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Heiz- und Kochofen für stark belegte Unterkunftsräume, z. B. Baracken
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Heiz- und Kochofen hoher Leistung,
der nicht nur eine schnelle gründliche Raumheizung bei sparsamstem Brennmaterialverbrauch
gewährleistet, sondern zugleich auch eine größere Anzahl wirksamer Kochstellen schafft,
so daß solche Ofen mit bestem Erfolg in Baracken und anderen stark belegten Unterkünften,
in denen zeitweilig viele Personen gleichzeitig und in kürzester Zeit ihr Mahl bereiten
müssen, Verwendung finden können. Zugleich kann dieser neue Hochleistungsofen als
Trockner für Kleidungsstücke, Schuhe u. dgl. benutzt werden, die schnell und gründlich
ohne Verbrennungsgefahr an ihm trocknen, ohne dabei die Benutzung des Ofens als
Kocher zu stören.
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Erfindungsgemäß ist an einen kasten- oder zylinderförmigen Ofen mit
der üblichen Armatur (Rost mit Tür und Aschenkasten und oberer Kochplatte zum Aufsetzen
von Kochgefäßen) ein zu einer Kochplatte für viele Kochgefäße ausgebildetes, zweckmäßigerweise
flachgedrücktes Heizgasabzugsrohr angeschlossen, das in eine zylinder- oder kegelförmige
Rohrschlange als Trockenhorde einmündet, die ihrerseits zum Schornstein oder ins
Freie führt. Erfindungswesentlich ist dabei auch, daß die Kochplatte des den Rost
enthaltenden Ofens eine geräumige Öffnung aufweist, die durch einen entsprechend
großen Kochtopf abdeckbar ist und die zum Hindurchführen eines in die Feuerzone
einzuhängenden Kochgefäßes für beispielsweise schwer kochende Speisen dient. Ein
solcher Ofen ergibt eine besonders hohe Leistung; er heizt infolge seiner verhältnismäßig
großen Oberfläche den Raum sehr schnell an, ermöglicht vielen Personen
gleichzeitig
und unabhängig voneinander, ihre Speisen und Getränke zu kochen, und bietet außerdem
die Möglichkeit zum schnellen Trocknen.
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Eine lediglich als Beispiel anzusehende Ausführung der Erfindung ist
in der Zeichnung schematisch dargestellt. In ihr ist Fig. i ein senkrechter Längsschnitt
durch den neuen Ofen mit beispielsweise sechs Kochstellen für acht Personen und
mit kegelförmiger Trockenhorde (Rohrschlange) in Seitenansicht; Fig. 2 ist ein Teilgrundriß
und Fig. 3 eine Teilvorderansicht zu Fig. i ; in Fig.4 ist ein Querschnitt nach
der Linie 1-I in Fig. 2 angedeutet.
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Der die Feuerstelle mit ihrem Rost i enthaltende Hauptofen ist ein
stehender Zylinder 2 mit beispielsweise drei Füßen 3 und einer oberen Kochplatte
4 sowie Feuertür 5 und Aschenkasten 6. Die Kochplatte 4 weist eine geräumige Öffnung
7 auf, die, wie das Fig. i andeutet, durch einen Kochtopf 8 für z. B. drei Personen
abdeckbar ist und die zum Hindurchführen eines unmittelbar in die Feuerung einzuhängenden,
zweckmäßigerweise unten abgerundeten Kochtopfes 9 für stärker zu kochende Speisen
dient. Dieser Kochtopf 9 wird zweckmäßigerweise mit aufgewölbtem, das Abgleiten
von Flugasche begünstigendem Deckel und mit einem Brüdenabzugsrohr 31 versehen,
durch das z. B. auch Kochwasser o. dgl. nachgefüllt werden kann. Für diesen Kochtopf
9, in dem z. B. Kartoffeln für alle Personen eines Wohnraumes gekocht werden sollen,
kann außen am Ofen 2 ein Abstell-und Warmhaltebehälter io nach Fig. i angebracht
sein. Zu beiden Seiten des Aschenkastens 6, dem die Asche vom Rost i her durch Überleitbleche
i i zugeführt werden kann, sind Vorratskasten 12 und 13 für Sand oder Asche und
Feueranzündmaterial am Ofen 2 angeordnet. Der Sand oder die Asche soll beim Braten
von Kartoffeln auf dem Kochplattenring 4 auf diesen gestreut werden, um das Anbrennen
der Kartoffeln auf der heißen Ringplatte 4 zu verhüten.
