-
Handgerät für Wandfliesenleger zum gleichzeitigen Versetzen von mehreren
Fliesen an die Wand nach dem Klebeverfahren Es ist im Fache eine Einrichtung zum
gleichzeitigen Versetzen mehrerer Fliesen an die Wand bekanntgeworden, die eine
den zu versetzenden Fliesen entsprechende Anzahl Saugnäpfe aufweist, mittels welcher
die Fliesen auf ihrer Oberseite erfaBt werden. Die Saugnäpfe sind an einer Versetzplatte
angebracht, welche mit den angesaugten Fliesen an die Wand angeschlagen wird. Nach
Aufhebung des Unterdruckes in den Saugnäpfen lösen sich die Fliesen von der Versetzplatte
und bleiben auf dem Klebemittel an der Wand haften.
-
Die beschriebene Einrichtung besitzt nicht nur den Nachteil der verwickelten
Konstruktion, sondern sie setzt auch unbedingt glatte, staubfreie Fliesenoberflächen
voraus, ansonst sie nicht durch Saugwirkung zur Haftung an den Saugnäpfen der Versetzplatte
gebracht werden können. Es ist außerdem bekannt, an Platten zum flächenweisen Auftragen
von Deckenverputz Randleisten vorzusehen, die zur Stützung der halbflüssigen Verputzmasse
dienen und welche senkrecht zur Plattenrichtung kulissenartig bewegt werden können.
-
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Handgerät für den
Wandfliesenleger zum gleichzeitigen Versetzen von mehreren Fliesen an die Wand nach
dem Klebeverfahren und ist gekennzeichnet durch eine mit einem Deckrahmen zusammenwirkende
Versetzplatte, welche mit einem nachgiebigen, bis an die Randleisten reichenden
Polster für die Auflage der zu versetzenden Wandfliesen versehen ist.
-
Das nachgiebige Polster der Versetzplatte entspricht etwa dem Handballen
des Fliesenlegers bei dem bisherigen Einzelfliesen-Versetzverfahren; es
weist
auch angenähert 'die gleiche elastische Beschaffenheit wie der Handballen auf. Ein
solches Polster ermöglicht die auf der Rückseite mit Klebemittel bespachtelten Fliesen;
än die Wand .anzudrücken und, wenn nötig, an derselben zu verschieben, um den überschüssigen
Klebstoff herausz u #drücken und dadurch die Fliesen genau fluchtrichtig zu versetzen.
-
Die Adhäsion der Wandfliesenglasur an der :vorzugsweise aus Gummi
bestehenden AuflagefCäche der Versetzplatte ist unter dem Einfluß des ausgeübten
Druckes groß genug, daß man z.13. bis zwölf Wandfliesen auf einmal und in jeder
Richtung an die Wand anreiben kann, ohne daß sich die Fliesen irgendwie gegeneinander
verschieben. Sobald jedoch der auf den Handgriff ausgeübte Druck nachläßt, wird
auch die Adhäsion der Fliesen an der Unterlage aufgehoben, und die vefsetzplatte
kann in seitlicher Richtung leicht weggenommen werden, ohne daß eine Verschiebung
der Fliesen stattfindet.
-
Das elastische Unterlagepolster hat neben seiner adhäsiven Wirkung
auch eine druckausgleichende Wirkung beim Anpressen der Fliesen ark die Wand. Mit
einer Versetzplatte ohne elastische Zwischenlage wäre ein gleichzeitiges Andrücken
von mehreren losen Fliesen an die Wand und ein gemeinsames Verschieben derselben
auf der noch plastischen Kitt- oder Mörtelschicht nicht möglich.
-
Zum Ausrichten der Wandfliesen und als Anschlag für dieselben bei
der Steilstellung der Versetzplatte sind an einer Längs- und an einer Schmalkante
der Versetzplatte je eine über die Ebene des Polsters vorstehende Randleiste vorgesehen;
die beiden anderen Längs- und Schmalkanten weisen dagegen je eine gegenüber der
Ebene des Polsters zurücktretende Randleiste auf, damit die Versetzplatte nach dem
Anschlagen der Fliesen an die Wand parallel zu dieser abgezogen werden kann. Die
vorstehenden und die zurücktretenden Randleisten sind für den rechts- und linksseitigen
Gebrauch der V ersetzplatte gegeneinander austauschbar ausgebildet.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Handgerätes entsprechend
der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch die Versetzplatte
samt Deckrahmen und dazwischenliegenden Wandfliesen, Fig. 2 einen Querschnitt durch
das Gerät nach der Linie II-II der Fig. i, Fig. 3 den Deckrahmen und Fig. 4 die
Versetzplatte, je für sich im Grundriß, Fig.4a eine Einzelheit der Versetzplatte
ini Schnitt nach der Linie IVa-IVa der Fig. 4 und Fig.4b eine Einzelheit der Versetzplatte
im Schnitt nach der Linie IV b-IV b der Fig. 4.
