden Bügel e¹ bildet, welcher am Ende ebenfalls mit einem mit den Augen b parallelen Auge versehen wird. Die beiden Bügel e¹ bilden alsdann zusammen die Aufsteckklammer. Die über die Bügel überstehende zusammengedrückte Schleife a¹ wird schliefslich noch zur Form des Hakens a² (Fig. 14) gebogen.

Wie ohne Weiteres ersichtlich, hat diese Ausführungsform den Vorzug, dafs Durchschlingungen des Drahtes vollständig fortfallen und somit eine bessere Anlage der Befestigungsschenkel am Stoff etc. herbeigeführt wird.

In solchen Fällen, wo die Aufsteckklammer in einiger Entfernung vom Rand des betreffenden Kleidungsstückes aufgesteckt und befestigt werden soll, werden die Schenkel:des Hakens bezw. der Oese oder beider Theile entsprechend lang gehalten, wie dies die Fig. 20 bis 23 veranschaulichen.

Claims (3)

Patent-Ansprüche: '

1. Haken und Oese aus Draht, gekennzeichnet durch eine mit dem Haken (cP) bezw. der Oese (a) aus demselben Draht gebildete, rückseitig von der Auflagerseite der Befestigungsschenkel angeordnete Umschlufs-

. klammer (α³, Fig. 5 und 9, bezw. e^l, Fig. 15 und 19), um mit dieser den Stoff bezw. mehrere Stofflagen von beiden Seiten zu fassen.

2. Eine Ausführungsform der zu 1. gekennzeichneten. Haken und Oesen', bei welchen die Umschlufsklammer aus einer an das Auge des einen Befestigungsschenkels anschliefsenden und am freien Ende mit dem zweiten Befestigungsschenkel verschlungenen schleifenartigen Verlängerung (α, Fig. 1 bis 11) hergestellt ist.

3. Eine Ausführungsform der zu 1. gekennzeichneten Haken und Oesen, bei welchen die Umschlufsklammer aus zwei getrennten, an das Auge je eines Befestigungsscherikels anschliefsenden Verlängerungen (e) in Form zweier, je in einem Auge endigender Bügel (e¹, Fig. 12 bis 23) hergestellt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.