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Hohlblockstein für Wände mit nachträglich zu vergießenden Fugen Nicht
nur der Kapitalmangel, auch der Mangel an Facharbeitern macht die Lösung der Aufgaben,
die der Bauwirtschaft gestellt werden, schwierig. Aus diesem Grunde sucht die Bauindustrie
die Wohnraumfrage dadurch zu lösen, daß sie dazu übergeht, Fertighäuser fabrikmäßig
herzustellen, um auf der Baustelle möglichst nur Montagearbeiten durchzuführen,
bei denen ungelernte bzw. angelernte Arbeitskräfte beschäftigt werden. Bei dieser
Bauweise werden wohl Facharbeiter eingespart, dagegen dürften die Kosten in den
meisten Fällen fast gleich hoch sein, wie bei der althergebrachten Bauweise in Ziegelmauerwerk.
Neben dieser Bauweise sind die verschiedensten Hohlblocksteinbauweisen bekannt,
die auch darauf abzielen, Facharbeiter einzusparen. Bei diesen Bauweisen besteht
die Möglichkeit, den in den zerbombten Städten vorhandenen Trümmerschutt weitestgehend
zu verwenden. Bei vielen dieser Bauweisen können, die Hohlblocksteine auf der Baustelle,
mittels eiserner Formen, hergestellt werden. Hierdurch werden Transportkosten eingespart.
Außerdem ist die Möglichkeit gegeben, nicht nur ungelernte Arbeitskräfte zu beschäftigen,
sondern es kann auch der Bauherr, durch Einsatz seiner eigenen Arbeitskraft, zur
Verbilligung des Baues beitragen. Als
Mangel erscheint es aber,
daß die Form der bekannten Hohlblocksteine in den meisten Fällen den Einsatz eines
gelernten Maurers beim Aufführen der Wände erfordert. Wenn ein Hohlblockstein, der
in den meisten Fällen ein Gewicht von mehr als 2o kg hat; wie ein normaler Mauerstein,
in Mörtel verlegt werden muß, so ist dieses Verfahren unzulänglich. Es wird nun
von verschiedenen Betonhohlsteinsystemen angestrebt, die Steine trocken zu verlegen
und nachträglich zu vergießen. Bei allen diesen bekannten. Bausystemen wird dieses
dadurch erreicht, daß der Stein, der eine oben und unten offene Kastenform hat,
mit Magenbeton ganz oder zur Hälfte ausgefüllt wird. Es braucht nicht betont zu
werden, daß hierbei der Vorteil der Wärmehaltung der Hohlblocksteinwand verloren
geht, da ja gerade die Hohlräume vergossen werden, die die Abdämmung erreichen sollten..
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Formstein Verwendung
findet, welcher durch seine Formgebung ein trockenes Versetzen und ein nachträgliches
Vergießen der lotrechten und waagerechten Fugen zuläßt, ohne daß hierbei die zur
Wärmedämmung vorgesehenen Hohlräume geschlossen werden.
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In Abb. i ist eine bevorzugte T-förmige Ausbildung des Hohlblocksteines
dargestellt. Abb. 2 sowie Abb.3 zeigen einen Mauerverband solcher Hohlblocksteine
in schaubildlicher Darstellung.
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Die T-Form läßt, wie ersichtlich, einen einwandfreien Mauerverband
zu. Der Stein hat die Form eines nach unten offenen Kastens, welcher durch lotrechte
Wände in drei gleich große Hohlräume i unterteilt ist. Die Längszwischenwand ist
außerdem in Längsrichtung durch einen beispielsweise 2o mm breiten Schlitz 2 geteilt,
in den die Vergußmasse nur etwa i bis 2 cm hoch eindringen kann, da die im Hohlraum
vorhandene Luft sich nicht verdrängen läßt. Die Anordnung der Hohlräume läßt nicht
zu, daß sowohl im Stein wie auch im fertigen Mauerverband ein Zwischensteg von innen
nach außen durchgeht. Durch diese Anordnung werden Kältebrücken weitestgehend vermieden.