-
In der Zeichnung bedeutet i eine Sperrholzplatte; statt dieser könnte
auch eine Platte aus Leichtmetall oder einem anderen geeigneten Werkstoff in Frage
kommen. Auf die Sperrholzplatte i ist eine Schicht Schwammgummi 2 vorzugsweise aufgeleimt.
Da .der Schwammgummi gegen mechanische Einwirkungen sehr empfindlich ist, ist über
denselben eine Schicht Paragummi 3 gelegt, welche auf der Oberseite zurrt Zwecke
der Belüftung leicht gerillt sein kann. Die Schichtdicken der beiden Gummilagen
ergeben sich je nach dem gewünschten Nachgiebigkeitsgrad des Polsters. Es könnte
auch ein anderer geeigneter Werkstoff an Stelle von Gummi verwendet werden.
-
An den Kanten der Versetzplatte verlaufen die Metalleisten ja, ib,
ic, id. Wie ersichtlich stehen die Leisten ja und ib über die Ebene des Polsters
vor, während die Leisten rund id gegenüber dieser Ebene zurückstehen. Die Fliesen
4 sind in den Fig. i und 2 durch eine Strichpunktlinie angedeutet.
-
Die Versetzplatte weist einen Handgriff 5 auf. Mit der Versetzplatte
zusammen wirkt ein Deckrahmen 6 von Rechteckform; er ist vorzugsweise aus Winkeleisen
mit bestimmten Schenkellängen ausgebildet. Je nach der Anzahl der gleichzeitig zu
versetzenden Wandfliesen, im Ausführungsbeispiel sind deren vier angenommen, ist
die lichte Weite des Deckrahmens 6 durch Querstege 6a in Felder 1, 1I, 11I; IV
... eingeteilt. Die Einteilung ist so gewählt, daß die Querstege 6° über
die Fugen 4a der därunterliegenden Wandfliesen 4 zu liegen kommen. Ferner entspricht
die Dicke der Querstege 6a der Schichtdicke des auf die Wandfliesen 4 aufzutragenden
Klebemittels, so daß letzteres mittels eines Streichgerätes abgestrichen werden
kann.
-
Das Handgerät wird nun wie folgt benutzt: Die Versetzplatte i wird
an den beiden Enden mit der Polsterschicht 2, 3 nach oben und dem Handgriff 5 nach
unten gut aufgelagert. Hierauf werden die Wandfliesen 4 mit der Glasurseite nach
unten auf das Gummipolster 3 aufgelegt, wobei jede Fliese von der anderen durch
eine mittels einer Zwischenlage gebildeten Fuge 4b getrennt ist. Alle Fliesen werden
nun dicht an die die Fugen bildenden Zwischenlagen 'und seitlich an die vorstehenden
Ränder der Leisten ja und ib angeschoben.
-
Nun wird der Deckrahmen 6 über die auf dem Polster 3 liegenden Fliesen
gestülpt und die Felder I, 1I, III und IV bis auf die Höhe der Oberkante des Deckrahmens
6 mit Klebemittel bespachtelt. Hierauf wird der Deckrahmen abgehoben und die Versetzplatte
samt den bespachtelten Fliesen mit dem unteren Längskantenanschlag auf den Fliesensockel
oder auf eine bereits versetzte Fliesenreihe aufgesetzt, wobei die Versetzplatte
schräg von der Wand weggehalten wird. Nun klappt man die Versetzplatte energisch
gegen die Wand an,' reibt die Fliesen unter Andrücken der Versetzplatte. in kreisender
Bewegung etwas an und zieht dann die Versetzplatte seitlich ab nach der unbeplättelten
Wand. Da hierbei der Druck der elastischen Unterlage auf die Glasurseite der Fliesen
aufgehoben ist, bleiben sie an der Wand kleben und die Versetzplatte löst sich leicht
von ihnen ab. Während der Leger die Fliesen nun noch etwas nachrichtet, kann ein
Hilfsarbeiter die Versetzplatte wieder garnieren und bespachteln.
-
Mit dem Handgerät entsprechend der Erfindung können auch Stiftmosaiksteinchen,
lose oder. aufgeklebt, unglasierte `'Wandfliesen, Glasplatten und andere flächige
Bauelemente von gleichmäßiger
Dicke und verhältnismäßig kleinen
Formaten unter Verwendung eines geeigneten Klebstoffes in zweckm:ißiger Weise an
Wänden und Decken versetzt werden.