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Deckenstein aus Beton Das Hauptpatent 802 59o hat einen Deckenstein
aus Beton zum Gegenstand, dessen obere Steinpartie zur Aufnahme der anfallenden
Druckspannungen aus Schwerbeton und dessen untere Partie aus Leichtbeton in der
sonst üblichen Form besteht. Zwecks Bildung kleiner Querrippen springt die Druckplatte
an einer oder beiden Stirnseiten zurück. Die Abmessungen dieser kleinen Ouerrippen
genügen jedoch oftmals nicht. um die Druckspannungen von Stein zu Stein mit Sicherheit
zu übertragen. Zweckmäßig ist es, die Steinstirnseiten in voller Steinhöhe zu vergießen.
Darüber hinaus erfordert das gleichzeitige Einfüllen des Betons in die Form einen
erheblichen Zeitaufwand, wenn dieses mittels Trennblechen, die beim Rütteln oder
Stampfen wieder gezogen werden müssen, geschehen muß. Diese beiden vorgenannten
Nachteile werden durch die vorliegende Zusatzerfindung behoben, insofern, als der
Steinquerschnitt statt nur wenig große Öffnungen eine entsprechend hohe Zahl kleine
Durclilochungen besitzt und daß eine oder beide Stirnseiten des Steines von der
Steinoberkante bis zu seiner Unterkante abgeschrägt sind, derart, daß sich beim
_\iieiiiaiiderreillen der Steine keilförmige Vergußfugen bilden, die es erlauben,
den Füllbeton der Stoffugen auch bis zur Steinunterseite hinunterzubringen, oder
es werden eine oder beide Stirnseiten in voller Höhe und Breite um ein entsprechendes
Maß so zurückgesetzt, daß nur die Unterplatte des Steines an den Stirnseiten vorspringt,
wodurch ebenfalls der Vergußbeton bis zur Steinunterkante eingebracht werden kann.
Im
letzteren Falle ist gleichzeitig die Möglichkeit erschlt>ssen,
eine eisenbewehrte Querrippe ztt bilden. Mit der .\nordnung von vielen kleinen Hohlräumen
ist aber auch das Problem der gleichzeitigen Einfülltuig der verschiedenen Betone
in den Forinka-#ten gelöst: dieses kann nunmehr ohne jedes Ililfstretitililecli
erfolgen, indem die obere Hohlraunireihe im Steinquerschnitt so glaciert wird, daß
ihre Mittellinie gerade dort liegt, wo beide Betone einander berühren. Hierbei verhindern
die Kernkästen der Ilohlraumreihe das Durcheinander-Ileraten des beton;. sie wirken
gleichsam als Rechen; erst beim Rütteln oder Stampfen werden beide l'ett>tic in
den Stegen zwischen den Hohlräumen aneinandergepreßt.
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Durch die Anordnung einer großen Anzahl kleiner f l@)lilr;ittip.e
wird erfindungsgemäß erreicht, daß ieder Deckenstein von allen vier Seiten fest
im 14-ton eitigcl>ettet ist; damit wird neben der sicheren l >ruckül@ertragung gleichzeitig
ein erheblicher Nachteil der bisher iihlichen .lusführung behoben, der darin besteht,
daß der Deckenputz an den Stoßstellen der stirnseitig nur lose aneinandergereiliten
Deckensteine, durch deren Schwinden unterstützt, ntil>ctlingt reißen mußte.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung liegt ühei- den sciiorn dargelegten
Vorteilen hinaus noch darin. dat3 durch die Anordnung einer Vielzahl Kleinerer f
lohlräume und durch den bis zur Steinmiterkante teeruntergeführten Stoßfugenverguß
die @l@@@lichhcit aufgeschlossen ist, auch die Deckensteine selbst zur Spannungsaufnalitne
in bezug auf dir 'clitibkräfte Heranzuziehen. Die bisher üblichen 1)eckensteinc
finit wenigen großen Hohlräumen sind bekanntlich in den Stoßfugen nur lose und bis
auf eine kleine obere Rippe unvergossen aneinandergereilit. hier können Querkräfte
nicht übertragen werden; diese Ausführung erfordert eine entsprechend hohe Anzahl
Bügel in der Tragrippe. Ein besonderer Vorteil der Erfindung ist demnach dadurch
gewährleistet, daß diese Bügel bei Verwendung von Deckensteinen entsprechend deni
1'i-findungsgegenstand ganz oder zum größten Teil erspart werden.
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Eine auf die Druckplatte eines Deckensteines artfallende Einzellast
überträgt erfindungsgemäß an allen vier Begrenzungsseiten Lastenanteile auf den
Beton der llaupttragrippen bzw. auf die Nachbarsteine und zwar dadurch, daß der
in die vielen durchlaufenden Ilohlräume eingedrungene Beton dübelartig die Last
auf den Nachbardeckenstein überträgt. Dadurch, daß die Druckplatte einerseits die
eigentliche Steinseitenfläche überkragt, andererseits durch eine Mulde unterschnitten
ist, wird auch in der Querrichtung die Einzellast sinngemäß auf die anschließenden
Tragrippen übertragen.