Um die Wirkung der Kältebrücke bei der nicht zu vermeidenden Abdeckung der Steine
nach Möglichkeit herabzumindern, ist die Abdeckung über den Hohlräumen gewölbeartig
ausgebildet und im Scheitel 3 weitgehend geschwächt, und zwar auf etwa 6 mm. Es
ist kaum zu erwarten, daß eine Wärmeleitung größeren Umfanges an diesen kleinen
Querschnitten, die im übrigen meistens doppelt auftreten, stattfinden könnte. Im
übrigen wird durch die obere Abdeckung des Steines erreicht, daß die Luftschichten
in eine Vielzahl von Hohlräumen unterteilt werden, wodurch bekannterweise eine größere
Dämmwirkung erzielt wird, als bei von oben bis unten durchgehenden Luftschichten.
Die gewölbeartige Abdeckung gestattet durch ihre Dünnwandigkeit 3 ein leichtes Einschlagen,
um die Hohlräume mit Beton ausfüllen zu können, falls örtlich bedingt höhere Belastungen
auf das Mauerwerk übertragen werden müssen. Die Hauptabmessungen des Steines sind
zweckmäßigerweise dem Ziegelstein nach DIN 105 und io6 angepaßt. Der Stein kann
beispielsweise etwa neun Ziegelsteine einschließlich Mauerfugen ersetzen.
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Durch Einlegung von Zwischenwänden 4 in die Form lassen sich Teilformate
des Hohlblocksteines erzielen, mit denen sich alle Mauerverbände herstellen lassen
(s. Abb. i). Die Formsteine werden auf die einfachste Weise mittels einer eisernen,'kippbaren
Form hergestellt. Diese Methode soll vorzugsweise im Kleinwohnhausbau angewendet
werden, wo der Bauherr zur Verbilligung des Baues seine eigene Arbeitskraft zur
Verfügung stellt. Bei Massemherstellung der Steine können diese in Formpressen auch
unter Verwendung von Zuschlägen, wie Ziegeltrümmerschutt, Schlacke, Bims usw. hergestellt
werden. Das Charakteristische des Hohlblocksteines nach der Erfindung besteht darin,
daß der Stein so bemessen ist, daß sich beim Verlegen im Verband Hohlräume zum Vergießen
sowohl in lotrechter wie in waagerechter Richtung ergeben, und daß die im Stein
vorhandenen Hohlräume nicht gefüllt zu werden brauchen. Zur Bildung des Mörtelkanals
ist in der oberen Abdeckung des Steines eine im Querschnitt bogenförmige Nut 5 angeordnet.
Beim Stoß der Steine ergeben sich spaltförmige Fugen 6 von beispielsweise 20 mm
Breite. Beim Vergießen dieser Stoßfugen läuft die Vergußmasse auch in die bogenförmige
Nut 5 der darunterliegenden Steinschicht und füllt diese aus. Hierdurch erfahren
die Steine nicht nur eine sichere Auflage, sondern sind auch gegen seitliches Verschieben
gesichert. Darüber hinaus sind die Stoßfugen6 so ausgebildet, daß beim Vergießen
die Vergußmasse in eine Einschnürung 7 der Steine eingreift und hiermit einen sicheren
Verband der Steine herbeiführt. Durch Einsetzen von Metallleisten in die Form ist
es möglich, den Stein mit Falzen 8 an der Außenkante zu versehen, die beim Verband
entsprechende Fugen ergeben. Abb.3 zeigt einen Eckverband von innen gesehen, bei
der diese Fugen sichtbar sind. Sie können außen, um den Außenputz zu sparen, sichtbar
gelassen bzw. glatt zugestrichen werden. Desgleichen 'kann auf den Innenputz verzichtet
werden, wenn die Fugen glatt zugestrichen sind. Die inneren Fugen können durch einen
leicht herzustellenden Rauhfaseranstrich, unter Zusatz von Sägemehl o. dgl., unsichtbar
gemacht werden.