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Einrichtung zum selbsttätigen Abschmieren wandernder Schmierstellen
z. B. von Gliederförderbändern
Das Abschmieren wandernder Schmierstellen, beispielsweise
der Schmierstellen von Gliederförderbändern, erfolgt bisher von Hand bei Stillstand
des Förderbandes oder stark ,herabgeminderter Umlaufgeschwindigkeit. Bei der oft
erheblichen I.änge dieser Gliederförderbänder muß beim Abschmieren im Stillstand,
abgesehen von dem Verlust an Förderzeit, oft eine beträchtliche Wegstrecke zurückgelegt
werden. Dabei ist zu beachten, daß diese Förderländer oder -bahnen vielfach nur
schlecht oder ül>erhaupt nicht auf der ganzen Länge zugänglich sind, so daß zum
Abschmieren das Band oder die Bahn absatzweise weitergeschaltet werden mufi.. Dies
trifft insbesondere für das Abschmieren der Laufrollen für die Förderkübel von Seilbahnen
sowie von Gl iederförderbändern an Beschickungsanlagen zu.
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Die Erfindung löst das Problem der selbsttätigen Versorgung von wandernden
Schmierstellen dadurch, daß der Bahn der Schmierstellen ein von diesen vorübergehend
mitnehmbares und auf dem AI itnahmesveg in Abgabekontakt verbringbares Druckschmiergerät
zugeordnet ist. Die Schmiermittelabgabe ist Ihierbei so gesteuert, daß aus dem Druckschmiergerät
nur für die Dauer des Abgabekontaktes das Schmiermittel austreten kann.
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So kann beispielsweise parallel der Bahn der Schmierstellen ein von
einem Ventil beliebiger Bauart beherrschtes und an eine Druckleitung angeschlossenes
Schmiermundstück verschiebbar, verdrehbar oder verschwenkbar sein, das mit einem
Anschlag in die Bahn von den Schmierstellen zugeordneten Mitnehmern ragt, von diesen
für eine vorbestimmte Strecke mitgenommen, dabei gegen
den Aufnahmeanschluß
der Schmierstelle, etwa einen Nippel, gedrückt wird, wobei durch Steuerglieder das
Zumeßventil für die Dauer des Anpreßdruckes geöffnet wird. Die Rückführung des Schmiermundstückes
in die Ausgangsstellung am Ende des Mitnahmeweges erfolgt zweckmäßig durch Federwirkung.
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Für die praktische Ausbildung der neuen Schmiervorrichtung ergeben
sich je nach Lage des Anwendungsfalles verschiedene Mögliohkeiten. So kann das Schmiermundstück
in einer Gleitbahn parallel der Bahn der Schmierstellen verschiebbar und auf dem
Gleitkopf gegen die Bahn der Schmierstellen verschiebbar sein, wie auch die Geitbahn
durch eine Drehlagerung ersetzt werden kann. Auch kann bei Anordnung des Schmiergerätes
etwa an der Umlenkstelle eines Förderbandes dieses um die Umlenkachse schwenkbar
gelagert sein. Vorteilhaft erfolgt die Steuerung des Schmiermundstückes zu dessen
Bewegung gegen den Schmiernippel durch das Schmiermittel, zu welchem Zweck die Gleit-oder
Drehlagerung des Schmiergerätes als Schiebersteuerung für die wechselseitige Beaufschlagung
eines das Schmiermundstück tragenden Steuerkolbens ausgebildet ist.
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Die Erfindung ist nachstehend an Hand des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt Fig. I eine teilweise geschnittene
Seitenansicht, wobei einzelne Teile in die Zeichnungsebene gelegt sind, Fig. 2 eine
Draufsicht, Fig. 3 den Steuerdrehschieber mit Halter, Fig. 4 den Steuerzylinder
mit Kolben.
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Das Ausführungsbeispiel zeigt die Anwendung des Erfindungsgegenstandes
bei einem Gliederförderband, dessen Seitenlaschen I in bekannter Weise die Schmiernippel
2 für die Schmierung der Laufrollen tragen. Jedem Schmiernippel 2 ist in Förderrichtung
ein Nocken 3 vorgeschaltet.
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An dem Tragrahmen des Förderbandes ist mittels Laschen 4, 5 ein als
Verteilerblock ausgebildeter Ilalter 6 befestigt, in dem ein Drehschieber 7 gelagert
ist. Der Halter 6 ist durch eine an seinem Boden angreifende Verschraubung 8 an
die Druckleitung g einer Schmiermittelpumpe angeschlossen, von der das Schmiermittel
ständig unter Druck in eine Achsbohrung lo des Drehschiebers gedrückt wird. Von
dieser Achsbohrung 10 gelangt das Schmiermittel durch eine Querbohrung 1 1 zu einer
Ringnut I2 des Drehschiebers.
