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Anordnung zur Befestigung eines handelsüblichen Knöchelgelenkes
Die
Knöchelgelenke handelsüblicher Ausbildung werden in den Knöchelstücken der Kunstbeine
mittels Schraubenbolzen befestigt. Hierbei bildet lediglich die freie Fläche des
Bolzenkopfes die eigentliche Auflage- und Anpreßfläche des Gelenkes in dem hölzernen
Knöchelstück, da durch Anziehen der Bolzenmutter die obere Fläche des Bolzenkopfes
fest gegen die innere Holzfläche einer in dem Knöchelstück vorgesehenen halbrunden
Aussparung gepreßt wird. Es arbeitet daher bei Benutzung der Prothese die z. B.
aus Stahl gefertigte obere Bolzenkopffläche auf der Holzfläche des Knöchelstückes.
Es ist einleuchtend, daß nach einer gewissen Benutzungsdauer der Prothese durch
das dauernde Arbeiten der beiden erwähnten Flächen eine \-erhältnismäßig schnelle
und starke Abnutzung dieser Holzfläche des Knöchelstückes unvermeidbar ist. Das
Gelenk bekommt Spiel und liegt nicht mehr in seiner richtigen Lage. Der Bolzen muß
daher des öfteren nachgezogen werden.
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Nfit dem Bolzenkopf sind die beiden Lagerbuchsen für die Knöchelgelenkachse
verbunden, welche die Befestigungsbolzen für das Fußstück des Kunstbeines tragen.
Eine freie Bewegung des Fußstückes und damit der beiden Lagerbuchsen ist aber unerläßliche
Voraussetzung für eine einwandfreie Benutzung eines Kunstheines.
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Durch das vorbeschriebene öftere Nachziehen des Bolzens für das Knöchelgelenk
ergibt sich jedoch der bislang sehr oft unvermeidbare Nachteil. daß
die
an sich frei beweglichen Lagerbuchsen für die (lelenkachse des Knöchelgelenkes so
stark gegen das Knöchelstück gepreßt werden, daß sie nicht mehr frei beweglich sind.
Die Folge davon ist, daß das Fußstück in seiner freien Bewegung gehemmt bzw. dasselbe
über die festsitzenden Lagerbuchsen arretiert ist. Die Prothese muß nachgearbeitet
werden, d. h. vor allen Dingen ist ein zeitraubendes und kostspieliges Ausbuchsen
der Schaftbolzen mit Filter oder Leder erforderlich. Sehr oft hat außerdem noch
der Schaftbolzen infolge der dauernden zusätzlichen Beanspruchung seinen ursprünglichen
Sitz ausgeschlagen. In diesen Fällen ist es alsdann nur sehr schwer möglich, das
Knöchelgelenk überhaupt wieder in eine einwandfreie Lage zu bringen.
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Durch den Erfindungsgedanken, der sich auf eine neue Anordnung zur
Befestigung eines handelsüljlichen Knöchelgelenkes im Knöchelstück eines Kunstbeines
erstreckt, werden diese erheblichen Nachteile, die bisher unvermeidbar erschienen,
auf besonders einfache Weise dadurch behoben, daß auf dem Schaft des Lagerbolzens
für das in an sich bekannter Weise ausgebildete Knöchelgelenk, oberhalb des Bolzenkopfes,
eine auf diesem liegende Unterlegscheibe angeordnet ist, die derart ausgebildet
und bemessen ist, daß, auch hei festem und mehrmaligem Anziehen der Bolzenmutter,
die Lagerbuchsen für die Knöchelgelenkachse frei beweglich bleiben. Selbstverständlich
ist es auch mögich, die Unterlegscheibe, oder gleichwirkende, an sich bekannte Elemente
in der inneren Fläche der aussparung des Knöchelstückes zu befestigen, so daß die
obere freie Fläche des Bolzenkopfes heim .\nziehen gegen diese feste Scheil)e o.
dgl. gepreßt wird. Die Scheibe ist vorzugsweise so bemessen, daß sie mindestens
den gleichen Durchmesser besitzt wie die für die Bolzenmutter vorgesehene Unterlegscheibe.