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Entsprechend der vorliegenden Erfindung ausgebildete Deckensteine
können mit demselben Erfolg auf Streifenschalung oder zwischen Fertigbetonhalken.
beides in statischem Sinne eine Stahlbetonrippendecke mit voller Druckplattenbreite
darstellend, verwendet werden.
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In der Zeichnung ist ein Anwendungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
als Stahlbetonrippendecke auf Streifenschalung dargestellt. Es zeigt Abb. i einen
Teilausschnitt einer Decke, die mittels Deckensteinen entsprechend vorliegender
Erfindung ausgeführt ist, die Deckensteine sind an leiden Stirnseiten abgeschrägt,
Abb. 2 einen nach der Linie 1-I geführten Schnitt durch die bis zur Steinunterkante
vergossene keilförmige Stoßfuge zweier Deckensteine.
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Die Deckensteine a bestehen genau wie bei dein Hauptpatent in ihrer
unteren größeren Steinpartie aus Leichtbeton. Sie besitzen an ihrer Steinoberseite
Druckplatten b aus Schwerbeton. Diese Druckplatten liegen zur Steinmittellinie unsymmetrisch.
so daß sie mit ihrem Teil c weit in die Tragrippe d hineinreichen. Die seitlichen
Begrenzungsflächen f der Druckplatten b kragen über die eigentlichen Steinseitenflächen
s aus, wogegen die seitlichen Begrenzungsflächen e der Druckplatten b durch eine
Rille r unterschnitten sind. Die Mittellinie der oberen Hohlraumreilie p deckt :ich
erfindungsgemäß mit der Linie. auf der die leiden verschiedenen Betone einander
berühren.
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Eine oder leide Steinstirnseiten sind in voller Steinhöhe allgeschrägt
oder zurückgesetzt, so daß sich bis zur Steinunterkante reichende Füllfugen g bilden,
in die der Vergußbeton o nach Einlage eines Verteilungseisens lt mühelos eingebracht
werden kann. Die Deckensteine selbst besitzen statt der sonst üblichen geringen
Anzahl großer Hohlräume einhohe Zahl kleiner l:ings durchlaufender Kanäle p die
dem Vergußbeton o an der Stirnseite des Steines die Möglichkeit bieten, in sie uni
ein entsprechendes Maß einzudringen, utn so in den Steinstirnseiten eine wirksame
Verdübelung q zwischen Füllbeton o und Stein a herbeizuführen. Die auf Streifenschalung
i verlegten Deckensteine bilden in ihrer Längsrichtung Mulden k zur Aufnahme der
aus Stahlbewehrung 1, Bügel ist (soweit überhaupt erforderlich) und dem örtlich
einzubringenden Beton rt bestehenden Tragrippe d. Statt der auf der Zeichnung dargestellten
örtlich einzubringenden Tragrippen d können auch Fertigbetonbalken verwendet werden,
auf deren Fußflansche die Steine gemäß der Erfindung finit einer Vielzahl von Längskanälen
p ausgestattet und mit abgeschrägten oder zurückgesetzten Stirnseiten versehen aufgelagert
werden.
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Die Vorteile des Erfindungsgegenstandes bestehen darin, daß die Bügel
in den Tragrippen ganz oder zum größten Teil erspart werden, daß nicht mehr ganze
Steinpartien nach dem Einbau herausfallen können, daß jede Rißbildung im Deckenputz
ausgeschlossen ist, daß jeder Deckenstein an allen vier Seitenflächen in voller
Höhe vom Vergußbeton fest eingehüllt ist und daß in freizügiger Weise Schlitze für
Rohrleitungen usw. in die Deckenunterseite eingestemmt «-erden können. Darüber hinaus
wird die Wärme- und Schallisolierung durch die Vielzahl der Hohlräume, ähnlich wie
bei den bereits bekannten Viellochsteinen für Wandmauerungen, wesentlich verbessert.
Des weiteren wird durch die sinngemäße Anordnung der Hohlraumreihen die Ver-
Wendung
von Trennblechen bei der Fertigung der Steine erspart.
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Die vorbeschriebene Neugestaltung der Deckensteine kann ohne Änderung
der Erfindungsmerkmale sinngemäß auch auf Deckensteine aus gebranntem Ton übertragen
werden: in diesem Falle kann der gesamte Steinquerschnitt aus druckfestem Material
oder nur die Druckplatte aus druckfestem, dagegen die untere Steinpartie aus mit
Leichtstoffen durchsetztem Material bestehen. Der Nutzeffekt und die oben dargelegten
Vorteile treffen auch in diesem Falle unverändert zu.