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Der Drehschieber ist noch mit einer zweiten Ringnut 13 versehen,
die in der Höhe des Anschlußnippels 14 für die zu dem Vorratsbehälter der Pumpe
führende Rücklaufleitung 15 liegt.
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Etwas über der Ringnut 12 ist der Halter 6 mit zwei einander gegenüberliegenden
Bohrungen 16, I7 versehen. Von d,en Ringnuten I2, I3 sind in bestimmten Abständen
nach oben bzw. unten gerichtete Axialnuten I8, 19 in dem Drehschieber 7 angebracht,
die in der Höhe der Bohrungen I6, I7 ausmünden. Die Anordnung dieser Axialnuten
ist so getroffen, daß jeweils eine der Nuten I8, 19 den Anschluß an die Bohrung
I6 bzw. 17 herstellt, wobei mit dem Verdrehen des Schiebers um ein bestimmtes Maß
die Anschlüsse vertauscht werden.
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Der Drehschieber 7 ist mit einem Sperrad 20 gekuppelt. Der Halter
6 trägt an einem Bügel 21 einen Steuerzylinder 22, der mit einem Zapfen 23 drehbar
auf dem Bügel 21 gelagert ist. An dem Zapfen 23 ist mittels eines Klemmringes 24
ein Arm 25 befestigt, der mit einem Anschlag 26 in die Bahn der Mitnehmer 3 des
Förderbandes ragt. Der Arm 25 ist durch eine Feder 27 in einer Grundstellung gehalten.
Das Gegenende der Feder 27 ist an einem Halter 28 des Bügels 2I aufgehängt. An dem
Arm 25 iSt um einen Bolzen 29 eine Sperrklinke 30 angeordnet, die durch eine Feder
3I im Eingriff mit dem Sperrad 20 gehalten ist.
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Der Steuerzylinder 22 ist mit einer Zylinderbohrung 32 versehen,
die an einer Seite durch einen Schraubstopfen 33 und an der anderen Seite durch
eine Stopfbüchse 34 verschlossen ist. In der Büchse 34 ist eine Kolbenstange 35
verschiebbar, deren Kolben 36 in der Zylinderbohrung 32 gleitet. An dem Gegenende
trägt die Kolbenstange 35 ein Düsenmundstück 37. Die Kolbenstange 35 ist mit einer
Achsbohrung 38 versehen, die in dem Düsenmundstück 37 ausmündet und bis zu einer
Ringnut 39 des Kolbens 36 geführt ist. Der Zylinder ist an den Enden mit je einer
Bohrung 40 bzw. 41 zur Aufnahme von Kupplungsschläuchen 42, 43 versehen, die an
die Bohrungen I6, I7 des Halters 6 angeschlossen sind. Von der Bohrung 40 des Zylinders
22 ist ein Kanal 44 abgezweigt, der in die Zylinderbohrung 32 mündet und so gelegt
ist, daß diese Ausmündung sich in der rechten Endstellung des Kolbens 36 mit dessen
Ringnut 39 deckt.
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Die Gesamtausbildung der Schmiervorrichtung ist so getroffen, daß
die Achse der Kolbenstange 35 in der Achshöhe der Schmiernippel 2 liegt.
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Die neue Schmiervorrichtung arbeitet wie folgt: Durch die Leitung
g wird dem Halter 6 ständig Schmiermittel unter Druck zugeführt, wobei die Grundstellung
des Drehschiebers 7 so getroffen ist, daß die Kanäle I8, t6 und 17, 19 miteinander
in Verbindung stehen. Der Schwenkarm 25 befindet sich in der in Fig. 2 ausgezogen
eingezeichneten Grundstellung. Sobald mit dem Vorbeigang des Förderbandes I ein
Mitnehmer 3 an dem Anschlag 26 zur Anlage gelangt, wird der Arm 25 entgegen der
Wirkung der ihn belastenden Feder 27 entgegen dem Drehsinn des Uhrzeigers verschwenkt.
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An dieser Bewegung nehmen der Zylinder 22 und über die Sperrklinke
30 der Drehschieber teil. Hierdurch gelangen die Axialnuten 18, 19 in Deckung mit
den Bohrungen 16, 17, so daß das von der Pumpe durch die Leitungen 9, lo, II, I2,
I6 geförderte Schmiermittel durch den Schlauch 42 zu der Bohrung 40 des Zylinders
22 gelangt und den Kolben 36 nach rechts verschiebt. Die Kolbenstange 35 mit dem
Düsenmundstück 37 wird somit ausgeschoben und gegen das Förderband I bewegt. Die
Schwenkbewegung des Zylinders 22 und die Ausschubbewegung der Kolbenstange 35 sind
so aufeinander abgestimmt, daß das Mundstück 37 auf
den mit dem
Förderband 1 vorbeilaufenden Nippel aufgepreßt wird, wohei die Kolbenstange 35 bei
zu dem Förderband senkrechter Achsstellung die größte Ausschul)lage erreicht hat.