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Eine weitere Ausgestaltung besteht noch darin, daß die Unterlegscheibe
in Richtung auf das Knöchel stück mit Spitzen o. dgl. versehen ist. Beim Anpressen
des Gelenkes an das Knöchelstück dringen diese Spitzen in dasselbe ein und bewirken
dadurch zusätzlich, daß sich das Gelenk und damit das Fußstück in seitlicher Richtung
nicht verdrehen können. Das Fußstück kann nicht mehr, wie das bislang schon nach
kurzer Benutzung sehr oft der Fall ist, seitwärts ausschlagen. Hierdurch erhält
der Prothesenträger eine größere Sicherheit durch einen einwandfreien Gang. Außerdem
können die bolzen, die bei den bekannten Ausführungen aus diesem Grunde elliptischen
Querschnitt haben, ohne daß jedoch die erstrebte Wirkung bei einer längereii Benutzungsdauer
erreicht werden konnte, nunmehr einen runden Querschnitt erhalten. Hierdurch werden
außerdem noch die Fertigungskosten herabgesetzt.
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I)ie Figuren zeigen ein Ausführungsbeispiel nach dem Erfindungsgedanken.
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L)ie Fig. X und 2 zeigen Seitenansichten der iieuen Anordnung. und
die Fig. 3 und 4 stellen eine Unterlegscheibe für diese Anordnung in einer Seitenansicht
bzw. in einer Ansicht von obere dar.
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Das an sich bekannte handelsübliche Knöchelgelenk besteht aus den
beiden Lagerbuchsen d mit den Bolzen m für das Fußstück. Die Lagerbuchsen d sind
mittels der Gelenkachse mit dem zwischen ihnen liegenden Bolzenkopf g des Befestigungsbolzens
für das Gelenk mit dem Knöchelstück verbunden. Auf der oberen freien Fläche c des
Bolzenkopfes g ist eine auf dem runden Bolzenschaft a geführte Unterlegscheibe e
angeordnet, die auf ihrem äußeren Umfang in Richtung des Knöchelstückes liegende
Spitzen j besitzt.
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Es ist zweckmäßig, bei einer runden Ausbildung des Bolzenschaftes
a in der Unterlegscheibe e eine viereckige Vertiefung für den Bolzenkopf g vorzusehen,
z. B. einzupressen, so daß eine einwandfreie unverdrehbare Befestigung gewährleistet
ist.
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13ei Verwendung eines bisher üblich gestalteten Bolzenschaftes a kann
diese Vertiefung in der Ütnterlegscheihe c gegebenenfalls fortfallen, da die Unterlegscheibe
e hierbei eine entsprechende elliptische Bohrung fiir den Schaft besitzt. Der Durch
messer der Scheibe e entspricht dem Durchmesser der Unterlegscheibe b der Bolzemutter
h.
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Bei den bisherigen bekannten Ausführungen steht lediglich die kleine
freie Fläche c des Bolzenkopfes g als Auflage- und Anpreßfläche des Gelenkes in
dem Knöchelstück zur Verfügung, wodurch sich die geschilderten Nachteile ergeben.
Wird bei der neuen Anordnung nunmehr das Gelenk durch Anziehen der Bolzenmutter
h in dem Knöchelstück befestigt, so wird die wesentlich größere Fläche der Unterlegscheibe
e als Anpreßfläche wirksam.
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Das Gelenk kann sich daher, auch l>ei längerer Benutzung desselben,
nicht mehr in unzulässiger \\'eise in das Knöchelstück einarbeiten, so daß die Lagerbuchsen
d und das Fußstück frei beweglich bleiben und ein Ausschlagen des letzteren mit
Sicherheit vermieden ist.
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Fig. 2 zeigt eine andere .\usführungsart, bei der das Knöchelgelenk
noch iii fortschrittlicher Weise ausgebildet ist. Ifierliei ist der Teil i der Gelenkachse,
der in tlem Bolzenkopf g drehbar ist, mit einer Achsschulter versehen, so daß sein
Durchmesser größer ist als der Durchmesser der in den Lagerbuchsen d angeordneten
Teile n der Gelenkachse. L)er \'erschleiß der Achse ist geringer als l)ei deii bisherigen
Gelenken dieser Art, und die Achse kann sich nicht mehr aus den Lagern herausarbeiten,
sondern behält ihre ursprüngliche einwandfreie Lage.