DE808743C - Kuenstliches Kniegelenk - Google Patents

Description

• Künstliches Kniegelenk Die Erfindung betrifft ein künstliches Kniegelenk, welches aus zwei Paar Gelenkstäben besteht, die beiderseits am Oberschenkelgelenkteil und am Unterschenkelgelenkteil derart angelenkt sind, daß je ein Gelenk für die Endenpaare der vorderen und der hinteren Gelenkstäbe am Ober- und ebenso am Unterschenkel vorgesehen ist, wobei das hintere Paar der Gelenkstäbe beträchtlich kürzer als das vordere ist. Das Neue an solch einem Kniegelenk besteht erfindungsgemäß darin, daß Knieoberteile und Knieunterteile aus Leichtmetall oder Preßstoff bestehen und die Gelenkbuchsen z. B. aus Kunststoffen auswechselbar eingepaßt, ferner als Gelenkachsen Rohrstücke gewählt sind.
• Weitere Merkmale der Erfindung sind folgende: Die beiderseitigen Enden der rohrförmigen Gelenk achsen laufen konisch zu, und es sind diese konischen Sitzflächen gerändelt. Auf diese konischen Sitzflächen sind die Gelenkstäbe, deren Enden dementsprechende konische Ausbohrungen besitzen, mittels Schrauben fest aufgezogen. Die Gelenkbuchsen wiederum sind durch zu ihnen seitwärts eingeführte und in Außenumfangnuten der Buchse eingreifende Schrauben bzw. Schraubnippel an einer Verschiebung in der Längsachse und an einer Drehung gehindert, können aber nach Lösen dieser Halteschrauben leicht ausgewechselt werden. Das Knieoberteil läuft beidseitig auf der Ober- und Vorderseite in Seitenflächen aus, und es weisen diese Seitenflächen nach innen zu nutenförmige Führungs- und Haftbahnen für die zum weiteren Aufbau des Kunstbeins nötigen Holzteile auf, wobei diese einzelnen Holzteile zwischen den Knieoberteilseitenflächen durch Verzapfung oder/und Verleimung miteinander vereinigt werden können.
• Das mit den Merkmalen der Erfindung ausgerüstete künstliche Kniegelenk ist durch die Wahl von Leichtmetall oder Preßstoff für das Knieoberund-unterteil gegenüber den bekannten künstlichen Kniegelenken bedeutend leichter im Gewicht geworden, was allein schon einen wesentlichen Vorteil darstellt. Da jedoch dieser hier in Vorschlag gebrachte Werkstoff, der allerdings den Vorzug besitzt, daß man die Gelenke bedeutend genauer einpassen kann, den auftretenden Beanspruchungen im Bereich der Gelenkstellen nicht so standhält, daß man Gelenkachsen unmittelbar verwenden könnte, ist durch den Vorschlag der weiteren Merkmale Vorsorge dafür getroffen worden, daß irgendwelche Nachteile durch die Wahl der vorgeschlagenen Werkstoffe nicht auftreten können. Andererseits ist durch die leichte Auswechselbarkeit der Lagerbuchsen z. B. aus Kunststoff und der rohrförmigen Lagerachsen, sofern diese unrund werden sollten, erreicht, daß diese Mängel durch den einfachen Ersatz dieser Teile leicht und billig und sogar ohne fachmännische Hilfe behoben werden können, was alles zur Erhöhung des Verwendungszwecks des neuen künstlichen Kniegelenksbeiträgt.Wohlbemerkt bedarf es also bei einer Renovierung solcher Art auftretender Schäden nur des einfachen Ersatzes der Lagerbuchsen und der rohrförmigen Lagerachsen, während z. B. die Verschraubungsnippel der Achsen bei den neuen Achsen wieder verwendbar sind. Auch der Anschluß des neuen Kniegelenks an den künstlichen Oberschenkelteil ist durch den Vorschlag gemäß der Erfindung günstig und haftsicher gestaltet und erbringt somit ebenfalls einen bedeutsamen Vorteil.
• Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform veranschaulicht. Es zeigt Abb. I das Kniegelenk in gestreckter, jedoch schon gehobener Lage, Abb. 2 eine Hinteransicht, teilweise im Schnitt nach der Linie A-B der Abb. I, Abb. 3 den Schnitt nach Linie A-B der Abb. I in vergrößertem Maßstabe.
• Das neue künstliche Kniegelenk besteht aus zwei Paar Gelenkstäben I und 2, die beiderseits am Oberschenkelgelenkteil 3 und am Unterschenkelgelenkteil 4 derart angelenkt sind, daß je ein Gelenk für die Endenpaare der vorderen, 2, und der hinteren, I, Gelenkstäbe am Ober- und ebenso am Unterschenkel vorgesehen ist, wobei das hintere Paar I der Gelenkstäbe beträchtlich kürzer als das vordere ist. Das Knieoberteil 3 und das Knieunterteil 4 bestehen aus Leichtmetall oder Preßstoff. In diese Teile sind an den Gelenkstellen Gelenkbuchsen 5 z. B. aus Kunststoff auswechselbar eingepaßt und als Gelenkachsen Rohrstücke 6 gewählt. Die beiderseitigen Enden 7 der rohrförmigen Gelenkachsen 6 laufen konisch zu, und diese als Sitz dienenden konischen Flächen 7 sind in geeigneter Weise gerändelt. Auf diese Sitzflächen 7 sind die Gelenkstäbe I bzw. 2, deren Enden 8 dementsprechende konische Ausbohrungen besitzen, mittels der Aufschraubnippel g fest aufgezogen.
• Die Gelenkbuchsen 5 sind durch zu ihnen seitlich eingeführte und in AuBenumfangnuten dieser Buchse 5 eingreifende Schrauben IO an einer Verschiebung in der Längsachse und an einer Drehung gehindert.
• Das Knieoberteil 3 läuft beidseitig auf der Oberseite II und auf der Vorderseite 12 in Seitenflächen I3 bzw. I4 aus, und es weisen diese Seitenflächen I3 bzw. I4 nach innen zu nutenförmige Führungs-und Haftbahnen I5 auf, die zum weiteren Aufbau des Kunstbeins über nicht veranschaulichte Holzteile dienen. Nach Einfügen dieser einzelnen Holzteile zwischen diese Seitenflächen I3 bzw. 14 können diese Holzteile durch Verzapfung oder/und Verleimung miteinander vereinigt werden. Diese Holzteile sind entsprechend den Nuten 15 vorgerichtet und werden einerseits zwischen den vorderen Seitenflächen 14 bzw. zwischen den oberen Seitenflächen I3 eingeschoben. Sie stellen dann das Oberschenkelkunstbein dar. Das Unterschenkelteil 4 wird über die Offnungen 16 mittels Schrauben alsdann an der künstlichen Wade befestigt.