Mit dem Übergang des Kolbens 36 in diese rechte Endlage wird auch der Austritt der
von der Schmiermittelzufuhr 40 abgezweigten Nebenbohrung44 in die Ringnut 39 des
Kolbens 36 freigegeben, so daß das Schmiermittel durch die Achsenbohrung 38 der
Kolbenstange in den Schmiernippel gepreßt wird. Während des Vorschubs der Kolbenstange
nimmt der Drehschieber 7 eine solche Stellung ein, daß die Axialnut 19 mit der Bohrung
17 des Halters sich in Deckung befindet. Demzufolge kann während des Vorschubes
der Kolbenstange 35 das in dem rechten Zylinderraum befindliche Schmiermittel über
die Leitungen 41, 43, 17,19, 13, 14 in die zu dem Vorratsbehälter der Pumpe führende
Leitung 15 ausgeschoben werden.
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I)ie Breite der Nuten 18, 19 ist so bemessen, daß sie vom Beginn
der Mitnahme des Schwenkarmes 25 durch den Mitnehmer 3 I)is zu der senkrechten Mittelstellung
der Kolbetistange 35 in Deckung mit (leii lohrungen 16 bzw. 17 bleiben.
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Sl it der weiteren Verdrehung des Schiebers 7 und dem Ausschwenken
des Zylinders 22 gelangt dann die Nut 19 in Deckung mit der Bohrung 16, während
die Nut IS sich mit der Bohrung 17 deckt. 9emzufolge wird das Schmiermittel jetzt
von der Zuleitung 9 durch die Bohrungen lo, rI, 12, 17, 43, 41 auf die rechte Seite
des Kolbens 36 in den Zylinder 22 geführt, während der linke Zylinderraum über die
Leitungen 40, 42,16, 19, 13, 14 an die Rücklaufleitung 15 angeschlossen ist. Demzufolge
wird der Kolben 36 unter Ausschiebung des Schmiermittels aus dem linken Zylinderraum
nach links verschoben, so dal3 mit dem weiteren Ausschwenken des Zylinders das Düsenmundstück
37 von dem Nippel 2 wieder abgezogen wird und in die Grupdstellung zurückgeht. l)er
Mitnehmer 3 gleitet dann von dem Anschlag 26 ab, und der Schwenkarm 25 geht mit
dem Zylinder 22 unter der Wirkung der Feder 27 in die Grundstellullg zurück. L)er
Drehschieber 7 behält die ihm erteilte Stellung bei, da beim Rückgang des Schwenkarmes
25 die Sperrklinke 30 auf dem Sperrad 20 gleitet. blit der Anlage eines weiteren
Nlitnelimers 3 an den Anschlag 26 beginnt dann ein neues Arbeitssl)iel.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel beträgt der Schnenkweg des
Düsenrohres und damit auch derjenige des l)rehschiebers 30°. Demzufolge sind auf
<lem l'lllfallg des I)rehschiebers von der Ringnut 12 audi zwölf axial gerichtete
Steuernuten 18 untl von der Ringnut 13 zwölf axial gerichtete Steueriiuten 19 abgeznveigt.
Die Anzahl der Nuten richtet sich nach dem Schwenkweg des Düsenrohres.
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I)ie neue Einrichtung arbeitet völlig selbsttätig uiid jedesmal dann,
wenn der Schwenkarm 25 von einem Nl ituelimer 3 erfaßt und ausgeschwenkt wird.
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Für mancile Aiiwendungsarten kann es zweckfällig sein das Sehmiergerät
an der Umlenkstelle des Förderbandes anzuordnen. In diesem Falle wird das Steuergehäuse
mit dem Drehschieber gleichachsig zu der Umlenkwelle des Förderbandes angeordnet
und der Zylinder mit dem Düsenmundstück an einem Radialarm des Drehschiebers und
parallel zu dessen Achse befestigt. Die Mitnahme des Drehschiebers und des Düsenmundstückes
kann hierbei über den ganzen Umlenkbogen oder auch nur einen Teil desselben erfolgen.
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Auch kann der Drehschieber durch ein in einer Gleitführung parallel
der Bahn der Nippel 2 verschiebbares Gleitstück ersetzt werden, das dann ebenfalls
als Steuerschieber für die Druckmittelzufuhr zu dem Zylinder 22 ausgebildet ist.
Der Zylinder 22 ist dann fest mit dem Gleitstück verbunden und senkrecht zu der
Bahn der Nippel 2 gerichtet. Hierbei wird der Anschlag 26 durch eine Federklinke
ersetzt, die bei Anlage des Gleitstückes am Ende seiner Bahn sich selbsttätig ausklinkt.