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Der Rost i wird im Interesse besserer Brennluftzuführung und sicherer
Ascheableitung zweckmäßigerweise dach- oder kegelförmig ausgebildet derart, daß
seine höchsten Punkte in der Rostmitte liegen.
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An dem oberen Rauchabzugsstutzen 14 des Ofens 2 ist ein Abzugsrohr
15 angeschlossen, das erfindungsgemäß zu einer langgestreckten Kochplatte mit vielen
selbständigen Kochstellen ausgebildet ist. Im gezeichneten Beispiel ist diese rohrförmige
verjüngte, zweckmäßigerweise gemäß Fig.4 flachgedrückte und schwach ansteigend verlegte,
am freien Ende, z. B. auf einer Rohrsäule 16 abgestützte Kochplatte 15 mit fünf
Kochstellen 17 versehen, deren jede durch einen Deckel 18 abdeckbar ist. Während
des Kochens können diese Deckel z. B. in einem unteren schrankartigen Fach des Warmhalte-
und Abstellbehälters io aufbewahrt werden, wie das Fig. i veranschaulicht. -Dieser
Behälter io kann frei neben dem Ofen 2 stehen, er kann aber auch mit ihm verbunden,
z. B. mit einem Haken 19 in eine Öse 2o des Ofens eingehängt sein. Die flachgedrückte,
z. B: im Querschnitt einen Halbkreis ergebende Form des Rohres 15 bietet Gewähr
dafür, daß die das Rohr durchziehenden heißen Rauchgase sehr wirksam die Böden der
aufgestellten Kochtöpfe 21 bestreichen.
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Das Kochplattenrohr 15 mündet erfindungsgemäß in eine beispielsweise
auf einer Rahmenstütze 25 angeordnete Rohrschlange 26 ein, die bei 27 an den Schornstein
anschließt oder ins Freie mündet. Diese im gezeichneten Beispiel kegelförmige Rohrschlange
26, die durch die abziehenden Rauchgase kräftig erwärmt wird und so zur Raumheizung
beiträgt, bildet einen Trockner, an dem Kleidungsstücke, Schuhe oder sonstige Gegenstände
des täglichen Bedarfs schnell, wirksam und in verhältnismäßig großen Mengen getrocknet
werden können. Zu diesem Zwecke ist die Schlange 26 oder ihr Traggestell 25, in
dessen verästeltem Fuße zu trocknende Gegenstände aufgeschichtet werden können,
mit Aufhängehaken 28 o.dgl. versehen. Sie wird für bequemes Reinigen zweckmäßigerweise
mit verschließbaren Öffnungen 29 versehen und aus kurzen Rohrstrecken zusammengesetzt,
die im Bedarfsfalle ohne weiteres das Verkürzen oder Verlängern der Schlange 26
gestatten.
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Die obere Abdeckfläche 3o der Rohrschlange 26 wird zweckmäßigerweise
waagerecht und eben gehalten oder rostartig gestaltet derart, daß auf sie Kochgeschirr
aufgesetzt werden kann, beispielsweise für Warmhaltung fertig gekochter Speisen.
Die Rohrsäule 16 kann mit seitlichen Öffnungen 22 versehen sein, um den Säulenhohlraum
zum Abstellen einer Bürste 23 bzw. eines Deckelhebers 24 verwenden zu können, wie
das Fig. i andeutet.
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Für den Fall, daß der Kochtopf 8 von der Kochplatte 4 abgenommen und
durch einen kleineren Topf ersetzt werden muß, werden zweckmäßigerweise ein voller
Deckel zum Abdecken der ganzen Öffnung 7 und eine Ringscheibe zum Abdecken des Ringspaltes
beim Aufsetzen des kleineren Topfes vorrätig gehalten.