Claims (4)

1. PATENTANSPRUCHE: 1. Künstliches Kniegelenk, bestehend aus zwei Paar Gelenkstäben, die beiderseits am Oberschenkelgelenkteil und am Unterschenkelgelenkteil derart angelenkt sind, daß je ein Gelenk für die Endenpaare der vorderen und der hinteren Gelenkstäbe am Ober- und ebenso am Unterschenkel vorgesehen ist, wobei das hintere Paar der Gelenkstäbe beträchtlich kürzer ist als das vordere, dadurch gekennzeichnet, daß Knieoberteil (3) und Knieunterteil (4) aus Leichtmetall oder Preßstoff bestehen und die Gelenkbuchsen (5) Z. B. aus Kunststoffen auswechselbar eingepaßt, ferner als Gelenkachsen Rohrstücke gewählt sind.
2. 2. Künstliches Kniegelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beidseitigen Enden (7) der rohrförmigen Gelenkachsen (6) konisch zulaufen und diese konischen Sitzflächen gerändelt sind, auf welche die Gelenkstäbe, deren Enden (8) dementsprechende konische Ausbohrungen besitzen, mittels Schrauben fest aufgezogen sind.
3. 3. Künstliches Kniegelenk nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkbuchsen (5) durch zu ihnen seitwärts eingeführte und in Außenumfangnuten der Buchse eingreifende Schrauben (io) an einer Verschiebung in der Längsachse und an einer Drehung gehindert sind.
4. 4. Künstliches Kniegelenk nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Knieoberteil (3) beidseitig auf der Ober- und Vorderseite in Seitenflächen (13, I4) ausläuft und daß diese Seitenflächen nach innen zu nutenförmige Führungs- und Haftbahnen (r 5) für die zum weiteren Aufbau des Kunstbeins nötigen Holzteile aufweisen, wobei diese einzelnen Holzteile zwischen den Knieoberteilseitenflächen durch Verzapfung oder/und Verleimung miteinander vereinigt werden können.